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!» » Deranworlli»« «edalilemr Selir Ard«. - Druck und Verlag: ««I Set« ü, »tvosl-l-wal-e. Sonnabend, am 9. März 1929 95. Jahrgang Nr. 58 Anzeigenpreis: Dir 42 Millimeter breite Pekikzeile 20Reich1pfennige. EingesanLt und Reklamen SV ReichSpfenntge. Lia« eulhSU »le amtliche« Bekau»Umachu«ge« d^Lt ÄkM-lman-fchafl, »e. «mlsg^lchl. De» Sta-trat» r» Dippol-iswal-« Weitzeritz-Zeibmg Taaeszeitung unö Anzeiger für Di-p-Mswal-e, Schmiedeberg V.A. " ... «.lieft. — Bezugspreis: Für «Inen Mona» 2.20 AM. MU Anträgen, einzeln« Nummrrn 18 Aeichs- pfennig« :: Gemeind« - Berbaubt - Girokonto Nummer S :: Fernsprecher: Amt Dippoldls- walüe Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12848 » H 715s II --- --- " — Der Skadtrak. ve?ge6t.Sielkllngernöen^ög6 mM «Ue LekrerkdaU I. V.: X. diichael tüerru laset ergebenst ein Oippoläiscvaicie, sm 9. hlürr 1929 nutet. Dippoldiswalde, am 7. März 1929. (Abteilung cier Sincit. tisnciels-, Oerverbe- u. kanciwirtsekuttssekule) Donnerstag, sm 14. iVisrr, 9—12.15 (wimmer 15, Sräxesckog) Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Frühling naht mit Brausen. Nun ist ^Eich Tauwetter geworden. Langsam, ganz langsam schmilzt oer Schnee, denn die lebhaften Nordostwinde fast ohne Sonne lassen ein schnelles Abschmelzen nicht zu. Einesteils Ist das ja recht gut, Hochwassergefahr wird «dadurch vermieden, aus der an deren Seite «dauert di« Heil «des Matsches und Schmutzes aber 7*"" ungeheure Schneeberge säumen meist Straßen Und ohne Rückfall in Kältegrade wird eS auch E <wv^n, Vorerst ist «di« Weiheritz noch recht klein und be- schsiden, an Hochwasser ist. hier noch nicht zu denken. Borsorgend w Feuerwehr im benachbarten Ulberndorf g«we sen^ die Wehre eisfrei zu machen, um dem Wasser «inen glasten Abfluh zu ermöglichen Als erste ist sie zur baldigen Fröhling wäre aber Sonn«n- LT'^ng recht am Wahe. Wer er nahl^ Las merkt man, und di« in den letzten Wochen ob des nichtweichenden WinterS liefoe- ^5^ Sttu"nung steigt. Wenn erst die Schneedecke versch^n- ^chez^ ^4 «^oße blühen beginnen und aller MH- Malter durch di« Kälte M« auUs^ soll Solche Märchen sind in früheren Iahrep schon mehrmals aufge Bet den in «den nächsten Tagen beginnenden Absteckungs- und Vorarbeiten zum Bau einer 29009 Volt-Starkskomleituna von den« Umspannwerk Dresden-Süd in Richtung Lungkwitz-Ulbern dorf wird auch die hiesig« Stadtflur berührt. Die in Frage kom menden Grundstückseigentümer werden ersucht, daS Betreten ihrer Grundstücke durch Beauftragte «der A.-G. Sächsische Werke zu ge statten. Flurschäden, die nachweisbar durch diese Arbeiten verur sacht werden, werden von «der A.-G. «Sächsische Werke voll ver- Mittwei-a - Markersdorf. Auf dem Gute von Richard Nachtigall in Mittweida-Markersdorf wurde die mit reichen Vorräten und wertvollen landwirt schaftlichen Maschinen gefüllte Scheune durch ein Großfeuer vollständig eingeäfchert. Die Wohn gebäude konnten gerettet werden. Leipzig. Nm Donnerstag führte das Gemeinsame Schöffengericht einen Prozeß gegen sieben Hamburger Zimmerleute durch, die in der Nacht zum 19. Januar in der Großen Fleischergaffe eine Zusammenrottung gegen zwei Polizeibeamte veranlaßt hatten. Die Zimmerleute waren in eine Bierstube eingedruugen, offensichtlich, um dort zu raufen. Sie wurden aber von den beiden Polizei- bcamten mit dem Gummiknüppel wieder auf die Straße zurückgejagt. Die Angeklagten wurden zu Strafen von sieben und sechs Monaten Gefängnis verurteilt unter dem Titel Zusammenrottung, Auf ruhr, Aufreizung und Widerstand gegen die Staats gewalt. Zwickau. Ans dem Tiefbauschacht des Erzgevtr- gischen Steinkohlen - Aktien - Vereins hat sich ein schwerer Betriebsunfall ereignet. Ei» aus Planitz stammender Bergarbeiter geriet in das Getriebe eines Aufzuges und wurde dabei so schwer verletzt, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Radeberg. In der Stadtverorünetensitzung stand u. a. Sie Frage der Wiederwahl des zweiten Bürgermeisters Dr. Weise zur Debatte. Die Sozial-, demokraten und Rechtskommunisten traten für Wiederwahl ein, die Bürgerlichen waren dagegen, da Dr. Weise als Sozialdemokrat nicht das Vertrauen des Bürgertums genießt. Dr. Weise wurde »ach langer, stürmischer Debatte bei Stimmenthaltung der Bürger-, lichen gewählt. — Weiter wurde gegen die Stimme» der Bürgerlichen die Errichtung eines kommunalen- Urnenfriedhofes beschlossen. Glaucha«. Das Amtsgericht hat den früheren Stadtverordneten und Geschäftsführer des Bau- und Sparvereins, den 51 Jahre alten Max Pöhnert, wegen Veruntreuung und Unterschla gung zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis ver urteilt. Pöhnert hatte tm Jahre 1926, etwa von der Zeit an, als er besoldeter Geschäftsführer des Bau- und Sparvereins wurde, nach und nach bis zu 9609 Mark von den Beiträgen, die er von den kleinen Spa rern erhielt, unterschlagen und für eigene Zwecke ver wendet. Man kam nicht gleich hinter die Betrügereien, erst ein Kassensturz brachte die Angelegenheit ans Licht. Dabei stellte sich nach Prüfung -er Bücher heraus, daß Pöhnert verschiedene Beträge wohl quittiert, aber einfach nicht gebucht hatte, ferner gebuchte Beträge auf eine geringere Ziffer herab setzte, fortradiert oder gar mit Tinte bis zur Unkennt- lichpeit beklert batte. Slauctmu. Am Donnerstag morgen stieß der von Reichen bach kommende und in Glauchau 6.43 eintreffende V-Zug kurz vor seiner Einfahrt in den Glauchauer Bahnhof auf einen leerstehenden Güterwagen, trotzdem die Einfahrt frei gegeben war. Der Führer des Schnellzuges konnte den Zug noch so schnell zum Halten bringen, daß er nur leicht auf den Güterwagen stieß. Lokomotive und Güterwagen wurden nur leicht beschädigt. Die beiden letzten Wagen des Schnell zuges wurden durch das ruckartige schnelle Bremsen abge rissen. Die Weiterfahrt konnte erst 40 Minuten nach der fahr planmäßigen Zeit erfolgen, da eine Ersatzlokomotive eingestellt werden mußte. Heute nachmittag stürzte unter donner- Teil eines Fabrikgebäudes der Tuchfabrik Karl Kohler in Crimmitschau «in. Webstühle und andere Ma- Tiefe gestürzt sind, bilden mit «dem Mauer. /^uvlgraben «men haushohen Trümmerhaufen, «der dio angrenzenden Wehereigebäude mit «gefährdet. Ein Weber wurde in die Tiefe gerissen und erlitt leichtere Verletzungen. Der Ein- « ,Z wird auf «das eingetretene Tauwetter, das «das Mauerwerk gelockert haben soll,, zurückgeführt. „ Auf der zu beiden Seiten durch hohe Schnec- wände stark eingeengten OeiSnitz-Zschockener Landstraße begegnete der hiesige Landwirt mit feinem Geschirr einem Kraftomnibus. Obwohl er sein Geschirr zum Holten brachte, wurde er von dem Kraftomnibus gestreift und derartig gegen feinen Magen gedrückt, «daß er einen schweren Schulterblattbruch erlist. Tranzahl. Am Freitag vormittag brannte daS ErwinGöbelsch« Gut in Lranzahl nieder. Di« Feuerwehr vermochte nur «das Groß vieh zu retten, während das Geflügel «sowi« sämtliches Mobilia« und «die Kleidungsstücke «der Bewohner verbrannten. Dr«! Fa-" Milien find obdachlos geworden. Ein in «den oberen Räumen lie gendes Kind «und «der schwerkranke Sohn «des Besitzers konnten noch in «den letzten Minuten gerettet werden. