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Weitzeritz-Jeilung Tageszeilungun- Anzeiger siirDippol-zswalöe, Schmieöeberg «.L Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzeln« Nummern 15 ReichS- pfenntg« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12548 »je«»»»»«,,,,, »»«««»»»»o,»«»«»»«»«»»«»»«»»»» Netteste Lettenr »er Bezirks Dlese» Bla« errlhüU »ie amMche» Bekauutmachunge« »er A«lshaüplmamrfchast» »er Umlsgerichl» «n» »e» Sla»lral» zu Dippol»iswal», Anzeigenpreis: Pie 42 Millimeter breite Petitzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennige Deraniworllich« Aedatiem^ Selßr SeLnro — Gruck und Derlagr Earl SeGar i« Olvvsttl«val-eo Nr. 83 Mittwoch, am 10. April 1929 95. Jahrgang 'M"- " — »—— in—- - , -S-M-'- - Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 10. April. 3m Vollbesetzten ReichSkronen- laale fand gestern abend der Programmsßig letzte Bortrag veS Gewerbe- und VotkSbildungsvereinS in diesem Winter statt, -dem allerdings, wie der Vorsitzende, Buchdruckerei besitzer Felix Zehn«, Mitteilen konnte, noch ein allerletzter fol gen wird. Gestern abend erzählte unS der Asiensorscher Dr. Boeck von seinen Forschungsreisen, unternommen zu dem Zweck«, aus rein wissenschaftlichen Gründen die höchste Er hebung deS Himalajagebirges und damit den höchsten Berg der Erde festzustellen, und mit dem Ergebnis, daß der Forscher den biS dahin als höchster Berg geltenden Gaurisankar entthronen und den Everest an sein« Stelle sehen konnte. Die Reisen — es bandelt sich um vier — liegen «in Menschenalter zurück, sind aber deshalb nicht weniger aktuell und interessant, ja letzteres vielleicht Ansteckende Krankheiten betr. Unter Hinweis auf die bereits früher erlassenen Bekannt machungen wird hierdurch erneut In Erinnerung gebracht, daß jeder Erkrankungs- und Todesfall an 1. Aussatz (Lepra), 2. Cholera (astatische), 3. Fleckfleber, (Flecktyphus), ' 4. Gelbfieber, -> 5. Pest (orientalische Beulenpest), 6. Pocken (Blattern), 7. Milzbrand, 8. eitriger Augenentzündung der Neugeborenen, 9. Diphterie und Krupp, 10. Genickstarre (epidemische), 11. Klndbettfieber a) nach rechtzeitiger Geburt), b) nach Fehlgeburt, 12. Ruhr (Dysenterie), 13. Scharlach, 14. Typhus (Paratyphus), 15. s) Bißoerlehung durch tolle oder lollwutverdächtlge Tiere, d) Wutkrankhett, 16. spinale Kinderlähmung, 17. Fleisch-, Fisch- und Wurstvergiftung, 18. Tuberkulose, 19. Trachom- oder Körnerkrankhelt, unverzüglich und spätestens innerhalb 24 Stunden der zuständigen Polizeibehörde anzuzeigen ist. Ein Todesfall unterliegt auch dann der Anzeigepslicht, wenn bereits die Erkrankung derselben Person angezeigt wurde. Bei den unter 1— 7, 10, 12,14, 15,16,17 und 19 aufgeführten Krankheiten ist schon dann Anzeige zu erstatten, wenn nur der Verdacht der angegebenen Krankheit vorltegt. Wechselt ein mit den Krankheiten unter 1—7 behafteter Kranker den Aufenthalt, so ist neue Anzeige erforderlich. Anzeigepflichtig find, wenn ein Arzt zur Behandlung des Kranken nicht zugezogen worden ist, 1. der Haushaltungsvorstand, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Er krankten beschäftigte Person, 3. derjenige, in besten Wohnung oder Behausung der Er krankungs- oder Todesfall sich ereignet hat, » 4. die Heimbürgin. Die Beipflichtung der unter 2—4 genannten Personen tritt jedoch nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. An ansteckenden Krankheiten erkrankte Schulkinder dürfen, ebenso wie die gesundgebliebenen Schulkinder aus Häusern, in denen ansteckende Krankheiten herrschen, die Schule erst dann wieder besuchen, wenn durch ärztliche Bescheinigung der Nachweis erbracht worden ist, daß dem Schulbesuche Bedenken nicht ent gegenstehen. