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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Sedin»»»,«» für »ie ««»»tvort»»» »«» «nkaee«: D«r I,r°st« Teil der Frag,» muß schriftlich deautwortet werden, do «i» Abdruck «Her Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb «nß jede Anfrage die genau« Adresse de» Fragesteller» enthalten. Anongmt Frage» werde» grundsätzlich nicht deautwortet. Außerdem ist jeder Frage ei» Suswel«, daß Fragesteller Bezieher unsere» Blatte» ist, sowie als Portoersatz der Betrag von SO Psg. beizufügen. Für jede weitere Frage sind gleichfall» je so Pf». mitzusenden Anftagen, denen weniger Porto dkigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der ool« Portoersatz erstattet worden ist. Im Briefkasten werden »ur rein landwirtschaftliche Frage» behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem «ahmen unsere» Blatte« anpaffen, kann Auskunft »icht erteilt werde». Lt« Schrtftleitung. Frage Nr. I. Ein eineinhalbjähriges Fohlen Kränkelt schon vier Wochen und frißt schlecht. Es schwitzt sehr, so daß es Tag und Nacht immer nag ist und niemals geputzt werden bann. Was kann ich zur Beseitigung der Krankheit tun? O. W. in L. Antwort: Aus Ihren ungenügenden An- gaben über die Krankheitserscheinungen Ihres Fohlens läßt sich aus der Ferne nicht lermitteln, was dem Tiere fehlt. Das Schwitzen ist aber kein Grund, das Tier nicht zu putzen. Sie müssen es zunächst gut trocken reiben und dann putzen. Für genügende trockene Streu ist außerdem zu sorgen. Das richtigste ist natürlich die Hinzuziehung eines Tierarztes Bet Frage Nr. 2. Eine Kuh, die sechsmal gekalbt hat, ist nicht tragend geworden. Beim Fressen steht sie manchmal still und fängt an kurz zu schnappen. Dabet sind die Nasenlöcher weit geöffnet. Diese Beobachtung mache ich seit zwei Monaten, und zwar tritt diese Erscheinung in Abständen von acht bis zehn Tagen auf und hält etwa zwei Minuten an. Der Milchertrag ist mittelmäßig. Die Kuh ist sonst gesund, hat ein gutes Aussehen und frißt auch sehr aut. Kann diese Erscheinung ausarten, und was läßt sich gegebenenfalls dagegen tun? B. N. Antwort: Das bei Ihrer Kuh beod- achtete kurze Schnappen ist wahrscheinlich auch mit einem Heraushängen der Junge und Schlackern derselben verbunden. Dieses geben Eie leider in Ihrer Beschreibung nicht an. Es handelt sich hier um eine reine Untugend, nicht um eine Erkrankung, die bei 'Kühen allerdings ziemlich selten vorkommt. Zu irgendwelchen Bedenken liegt eine Veranlassung nicht vor. Ob eine Abgewöhnung der Untugend möglich sein wird, ist fraglich. Empfoklen wird ein Be- schmieren der Lippenwinkel mit Kreolin oder verdünnter Karbolsäure. vr. Bn. Frage Nr. 3. Mein sechsjähriger Dackel hat seit einiger Zeit starke Schmerzen und läuft dauernd im Zimmer herum, ohne sich hinzu- leoen Er holt schnell Atem und hält das Maul offen. Ueber der letzten und vorletzten Rippe bat er mitunter eine Ge chwulst, die dann wieder Lerschwindet. Der Tierarzt stellte Rheumatismus fest Die verschriebenen Salizyltabletten haben nur vorübergehend geholfen. Was könnte ich noch tun? Ist auf eine dauernde Wiederherstellung »u rechnen? Beim Massieren hat er Schmerzen. Eine häufiger austretende Verstopfung habe ich mit Rizinusöl behandelt. M. Sch. in F. Antwort: Ob bei Ihrem Hunde außer dem Rheumatismus noch eine Lungenentzun- düng besteht, läßt sich nur durch die klinische Untersuchung feststellen. Jedenfalls möchten wir Ihnen raten, Prießnitz-Umschläge um den Brust korb zu machen. Ueber die Art der Geschwulst läßt sich aus der Ferne nicht urteilen. Gegen di« Verstopfung würden wir lieber ein bis zwei Gramm Istizin geben, da zu fettige Mittel die Freßlust ungünstig beeinflussen. Bet. „."rage Nr. 4. Ist Entenzucht rentabel? Ad möchte jetzt jgg Enten schnell zum Schlachten füttern. Wie lange Zeit gehört varu, bis die Enten schlachtreif sind? Was füttern, um eine möglichst gute Rente d" Zucht zu erzielen? Welche Futter- sch