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Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung unö Anzeiger für DWoMswal-e, Schmiedeberg u.L «ettUpe Lett»«« -e» Lerirk» — DerankoottUch« AedaUemr Selkr Ted«. — »ruck und D«las: Sari Satz« in Oirwuldlarval-e- - SS« Nr. 14 95. Jahrgang Donnerstag, am 17. Januar 1929 gemacht haben. Es zeigt sich hier wieder mtk krassester Deuk- Bezugsprelt: Für «inen Monat LA) NM. mit Zutragen, einzeln« Nummern U Netchs- pfennig« :: Gemeind« - Verband- - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 Berussgenoss« herangeholk werden muß, damit das ganze Landvolk als eine ungeheure Macht und Einheit sich die not wendige Beachtung erzwingt. Frauenstein. Der Schneesturm hat die Arbeiten in der Freilegung der Straßen nach Hermsdorf und Rechenberg- Bienenmühle unterbunden bezw. weiter hinausg«zög«rt, so daß wohl noch einige Tage vergehen werden, bis die Frei gabe für den Verkehr erfolgen kann. Der Wagen der staat lichen Kraftwagenlinle Dippoldiswalde—Frauenstein—R.- Bienenmühle verkehrte deshalb heute Mittwoch früh nur von Dippoldiswalde bis Frauenstein. Glashütte. Menn der Spaziergänger nach Cunnersdorf am Hofe der Wonnebergerschen Fleischerei vorbeigehk, bietet sich ihm ein eigenartiges Bild. Die Fleischerei hat zur schnel len und billigen Eisgewinnung ein Balkengerüst erstellen Auzetgeupret«: Die <2 Milltmrter breite PetlkzeN« 20 Reichs Pfennig«. Eingesandt «n» Reklamen M Reich-Pfennige. I lichkeit, wie der Landwirt von den heute Regierenden glatt den Wünschen gewisser Industriegruppen geopfert wird, « wenn die Landwirte nicht endlich lernen, -ah auch -er letzte lassen- an dessen» obersten Test daS Master der eingebauten Wasserleitung einer Düse entströmt und in unzähligen Tröpf chen und Stäubchen sich über das Gerüst ergießt, sich dort zu Eis bildet, an dessen Zapfen sich immer neues Wasser, Cis, bildend, nachdrängt, bis sich unten große starke Säulen ge bildet haben, die je nach Gebrauch und Bedarf abgeschlagen und in den Keller transportiert werden. Pretzschendorf. Dem kirchlichen Jahresbericht der Pa- rochie Pretzschendorf mit Röthenbach und Friedersdorf ent nehmen wir folgendes: Geboren wurden 44 Kinder (darunter! 2 Totgeborene) und zwar 22 aus Pretzschendorf, S aus Röthenbach, 13 aus Friedersdorf. 29 waren männlichen und nur 15 weiblichen Geschlechts. 2m Jahre vorher (1927) wur den 31 Kinder geboren, vor hundert 2ahren (1828) 54 Kin der. — Gekauft wurden 43 Kinder (1927: 36), darunter zwei auswärts Geborene (Klingenberg und Dresden) in 2 Fällen »nutzte die Rotkaufe vorgenommen werden. — Konfirmiert wurden 54 Kinder (1927: 49), 32 aus Pretzschendorf, 16 aus Röthenbach, 12 aus Friedersdorf — 34 Knaben und .29 Mädchen. — Gekraut wurden 22 Brautpaare (1927: 21, 1828: 2V), darunter 2 Doppelttauungen von Geschwistern. — Verstorben sind in der Gemeinde: 19 (1927: 32, 1828: 49), und zwar 14 aus Pretzschendorf, 2 aus Röthenbach, 5 aus Friedersdorf und «in junges Mädchen aus Dresden, 8 männ lichen und 11 weiblichen Geschlechtes. Zwei wurden nach anderen Orten Mr Beerdigung überführt, während' ander seits 4 auswärts Verstorbene (in Dippoldiswalde, Dresden und Chemnitz) auf unserem Friedhof beerdigt wurden. Von diesen Verstorbenen hatten 8 die 79 überschritten, das höchste Mter erreichte Karl Ernst Winter, Fletschermeifler in Pretzschendorf, der im Mter von 88 Jahren 8 Monaten 18 Tagen verstorben ist. 1927: 36 leben-geborene Kinder — 32 Verstorbene! 