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Weißeritz-Zeitung : 12.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192903129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-12
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.03.1929
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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung m- Anzeiger sür Dippol-isuml-e, Schmieöeberg «.A. Bezogsprcl«: Für «Inen Monal 2.20 NM. E mtt Zulragen, einzelne Nummern 13 Reicht- Pfennige :: Gemeinde - Verband! - Girokonto tz Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dlppoldit- f walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12548 Netteste Seit»», »e« »eziek« »lese« Blatt ealhSN »le amttlche« Bekannlmachunge« »e» Amlshamtlmannschast, de» Amlsgertchl» und de« Sladlrals zu DlpPoldlswald« Anzeigenpreis: Die <2 Millimeter breite Petitzell« 20 Reich-Pfennige. Eingesandt und Reklamen 80 NeichSpfennige. DeraniworMH« Nedaktewr Seite Jedne — Druck und Derlazr Tar! 8ebue ds Klv»sl-l«oal-e. 'm«W ""«ri' —sss—SME» Nr. 60 Dienstag, am 12. März 1929 95. Jahrgang - - -- An dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 9. De zember 1927 verstorbenen Prokuristen Walther Trache In Dip poldiswalde wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwal ters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeich nis 'der del der Verkeilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin aus den 4. April 1929, nach mittags ^>3 Uhr, vor dem Amtsgericht« zu Dippoldiswalde be stimmt. K. 8/28. Dippoldiswalde, den 8. März 1929. Das Amtsgericht. An dem Konkursverfahren über daS Vermögen des G-eschäflS- sührers Bernhard Hansen In Kipsdorf wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Echlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückfich- tigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 4. April 1929, nachmittags ff, 4Uhr, vor dem Amtsgerichte zu Dippoldiswalde bestimmt. K. 4/27. Dippoldiswalde, den 8. 3. 1929. Das Amtsgericht. An dem Konkursverfahren über das Vermögen des Fahrrad- händlerS Woldemar Heinrich Ehnoldln Hänichen wird zur Ab nahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das SchluhverzeichniS der bei der Vertei lung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 4. April 1929, nachmittags 4 Uhr, vor dem Amtsgerichte zu. Dippoldiswalde bestimmt. K. 1/27. Dippoldiswalde, den 8. März 1929. Das Amtsgericht. Zur Hilfeleistung bei Hochwassergefahr haben sich neben der Freiwilligen Feuerwehr auch die Freiwillige Sanitätskoionn« vom Roten Kreuz und die Arbeikersamariter- kolonne Dippoldiswalde und Umg. bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Alarm wird von der Polizeiwache aus veranlaßt. Dippoldiswalde, am 9. März 1929. Der Stadtrak. Brennholzversteigerung auf Wendlfchcarsdorfer Revier. Freitag, den 15. März 1929, nachmittags 4 Uhr, sollen im Gasthofe Hirschbach etwa 8 Raummeter h. und 90 Raummeter w. Brennfcheile, Brennknüppel und Aeste, sowie 31 Raummeter w., 2 Ale ter lange Nutzscheite und Nutzknüppel gegen Barzahlung versteigert werden. Aufbercitet in den Abteilungen 8, 16 u. 22 sHirfchbachheidcs. Forstamt Wendischcarsdorf. Oertliches und Sächsisches. (Amt Höckendorf), P. Hamann, Ruf Nr. 27, E. Wunderwald, Ruppendorf, Rus Nr. 87. — Morgen über acht Tage. Mittwoch, 20. März, wird Frl. Edeltraut Kettner im Verein mit Kantor Helbig, R«ich- ftä-dt, -in der „Reichskrone" einen Lieder- und Klavierabend ver anstalten. Die Sängerin ist von früherem Auftreten bei VersinS- veranstalkungrn hier sehr gut bekannt, damals, wie