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sanfter Massieren die Luft daraus zu entfernen. Bis zum Eintreffen deS Tierarztes soll der Besitzer weiter nichts tun, als unter die Kuh reichlich saubere Streu brin?"> die Zitzenöffnungen mit abgekochtem Wasser säubern und das ganze Euter gut reinigen, und dieses dann auf ein sauberes Leinentuch betten. Es muß ferner dafür gesorgt werden, daß das Euter leicht zu behandeln ist. Am besten schlingt man zu diesem Zweck ein Hinter bein an und zieht dieses zur Seite. Auf solche Weise liegt dann das Euter frei und der Tierarzt kann bequem zu 8dn Zitzen. Im übrigen enthalte man sich aus oben angeführten Gründen jeder weiteren Behandlung, denke stets daran, daß das Tier nicht schlucken kann und gieße deshalb keinerlei Flüssig keiten ein. Winke sör die KarloWuM der Schweine. Von vr. Lüthge. Rartoffeln sind ein ganz ausgezeichnetes, hoch wertiges Mastfutter. Ihre Verdaulichkeit ist sehr hoch, über 90 Da die Kartoffeln von den Schweinen auch noch gern gefressen werden, sind der weitesten Verwendungsmöglichkeit der Kartoffeln keinerlei Grenzen gezogen. Unbedingt nötig ist jedoch, den Schweinen die Kartoffeln gedämpft oder gekocht zu verabreichen. Rohe Kartoffeln sind schlecht verdaulich und bedingen nur geringe Zunahmen. Weiter muß man bedenken, daß Kartoffeln arm an Eiweiß sind. Sie enthalten ein Prozent davon. Für wachsende Mastschweine, die man jetzt in der Hauptsache mästet, ist in der Kartoffel nicht genügend Eiweiß enthalten. Wachsende Mastschweine brauchen täglich bis zu 300 8 ver dauliches Eiweiß in ihrer Futterration. Wollte man den Schweinen diese Eiweißmenge in den Kartoffeln zuführen, wären dazu etwa 30 KZ Kartoffeln nötig. Soviel Kartoffeln frißt aber kein Schwein. Eiweiß muß aber zugeführt werden. Dies geschieht in einem bäuerlichen Betriebe am besten durch Zugabe von täglich vier Liter Magermilch. Vollmilch darf nicht gegeben werden, da eine solche Fütterung unwirtschaftlich ist. Noch eine Besonder heit ist bei der Kattosfelmast. Trotzdem durch Zugabe von Magermilch der Eiweißbedarf des Schweines gedeckt ist, wird bei Kiefer Fütterung nicht der höchste Masterfolg erzielt. Es ist unbedingt nötig, auch noch Getreideschrot zu verfüttern, und zwar täglich ein Kilogramm. Dazu kann man nehmen, was man will, Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer. Sollte keine Magermilch zur Verfügung stehen, so ist sie durch andere Eiweißfuttermittel zu ersetzen, wie Fischmehl, Fleischmehl, Trockenhefe, Sojasischmehl und Lupinenfischmehl. Und zwar gibt man täglich 300 Z davon. Fischmehl sollte unbedingt etwas im Futter sein, dann werden die Schweine nicht steif. Da nunmehr 300 Z festes Futter in Gestalt »on Fischmehl usw. ick der Futterration ist, können dafür 300 Z Korn wegfallen, so daß nur noch 700 Z Korn beizugeben sind. Stehen täglich zwei Liter Magermilch zur Verfügung, läßt man dafür l50 Z Fischmehl wegfallen. Diese Art der Fütterung wird beibehalten vom Anfang bis zum Ende der Mast. Neues au5 Stall und Hof. Die Klauenpflege der Ziegen läßt oft noch viel zu wünschen übrig. Bei ausschließlicher Stallhaltung wachsen die Hufe schnell und die Abnutzung ist gering. Darum sollen die Hufe von Zeit zu Zeit, wenn es nötig ist, geschnitten werden. Vorher aber sind die Hufe gründlich zu reinigen und mit einer fünfprozentigen Cello» Krelol-Lösung zu desinfizieren. Das Schneiden verlangt einige Uebung, vor allem darf man nicht zuviel fortschneiden, damit keine Blutung entsteht. Am besten überlasse man das Schneiden der Hufe kundigen Händen. Wird das Schneiden ganz unterlassen, dann kommt es zu Verwach sungen, und die Tiere sind zuletzt nicht mehr in der Lage, zu gehen Kl. Als Glucken eignen sich besonders solch« Hennen, die recht ruhig sind und die er- fahrungsgemäß out gebrütet und geführt haben. Eine Bruthenne muß aber auch frei von Unge ziefer und Kalkbcinen sein. Sind Kalkbcme vorhanden, so behandele man diese mit einer 10prozentigen Mordarlösung. Jede