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bssr^c» be- der Sie Tische standen, beiseite und blickte die Frau sest an. „Auf das Ihre, Madamei- Gerda von Gagern nippte nur. Ihre Sicherheit gann bei der kalten Ruhe des Amerikaners und galanten Höflichkeit des Franzosen zu schwinden. ^3 Der ^anr»I Lvkzvimrner hatte die beiden Herren überrumpeln wollen. Nun fühlte sie ihre Kraft erlahmen, als die beiden Kriminalisten sich jeder Lage gewachsen zeigten. — Der eine in ablehnender, höflicher Galanterie, der andere in überlegenem Spott. Fred Bronnens abweisende Miene schien sich zu be- leben. Der Kampf am Tische begann ihn zu reizen. Seine Augen funkelten zu Gerda von Gagern hinüber. Sie nahm den Blick voll Freude auf und fühlte sich gestärkt und rasch wieder sicher. »Sie haben Interesse an den nächtlichen Spazier- ÄWw- di? ich mit meinem Gatten mache? Oder sollte es es co Kiro so l? Sie bat den Ober herbei, den würdigen, feierlichen alten Herrn. „Gnädigste Frau * „Bitten Sie die beiden Herren — hier an den Einzel tischen dicht hinter und neben mir — an unseren Tisch und dann möchte ich den Weinkellner * Der Ober verneigte sich feierlich. „Sehr wohl, gnädige Frau!" „Du erlaubst doch?- wandte sich Gerda von Gagern an den Freund. - 8 Fred Bronnen ließ die Frau verwundert gewähren. Die beiden Herren traten, der Einladung der schönen Frau folgend, an den Tisch. Mac Allan nannte seinen Namen zuerst. Er war weder betroffen, noch geschmeichelt, sondern zeigte dasselbe säuerliche Gesicht wie sonst. Kommissar Briand, der jüngere der beiden Herren, war dagegen merklich beunruhigt und setzte sich zurück haltend, den Stuhl weitab gerückt vom großen runden Tisch des Paares, nieder. „Finden Sie es nicht netter, meine Herren, datz wir dem unangenehmen Zustande, so weit auseinander zu sitzen, ein Ende machen? Ich glaube, Sie haben uns viel zu sagen! Oder vielleicht auch nur zu fragen? Es gewann für uns den Anschein — und wir täuschten uns Wohl nicht?" Mac Allan meckerte ein heißeres, leicht belustigtes Lachen. Kommissar Briand war betroffen. Er stand im Bann der schönen Frau. Sein empfängliches Herz, das ihm die Versetzung von Paris nach dem entlegenen Dün kirchen eingebracht hatte, begann mit dem pflichteifrigen Beamten in Konflikt zu geraten. „Oh, gnädige Frau ", widersetzte er sich höflich und setzte in der Absicht, galant zu sein, hinzu: „Wer dürfte es wagen, anderes als Bewunderung aufzubringen " „Lassen wir das", wehrte höflich, doch kühl, Frau von Gagern ab. „Kommen wir zur Sache!" Mac Allan räkelte sich vergnügt auf seinem Polster stuhle. Er hob das Glas, schob die Blumen, die auf dem Zufall sein, daß auch Sie bis zu genau derselben ZM nm Strande spazieren gehen?" Gerda von Gagerns Augen zwangen den Franzosen in ihren Kann. Der Amerikaner blickte zur kostbar chis- gemalten Decke des Saales auf und verriet mit keiner Miene, wie ihn das Gespräch ergötzte. Fred Bronnen saß vorgeneigt, erwartungsbegierig. Der Franzose öffnete unter dem Zwange der Augen der schönen Frau den Mund, setzte an, stammelte etwäS Und brach dann verwirrt wieder ab. Mac Allan hob sein Glas gegen Fred Bronnene „Auf baldiges gutes Gelingen l" 16. Kapitel. Das Gesicht Kommissar Briands rötete sich. Gr nahm sein Glas. „Daraus gern! — Auf vollen Erfolg!" Fred Bronnen starrte den Franzosen betroffen am Gerda von Gagern preßte die Lippen fest aufeinander, um nicht aufzuschreien. Sie beugte sich über den Tisch, Hz Atem ging rascher. „Welcher Erfolg, meine Herren?" „Der Kanal!" zwinkerte Mac Allan vield.eMg. Kommissar Briand bestätigte durch tkopfnMn, 88- e, dasselbe gemeinr hatte. Fred Bronnen fiel zurück auf seinen Stuhl. Gerda von GagernsErregtheit wich. Resigniertheit ging überihrGestcht. Der Kanal, dachte sie schmerzlich. Fred Bronnen mur melte grimmig: „Der Kanal!" „Der Mörder ist gefaßt!" flüsterte leise, als U S ein Geheimnis von höchstem Wert, Kommissar ÄttaK» m das Schweigen über den Tisch. Sein Blick traf Fred Bronnen. Dessen Gesicht wurde aschfahl. Er streckte die Arme weit von sich Mw dog den Oberkörper wie im Schmerz zurück. „Nein —/nein , sprechen Sie nicht WW * - Gerda von Gagern schloß vor Weh und MM die Augen. Vorbei , alles aus. Nun kam daS Furcht barste. Die Verfolgung war nichts, die Angst nicHs, die Sorge nichts. Das Furchtbarste kam mit der Verhaftung. Mit dem Ungewissen, das der Spruch des Gerichts sein würde. » Mac Allans unbewegliches Gesicht belebte sich. Er musterte den Franzosen mißtrauisch und feindselig. „Der Mörder ist gefaßt", wiederholte der Kommissar triumphierend, doch nicht mehr so grausam überlege^ wie beim ersten Male. Die Arme Fred Bronnens sanken. Nun kam eS doch, daß man ihn ergriff, bevor sich seine Unschuld erwiesen hatte. Ob sie sich nun noch herausstellen würde? — Wo blieben die deutschen Behörden? Nahmen sie keinen An teil an dem furchtbaren Geschick eines Landeskindes? „Der Mörder ist gefaßt und ist in Gewahrsam er hat heute gestanden!" sprach in die Dumpfheit, Vie über dem Tische mit den Blumen, Weingläsern und Zigarren lastete, Kommissar Briand, und es klang, als komme die dünne, näselnde Stimme von fern her, aus ein«n Mlwtrt, lichen Raum. Gerda von Gagern faßte sich zuerst. „Der Mörder ist Wer ist es? Wo ist er? — Vie haben ihn ?" Die schöne Frau schluchzte beinahe vor Freude. In Fred Bronnens Augen glomm ein SeuWM aüf. Mit einem Male war ihm so leMt. Gr legte M^n^ Koman von Karl I-Htse eopxUM dx »iuUn keucdtvLOSkc, UM« ». «l. 8.