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Weißeritz-Zeitung : 17.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192904179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-04
- Tag 1929-04-17
-
Monat
1929-04
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.04.1929
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echeritzJeitung Tageszeitung un- Anzeiger für DippoMswalöe, Schmie-eberg «.A. Netteste gett««s »er «eLiekr DeraniworkiÄ« «eda«eM^ Selüe Sed«»o - Lnu» und Verlas r S«I S«»«r i« »tz»,sttr«vaI-«< 95. Jahrgang Nr. 89 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pettlzeile 2V Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 90 Reichspfennige »leier »la» «UHM »le amtliche» Bekanntmachunge» her «mlshauvlm«m»chast» »er «mlsgerlchlr ua» »er Sta»lratr zu Dippol»iswal»e Mittwoch, am 17. April 1929 Mette? lS? morgen: Nachdruck verboten I Schwache Luftbewegung, meist heiter, im ganzen Lande Nachtfrostgefahr, tagsüber stärkere Erwärmung. Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. - :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 kannt worden, geschweige denn, bah eine Verfassungsverletzung beabsichtigt gewesen wäre. So hat denn «der am 31. Oktober 1920 gewählte Landtag bis zum Beginn des wahres 1928 völlig unbean standet seine Tätigkeit ausgeübk. Auch seitdem ist die Ungültigkeit seiner Mahl keineswegs allgemein anerkannt worden, sondern ist Gegenstand von ernsthaften Meinungsverschiedenheiten geblieben. Wie alle diese Umstände zeigen, ist der Landtag nicht mit einem solchen Fehler inS Leben getreten, daß man ihn von Anfang an nicht als eine verfassungsmässige Volksvertretung hätte ansehen dürfen. Seinen Handlungen, dem von ihn erlassenen Gesehen und seinen sonstigen Beschlüssen muh deshalb Rechtswirksamkeit zuer- kannt werden, jedoch nur denen, die bis zu dem Zeitpunkte vorge- nommen sind, in 'dem die Ungültigkeit seiner Wahl und 'damit der seinem rechtlichen Bestände anhaftende Mangel maßgeblich fest gestellt und ausgesprochen wird, d. h. den vor der Verkündung des gegenwärtigen Urteils des Staolsaerichtshofs liegenden. Von jetzt an kommt ihm allerdings die Stellung eines Landtages nicht mehr zu. Etwaige welkere Handlungen, die er vornimmt, sind ohne recht liche Bedeutung. Der vorstehend dargelechen Rechtslage entspricht es, wenn die Antragstellerin im ersten Satze d«S noch streitigen Klageantrages 2 fordert, die Ungültigkeit der Wahlen zum Säch sischen Landtage vom 31. Oktober IMS ausgesprochen wird. Damit endigen die Befugnisse, die der aus Grund dieser Wahlen zusam mengetretene Landtag bisher ausgeübt hat. Der weiter noch be gehrten Auslösung des Landtages bedarf es unter diesen Umständen nicht mehr. Dagegen erschien es zweckmäßig, klarzustellen, daß die Regierung deSFreistaaleSSachsen nunmehr verpflichtet ist, die Neuwahl des Landtages herbeizuführen. Darauf, daß diese unter Fortfall des ß 14 Abs. 8 Sächs. LWG. zu erfolgen hat, braucht im entscheidenden Teil nicht mehr hingewiesen werden, da die Vor schrift bereits beseitigt worden ist. Zug bei Freiberg. Die hier schon seit längerer Zeit anhaltende Typhus-Epidemie hat in diesen Tagen ein neues Opfer gefordert. Eine junge Frau im Alker von 26 dahren ist am Sonnabend ver storben. Die Zahl der Erkrankten beträgt immer noch gegen 25. Ursache der