für die ganze Zeit? Be- H noch, daß ich das ganze ich meine Landwirtschaft verpachten will. A. « ^fnzucht kann sich recht gut müssen natürlich die örtlichen Verhältnisse in Betracht gezogen werden. Ferner sprechen die Art der Enten, die Leistung der Tiere und auch die Fähigkeit des Züchters mit. Die Marktoerhältnisse und Absatzmöglich keiten sind zu prüfen. Für Fleisch- aber mäßige Eiererzeugung kommen die schweren Rassen in Frage, vor allem die Peking- und Aylesburyenten. Mit sechs bis zehn Wochen sollten Enten schlachtreif sein und erreichen die schweren Rassen wie Peking ln der Zeit ein Gewicht von 3 bis 3,5 kg. Als gute Fütterung kommt folgende in Betracht: Eine Woche fünfmal am Tage zwei Teile in Milch auf geweichtes Weißbrot, mit je einem Teil Hafer mehl und Kleie. Dazu eine ganz geringe Zugabe von Salz und feinem Sand. Zweite bis achte Woche gibt man viermal täglich je einen Teil Weizenklele, Gerstenmehl, Hafer mehl, etwas gekochten Fisch, wenn erhältlich (aber nur wenig) einen halben Teil Knochen schrot, dazu etwas feinen Sand. In den letzten Wochen gibt man dann dreimal täglich Mischung von vier Gewichtstcilen gekochten Kartoffeln, zwei Teile Weizenmehl, etwas Gerstenschrot. Vorzüglich ist es, wenn man in den letzten Wochen saure Magermilch unter das Futter mengen kann. Mit zehn Wochen sollten dann die Enten schlachtreif sein. Sollen ältere Enten gemästet werden, so gibt man ihnen am besten einen kleinen Auslauf zur Verfügung, da sie sonst eventuell das Futter verweigern. Man gibt solchen Tieren am besten gekochte Kartoffeln, Gerstenschrot, alles mit dicker saurer Milch krümelig angerührt. Gegen Ende der Mast ersetzt man die Kartoffeln durch Haferschrot. Gefüttert wird dreimal am Tage so viel, wie die Tiere gut auffressen. Trink wasser muß zur Verfügung stehen. Sind die Tiere an eine Abendkörnerfütterung gewöhnt, so gibt man ihnen dieselbe in anacquelltem Zustand. — Diese Mast sollte in drei bis vier Wochen beendet sein. N. Sch. Frage Nr. 5. Die Frucht eines Birn baumes „Gute Luise' wird schon vier Jahre lang, jedesmal nach der Blüte, wenn sich die Birnen entwickelt haben, krumm. Da ist auf der Seite ein schwarzes Pünktchen zu sehen. Die Birne wächst, wird aber einseitig, und wo der schwarze Punkt war, gibt es einen Riß und die Frucht wird ganz schorfig und fängt vor der Reife an zu faulen. Der Baum wäre tragbar, hat in früheren Jahren sehr schöne Frucht getragen, ist jetzt ungefähr 45 Jahre alt. Kann man dagegen etwas tun? Oder soll man ihn ab- zweigen? R. M. in B. Antwort: Befanden sich in den kranken Birnen beim Durchschneiden mehrere winzige Maden, so handelt es sich um die Maden der Birngallmücke. War das Fleisch der Birnen im Frühsommer gesund, so sind die Bäume vom Birnenschorfpilz befallen. Die Bekämpfung im ersteren Falle besteht im öfteren Durchjchütteln des Baumes. Die herunterfallcnden Früchte sind aufzusammeln und zu verbrennen oder zu verfuttern. Im Juni bis Juli oder im März streuen Sie unter der Baumscheibe bis zur Kronenbreite kräftig Aetzkalk, je Quadratmeter bis 500 g, damit die Maden oder deren Larven vernichtet werden. Den Kalk graben S'e sofort tief unter und treten die Fläche fest. Sollte es sich um den Schorfpilz handeln, so spritzen Sie den Baum im Spätwinter, kurz bevor die Knospen aufbrcchcn, mit zwei prozentiger Kupserkalkbrühe. Nach der Blüte sind diese Spritzungen mit einprozentigcn Brühen noch einige Male bei trockener, trüber Witterung im Abständen von vierzehn Tagen bis vier Wochen zu wiederholen. Außerdem sind jetzt im Winter die jüngsten befallenen Triebe, erkenntlich an der rauhen, rissigen Rinde, ab- zuschneiden und zu verbrennen. Dasselbe hat mit dem heruntcrgefallenen Laube zu ge schehen. Rz'. Frage Nr. 6. Ein Stück Oedland, sechs Morgen groß, soll mit Korbweiden bepflanzt werden. Das Oedland ist ziemlich nah. Ein Dränieren ist schwierig und wird zu teuer Ich beabsichtige nur einige Gräben zu ziehen. Es handelt sich