1928: 42 leben-geborene Kinder — 19 Ver storbene! Dresden. Wie der Dresdner Anzeiger meldet, wird der neue sächsische Haushaltplan, der dem Landtag am nächsten Mittwoch zugehen dürste, einen Fehlbettag von 18 bis 19 Millionen Mark aufweisen. Der Fehlbettag im Voranschlag des Haushaltplanes 1928 war demgegenüber mit fast 251/2 Millionen Mark angesetzt. Dresden. Dem Landtag sind mehrere sozialdemokratische Anträge zugegangen, die sich mit der Arbeitslosigkeit, dem Kampf der ärztlichen Bezirksvereine gegen die Fürsorgeärzte, mit den Gerichtskosten, für die Vereine für Leibesübungen und Jugendpflege und der geplanten Reichsgründungsfeler der Leipziger Universität beschäftigen. Im letzt genannten Anträge wird die Regierung ersucht Vorkehrungen dahin zu treffen, datz in den Schulen aller Gattungen, die Hochschulen eingeschlossen, „Monarchistische" unterbleiben und die Veran stalter solcher Feiern „der ihnen von der Repuplik verbliebenen Aemter" enthoben werden. Pirna, 16. Januar. Die Gka-kveror-neken beschlossen nach längeren Verhandlungen -ie Eingemeindung -er Ge meinde Zehista nach Pirna mit Wirkung vom 1. März 1929. Die Gemeinde Zehista zählte bei der letzten Volkszählung am 16. Juni 1925 755 Einwohner. Leipzig. Der Polizeiberichk meldet: Im Anschluß an eine am Dienstag nachmittag im Apollo-Theater von bem unter kommunistischer Führung stehenden Erwerbslosenrat einbe rufene Erwerbslosenverfammlung zog ein Teil der Teilneh mer in Stärke von etwa 369 Mann durch die Nürnberger, Straße, den Grimmaischen Steinweg, die Grimmaische un- die Petersstraße nach dem Burgplatz. Hier traf -er Zug einen mit Polizeibeamten besetzten Kraftwagen. Die Be amten wurden sofort in der unflätigsten Weise beschimpft und angespukt. Sie saßen daraufhin ab, um die Täter, die sich besonders hervorgetan hatten, feskzuftellen. Hierbei stürz ten sich einige Demonstranten auf einen Polizeibeamten un verletzten ihn durch einen Messerstich im Rücken. Die Be amten haben daraufhin von ihrem Gummiknüppel Gebrauch gemacht und die Ansammlung zerstreut. Die Messerstecher und einige -er Hauptbekeiligten konnten festgenommen werden. , Seifhennersdorf. Der 26 jährige Meiallarbeiier Wilhelm Worm und die 36 jährige Frieda Heinrich, beide wohnhaft in Warnsdorf, hatten beim Kaufmann Sieber Salz zu Schmuggelzwecken eingekaust und dabei Hosen gestohlen. Sie wurden aber ertappt und verhaftet. Bei der Durchsuchung fand man auch die Schmuggelware. Das Pärchen mutzte den Weg in» Amtsgericht Großschönau antteten. Waldheim. Aus dem vom Vorsitzenden im Stadtoer- ordnetenkollegium erstatteten Jahresbericht ist als wesentliches zu berichten, datz die mit auf städtischem Gebiete liegende Autostraße Waldheim—Massanei fertiggestellt, und daß mit städtischen Mitteln eine Umgehung der Stadt durch eine Fern- verkehrssttatze geplant ist. Liese» LUM eulhSlt «e amtliche« Lekmmlmachimge» tze» Amtshauptmarmfchafi, -e» Amtsgericht» m»H -es Sta-lrat» -v SiPpotttswal-a Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Schireesturm, -er in -er Nacht zu ! gestern wütete, hielt auch Len ganzen Tag über noch unver- mindert an und erschwerte alle Arbeit auf den Straßen, sie ! für Len Verkehr, offen zu halten. Die Schneepflüge -er Ge- ! meinden mußten eingesetzt werden, -io Pferd e hatten schwere Arbeit, sie durch die manchmal außerordentlich hohen Wehen ' hindurchMbringen. Manchmal war auch Las unmöglich und Menschenkraft mußte mit Ler Schaufel antteten, Lie Schnee- f berge zu bezwingen, wobei es oft vorkam, daß Ler wegge-' ' schaufelte Schnee Lurch eine Windböe' wieder zurückgebracht wurde. Auch Ler Schneepflug der Kraftwagenverwaltung war auf Len Gebirgshöhen Lauernd unterwegs. Im allge meinen verkehrten Lie Wagen Ler GKV. trotz allem Wetter ziemlich pünktlich, nur Ler Nachtwagen von Dresden hatte schwer mit Verwehungen zu Kämpfen, kam eine Stunde zu spät hier an und stellte hier die Fahrt ein. Man muh Lie Anverdrossenheit und Arbeitswilligkeit, Lie Umsicht und Len Eifer dieser Leute wirklich anerkennen. Manche Autolinien mußten freilich den Betrieb ganz einftellen, in unserem Be zirke nur Las Teilslück Frauenstein—Bienenmühle. Aber auch die Lisenbahnzüge hatten viel Verspätung, besonders in den Fernverbindungen. Manchem Privatauto wurden die Schneeverwehungen zum Verhängnis, nur mit Hilfe von „Hafermotoren' konnte es sich aus Lem Schnee befreien. 