Volltext Seite (XML)
38. Jahrgang 1929 treibt. lengas, das den »leunigen Flucht am auch einen zu ebener Erde Werden Maulwurf und feine Bedeutung flir Gartenbau und Landwirtschaft. Von vr. M. Weiß. (Mit Abbildung). Der Streit über den Nutzen oder Schaden des Maulwurfs wird wohl einstweilen noch un entschieden bleiben. Er ist bald nützlich, bald schädlich, je nach der Nahrung, die ihm zur Verfügung steht und die nach der Jahreszeit wechselt, wie wir unten sehen werden, und je nach dem Ort seines Vorkommens. Zunächst müssen wir notwendigerweise vor- lusschicken, daß der unscheinbare Regenwurm zu sen allernützlichstcn Geschöpfen unserer Erde gehört, die jeder Bebauer des Bodens schonen Mte. Nufer Boden würde nachgewiesenermaßen erheblich im Ertrage sinken, wenn die segensreiche Tätigkeit der Regenwürmer nicht wäre, dis ihn wckem, dränieren, durchlüften, Pflügen, fräsen, nit Humas anreichern, seine Gare fördern und Hmu dafür sorgen, daß unser Boden jahraus jahrein nährendes Brot uns er zeug!. 'Nun dürfte aber der täriste Regenwurmvcriilger der Maulwurf sein, der nur auf Flsischuahruug angewiesen ist, und bei seiner emsigen, schweren Grabarbcii, bei starkem Ver brauch von Körperkraft viel Nah rung braucht. Ferner soll aber der Maulwurf auch Engerlinge ver tilgen. Wir werden sehen, wie fich die Sache verhält. Ich habe in einem Sommer auf einem Ver suchsfelds mehrere Maulwürfe ge fangen, sofort seziert und in ihrem Magen nichts anderes als 1 bis 1,5 om lange, mehr oder weniger stark verdaute Regenwurmgliedcr gefunden^ von Engerlingen und chitinhaltigen Körperresten von Käfem keine Spur. Ähnliche Landmanns Wochenblatt Mgrmine Leitung für canawittrcb-ft. Ssrtenba« «nü kaurtvittredaN Beilage zur Weißeritz-Zeitung SchrisNeitung! Oikonomiirat Brundmaa». Neudamm Fedir Nachdruck au» dem Inhalt diese» Blatte» wird gerichtlich verfolgt (Besetz vom 19. Junl,1SN) Dünger ccklinge in K. idenbau lit den ut sein, npfchlen Siegert, ng von an-Neu- imen zu esen, so lgungen, erfüllen B. auf werden! Sie die fenbahn- Weiter ten will ich dem luch die > enger, linge je lelle für mendorf, Sie in -amt oder ssen Sie ostspielige in kosten vr. E. felbäume imringen find zum . Können Impfung S.inB. - Mittel ist eine >er Blüte, sten, daß üchte ge- ästig ist, sind das ippe bald Lima alle nkel ab- ft, wobei >n. Alles alle her- m und zu Anlegen m Schutze Rz. eercn und Päckchen etzt unter iin, 25 g Wein hat ich schwer, am Ihren ;. in E. licht jeder- aeilen cin- ogar »um i der Fall fte Beeren >e war im Sehalt von Erachtens nd Säure, kann man aten einen Gerade Lagerung, , geringen dürfte sich Um die tigen, emp- in Prozent Apotheken rd zunächst dann unter ein, welcher gezogen ist, dann bald in Flaschen m Abläufen vr. Ks. Röhrennetz etwa 20 om unter der Erdoberfläche. Die Engerlinge befinden sich aber im Sommer dicht unter der Erdoberfläche an den Pflanzen wurzeln und im Winter etwa in Metertiefe. Der Engerling passiert somit nur zweimal im Jahre des Maulwurfs Röhrennetz, im Frühjahr, wenn er nach oben steigt und im Herbst, wenn er wieder in größere Tiefen zurückkehrt, und hier bei gerät er dann zum Teil in die Maulwurfs- gänge und wird von deren Bewohnem gefressen. Dagegen passiert der Regenwurm zweimal täglich dieses Netz, des Morgens, wenn er auf- stößt, und des Abends beim Hmabgehen. Deshalb wird auch der Regenwurm die tägliche Speise des Maulwurfs, der Engerling aber nur zweimal im Jahre, im Frühjahr und im Herbst. Soll man nun den Maulwurf wegen dieser starken Regenwurmnahrung verfolgen und ver nichten? Nein! Überall, wo man den Maulwurf gänzlich beseitigt hat, ist eine so starke, verheerende Enaerlings- eingraben. Schon in der ersten Nacht fangen sich Maulwürfe, die bekanntlich in der Nacht häufig auf die Erdoberfläche kom men. Auch das Aufgießen von Wasser und Petroleum — auf je zwei Liter Wasser nm ein Gramm Petroleum — auf die Erd- Oberfläche nüttels einer Gieß- Beobachtungen sind auch von anderer Seite ge- macht worden. Der französische Zoologe Raspail spricht dem Maulwurf