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepflicht werden an den Anzeigepflichtigen mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft geahndet. O 10 Gpo. Dippoldiswalde, am 9. April 1929. V Die Amtshanptmannfchaft.Der Stadtrat. Zn das Güterrechtsregtster ist heute eingetragen worden, dah der Gosthofsbesttzer und Geflügelzüchter Otto Fritz Kröner und leine Ehefrau Carmen Hildegard geb. Rupprecht in Höckendorf (Stübenmühle) durch Vertrag vom 4. April 1929 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. 2 K. Reg. 27/29. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 5. April 1929. Montag, den 15. April 1929, abends SM" 8 Uhr WMe Mm der MMemdueleii r« DiMldiWM. Die Tagesordnung hängt im Rathaus» <mS. Brennholz - Versteigerung. Sonnabend, den 13. April 1929, nachmittags 3 Uhr, sollen in Oppelts Gasthof in Höckendorf etwa 20 rm Nuhknüppel, 220 rm Brennicheite, Brennknllppel, Brennäste, 215 rm Brenn- reisig und 17 rm Stöcke, ausbereitet in den Abteilungen 108, 111, 120, 121, meistbietend gegen Barzahlung verweigert werden. - Forstamt Wendischcarsdorf. WMMM 8orultag, sm 2i. Kpril 1929, dtoalag, sm 22. Kpril 1929. fammen. Der Zusammenstoß war Wagen überstürzte und einen etwa Poffendorf. Noch 14 tägigen Osterferien- -hat der Unterricht für bas neu« Schuljahr am Montag wieder begonnen. Di« Einfüh rung -der Elementaristen erfolgte nachmittags 1 Uhr. Möge daS Lehr- und Erziehungswerk für unser« Kinder ein gesegnetes fein! Poffendorf. Der neugewählte Pfarrer Knorr a-uS Siegmar wird kommenden- Sonntag, 14. April, 4m Vormitta-asgott-esdienst-e durch O-b-erkirchenrat Michael in -fein Amt als 2. Geistlicher un serer Kirche einoewiesen. Dresden. Am Sonnabend abend ist In einer Wohnung- auf -der Lärchenstraße «in 1-1 Monate altes Kind 4m Bett erstickt Während -die Eltern für kurze Zelt -di« Wohnung verlassen hatten, ist -dem Kinde ein Teil -des Kopfkissens auf -dos Gesicht gefallen. Nach Rückkehr -der Eltern fanden sie daS Kin-d erstickt vor. Die kriminalpoliMiche Untersuchung hat ergeben, -Last ein Verschul den -dritter Personen nicht vorliegt. Dresden. Die Meldung-, -daß Dr. Dehne nicht mehr zum Landtag kandidieren werde, -wird von -d«r Demokratischen Partei OstsachsenS widerrufen. Pirna. Am Sonnabend nachmittag erschoß sich- am Schiost berg, oberhalb -des Pilzes-, -ein noch nicht 15 jähriger Bursche U. von hier. Der Zunge hatte erst nachmittags 2 Uhr die Waffe, die wafsensch-einfrei ist, gekauft und war -dann noch -dem Schloßberg g-egon-gen, wo er mit einigen Zungen mit -der Waffe -spielte. Wie es heißt, -hatte er -Strafe zu erwarten, -da er der Mutter Geld ent wendet hotte. Plötzlich seht« er -di« Waffe vor di« Schläfe und verletzt« sich so schwer, -dost «r auf -dem Transport nach dem Krankenhaus ftnrb. , „ . Chemnitz. Am Montag stießen auf öer^HopE^r straße beim sogenannten Schwarzen HA zwei PerforwnaM - . so heftig, daß sich der «In« »«rr.iur«« drei Meter -hohen Damm HIn- unterttel Di« Anlassen, ein Herr und «ine Nam«, kamen mit l-eich- ttn WeZn^nW De?zweite Wagen blieb auf der Stroh« steben und seine Ansosten, ebenfalls ein Herr und «in« Dame, «r- ! schwer« Kopfverletzungen, die «in« Uebers-ührung in daS ! Krankenhaus- nötig macht«. nis ab von großem Fleiß der Prüflinge und vor allen Dingen wieder einmal von der guten Handwerkerarbeit. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag spielt« -der 9 jährige Knabe- Stenzel -in -der Wol-fvamsdorfer Straß« mit einer Kork pistol«. Als einmal der -Schuß nicht tosging, wollte er nachsehen, woran -das lieg«. Zn -diesem Moment röste sich der Schuß und ging ihm inS Äuge. -Der Knabe erlitt einen Bluterguß ins Auge und muhte nach erster ärztlicher Behandlung sofort «irrer Dresd ner Klinik zugeführt werden. — Heute morgen wurde eine Guts besitze rS-Ehe-frou in Ulberndorf von einem Stück Bieh eben falls -inS Auge gestoßen und muhte auch noch Dresden gebracht werden. — 7. Zwi nger lot t e r i«. Zn -der am 6.-und 8. April stattgesundenen Zie-Hung wurden folgende -Hauptgewinne gezogen: Die Prämie von 30 000 RM. fiel auf di« Nr. 365 540 mit 1 Ge winn von 3 RM. 1. Hauptgewinn 20000 RM. fiel aus die Ar. 352 2-78. 2. Hauptgewinn -10 000 RM. fiel aus di« Nr. 80 250. 3. Hauptgewinn 5000 RM. fiel- auf die Nr. 142923. 5 Gewinne zu je 1000 RM. -sielen auf die Nr. 452797, 450105, 4-94011, 25079, 261101. Alle Lose mit der Endnummer 6 -wurden mit 1 RM. -ge zogen. Die Ziehungslisten erscheinen -Donnerstag, 18. April 1929. (Ohne Gewähr.) — Am 9. Dezember glitt wenig« Minuten -vor Beendigung der Nachtschicht in DreSden-Löbtau in der Glasfabrik von Siemens der 15Zahre alte Arb-eitSbursch« Knauber, -der betseinem Vater als Flaschenträger beschäftigt -war, beim Ueberfchreiten eines HeizkanalS infolge plötzlichen Verrutschens einer -eisernen Platte in di« Diese. Der junge Mann verlor dabei -auch noch seine Holzpantoffel und kam nur mit Strümpfen versehen auf die glühend heiß« eisern« Abdeckung jenes--Hei-z- resp. Gas-zusührungs- kanals zu stehen. Aus di« lauten Schmerzensschrei« und Hilferufe hin eilten sofort dessen Vater und andere -in der Nähe beschäftigte Personen herbei. Ein Schürer legte sich -sofort aus -den Fußboden, reichte seine Hände in den Kanal hinab und vermochte den Ver unglückten «mporzuziehen. Letzterer hatte Verbrennungen 2. und 3. Gro-des erlitten; die Fußsohlen -waren regelrecht geröstet. Durch Aufstühen erlitt Knauber auch- Brandwunden an- den Händen- und an einem Knie. Nach dem Friedrichfkä-dter Krankenhaus über führt, konnte der Arbeiksbursche wieder -heryestellt werden, er hak ober durch- -die erlittenen Verbrennungen Plattfüße bekommen. .Seitens -der Betriebsdirektion wurde Knauber wegen der Fußver- letzun-g in der Korbmacherabt-eilung untergebracht, wo er «ine sitzend« Tätigkeit ausübt. Die Gewährung einer Unfallrente- ist von der Unfallversicherung abgelehnt worden, doch hat der Baker des Verunglückten dagegen Berufung eingelegt. Di« Entscheidung steht noch ouS. Glashütte. Unter starkem Andrang des Publikums rollte am Montag abend im „Goldnen Glas" der vom BildungsauSschuhder Sozial-demokratischen Partei angekündigte Film „Der Kreuzzug des WeibeS" über -die Leinwand, der in der Hauptsache die Härte und Kultur Widrigkeit der Strafbestimmungen- H 218, 219 veran schaulicht« und di« Anwesenden zu stummen Protest gegen diese Paragraphen auffordern -sollte, die ja garnicht mal eine Besserung -des Uebels der Abtreibung herbeiführen-, -wie Frau Stadtverord nete -Seifert, Pirna, in -ihrem einstündigen Ein-führungsvorkrag ausführt«. Der Vortrag wurde auch von den anwesenden Frauen d«S sogenannten Bürgertums verständnisvoll aufgenommen-. Der Kampf gegen diese völlig sinnlose Strafbestimmung -darf ober nicht das eine vergessen lassen, -daß eben jede Abtreibung doch «in Uebel ist, -daS nach Möglichkeit vermieden werden sollt«. DaS ist ober nur -denkbar, wenn man für die Empfängnisverhütung eintritt und -die Kenntnis -dieser Methoden allgemein wird. Neben -der politi schen Freiheit muh sich die Frau auch noch di« Freiheit über chren Körper erkämpfen, indem sie ihren Sitz in -den gesetzgebenden Körperschaften geltend