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt. taucht. Auch diesmal fehlt dem Gerücht jede Grundlage. Die Maltertalsperre wie auch die Klingenberger Talsperre« «befinden sich in ordnungsmäßigem Zustande. Man sollte nicht «durch Ver breitung solcher üblen Gerüchte «die Bevölkerung in Unruhe ver setzen. MppoldiSwalde. Außerhalb seines Winterprogramms wird am nächsten Donnerstag der Gewerbe-und Volksbildungs verein einen Lichtbildervortrag veranstalten. Redner ist an diesem Tag Lehrer Gössel von hier, ein geborener Dippoldis- walder. Er hat sein Thema ganz heimatlich gestaltet. Er will Heimatsinn und Heimatliebe wecken, will erzählen und ini Bilde vorführen, was Schönes die Heimat bietet. Man darf wohl damit rechnen, daß auch dieser Vortrag Anklang bei den Mitgliedern des Vereins und darüber hinaus noch bei vielen anderen findet. — Diesen Sonntag wird die Spielgruppe Dresden der Genossenschaft deutscher Vühnenangehöriger unter Leitung von Aenne Schönstedt das Lustspiel „Hokuspokus" von Goetz aufführen. Nach den zwei Theaterabenden der „Erholung" ist es gewagt, so schnell schon wieder einen Lustspielabend folgen zu lassen. Trotzdem möchte man im Interesse der Schauspieler wünschen, daß das Haus recht gut besetzt wird. Sie verdienens wirklich. " Dippoldiswalde. Gegenwärtig warten «die Ar - Ni - Licht - I spiel« mit einem Doppclprogramm aus. Während im ersten I Hauptfilm «die leichte Seite einer zum Stehlen veranlagten «Holden I gezeigt wird, hebt «der zweite echt« Mutterliebe hervor. Beide I Film« haben je nach «der Art ihre besondere Wirkung. Als erster s rollt „Die VenuS von Venedig." Die Handlung ist zeit weise temperamentvoll, hat allerhand Sensationen, zeigt prächtige Aufnahmen von Venedig, bringt Bilder vom FaschingSrummel und vom Gefellschaftsleben, so «daß alles in ollem immerhin ein aus gezeichneter Gesamteindruck zurückbleibt, der vor ollen Dingen «durch di« schön« Constance Talmadge erzielt wird. „Ehe- I ketten" nennt sich «der zweite Film. ES ist eine Geschichte von arm und reich, «die nach einem Bühnenstück von Myron C. Fragan zurecht gemacht «ist. Daß eine Mutter unbedingt ihr Kind haben will, wird hier als Problem gesehen. Doris Kenyon Hot «die Haupt rolle inne. Dieser bange Augenblick, «dieses Wollen «des Gesichts von der Freude zum Erstaunen, zur Angst, zum «Schrei wird von ihr unvergeßlich dargestellt. Warner Laxler verkörpert den Rechtsanwalt und «seinen ritterlichen Freund. — Vorher läuft «in interessantes Beiprogramm. — Bet dem PrüfungSauslchuß des Landtages Ist seitens dec Hochwassergeschädigten Semeiden des Gottleuba-, Müglltz- und Seldewitzlales durch Stadtrat Bärenstein und 15 Genossen eine Eingabe, nichloergütete 1927er Hochwasserschäden der Gemeinden betr., und vom Etadtrat zu Berggießhübel ein Gesuch um eine Unterstützung für Hochwasserschäden abgegeben worden. Oberfrauendorf. Der Gemischte Thor „Heimotstimmen" «lädt in dieser Nummer zu seinem Unterholtungsabend« herzlichst ein. Außer Liedern für Gemischten Chor singt der Chor unter Leitung seines Liedermeisters H. Iüngst'S Südslovische Dorfbllder mit Klavierbegleitung. ES «ist dem Chor gelungen, «Lehrer Bernau, Dippoldiswalde, zu gewinnen. Außer der Klavierbegleitung wird er noch Lieder zur Laute singen. Auch ein kleines Singspiel soll «für «di« nötig« Unterhaltung sorgen. Der Besuch ist sehr zu emp fehlen. yelnlläl'dtsqi'lmma. Unser Ortspfarrer Ludwig kann morgen, am Sonntag Lätare, sein 40 jähriges Amtsjubiläum begehen. Ruppendorf. Vor wenig Wochen trat in Dippoldiswalde die Liliputaner-Künstler-Gesellschaft unter Walter «Berndts «Leitung aus und erntete außerordentlichen «Beifall. Am nächsten Sonntag «wollen sie nun hier in Ruppendorf im Erbgerichisgastyof gastieren. CS wird eine Nachmittags- und «ine Abendvorstellung statlfinden. Das Programm ist außerordentlich