um sandigen Moorboden. W.e teuer würde ein Morgen anzupflanzen Kostüm ohne Berechnung des Arbeitslohnes? Welche Sorte würde dort gedeihen und welcher Dünger ist zu streuen? Von wo würden die Stecklinge zu beziehen sein? H. R. in K. Antwort: Wenn der Korbweidenbau rentabel sein soll, so muß man mit den näheren Umständen genauestens vertraut sein. Diese Kenntnisse fehlen Ihnen. Wir empfehlen daher, sich erst einmal das Buch: Siegert, Anleitung zur Anlage und Unterhaltung von Korbweidenkulturen, Verlag I. Ncumunn-Neu- damm, Bez. Fso., Preis l kilVi, kommen zu lassen. Haben Sie die Anleitung gelesen, so überlegen Sie genau, ob Sie die Bedingungen, welche zum Gelingen nötig sind, erfüllen können. Das Grundwasser muß z. B. auf mindestens 50 bis 60 om abgesenkt werden! Ist das möglich? — Ferner, können Sie die Ernte in der Nähe absetzen? Die Eisenbahn fracht frißt den ganzen Nutzen auf. — Weiter Ist die Frage wichtig: Was für Ruten will der Käufer haben? Danach und nach dem Boden wird die Sorte gewählt! Auch die Pflanzweite ist wichtig. Setzen Sie enger, brauchen Sie einige tausend Stecklinge je Morgen mehr. Eine gute Bezugsquelle für bestes Pflanzgut ist Domäne Ober-Thiemendorf, Kreis Lauban in Schlesien. Haben Sie in Ihrer Amtshauptmannschaft ein Kulturamt oder eine Landwirtschaftliche Schule, so lassen Sie sich von dort hcraten, bevor Sie die kostspielige Sache anfangen? Die Stecklinge allein kosten mindestens etwa 200 klVi. vr. E. Frage Nr. 7. Mehrere Apfelbäume leiden jährlich trotz Anlegen von Leimringen unter dem Apfelwickler. Die Aepfcl sind zum größten Teil wurmstichig und fallen ab. Können Sie mir ein besseres Mittel zur Bekämpfung angeben? H. K. inV. Antwort: Das wirkungsvollste Mistel gegen die Maden des Apfelwicklers ist eine Spritzung mit Uraniagrün sofort nach der Blüte. Bei der Spritzung ist darauf zu achten, daß möglichst die Kelche der kleinen Früchte ge troffen werden. Da das Mittet giftig ist, so ist Vorsicht geboten. Andere Mittel sind das Anlegen von Fanggürteln aus Wellpappe bald nach der Blüte um die Baumstämme. Etwa alle vierzehn Tage sind diese Schlupfwinkel ab- zunehmen, der Inhalt wird abgekiopft, wobei die nützlichen Insekten geschont werden. Alles übrige wird verbrannt. Weiter sind alle her- untergefallcnen Aepfel sofort aufzulesen und zu verfüttern oder zu verbrennen. Das Anlegen von Leimringen wird meistens nur zum Schutze gegen den Froftspanner ausgeführt. Rz. Frage Nr. 8. 9,5 kg Fliederbeeren und 6 kg saure Aepfcl wurden mit einem Päckchen Saucrtockaier Hefe zu Wein angcsetzt unter Zusatz von 9 kg Zucker, 5 g Tannin, 25 g Piment, 25 g Zitronensäure. Der Wein hat keinen guten Geschmack und klärt sich schwer. Ueberscnde eine Probe und bitte um Ihren Rat. F. 2. in E. Antwort: Fliederbeerwein ist nicht jeder manns Sache, da der Geschmack bisweilen ein zelnen Personen nicht zusagt, ja sogar zum Brechen reizt. Besonders dürfte dies der Fall sein, wenn noch nicht ganz ausgcrcifte Beeren dazwischen waren. Vorliegende Prvbe war im übrigen gut ausgcgoren bei einem Gehalt von 15 Volumenprozent Alkohol. Unseres Erachtens enthält der Wein zuviel Tannin und Säure. Von einem derartigen Iungwein kann man nun nicht gleich nach einigen Monaten einen ausgeglichenen Geschmack erwarten. Gerade Fliederbeerwcin braucht jahrelange Lagerung, um sich auszubauen. Durch einen geringen Zusatz von Zucker und Süßstoff dürfte sich der Geschmack auch etwas heben. Um die schleimige Trübung schneller zu beseitigen, emp fehlen wir eine Behandlung mit ein Prozent (panischer Wcinklärerde, welche in Apotheken erhältlich ist. Die Weinklärerdc wird zunächst mit wenig Wein angeknetet und dann unter Umrührcn dem ganzen Quantum Wein, welcher natürlich vorher von der Hefe abgezogen ist, zugesetzt. Die Klärerde wird sich dann bald adsctzcn, der geklärte Wein kann in Flaschen gezogen werden. Der Trub wird zum Abläufen auf ein ausgefpanntes Tuch gegossen, vr. Ks. »r.N«»p»mm i««-. »ko.«.