macht und bei Wahlen -den Parteien ihre -Stimme gibt, di« für Milderung bezw. Beseitigung der Strafbe stimmungen eintreten. Der Film selbst, in dem Harry Liedke als Arzt und Conrad Veidt als Staatsanwalt Mitwirken, zeigt den Schicksals-weg- -der Frau-, -die mit -den geltenden M 248, 219 deS Strafgesetzbuches in Konflikt gerät und als letzte Konsequenz den Rücktritt -deS Staatsanwalts, der nach Harlem Seelenka-mpf einem solchen Gesetz nicht mehr dienen kann. sogar um -so mehr. Die Durchführung -deS Programms ging durch aus nicht glatt, -denn von -der ersten Forschungsreise an, die ge zwungenermaßen in weitem Bogen u-m -den eigentlichen Weg herum-s-ührte, vergingen noch 10 volle Zahle, bis di« Möglichkeit bestand, auf daS Ziel wirklich loszugehen und -den oben erwähnten Beweis zu erbringen. Der Grund, weshalb so lange Zeit «ine falsch« Meinung sich- halten konnte, -liegt daran, daß «S damals — wie auch heute wieder — fast unmöglich ist, an den Berg -heranzu kommen, weil Nepal sowohl wie Tibet -dem Europäer beinah« vev schlossen waren. Redner versuchte «S von allen Seiten, und was -er in -den Zähren dabei -erlebte, -davon plauderte «r -in -interessan tester Wels« (störend- empfand -die eine Saalseite -daS Sprechen nach der Leinwand). Und so erfahren wir: warum England den -StaatNepal -noch nicht schluckte; daß imWesten deS Landes Brah- manen arischer Abstammung, -im Osten Buddhisten wohnen; wir hören von -dem Unterschied -oie-ser beiden Religionen und von -dem zwischen dem edlen Ur-Bud-dhismuS und der Form als Lamais mus Nepals und Tibets, aber auch -von weit« stg-eh ende Rel-igions- toleranz zeigenden Kultstätten; wir hören -von den Bewohnern selbst, -ihren verschiedenen Charaktereigenschaften, Le-bensgewohn- heiten, Sitten und Gebräuchen, -ihrem Kult und ihrer Kultur und dürfen staunen über ihre architektonischen Leistungen, teilweise -in folge deS Materials von unschätzbarem Werte; wir bekommen einen kleinen Begriff von den riesigen Gebirgsketten deS Nordens und Ostens mit den etwa 1000 mindestens 6000 Meter hohen Ber gen und den Riesengletschern und lernen di« Quellen kennen vom Ganges, ZndienS heiligem Strom; wir hören von -de r teilweise großen-Oede und Unfruchtbarkeit des Landes -und -seiner Pfla-nzen- und Tierwelt, aber auch von -seiner Herr-scherfamilie; wir erfah ren, wie Redner nach langem Mühen und -mit Hilfe -des Zuiall-eS endlich daS Land betreten durfte, wie er -dort reiste und überhaupt lebte -und -schließlich das gesteckte Ziel erreichte, womit ni ch t nur ein Zrrtum aufgeklärt wurde. DaS und noch tausenderlei — io daß man nicht Anfang und Ende findet — hören wir, erläutert -durch ein« -sehr große Zahl -schöner und vor allem hochinteressanter Lichtbilder. Zum Schluß -erwähnt Redner die gescheiterte jüngste -englische Expedition, die wenig« 100 Meter unter dem reichlich 8800 Meter hohen Everestgipfel scheiterte. Sie habe mehr dem Sport und -der Wettlust als der Wissenschaft gedient. Eine Be steigung -des Gipfels -sei vom Standpunkte -der letzteren auS auch nicht mehr nötig, denn was man wissen wollte, wisse man. Zeht -sei aber eine Besteigung auch gar nicht möglich, weil Nepal und Tibet «in strenges Verbot erließen, mißtrauisch gemacht -dadurch, dah von englischer -Seile laut hinausposaunt worden war, die Ex pedition werde auf dem Gipfel die englische Flagge hissen usw. ES war nicht der -erste Asienvortrag, den -der Gcwerbeverein bot, ober sicher einer der wertvollsten, frei von jeder Oberflächlichkeit. Die Urteile über die Bewohner, ihren Charakter und besonders ihre Religion waren offenbar das- Produkt gründlichster