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kommen. Der Rebellenführer B a'chä I. Saqüao Mi- l aert sich, den Thronverzicht Aman Ullahs als Grund für eine Einstellung der Feindseligkeiten anzusehen. Er und seine Unterführer sind in voller Stärke in den Ausläufen der Berge von Kabul versammelt. Bet den Kämpfen mit den Regierungstruppen haben sie Kanonen erbeutet, die dann in der letzten Schlacht Amau Ullahs den Ausschlag gaben. Wie gemeldet wird, sind die Kanonen auch jetzt noch auf Kabul gerichtet! Nacha I. Saquao scheint sich um die feierliche Krönung des neuen Königs ganz nnd gar nicht zu kümmern und darauf aus zu sei«, selbst de» Thron zu besteigen. Viel leicht stellt der plötzliche Thronwechsel in Kabul des halb nur einen Versuch da, die Krone der Familie Siman Ullahs zn erhalten. Die Rebellen haben auf se» Kopf des Exkönigs eine grosse Prämie ausgesetzt! Wahrscheinlich wird nun eiue wilde Fagd auf den Ex könig die Folge sein. Wo sich Aman Ullay gegenwärtig nufhält, ist allen ein Geheimnis. 38Y Menschen ertrunken? Eine entsetzliche Schiffskatastrophe bei Hongkong. In der Nähe von Hongkong ist der chinesische Dampfer „Hsin Wah" gestrandet. Bon den 3«v Passa gieren nnd den 1«« Mann Ser Besatzung konnten nach den bisher vorliegenden Meldungen nur 2« Personen gerettet werde». Es ist also damit zu rechne«, daß »em Unglück 38« Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Politische Rundschau. — Berlin, den 17. Januar 1929. — In Stuttgart starb der dort auf Urlaub weilende wutsche Generalkonsul in der südafrikanischen Stadt Pre toria, Haug. — Der Bayerische Landtag fordert in einer Ent- chließung die Reichsregierung und den Reichstag auf, an- ;esichts der Notlage die berechtigten Forderungen der Land- oirtfchaft zu erfüllen. -t- Die Staatsanwaltschaft gegen die Niederschla- tung des Verfahrens gegen Düsterberg. Die Staatsan- valtschast hat gegen den Beschluß des Schöffengerichts sirenzlau, durch den die Eröffnung des Hauptverfah rens gegen den Oberstleutnant a. D. Düsterberg wegen Vergehens gegen das Republtkschutzgesetz abgelehnt wor- >en ist, Beschwer!?.' eingelegt. :: Anton«,all oes Gesandte» Baligand. Der wutsche Gesandte in Lissabon v. Baligand erlitt einen ziemlich schweren Autounsall, bei dem er eine leichte Äehirnerschütterung davontrug. Der Unfall erfolgte radurch, daß das Auto in eine Straßengrube fuhr, die ncht bezeichnet oder geschützt war. :: Die Unterstützung der Hindenburg-Spende. Un ter dem Vorsitz des Reichspräsidenten trat das Kura torium der Hindenburg-Spende zusammen. Nach dem Bericht des Geschäftsführers sind im ersten Geschäfts jahr in etwa 6300 Fällen fast 1,3 Millionen Mark in Kriegsbeschädigte, Hinterbliebene und Veteranen und an 6000 Btittelstandsangehörige etwa 600 000 Mark ausgezahlt werden. Rundschau im Auslande. K Das dänische Kabinett beschäftigte sich mit dem Fall Lembourn. In den nächsten Taoen Iverden zwei Verwuen. Sie Hellen Sticken 29. Fortsetzung Ihr Nebenmann hatte sich das Morgenbiatt mitgebrach und breitete es jetzt oor seinem Pulte aus, Hella sah ein wenig interessiert hinein. Da plötzlich wurde sie durch ein« fettgedruckte, behördliche Anzeige gefesselt, die vom Magistrat in Berlin ausging, und die Fahndung eines gefährlicher Hochstaplers behandelte. „Du, das ist interessant!" meinte Walter Knoll und wies mit den Fingern auf die fetten Lettern. „Gräßlich, was in dieser