LyvhuS-Erkrankungen sollen bekanntlich die schlechten Trinkroasserverhältniffe in der Gemeinde sein. Leipzig. Zu den Vorkommnissen bei dem städtischen Woh nungsamt in Leipzig hat nach einer Mitteilung des Rates der Ska'dt Leipzig die Staatsanwaltschaft in keinem Falle das Delikt einer Mohnungsschiebung oder der Bestechung feststellen können. Bei dem Vergehen einzelner städtischer Beamter handle es sich le- diglich um private Nebengeschäfke ohne Genehmigung der vorge setzten Behörde, also um Pflichtverletzungen, die disziplinarisch ge ahndet werden. Leipzig. Die Große Leipziger Straßenbahn hat im Monat Februar, in dem bekanntlich das Fahrpersonol wegen des Werk stättenarbeiterstrecks ausgesperrt war, 1'650 637 NM. eingenom men: im 3unuar 1929 betrugen die Einnahmen 2467 719 RM. Wenn man berücksichtigt, daß im Februar drei Tage weniger als im Zanuar zur Verfügung standen, anderseits aber in Betracht zieht, daß Ende Februar der Messeverkehr 'die Einnahmen er höhte, wird man nicht falsch rechnen, wenn man den Februar dem Januar gleichsetzt. Unter diesen Umständen ist «in Einnahme-Aus fall von 777 000 RM. als Folge des eingestellten Skrahenbahnver- kehrS sestzustellen. Chemnitz. Auf der Zschopouer Straße fuhr in der Mikke -er Fahrbahn ein 15 jähriger Apprekurlehrling in äußerst scharfem Tempo stadtwärts und benutzt«, trotzdem sein Rad mit einer Glocke ausgerüstet war, zu seinen Wornungssignalen nur ein« Sirene. Auch als er aus der Straßenkreuzung vor sich eine 47 jährige Tischlersehefrau bemerkte, verlangsamte er nicht etwa sein Tempo und wich auch nicht aus, sondern betätigte nur seine Sirene. An scheinend hat die Frau auf diese, da sie nicht von Fahrzeugen, son dern gewöhnlich nur von Kindern aus Spielerei benutzt wird, nicht geachtet. Sie wurde von dem Burschen angefahren und umgewor- fcn, wobei sie so unglücklich auf die Bordstcinkante siel, daß sie einen Schädeibruch erlitt und kurz nach dem Unfall verstarb. Niederschlema. Sonntag nachmittag verunglückte auf der Staatsstraße Niederschlema—Aue ein etwa 30 Jahre alter Motor radfahrer infolge schlechter Beschaffenheit der Straße tödlich. Die Straße hak durch den Frost sehr gelitten und ist stellenweise stark aufgeworfen. Auf so «inen Hügel geriet nun der Motorradfahrer, kam ins Wanken und stürzte gegen «inen in diesem Augenblick vorbeifahrendcn Omnibus. Der Motorradfahrer war sofort tot. Seine Personalien konnten bis setzt noch nicht feftgestellt werden. Meerane. Das erste Frühlingsaewikker, das starke Regen güsse mit sich brachte, ging am Sonnabend nachmittag über unserer Stadt und Umgebung nieder. Annaberg. Die Stadtverordneten beschlossen mit 15 : 13 Stim men den Weikerbetrieb des Stadttheaters und die Erhaltung des Stadtorchesters und bewilligten auf 1929/30 'den erforderlichen Zu schuß von 20 000 AM. für das Theater und 9500 RM. für das Orchester. Ehrenfriedersdorf. In der Sonnabendnacht sind Einbrecher in die Lagerräume der hiesigen Strumpfwarenappreturanstalt einge- drungen, wobei ihnen etwa 350 Dutzend Damenstrümpfe in die Hände fielen. Die Diebe, von denen noch jede Spur fehlt, haben aber einen großen Teil ihrer Beute, die sie mittels Autos weg bringen wollten, unterwegs verloren, so daß etwa 190 Dutzend Strümpfe wiedeierlangt wurden. Rüdenau. Der Oberförster Kurt Fritzsche, der Sohn eines hie- stgen