2n vergangener Nacht beruhigte sich Las Wetter und es trat wieder starker Frost ein, der noch zunehmen soll. Heute früh zeigte Las Thermometer 15 Grad L. Dippoldiswalde. Seit Jahren ist es so Brauch, daß die kirchlichen Vereine als letzte Lie Weihnachtszeit mit einer Weihnachtsfeier beschließen, und alt und jung freut sich schon immer darauf. Das ersah man auch am Mittwoch an dem dichtbesetzten Reichskronensaal«. Ohne Lichterbaum, Posaunenklänge und Meihnachkslieder ist eine solche Feier gar -nicht zu Lenken. Sie füllten in schönster Weise Lie Pau sen aus. In kurzer Begrüßungsansprache wies Oberkirchen rat Michael auf ein kürzlich gefallenes Wort Les Ministers Severing hin, Ler zur Stärkung Ler geistigen Kultur auffor- -erte. Mir alle mühten Mitarbeiter an diesem Merke sein. Nach einem schwungvollenVorspruch, recht vernehmlich vorge- tragen von Herta Eberlein, stellten woihgekl,eidete Mädchen «in lebendes Bild Lar, das in Wort und Gesang Weihnachts gedanken kundgab. Die Hauptnummer -es Programms be stand in einem Meihnachtsspiel mit dem Titel .Ja!' Der Verlauf Ler Handlungen und Vorgänge ist «ine Anlehnung an Las herrliche, ergreifende Gedicht „Rübezahl' von Frei ligrath. (Siehe ältere Gchultesebücher.) Im 1. Akt ist «ine arme Weberfamilie Ler Verzweiflung nahe. Aber Lie Groß mutter ermahnt, festzuhalken am Glauben an Gottes Hilfe. Den Kindern erzählt sie Geschichten vom helfenden Rübezahl. Der 2. Akk stellt Len Traum des ältesten Sohnes dar, wie er im Gebirge dem Berggeist, umgeben von Gnomen, Las mit gebrachte Leinwandpäckchen verkauft. Engel mit Weih nachtsbaum erscheinen. Das Gedicht endet mit Lem letzten Stoßseufzer Rübezahl?! Das Fragezeichen stellt die Zweifels frage: .Gibt es einen Helfer? Das Ausrufezeichen gibt Lie Antwort: ,-Ia, ein jeder von uns kann es sein.' Und so endet auch Ler 3. Akt mit Ler ersehnten Hilfe. Ein Meb- fabrikant bringt Ler Familie nicht nur Meihnachtsbaum und 1 Geschenke, sondern nimmt auch Len fleißigen, tüchtigen We- ! der als Werkmeister an, sodaß Lieser dankbar bekennen muß: ! .Ja, ich glaube wieder an Wunder.' Das Spiel, flott und einsliedes. Herzliche Dankesworts für die Leiter der Ver- retne, Frk. Hellriegel (25 jährige Leitung) und Pf. Mosen sprachen Frida Mäcke, Ulberndorf, und Kurt Scharfe und gaben der Dankbarkeit ihrer Vereine noch durch Las Ge schenk eines Blumenständers, bez. einer Bläserfigur an Mosens Auto erkenntlichen Ausdruck. Vor dem Schluß- gesang lud Oberkirchenrat Michael zu Lem Besuch -es Got tesdienstes nächsten Sonntag, -er Gedächtnisfeier des 406- jährigen Besitzes -es lutherischen Katechismus herzlich ein. Aber noch mehr Beschenkte sollte es geben. Der Vorhang des Podiums öffnete sich nochmals zu einem Blick auf eine lange, vom Christbaum beleuchtete Gabentafel, mit vom Näh verein gefertigten warmen Jacken für die Grohmütkerchen, aus Streichholzschachteln hergestellte Nähkästchen für Lie Iungmädchen und EichenkreuzkalenLern für Lie Iungmannen, Lie nach einem poetischen Midmunggsedicht, schön gesprochen von Suse Jansen, zur Verteilung kamen. Die Großmütter- chen konnten^ auch dieses Jahr wieder dank einer freundlichen Spend0 eines Gemeindegliedes mit Kaffee und Stollen be wirket werden. — Aus landwirtschaftlichen Kreisen wird geschrieben: Vor wenigen Wochen hak die Reichsregierung dem Reichs tage