Zeit alles vorkommt, die Mem scheu sind zum großen Teile unzurechnungsfähig." erwidert, Hella. „Gar nicht. Hältst du das für unzurechnungsfähig! Weißt du, dazu gehört schon etwas, Wappenfälschungen, Urkundenfälschungen, mindestens ein sehr klares Denkver mögen." Walter Knoll war Iuristensohn und wußte sich sehr viel mit seiner psychologischen Einstellung. Hella hatte ein ungemütliches Gefühl und wurde den Ge danken an jenen Abend nicht los, wo Archivrat Ermler fick das Wappenschild der Nassau ausgebeten. Sie sah noch im mer das etwas peinliche Gesicht Eberhard von Rossaus. Als endlich die Schule aus war, eilte sie besonders hastij nach Hause, denn sie war begierig, von Ehristine zu er fahren, was sie alles in Berlin erlebt. Am Hause unten tras sie ihren Vater mit dem Archivrai in lebhaftem Gespräch. Aber seine Miene war sehr ernfi und nachdenklich, und die des Freundes trug fast einer schadenfrohen Ausdruck. „Ja, mein bester Geheimrat, das ist ja eine fabelhaft pein liche Sache. Dort oben in Pommern sitzen ja überhaupt keine Rossaus, haben gar niemals dort gesessen, ein ähn licher Name kommt als Majoratsgut und Familienname vor, Rosenow, aber das kann doch nicht zusammenhängen. Ah, da ist ja das Töchterchen, Fräulein Gelehrte, grüß Gott!" Archiorat Ermler streckte der Näherkommenden beid« Hände entgegen. Er war so von seiner Entdeckung durck den Bericht seines Freundes aus Stettin eingenommen, daß er sie am liebsten auch gleich Hella hätte mitteilen mögen Aber er besann sich noch eines besseren und erwog, daß e, doch eine Taktlosigkeit wäre. Ne an diesen Namen in solche, Verbindung zu erinnern. Aber dem Geheimrat wollte e, einheizen, daß er nicht etwa noch besonders zu dieser Heirat riet. Da war doch etwas nicht geheuer. M Gedanken versunken, stiegen Vater und Tochter einig, Meuten joSter die Treppe hinauf. Und diese Versunken- Lot Mi» mb bei Hella noch besonders aus. indem sie beim oie mir oer Vptonageangelegenheit in Verbindung stehen, polizeilich vernommen werden. k Der amerikanische Senat bewilligte für die Moder nisierung der Kriegsschiffe 8,5 Millionen Mark. ! Die japanische Regierung fordert in einer an den Beherrscher der Mandschurei gerichteten Note «inen Bericht über die Hinrichtung des jäpanfreundlichen Generals Dang Du. , Indien soll trockengelegt werde«. ; Der Allindische Kongreß hat sich nach Meldungen aus Bombay nach langer Debatte für die Trocken.'egung Indiens durch die zukünftige indische Verfassung ausge sprochen. Ein ehemaliger chinesischer Ministerpräsident Bruder des Ordens venedikt«s. T Der ehemalige chinesische Ministerpräsident Lou Tseng Tsiang, der 1927 als Bruder dem Benediktiner-Orden im Kloster Saint Andrö bei Brügge bettrat, hat für weitere drei Jahre, nach Ablegung seines Noviziats, das Ordensgelübde erneuert. Gerichtssaal. ^7 Die Hamburger Phoögeitgeschädigte« avgewte- se«. In dem großen Hamburger Phosgen-Prozeß wurde die von den zahlreichen bei der Hamburger Giftgas katastrophe Geschädigten beantragte einstweilige Ver fügung gegen den Hamburger Staat, die auf Zahlung des durch Krankheit und Arbeitsunfähigkeit verursach ten Lohnausfalls für die Vergangenheit und die Zu- knnft beantragt war, abgelehnt. Der Anwalt der Ge schädigten legte darauf gegen diesen Beschluß sofort Beschwerde ein. Wildwest in Breslau. Doppelmord und Raub in einer Gastwirtschaft. In Breslau wurde in der Nacht ein