die Bezeichnung Insekten fresser vollständig ab, weil er sich vorwiegend von Regenwürmern ernährt. Und Hannaton, der Verfasser der „Fauna Frankreichs^, berichtet auf Grund der Untersuchungen von 60 Maulwurfs magen, daß der Maulwurf weder Engerlinge noch Maulwurfsgrillen anrührt. Das dürfte aber wohl zu weit gegangen sein, und der Weg zur Wahrheit auch hier in der Mitte liegen. Eine anscheinend richtige Darstellung der Sachlage gibt der Wiesenbaumeister Bernatz auf Grund seiner praktischen Erfahrung und Beobachtung. Nach seiner Ansicht zieht der Maul wurf seine Jagdröhren in ähnlicher Weise durch den Boden wie die Spinne ihr Netz ausspannt, um nämlich Beute zu erlangen. Der Maulwurf gräbt nicht nach seiner Beute, sondern durcheilt täglich einige Male seine Röhren, um alles auf zuklauben, was sich dort angesammelt hat. Und erst, wenn ihm das nicht genügt, erweitert er sein Röhrennetz. Nun befindet sich dieses re, M-mlwurs (1ÄP> surop»«» U). und Ungezieferplage die Folge gewesen, daß man Maulwürfe gefangen und auf den beschädigten Fluren wieder aus gesetzt hat, weil man keine besseren Bekämpfungsmittel wußte. Schließlich hat auch die Natur schon der allzu starken Ausbreitung des Maulwurfs ihre Schranken gezogen. Es tritt nämlich bei ihm zuweilen eine Seuche auf, der zahlreiche Tiere erliegen. Die erkrankten Maulwürfe irren dann wie betäubt oder betrunken auf der Erdoberfläche umher, scharren und wühlen auch dort, sterben aber bald auf der Erde, während doch sonst jedes Tier, das sein Ende herannahen fühlt, sich zu verkriechen pflegt. Es ist eben in der weifen Ordnung der Natur dafür gesorgt, daß weder die Bäume in den Himmel wachsen, noch daß irgendein Geschöpf sich zu stark ausbreitet. Auf Wiesen und Weiden wird man in den meisten Fällen demnach den Maulwurf schonen. Der geringe Schaden, den er durch das Aufwerfen von Erdhaufen verursacht, kann leicht beseitigt werden. Aber es gibt andere Kulturen, auf denen der Maulwurf nicht geduldet werdm darf. Hier wird man ihn zwar nicht töten/qber möglichst versuchen, ihn zu vertreiben, damit er auf geeigneteren Plätzen seine Tätigkeit fortsetzen kann. So darf auf Flachs-und Tabakfeldern, dann auf Blumen-, Gemüse-, Mist- und Samenbeeten der Maulwurf nicht geduldet werden. Der Schaden, den er dort anrichten würde, ist denn doch zu groß und erfordert un bedingt seine Entfernung. — Durch Fallen ver schiedenster Bauart läßt er sich entweoer leberch fangen, um anderswo ausgesetzt zu werden, oo« gleich töten. Vertreiben läßt sich der Maulwurf in mancherlei Weise. So durch Einstecken von mit Teer oder Franzosenöl (Tieröl) aeträrckten Lappen in die Gänge. Auch der feuergefährliche Schwefel kohlenstoff kann unter den nötigen Vorsichts maßregeln eingegossen werden. Gleichfalls helfen Karbidstücke, die in die Gänge eingeführt wewen. Sie entwickeln infolge der Boden- geringe Mischungsverhältnis, oqS aber streng eingehalten werdm muß, schadet den Pflanzen nicht, vertreibt aber den Maulwurf höchstwahrscheinlich deshalb, WÄ er dann msolge des Petroleum dustes die verschiedenen Insektenlarven u^ Regenwürmer nicht mehr durch den Geruch mts" zufmden vermag. Heringslccke tut dieselbe Dienste, verliert jedoch im Boden schE dm Dust, wirkt daher auch nicht so lange. Schließ lich kann man den Maulwurf m einfacher Weise dadurch fangen, daß man ihn bei semer Wühlarbeit mit dem Spaten herauswirst. Der Maulwurf läßt sich auch dadurch fernhalten, daß dis Fläche im Herbst stack mit Mr gedümt wiü>. Er ist em Feind allen Kunstdüngers: Stallmist hingegen, besonders Pfeckemist, zieht ihn an, wahrscheinlich deshalb, well sich auch hier viels Regenwürmer aufhalten. Auf den Feldern kann wiederholle Bearbeitung den Maulwurf ver treiben. Die Maulwurfsgänge aber, die sich auch auf der Erdoberfläche bemerkbar machen, sollten nach Vertreibung des MaulwmfS zu getreten werden, da sie sonst eifrig von Mäusen benutzt werden und zu deren Verbreitung beitragen. Zum Schluß sei darmrf hingewiestn, dH die stacke Tätigkeit deS Maulwurf ein >oet»8