Glucke soll vorher auf Ungeziefer behandelt werden. Man streiche ihr eine 5prozentige Mordaxlösung unter die Federn aus die Haut und stelle im Brutraume ein Staubbad auf, das man aus Holzasche, Sand, Kalkstaub und Fucksin her- teilt. Das Brutnest wird mit Fucksin einge- treut. Pie ungezieserfreie Glucke ist darum »esonders wichtig, weil sich das Ungeziefer sehr leicht auf die Kücken üoerträgt und bei diesen das Wachstum sehr ungünstig beeinflußt. Wer künstlickst Glucken verwendet, dem sind Schirmglucken zu empfehlen. Kl. Der Taubenschlag nach der Zuchlperlode muh gut gereinigt werden. Nach dieser Säuberung seife man alles gut ab. Man kann dazu eine Lauge von Persil benutzen, auch die, die bei der Hauswäsche übrigbleibt. Namentlich such die Nester gut zu säubern. Um alles Ungeziefer zu vertilgen, streiche man alle Holzteile mit einer fünfprozentigen Mordaxlösung. Die Wände muffen mit Kalk ge tüncht werden. er. Neues aus Fel- un- Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Auf Miesen und Weiden wird eine weit gehende Verbesserung der Grasnarbe durch eine Kalkstickstoffdünguna erzielt, die um so höher zu bewerten ist, als lästige Wiesenunkräuter unterdrückt werden. Langjährige Versuche haben' gezeigt, daß die Vertilgung von dem lästigen Borstgras, Gänseblümchen, Herbstzeit lose, Huflattich, Löwenzahn, Pestwurz, Wiesen- oergißmeinnicht und Sumpfschachtelhalm durch eine Kopfdüngung wohl erzielt wird. Das zeitige Frühjahr, bald nach Beginn der Vege tation, ist die geeignetste Zeit zum Ausstreuen des Kalkstickstoffes auf das nasse Grünland. Bekanntlich leiden die Unkräuter durch diese Kopfdüngung außerordentlich, da sie meistens eine größere Blattoberfläche haben, die stark geschädigt wird, zumal die einzelnen Blätter der Gräser zu dieser Jahreszeit noch in der Blatt scheide stecken, so daß die Pflanzen eingehen müssen. A. Das richtige Verhältnis in der Obslbaupslege. In dem schweren Ringen des Obstbaus um seine Gültigkeit auf dem Binnenmarkt kommt es sehr darauf an, daß neben den markttechnischen Ein- richtungen, die keine falsche Sparsamkeit zulassen, die Aufgaben der Pflanzung und Pflege zwar allen Anforderungen entsprechend, aber ohne jede Verschwendung, also auf dem einfachsten und zu gleich zweckdienlichsten Wege erfolgen. Eine fast unübersehbare Folge mehr oder weniger ausführ barer Vorschläge, die an den Obstbauer von den verschiedensten Seiten herantritt, erscheint nur dazu angetan, ihn kopfscheu und geneigt zu machen, alles zu Unterlasten. Es ist schon viel gewonnen, wenn er die nötige Einsicht in das Baumleben ge winnt und die beiden übelsten Fehler, die zu tiefe und zu enge Pflanzung, erkennt. Ein Baum der an seinem Platze die Möglichkeiten guten Ge deihens findet und vom Nachbarbaum so weit ent fernt ist, daß ihm Luft und Licht unbehindert zu gängig sind, ist an sich schon gegen Schädigungen aller Art am besten gewappnet. Selbstverständlich muß die Sorte für die klimatischen und Boden verhältnisse geeignet sein. Ein „Obstbauer" im guten Sinne weiß sich dann auch mit den Reinigungsarbeiten am Stamm und im allmählich fortschreitenden Verständnis auch mit den Lichtungs- und Schnitteingriffen vertraut zu machen. Was die eigentliche Schädlingsbekämpfung betrifft, so sind die Mittel und Ratschläge nach und nach zu einem Umfang angewachsen, der geradezu verheerend wirkt. Jedenfalls sollte auch die Spritzarbeit noch in einem solchen Verhältnis zu den Erträgen stehen das nicht geradezu widersinnig erscheint. Nicht Rat und Wirksamkeit aus alle Fälle sollte den berufenen und unberufenen Fachberatern am Herzen liegen, sondern eine Arbeit, die zweckmäßig und nützlich ist und die im Verhältnis zum Rein- ertrag steht, d. h. nicht mehr als einen gewissen Prozentsatz davon erfordert. Rrs Zehl werden Pelargonien vermehrt. Die färben- prächtigen Pelargonien, namentlich die englischen Züchtungen, sind Modepflanzen ersten Ranges geworden und die Kunst der Gärtner wetteifert, von Jahr zu Lahr neue Sorten