unvoreinge nommener Beobachtung. Möglich, daß dies und jenes sich heute doch etwas geändert hat, allzuviel wird's aber nicht sein, und dann ist's vielleicht auch nur etwas Kulturfirnis. Zodensalls gestattete uns der Abend wieder «inen- hochinteressanten und wertvollen Blick in -eine uns so ferne, ferne Welt — „fern" nicht nur der Kilometer wegen. Dankbar war wieder dos Publikum -durch lau ten Beifall am Schluffe, aber auch durch größte Aufmerksamkeit schon während des VortrageS, und er war nicht -kurz. Dankbar auch wollen wir -dem Gewerbe- und Volksbildungsverein sein für daS, waS er unsrer Stadt bietet. Dippoldiswalde. Tagesordnung zur 5. Stadtverordnelen- sihung Montag, am 15. April 1929, abends 8 Uhr. ä. Oeffenk- liche Sitzung: Kenntnisnahme, Verbesserung des Eisenbahnfahr plans. — Desgl., Jahresbericht der Äezirksbildstelle. — Desgl., Colasbehandlung der Straßen. — Desgl., Sportplahangelegenhett. — Erweiterung der geplanten Alarmanlage für die Feuerwehr. — Wohlfahrtselnrichtung für Feoerwehrmannschaften. — Be schaffung von Hydranten. —' Bauliche Herstellungen an der Leichenhalle. — Verbesserung eines Telles der Wolframsdorfer Straße. — Schleusenherstellung an der Mühlstrah«. — Be schaffung zeichnerischer Unterlagen kür die Wasserleitung. — Ueber- flchtspläne der Landesplanung Ostsachsen. — Haushaltplanbe- ratung. 8. Nichtöffentliche Sitzung. Dippoldiswalde. Zn einer Versammlung d«S Gastwirte- v e rband« S „ Weißerihkal-" gestern nachmittag in ,-Stadt Dresden" wurde zunächst ein Kollege von auswärts ausgenommen. Vom Gastwirts-verein Leipzig war ein Schreiben eingegangen, -das -die zu erwartende ReichSbier- und Getränkesteuer betrifft. Es -sollen die Mitglieder -d«S ReichSrateS gebeten werden, gegen den Antrag des deutschen SlädtelogeS auf Wledereinführnng zu stim men. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat daS zugesagt. Schritt« gegen -di« Konzessionierung -der VereinS-häuser sind noch in der Schwebe. Ein harter Kampf ist -darüber entbrannt. Weiter sind Vewegungen im Gange, daß nur Fachleute in Zukunft Kon zession erhalten. Auch gegen -das Aufkäufen von Wirtschaften durch Brauereien will man Stellung nehmen. Zum Schluß be- hand-e-lt« das Schreiben -den Kampf Mischen dem Verband zum Schutze musikalischer Aufführungsrechte und der Wiener Autoren- gesellfchoft. Der sächsische Gastwirtsverband fordert auf zur Ein sendung der Tarifverträge an die vorgefchrlebenen Stellen. Zum Verbandstag in Schwarzenberg-, Ende Mai, wird aus Sparsam keitsgründen nur -ein Milgli-c-d obgeordnet, Vorsitzender Taubert. Unter „Verschiedenes" wurde neben Behandlung anderer Berufs fragen -darauf hingewiesen, daß dos Tanzen in Lokalen verboten ist, ebenso Musikspielen noch 12 Uhr nachts. Das Bedienungs personal ist an- -bez. a-bzumelden, -der Arbeitgeber hat auch darüber zu wachen, daß das geschieht. Nichl-mel-duny -wird olS ein Ver gehen bestraft. Auch Kellner sind ins AusgangSbuch «in-Mtragen. Aufg-efordert wird zu ordnungsgemäßer Eintragung- ins Weinbuch, eine Kontrolle kann jederzeit einmal -durch den (wenn auch im Reiche c-mzigen) Kontrollbeamten erfolgen. Noch manch anderes wurde erörtert und in kollegialem Gedankenaustausch für den GaslwirtSstand gewirkt. Dippoldiswalde. Am Dienstag vormittag fanden -Im Schütze-n- hauS -die Prüfungen der T ls chle r-(Zwangs-)Z nnung Dippol diswalde statt. 2-2 Lehrlinge unterzogen sich der Gehil-fenprüfung und lösten gut die an sie gestellten Ausgaben. ES konnte di«Smai eine Durchschnittszensur von 1-b verzeichnet werden. Ein« Aus stellung der Gesellenstücke, alles prächtige Möbelstücke, legte Zeug