Doppelraub mord verübt. Zwei noch unbekannte Täter drangen, mit weißen Gesichtsmasken versehen, in die Gastwirt schaft Großer ein. Sie riefen: „Hände hoch!" und schossen blindlings auf drei am Tisch sitzende Gäste. Zwei der Gäste, ein Viehhändler Rubelt aus Wilschowitz und ein Viehhändler Ritter aus Groß- Linz wurden tödlich getroffen. Der dritte Gast sowie vie Wirtin und eine Hausangestellte flüchteten ans dem Gastzimmer Die Täter entwendeten eine Ztahlkassctte mit etwa 460 Mark Bargeld, drei Blechsparbüchscn, ein Schmnck- kästche» mit zwei goldene« Dame«- «nd zwei goldenen Herrenuhren, zwei lederne Brieftasche» mit Pachtver trägen »sw. Es wnrde« etwa 12 bis 15 Schüsse ab gegeben. Fußgänger, die die Täter nach dem Pferdemarkt flüchten sahen, benachrichtigten die Polizei. Unter Mord verdacht sind bereits mehrere Personen, darunter zwei Fleischergesellen, verhaftet worden. Der Regierungs präsident hat 1000 Mark Belo nung ausgesetzt. Handelsteil. — verlin, den 16. Januar 1929. Am Devisenmarkt waren am internationalen Markt »ur unbedeutende Abweichungen zu beobachten. Am Effektenmarkt verstimmt.' ter abermalige Kurs rückgang der Glanzstofswerte. Die Unnaktätialeit bielt fick Eintritt in die Diele ihre Bücher und die fliegenden Blatte, ihrer Hefte fallen ließ und mühsam wieder aufsuchen mußte Bis ganz weit hinten unter den Schrank, wo eine Leiste de, Wand die Möbel ein weniges vorschob, waren die Blatte, gefallen. Sie mußt« sogar ihren Schirm zu Hilfe nehmen und als endlich alles beisammen war, da hatte sich noch ein zusammengeknittertes Zettelchen gefunden, das da woh! schon wochenlang auf der unzugänglichen Leiste gelegen unk dem Staube ein Asyl geboten hatte. Schrift war daraus Hella glättete es: „Erwarte mich heute abend neun Uhr am Pförtchen, ich bedarf Deiner. Hella " Ihr einziger Brief an Hellmut. Er hatte ihn zulammen- geknüllt weggeworfen — er liebte sie nicht. — Er hat mit dir gespielt, sich lustia gemachtl Dieser eine Gedanke ging ihr ständig durch den Sinn, auch, als Chri stine drinnen von Berlin erzählte und wie sie am Vormitiac Hermann Wiemar gefunden Fast interessierte sie diese, Fall nicht mehr, und sie mußte sich Christine gegenüber zu- sammennehmen, die ihr Verbleiben im Krankenhause als Fürsorge in ihrem Sinne auffaßte und Ihr unendlich dank bar dafür immer wieder die Hände drückte. Sie war ge rührt über ihre Teilnahme, ihre Verstimmung und Traurig- keit, die sie nur auf Hermann Wiemars Krankheit zurück führte. „Du bist ein lieber, prächtiger Kerl," -agte sie und zankte, daß Hella bleich und müde aussähe, sie wolle alles tun, um ihr rote Backen anzupslegen. In Hella bäumte sich der Trotz. Sic batte Hellmuts wegen die zwar sonderliche Werbung des Barons abgeschlagen und nun? — War er das wert, hatte er wirklich mit ihr ge- pielt, ihr junges, heißes Herz getäuscht und mutzte nun dj? flamme schmerzlich verlöschen, die sie da drinnen für ihn mgezündet? Abenteuerlust, Tatendrang, Freikeitsdurst belebten sich ilötzlich in ihr. Warum sollte sie nicht dem Majoratsherrn wn Nassau die Hand reichen? War das so unmöglich?. Sahen Hermann Wiemar und Berta nicht zu schwarz?, Der vermochte da zu urteilen? Wenn Nassau ein Schwind ler war, warum kam er da zu ihr, einem mittellosen Mad« hen und begehrte sie? Sie merkte es nicht, daß der Vater mit Christine lang« jeimlich verhandelte, daß die Schwester große, erschrockene klugen