aus hen Marit zu bringen. Will man immer blühwillige Pflanzen haben, so darf man einen Stock nicht zu alt werden taffen, sondern bildet immer neue Pflanzen durch Stecklinge. Man schneidet sie im Frühjahr vom alten Stamm, etwa fingerlang. Man meid« solche, welche schon Knospenansätze zeigen. Di« Stecklinge werden in sandige Erde in Töpfchen von 3 bis 4 cm Durchmeffer möglichst wenig tief ein gesteckt, da sie sich so leichter bewurzeln. Nun stellt man die Töpfchen in einen Glaskasten oder in da» Fenster und schützt sie gegen die Sonne durch vor- gestccktes Seidenpapier. Sind die Stecklinge etwa 7 cm hoch gewachsen, so pflanze man sie m nahr hafte Erde um, und zwar in Töpfe von ungefähr 8 cm Durchmeffer. Di« umgepttanzten Steckling« stehen dann in geschloffener Lust und direkt gegen Sonnenlicht geschützt am besten. Ein öfteres Ent- spitzen ist sehr vorteilhaft, da es die Pflanzen buschig macht. Sind sie kräftiger geworden, so kann man sie auch ins Freie im Halbschatten an einen geschützten Ott stellen. Im Herbst kommen sie zunächst an das Fenster und werden öfters bespritzt. Den Winter über bringe man pe in einen frostfreien Raum bei einer Temperatur von 3 bis ö°tr Wärme. Ihr größter Feind ist im Winter die Nässe. Man greße nur ein wenig, wenn sie die Blatter hängen lassen. Noch weniger sagt ihnen Zimmerwärme zu. Im geheizten Zimmer werden sie fparrig und langzweigig mit vielen Blatttrieben und setzen keine Knospen an, sondern treiben Blätter in Unmenge. Im Früh jahr werden sie in Töpfe von 10 bis 11 cm Wett« umgetopst und erhallen etwas Dung. Alle schwäch. Uchen Triebe werden ausgeschnitten. Rdt. Neues aus Haus, Rüche un- Reller. Fleisch - Reisklöße mit Aachovistoake (ei» Refiergericht). Dazu gehören: 250 g Lbrig- gebliebenes, gekochtes Rindfleisch oder Braten, ungefähr 15 bis 20 Kapern, fünf Stück fein ge wiegte Sardellen, 50 g geriebener Parmesankäse, zwei ganze Eier und 250 g Reis. Das Rind fleisch wird gemahlen, der Reis wird gewaschen und in Wasser hellkörnig gekocht. Die Eier quirlt man schaumig und mischt Kapern, Sardellen, Parmesankäse nebst dem gemahlenen Fleisch dar unter und zuletzt den Reis. Von der Waffe formt man kleine Klöße, die man mit Ei und genebener Semmel paniert und in Fett recht braun und knusprig brät. Dazu reicht man folgende Tunke: Ein eigrobes Stück Butter schwitzt man mit zwei Eß löffeln Mehl hellgelb, gibt etwas Salz dazu und mischt dann unter ständigem Quirlen 2 gestrichen« Teelöffel voll Anchovispaste darunter. A. in L. Stockfisch in Milch. (Einfache Fastenspeise). 6 Personen, 2 Stunden. Der gut gewässerte Stockfisch ^ungefähr IVs Kilo) wird langsam fast gargekocht. Zugleich werden 2—3 felnge- hackte Zwiebeln in 75 Z Butter gargedämpft, aber so, daß sie hell bleiben. Dann gießt man unter stetem Umrühren V« Liter Milch dazu, würzt mit Salz und wenig genebener Muskatnuß, zieht die Soße mit einem Eigelb ab, schmeckt ab, macht sie mit 10 Tropfen Maggi s Würze vollmundig, legt den beinahe fertigen Stockfisch ein und läßt ihn auf heißer Herdstelle vollends gar ziehen. M. A. Luttermilchkuchen. Dazu gehören: Eine Taffe guter Sirup, eine Taffe Buttermilch, eine knappe Taffe Zucker, vier Taffen Mehl, eine Messerspitze mit Zimt, Kardamom und Nelken und ein Tee- löffel Natron Buttermilch und Sirup verrührt man gut, gibt die Gewürze hinein und löffelweise das Mehl, zuletzt das Natron. Man bäckt den Kuchen, der wie Pfefferkuchen schmeckt, in einer gut gebutterten Springform eine Stunde. A. in L. Bienenzucht. Di« Dauerneuerung, die die beste Dorbeu» gungsmaßregel gegen allerlei Bienenkrankheiten darstcllt, sollte nur zur Zeit des größten Bau triebes, also in der Haupttracht, erfolgen; wenn man da jedes Fahr vier bis fünf Waben ausbaucn läßt, so erreicht man in zwei Fahren die gewünschte Erneuerung des alten, schwarzen Wabenwerkes ohne große Einbuße am Er trage und wird immer gesunde, starke Völker besitzen, welche die aufgewendeten Mühen b«i entsprechender Tracht reichlich lohnen, H.