Duts- und Sägewerksbesihers, bestand an der Forstlichen Hochschule Tharandt das Doktorexamen mit der Note summa cum laude. Er wurde zum ersten Dr. Ing. der Forstwirtschaften an der Staatlichen Forsthochschule Sachsens promoviert. Krumbach. Bei dem Transport eines 600 Zentner schweren Kessels für die Papierfabrik 3. G. Schlenzig fiel der Kessel vom Wagen und mußte auf Walzen weikertransportiert werden. Zum Glück ist bei idem gefährlichen Unfall niemand zu Schaden ge kommen. Oerlliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Heule früh zeigte das Thermometer 4 Grad Kälte; auch für die kommende Nacht besteht Frostgefahr. Tags über findet aber doch stärker« Erwärmung statt. Drr Boden ist wieder frostfrei. Auch nicht elektrisch aufgetaute Leitungen be ginnen wieder zu fließen. Zn einem Teile der Stadt hat das ^Wasser aber noch keinen Druck. Ganz offenbar liegen dort noch Rohrbrllche vor. Vorerst ist man freilich dabei, die Rohrleitung in der Herrengasse neu zu verlegen. Aus diesem Grunde sind ver schiedene Hauptverkehrsstraßen gesperrt. Dippoldiswalde. Auf dem Roller mit einem Autobus kolli diert. Dienstag mittag kurz vor 1 Uhr fuhr der 6 jährige Knabe des Handelsgeschäftsinhabers Lieber auf seinem Roller die Alten berger Straße herab. Ein Lastkrastwagenzug hielt vor der Tank stelle gegenüber der „Sonne". Zn dem Augenblick, als er hinter diesem hervorkam, um nach rechts auszubiegen, kam ihm der staat liche Autobus Zinnwalü—Dresden entgegen. L. wurde vom rech ten Kotschüher zur Seite geworfen und erlitt Verletzungen im Ge sicht, kam aber sonst noch gut davon: der Roller wurde demoliert. Aut 4 Meter stand der Autobus. Der Fahrer, dem keine Schuld trifft, brachte den Knaben in die „Sonne", wo er verbunden wurde. Dann konnte er heimgebracht werden. Mit halbstündiger Verspätung fuhr der Autobus weiter. Die Lehre aus diesem Falle: Laßt die Kinder nicht mit Rollern auf die, zum wenigsten nicht auf so belebte Hauptstraßen. Aber auch auf den Fußsteigen ist das Rollern eine stete Gefahr für die Kinder und die Passanten. Wir sind die letzten, die nach der Polizei schreien, aber ein Verbot des Rollerns auf öffentlichen Straßen und Plätzen wäre doch recht sehr am Platze. Dippoldiswalde. Am Dienstag nachmittag tagte in Rein hardtsgrimma beim Kollegen Vogler der Sauli nhabe r -Ve r - band der Amtshauptmannschaft Diopoldiswalde. Die diesmalige eigentliche Monatsversammlung wurde in einer am 17. März vor ausgegangenen Vorstandssitzung zu einer außerordentlichen Ge neralversammlung erhoben. Der einstimmig neugewählte Vorstand, Marschner, Schmiedeberg, eröffnete st« mit begrüßenden Worten. Sein besonderer Gruß galt dem erschienenen Vorstand vom Gust- wirtSverein Dippoldiswalde u. 1l., Kollegen Taubert, Dippoldis walde. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, ehrte man die verstorbenen Kollegen Mes, Kreischa, und 'Kunath, Reinholds hain, durch Erheben von den Plätzen. Unter Punkt Mitglieder- bewegung war eine An- und Abmeldung zu verzeichnen. Ausge nommen wurde Frau Bertha Opitz, Kurhaus Engadin. Infolge der großen Ausgaben sah man sich gezwungen, den Monatsbeitrag von 1,50 auf 2 M. zu erhöhen. 