hatte, als sie dann später auf dem Wege zu Frau mn Breskow nebeneinander gingen. In dem Zwergenparadies ging es heute sehr lebhaft zu, >enn Berta ging der alten Dame zur Hand und begrüßte di« Sermanns, als ob sie immer dort gewesen wäre. Der Geheimrat fand die jugendliche Bedienung reizend md fragte gar nicht weiter nach der Ursache von Bertas Hiersein, wie sa sein ganzes Leben eine gewisse Welt- und vingsremdheit in sich trug, und er alle», was nicht zu seiner Arbeit und seinen nächsten persönlichen Angelegenheiten ge hörte. weit von dem Dunstkreis seine» Denkens abwies. keüke kn sehr engen Grenzen. Die später« ErhoÜtna der Vlanzstoffwerte brachte für di« Gesamtbörf« «ine Beruhigung end festere Tendenz. Der Rentenmarkt lag auch heut« mstlos bei nur geringen -Kursänderungen. Am Geld- narrt trat eine größer« Nachfrage ein, doch waren di« vütze im wesentlichen unverändert. Am Produkte «markt hatte Brotgetreide «ine lettge Haltung, die angebotenen, nicht besonders große» Nengen fanden glatt Absatz. Der Mehlmarkt lag unver- indert ruhig. Gerste ruhig. Hafer fest. Mais stark be festigt. Rauhfutter unverändert. Devisenmarkt. Dollar: 4,203 (Geld), 4,211 (Brief), engl. Pfund: 80,383 20,423, HM. Gulden: 168,52 168,86, ital. Lira: 81,995 22,035, franz. Franken: 16,42 16,46, Belgien Belga): 58,395 58,515, schweiz. Franken: 80,84 81,00, dän. kröne: 112,12 112,34, schweb. Krone: 112,38 112,60, norw. kröne: 112,03 112,25, tschech. Kron«: 12,438 12,458, österr. Schilling: 59,055 59,185, span. Peseta: 68,62 68,76. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 4000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station; Beizen Märk. 208-210 (am 15. 1.: 207-209). Roggen Närk. 205—207 (205—207). Braugerste 218-236 (218 bis 836). Futter- und Jndustriegerste 192—200 (192—200). pafer Märk. 199-205 (199-205). Mais, loko Berlin 233 äs 234 (231—232). Weizenmehl 25,50-28,50 (25,50 bis 88,50). Roggenmehl 26,35-28,35 (26,25-28,25). Weizen- leie 14,70-14,80 (14,70-14,80). Noggenkleie 14,40 bis !4,'5O (14,40—14,50). Weizenkleiemelasse 15 (15). Raps (—,—). Leinsaat —(—,—). Viktoriaerbsen 40—48 40-46). Kleine Speiseerbsen 31—35 (31—35). Futter- rbsen 21—23 (21-23). Peluschken 22-24 (22-24). llckerbohnen 21—23 (21—23). Wicken 26- 28 (26- 28). Supinen blaue 15,80—16,50 (15,80—16,50), gelbe 18 bis 48,50 (18—18,50). Serradella 41-46 (41—46). Raps- üchen 19,90-20,30 (19,90-20,30). Leinkuchen 25-25.28 !25—25,20). Trockenschnttzel 13,20-13,60 (13,20—13,60). Sojaschrot 22,20—22,40 (22,20—22,40). Kartoffelstöcken 48,50-19,20 (18,50-19,20). Schlachtviehmärkte. BreSlau, 16. Januar. Preise für 50 Kilo Lebendgc- oicht in Reichsmark: Rinder (1190) 13—54, Kälber (1338) 46-70, Schafe (166) 45-62, Schweine (3122) 68-80. - Narktverlauf: Mittel. Hannover, 16. Januar. Preise für 1 Pfund Lebcnd- icwicht in Pfennigen: Rinder (514) 20—55, Kälber (313) 40-90, Schafe (313) 35—55, Schweine (1494) 64-75. - Narktverlauf: Rinder langsam, sonst mittel. Gedenktafel für den 18, Januar. ^7.01 Kursürst Friedrich m. von Brandenburg nimm als Friedrich I. die Königswürde an — Sii-tung da Schwarzen Adlerordens - 1871 Proklamation von Ver sailles: Wilhelm I., König von Preußen, wird Deutsche, Kaiser — 1873 f Der englische Romanschreiber Edward Bulwer (Lord Lytton) in Torquay (» 1803) — 187! * Der Romanschriftsteller Karl Hans Strobl in Jglau. Sonne: Aufgang 7,56, Untergang 16,25. Mond: Aufgang 11,13, Untergang —. * Mitteldeutscher Rundfunk. Freitag, 18. Januar. 