reichhaltig, auch« sür -die Kindervorstellung ist «in bunter Teil, der die Kleinen besonders belustigen wird, vorgesehen. (Näheres siehe Inserat.) Dresden. Der Dritte Deutsche Natnrschutz- tag findet vom 23. bis 26. Mai d. Js. in Dresden statt. Die Vorbereitung hat der Landesverein Säch sischer Heimatschntz in Dresden in die Hand genommen. Dresden. Vor 50 Jahren, am 17: März 1879, ist der Mann in Leipzig gestorben, der als der Schöpfer des heutigen Dresdner Botanischen Gar tens gilt. Es war Professor Ludwig Neichenbich, der am 8. Januar 1793 als Sohn des damaligen Kon rektors -er Leipziger Thomas-Schule geboren wurde und der als 86jähriger berühmter Gelehrter seines Faches am 17. März 1879 in seiner Vaterstadt gestor ben ist. Freiberg. In einer sehr gut besuchten Versamm lung der Handwerker und Gewerbetreibenden von Freiberg und Umgebung wurde Stellung genommen än^Fegenwärtigen schwierigen Lage des gewerblichen Mittelstandes. Der Syndikus -es Sächsischen Hand werks, Dr. Kunze-Dresden, sprach über „Der Kamps nm die Erhaltung und Freiheit des Handwerks und gewerblichen Mittelstandes". Obermeister Kaiser- Dresden unterstrich die Ausführungen von Syndikus Kunze. Er warnte vor Mißmut und davor, die Nerven zu verlieren. — Am Schluß nahm die Versammlung eine Entschließung an, in der die von den Rednern gestellten Forderungen an die zuständigen Stellen in Reich, Landern nnd Gemeinden ihren Niederschlag Sparkasse WpMsMlöe Geschäftszeit: Werktags ft-9—12 Ilhr unü 14—18 Uhr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 8 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierkeljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Stadkbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluß Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. Unfallversicherung betr. Die nach «dem Gesetze vom 20: Dezember 1928 (RGBl. 1. S. 405) neu der reichsgesetzlichen Unfallversicherung unterstellten -oe- lriebe sind biS spätestens «den 15. April 1929 .. untev Benutzung «der vorgeschriebenen Vordrucke anzumel^n. -we «diesbezügliche vom Reichsversicherungsamt erlassene Vekannr- umchung liegt mit «der «dazugehörigen Anleitung für -re Anmeldung im Rathaus zu Dippoldiswalde, Zimmer Nr. 17, stiebet den übrigen «Stadt- und Gemeinderäten «des amtshauptmannschaftlichen Bezirks Dippoldiswalde zur Einsicht aus. Di« Anmeldung der w der «Stadt Dippoldiswalde vorhandenen neu «der Unfallversicherung unterstellten Betriebe hat bei dem Bersicherungsamte «deS Stadt- ratS zu Dippoldiswalde, «die Anmeldung «der übrigen im Bezirke vorhandenen, hier «in Frage kommenden Unternehmungen beim Versicherungsamt der AmtShauptmannschast zu erfolgen. Dippoldiswalde, am 7. März 1929. Die Verflcherungsämler der AmtShauptmannschaft und des Sladtrats zu Dippoldiswalde. Vorläufige Ueberficht Abfr die Aufwertungomaffe der Sparkaffe des Gemeinde virbandes HSckendorf mit Nachbarorten gemäß «der Verordnung «deS Ministeriums d«S önnern vom 3. August 1928 (nach dem Stande vom 1. Oktober 1928). ä. Aktiva. 1. Hypotheken 401 838,— RM. 2. Wertpapiere 111744,68 RM. I. Ausgleichsforderungen an andre Sparkassen 303,78 RM. 4. Eingänge zur Aufwertungsmasse 77 998,50 RM. . 651885,05 RM. Hiervon sind vorweg zu decken: AusgleichSverpslichtungen an andre Sparkassen 956,70 RM. «Summe der Aktiva: 650 828,35 RM. 8. Passiva. Umgerechneler Goldmarkbelrag der Spar ¬ einlagen I 941 733,59 RM. Hiernach ergibt sich nach dem obigen Stande eine AuswerlunqS- quole von rund 21 26, di« sich voraussichtlich durch Klärung der Verhältnisse bei den einzelnen Posten noch etwas erhöhen wird Höckendorf (AmtSh. Dippoldiswalde), am 8. Alärz 1929. Die Sparkassenverwaltung.