3m Punkte Verschiedenes wurde über einige interne Sachen lebhafte Debatte geführt. Vorgesehen sind folgende Versammlungen: 14. Mai beim Kollegen Graupner, Lauenstein, mit Frauen: 11. Juni beim Kollegen Kant, Nassau, mit Frauen: 16. Juli beim Kollegen Viererbe, Friedersdorf: 27. August beim Kollegen Marschner, Schmiedeberg: 24. September beim Kollegen Rühle, Hänichen: 22. Oktober beim Kollegen Peschel, Berreuth. — Der christliche und landwirtschaftliche Frauenverein Dippoldiswalde hatten sich am Diens tag, 16. April, nachmittags 3 Ahr, zu einem Vortrag von Dr. Kauf mann, München, über „Helfer des täglichen Lebens" zusammen gefunden. Das Thema behandelte «In bisher noch wenig bearbei- tetesGebiet der Hauswirtschaft: praktische Mvterialienkunde. Der Redner ging ein auf die Zusammensetzung der Waschmittel und deren Wirkung und machte die Hausfrau auf schädliche Bei mischungen aufmerksam. Er brachte Rezepte von Fleckmitteln, die leicht und billig selbst herzustellen sind, vor allem eine Benzinpaste, die Fettflecken besser und ohne zurückbleibenden Rand entfernt als Benzin allein. Das Präparieren von Schuhsohlen mit einer Mi schung von Wasserglas und Leinöl, sowie ein wasserfester Klebstoff zur Ausbesserung von Schäden im Oberleder wurden empfohlen. Die Vorteil« des nichtrostenden Stahles bei Küchen- und anderen Messern wurden als zeit- und materialsparend, sowie die Hände der Hausfrau schonend hcrvorgehoben. Am das sonnabendliche Putzen "der und Fenstergriffe aus Messing, vernickelter und verzinnter Schmuckgegenstände usw. zu umgehen, gab der Redner das Rezept einer Celluloidlösung, die als dünner Aeberzug den biindmachenden Einfluß der Luft für 3ahre abhält. Das Geheim nis der jetzt vleiffich In den Handel kommenden Metallpuhlappen wurde den wissensdurstigen Hausfrauen aufgeklärt. Auch das Ge- biet 'der Ernährung wurde gestreift, vor teuren Präparaten ge warnt, gesunde Kost, viel Gemüse dnd rohes Obst empfohlen. Die Aufmerksamkeit der Hörerinnen wurde zum Schluß noch durch kosmetisch« Ratschläge ««steigert. Di« Güte des Lanolin, in sei ner Zusammensetzung dem Hausfett verwandt, als besonders gut heilend, gemischt mit Salizylsäure auch als schmerzlindernd bei Rheuma empfohlen. Gegen Haarausfall eine leicht zu bereitende Schwefelfolbe Mittel gegen Hühneraugen, Frostschäden, Runzeln In allereinfachster Zusammenstellung wurden als erprobt und be stens bewährt bekannt gegeben. Ebenso einleuchtend wie erhei ternd gegen Korpulenz — war der für den teuren Punktroller empfohlene Ersatz — das Nudelholz! — Der äußerst vielseitige Vortrag kam dem notwendigen Sparsinn der Hausfrauen weit- gehendst entgegen. Die am Schluß von den Zuhörerinnen gestell- ten Fragen bewiesen lebhaftes Interesse. Mit wertvollen Anre gungen und Helfern für daS tägliche Leben reichlich ausgerüstet kehrten die Hausfrauen Helm. Riedersrouendorf. Der Sächsische Militärverein „Frauendorf u. A." hielt am Sonntag seine 1. Monalsversammlung Im neuen Vereinsjahr im Cafe Friebel, Niederfrauendorf, ab. 24 Kame raden hattensich eingefunden. Man nahm Kenntnis von der Ein ladung zur Wiedersehensfeier der Großenhainer Husaren, die der Einladung beiliegenden Bausteine für das Ehrenmal werden zu rückgesandt. Kenntnis wird weiter genommen von 'der Einladung zum Retchskriegertag in München, von einem Dankschreiben eines ! Kameraden für die ihm gewordene Unterstützung seitens deS Ver- i «ins und des Bundes, von der Anfrage, wieviel VereinSkalcnüer j für '1930 gewünscht werden — man beschließt, wieder 50 Stück zu : bestellen —, von der Genehmigung der neuen Vereinssatzungen durch den Bund, von einer Drucklegung soll zur Zeil abgesehen werden. Unter Punkt Vereinsangeiegenhetten wird zunächst mtt- geteilt, daß die Rechnung geprüft und für richtig befunden wurde: dem Kassierer wird Entlastung erteilt und für seine Mühewaltung gedankt. Laut Beschluß der Hauptversammlung ist ein Luftgewehr angeschafft worden nebst dem nötigen Zubehör. AIS Schießleiter werden gewählt und nehmen an Kameraden M. Kreher und P. Merbt. Ein Schiehstakut wird verlesen und mit geringen Aenüe- rungen genehmigt. Kamerad Grund erstattet sodann Bericht über das Kleinkaliberschießen, insbesondere über die Einrichtung des Schießstandes. Man beschließt, bei genügender Beteiligung einen K. K.-Schützenverein als Unterabteilung deS MilikärvereinS zu gründen. Nach Beendigung der Tagesordnung wird noch eifrig dem Schießsport gehuldigt. Poffendorf. Am Sonntag MlsericorüiaS Domini fand im Vormittagsgottesdienste die feierliche Einweisung deS Pfarrers L. W. Knorr durch Oberkirchenrak Michael, Dippoldiswalde, statt. Es war erfreulich, daß außer den Kirchgemeindevertretern auch die geladenen OrtSvereine und Kirchenbesucher aus allen Orten der Parochie an dieser kirchlichen Feier recht zahlreich mit teilnahmen. Nach der herrlichen, alle Herzen erbauenden An sprache deS Ephorus auf Grund des Psalmwortes: „Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die daran bauen", ver las Pfarrer Fügner den Lebenslauf seines neuen AmtsbruderS, dann überreichte ihm der Kirchenpalron, Rittergutsbesitzer Bier mann, unter 'Segensworten die BerufungSurkunoe und nach Ab legung des Ordinationsgelöbnisses wies dann der Ephorus Pfarrer Knorr in sein neues Amt als 2. Pfarrer von Poffendorf, ihm Got tes reichsten Segen wünschend, ein. Der feierliche Akt wurde we sentlich verschönt durch den harmonisch klar abgetönten Gesang 'd«S Kirchenchores: „Schaffs mit mir Golt nach 'deinem Willen" von 3oh. Seb. Bach unter Leitung des Kantor Möbius. Nun betrat Pfarrer Knorr die Kanzel und behandelte in seiner Antrittspredigt die Worte aus dem Evangelium Iohannes 10: „Ich bin ein guter Hirte". 3n trefflichen Ausführungen bezeichnete er sein Amt als eine Lebensaufgabe und gelobte im Aufblick auf Jesus Christus, als Ideal eines guten Hirten, feiner Gemeinde mit Gottes Hilfe allezeit ein guter Hirte sein zu wollen. An die einen tiefen Ein druck hinterlassene Predigt rechte sich würdig ein Sopransolo von Frl. Ilse Pretzsch, Rippien: „Meine Seele ist stille zu Gott" von Emmerich. Wir alle aber sind von dem Wunsche beseelt, daß Gott unserem neuen Scelcnsorger den Geist treuer Liebe schenken möge, damit er in Geduld und Sanftmut die Herzen seiner Gemeind« leite. Gott segne seinen Eingang und Anfang und laß wohl- gellnaen daS Merk seiner Hände! Dresden. Am Sonntag tagten' in allen drei Landtagswahl- bezirken altsozialistische Bezirksversammlungen. 