12.00: Schallplattenkonzert. * 45.00: Musikalische Kafscs stunde mit Funkwerbung. * 16.30: Klingende Märchen. Die Dresdener Philharmonie. * 48.05: Sozialvcrsicherungsrmck- sunt. * 18.30—18.55: Englisch für Fortgeschrittene. * 19.00: Oberstud.-Dir. Pros. Dr. Joh. Prüfer. Leipzig: Monatlich! Elternsprechstunde. * 19.30: Prof Deetjen, Leipzig: Der Ein fluß des englischen Schrifttums auf vas veulschc im 19. Jahr hundert. * 20.00: Ans der Oper „Die beiden Schutzen" ven Lortzina. Das Leipziger Sinfonieorchester, -t- 21.15—23.M -vunil'rcttl. — Danach Fuuttanzstunde — Anschl.: Tanzmusil „Fräulein Stegeberg wird für einige Monate und zwar ne Winterszeit über in meinem Hause als Stütze eintreten/ ägte Frau von Breskow mit einem Tone von erkünstelter leberleqenheit und lächelte fein. Der Geheimrat nickte, und das kleine, erst so verzweifelte kontorfräulein von Wallmuth L Bindrich drückte der alten ! Dame dankbar die Hand. ' „Ich will wirtschaften lernen, die Kontorluft habe ich satt," ! agte sie ehrlich. - „Bravo," machte der Mheimrat, „das ist ein Beruf, den ' ch billige. Die Meinigen sind dafür verdorben." , Frau von Breskow legte die Hand auf seinen Arm. - „Und warum billigt jeder Mann diesen Beruf, mein lieber sieheimrat?" fragte sie liebenswürdig. „Ich möchte Ihnen ! inmal die Antwort vorweg nehmen. Weil er in seinem kgoismus durch diesen Beruf weder Konkurrenz noch Zu- > Rückstellung seiner selbst sieht, weil er weiß, daß er dadurch ! ivr gewinnen kann. Nein, mein lieber Freund, sprechen i Sie nicht geringschätzig vom Beruf Ihrer Töchter. Jedem j ms seine, und es können nur Vollmenschen erstehen, die ' oissen, wozu sie schaffen. Wirtschaften können ist ein natilr- - iches Talent der Frau, und da, wo es versagt, suchen die ; grauen, wenn es sein muß, wenigstens brave Dilettanten zu s verden. Da ist mir nicht Angst Unsere Berta hat das - Salent, also bilden wir sie aus. Drei Monate wird sie an- ? lesvannt." — ! Christine sah gerührt zu den beiden hinüber, wirklich, sie mtten sich schon gefunden, was sie gar nicht vermutet hätte, >der war das wieder eine solche Ehrentat, selbstlos und nenschenfreundlich von dieser segenspendenden Frau?. Nach Tisch blieb Christine noch ein Weilchen sitzen, sie oollte später nach dem Spital, wie sie sagte, aber Hella nerkte, daß da noch irgend etwas verborgen lag, was sie liebt wissen sollte. So ging sie mit ihrem Baker heim, und als dieser sich es >equem auf dem Liegesofa gemacht, sie ihm die Kissen ge« ückt hatte, setzte sie sich an ihre Arbeit. Ein Gefühl unendlicher Verlassenheit kam über sie. Es oar totenstill um sie her. von den vorderen Stuben drang ein Laut herüber. Ob die Rätin ausaegangen war? Eine Mathematikaufgabe aähnte sie an, die kubische 8'eichung war Ihr In diesem Augenblick so gar nicht gegen« närtig. und sie war nicht imstande, sie anzugeben. Eine lamenlose Sehnsucht überkam sie. sie hätte zu Hellmut laufen ind Ihn, wie sie früher so oft aetan, um Hilfe bitten mögen, ! mite unten am Pförtchen auf Ihn warten Mögen, wie «inst ! ind wußte doch, daß dies alles veraeblich war, wußte, daß ' ilemand nach ihr fragen würde. Niemand? Freilich, doch üner, den sie nicht liebte, der ihr auf abenteuerliche Art die land angeboten hatte« tForrsePmg fsW.) Drucksach«» aller Art llefert st« Bochdruckerei »ou Lari