ein Zusatzabkommen zum Handelsverträge zwischen Deutschland und Jugoslawien vorgelegk. Hierin wurde gegen eine nichtssagende jugoslawische Konzession auf einem Teil gebiete Ler Textilindustrie deutscherseits Ler Gegenpartei eine Ermäßigung des Zollsatzes für Brenn- und Saakmais von 5 auf 2,50 M. zugestanden und vertraglich festgelegt, nachdem vorher schon der Zollsatz für Futtermais auf Len gleichen Be ttag gesenkt worden war. Bekanntlich kommt «in Zentner Mais nach seinem Stärkegehalt ungefähr 4 Zentnern Kar toffeln gleich, so Laß also durch jeden Zentner Mais 4 Zent ner Kartoffeln deutscher Provenienz verdrängt werden. Dem deutschen KartoMbau, Ler den heimischen Konsum mehr als befriedigt, wird also hier ein neuer schwerer Stoß versetzt, obgleich er schon unter -en bisherigen Praduktionsbeding- ungen nicht mehr rentabel arbeitet. Freilich hak Jugoslawien bisher verhältnismäßig wenig Mais nach Deutschland einge führt. Das ist aber nicht Las Ausschlaggebende. Das Schlimmste ist, Laß der nunmehr Jugoslawien zugesta-ndene niedrige Zollsatz — Las Abkommen ist vor Ratifikation Lurch den deutschen Reichstag auf Grund eines Ermächtigungs gesetzes seitens -er Reichsregierung schon längst in Kraft ge setzt — ohne weiteres auch Len Mildern zugute Kommt, Lie im Besitze der Meistbegünstigung sind,' wie dies u. a. bei Ar gentinien, welches sehr große Maismengen nach Deutschland importiert, Ler Fall ist. Der Vorgang ist ein Schulbeispiel für die Gelbskinordtendenz Ler Leukschen Zoll- und Handels- pourtk. Schon regen sich Kräfte, die über dieses Abkommen hinaus auch noch für die Verwendungsgebiete, Lie jetzt noch 5 RM. Zoll zu tragen haben, dieselbe ZollermSßigung for dern. Es handelt sich hierbei um die mit ausländischem Ka pital arbeitende Maisstärkeindustrie in Barby a. d. Elbe, ein Ankernehmen, welches trotz Les 5-RM.-Aolles mit gewal tigem Gewinn arbeitet. Es ist hierbei interessant, festzu stellen, daß ausgerechnet diejenigen parlamentarischen' Kräfte, die sonst immer den Kampf gegen Len Kapitalismus prvpat gieren, jetzt Lem ausländischen Kapitalismus die heimische Landwirtschaft wiederum opfern wollen. Der Reichstag hat Las Zusatzabkommen noch nicht endgültig angenommen, son dern sich nur im Ausschuß hiermit befaßt. Me Entscheidung soll demnächst fallen. Die Landwirtschaft hat alle Ursache, Liesen in der Oeffentlichkeit wenig beachteten Vorgang mit größter Aufmerksamkeit zu verfolgen und hierbei festzu stellen, welche Parteien in dieser lebenswichtigen Frage des Leukschen Kartoffelbaues Ler Landwirtschaft Lie Rentabili tätsversprechungen halten, welche sie ihr im Wahlkampfe sicher ausgeführt, bot tiefernste, ergreifende Szenen, aber auch manch liebliches Bild. Der tief«, soziale Sinn in die- ; sem Spiele öffnete schnell Lie Taschen Ler -ankerfüMenAn- j wesenden und füllte Lie herumgereichten Teller mit Dankes- opfern für Lie kirchlichen Vereine. Wie jedes Jahr wurden auch diesmal Iungmädchen und Iungmänner mit Ehren- und Erinnerungszeichen für längere Mitgliedschaft bedacht: Gretel Wagner 5 Jahre, Fridel Richter, Rosel Franz, Suse Jansen, Irmgard Riedel, Gertrud Schmelzer, Marta Pilz 3 Jahre beim Iungmädchenverein erhielten silberne Broschen, Vier Iungmännern wurde für dreijährige Mitgliedschaft «ine Woltbundnadel überreicht: Kurt Fleischer, Erich Rüdiger, Werner Weise und Walter Hofmann. Treue zu ihren Ver einen gelobten Mädchen wie Knaben im Gesänge Les Ver Megen Schneeverwehungen ist der Weg von Reinberg nach Mendischcarsdorf bis auf weiteres gesperrt. Oberhäslich, 17. Januar 1929. Der «emelnderat. Megen Schneeverwehung zurzeit gesperrt die Straßen nach Reinhardtsgrimma, Oberfrauendorf, Oberhäslich. Reinholdshain, 17. Januar.Der Gemeinderat.