3n Oftsachsen wurden zu Spitzenkandidaten Krcishauptmann Buck, Bethke, Wirth und Eva Büttner gewählt, in Chemnitz Ministerpräsident Heldt und Oberregierungsrat Max Müller, in Leipzig Robert Wurmstich, Leipzig, und Otto Berger, Roßwein. Der bisherige Kandidat Hagen trat aus Gesundheitsrücksichten freiwillig zurück. — Der außerordentliche Bezirksparteilag für Ostsachsen der So zialdemokratischen Partei stellte 35 Kandidaten auf. An der Spitz« stehen Schriftleiter Edel, Lehrer Weckel, Elise Thümmel, Schrift leiter Dobbert, Landtugspräsident a. D. Schwarz, Schlosser Ebert, Dreher Schleinitz, Wirtschaftsbesitzer Schulze, Lagerhalter Wehle, Bezirkssekretär Arndt, Schlosser Gütler, Gauleiter Geiser, Par teisekretär Schöning, Gewerkschaflssekretär Tempel. — Auf der Wahlvorschlagsliste -er Kommunistischen Partei für die Wahl kreise Dresden-Bautzen stehen an der Spihd Zimmermann Rädel, Schriftleiter Renner, Eisenbahner Siegel, Metallarbeiter Sünder mann, Helene Glatzer, Betriebsrat Mätzig und Mechaniker Neuhof. Dresden, 15. April. Die Nachrichtenstelle der SkaalSkanzlci teilt mit: DaS Landeswahlgesetz vom 6. Oktober 1926 hatte in 8 14 Abs. 8 vorgeschrieben, daß Wahlberechtigte neuer Parteien nur dann in den amtlichen Stimmzettel ausgenommen werden dürsten, wenn 3000 RM. beim Landeswahlleiter hinterlegt worden waren. DaS Reichsgericht hatte diese Vorschrift als der Reichsverfassung widersprechend beanstandet. Daraufhin ist sie wieder ausgehoben worden. Wegen ihrer Anwendung bei den Wahlen vom 31. Ok tober 1926 Ist die Gültigkeit dieser Wahlen beim Staatsgerichtshof angefochten worden. Der StoaksgerichlShof hat sich auf den Stand punkt gestellt, daß er nur darüber zu entscheiden habe, ob d.e An wendung der beanstandeten Vorschrift einen so erheblichen Vorstoß gegen die Reichsverfassung enthält, daß sie mit rechtlicher Äot- wendigkeit die Angültigkeit der streitigen Wahlen im Gefolge hat. Der Staatsgerichtshof hat diese Frage In eingehender Begründung bejaht. Im Anschluß daran ist In den Entscheidungsgründen noch folgendes ausgeführt: „Die Kennzeichnung der Wahlen vom 31. Oktober 1926 als fehlerhaft hak nicht die Folge, daß 'der damals gewählte sächsische Landtag als von vornherein nicht hestehend an gesehen werden müßte. Die Vorschrift des 8 14 Abs. 8 Sächs LWG. bezweckte, gewisse als schädlich erachtete Wirkungen -es Verhältniswahlrechts zu beseitigen. 3n nicht genügender Erkennt nis der Bedeutung, die die Grundsätze der Allgemeinheit und Gleichheit der Wahl für das Verhältniswahlverfahren besitzen, hat man bei diesem gesetzgeberischen Vorgehen den Art. 17 Reichsver- fasfunq verletzt. Bis zum Erlaß der obenerwähnten Entscheidungen des StaalsgerlchtshofcS vom 17. Dezember 1927 war das nicht «r- ObstbaumschLdlinge bete. Die Garten- und Odstanlagenbrfltzer und -Pächter werden hier durch aufgefordert, alle zweckdienlichen Maßnahmen zur Be kämpfung und Vernichtung der Obstbaumschädttnge, tnsbesondere der Blutlaus, zu ergreifen und in energischster Weise durchzu fahren. Säumige haben Zwangsmaßnahmen und Strafen zu ge wärtigen. Die in den nächsten Tagen durch Polizeibeamke zur Verteilung kommenden Merkblätter find genau zu beachten. Stadtrat Dippoldiswalde, am 15. April 1929. Nutzholz-Versteigerung Forstrevier Reinhardtsgrimma. Donnerstag, den 18. April, nachmittags 2 Uhr, Bufchhaus. 1240 Stämme von 10/32 cm mit 446 km Kie., Fi., Lä. 115 Klötzer von 12/28 cm mit 13 km Kie., Fk, Lä. 120 Klötzer von 16/52 cm mit 30 km Bu., Ei., Esche, Ah., Li. 220 Schleishölzer, 12 km Fi. Aufbereitet Kahlschlag Abt. 8 und 1 und Etnzelhölzer Abt. 2, 25, 27. Forstverwaltung Rittergut Reinhardtsgrimma.
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