auch nach den j Konzerten in Reichstädt und Schmiedeberg, die erst kürzlich statt- fanden, lauteten bekanntlich die Kritiken aus aller Munde sehr ! günstig. Auch Kantor Helbig ist als Klavier-Virtuose weit be- l kanni. Es ist nur jedem, der ein gutes Konzert gern hört, drin- s «end anzuralen, sich den Mittwoch abend für den Besuch dieses - Konzertes freizuhalicn. ! — „Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" be- - titelt sich der Film der Hamburg-Amerika-Linie, der heute abend auf vielseitigen Wunsch in den Ar-Ni-Lichtspi el«n wie derholt wird. Auf einer 17 000 Kilometer langen Rundreise durch AGA. wird «ine Fülle von prächtigen Bildern vor Augen geführt, als «ine lebende Landkarte zieht das ganze Staatengebilde vor- riiber. Das ganze Filmwerk vermittelt dem Beschauer Eindrücke von überwältigender Kraft. Alles ist in diesem Lande voll tech nischer Wunder und auf Rekord eingestellt. Belustigend ist der Transport eines Wohnhauses. Der Film bietet jedem etwas, der für den Fortschritt in allen Dingen Anteresse hat, wie er gerade in Amerika zum Ausdruck kommt. Am nächsten Tage, morgen Mittwoch, soll ein zweiter Großfilm der Zapag-Bil-der „AuS der tropischen Heimat des Golfstromes" bringen. Der Film führt nach der englischen Kolonie Trinidad, auf dessen Markte lustiges Trei ben herrscht. - Der Pechse« wirb ausgesucht, -die Afphaltgewinnung beobachtet. Dann gehks weiter nach La Guyam, dem Hafen für Caracas, nach dieser Stadt selbst und nach Valencia. Man beo bachtet daS PolkSleben und die Kokosnuß-Gewinnung, man fühlt das Interessant Fremdländische durchs eigene Blut ziehen. Puerto Cabello, Cartagena, Lristobat Colon, Costa Rim und wie die Städte und Gründungen all« heißen, denen der warme Golfstrom Lebensnerv ist, ziehen am.Auge des Beschauers vorüber. Glän zende Bllder linds, die belehren und unterrichten, die erzählen von fremden Völkern, ihren Gewohnheiten, Sitten und Gebräuchen. Aeber die Aufführungszesten stehe Inserat. — Di« Landsmannschaft Dippoldiswalde in Dresden ver anstaltet« am 2. März im „Wesbendschlößchcn" «inen außerordent lich gut besuchten bunten Abend. Ein großer Teil der Anwesen- , den war geschmackvoll kostümiert, wodurch «in sehr belebtes und Dippoldiswalde. Die hiesige Arbeiter-Samariter- Kolon ne hat sich in ihrer letzten Sitzung eingehend mit dec Frage der Alarmbereitschaft bei Hochwassergefahr beschäftigt. Für den Fall einer eintretenden Hochwassergefahr ist «in besonderer Alarmplan zusammengestellt worden. Die Meldestellen der ein zelnen Gruppen sind in Gruppe Dippoldiswalde: Paul Thümmel, bei Firma Gebr. Martin, Aus 208, R. Leiteritz, Große Wassergasse Nr. 72, in Reichstädt Fr. Müller Nr. 35b; inGruppe S«if«rsdorf: Alfred Kleber, Seifersdorf Rr. 3 c, Ruf 152, G. Hoffmann, Spechtritz Nr. 5, Ruf 464 <Amt Freital), Paul - Thümmel, Malter 6D, nur Nachts und Sonnlags Ruf 160; in Gruppe Höckendorf: K. Hardtmann Nr. 95, Ruf Nr. 27 buntes Treiben entstand, -daS wesentlich zur Hebung der allge meinen Stimmung beitrug. Außerdem halten sich einig« sanges kundige Mitglieder in dankenswerter Meise zur Verfügung ge stellt und erzielten durch ihre Darbietungen wohlverdienten Bei fall. An fröhlichster Laune und' karnevalistischer Ausgelassenheit wurde dann noch bis 2 Uhr getanzt, woran sich noch eine gemüt liche Kasseestunde anschloh. Alle gingen wahr mit dem Bewußt sein nach Hause, im Kreise lieber Heimatfreunde einige schöne Stunden verlebt.zu haben. — An dem am 9. März ftatlg«fundenen Vereinsabend wurde nach Begrüßung cinig«r Gäste berichtet, daß man mit dem bunten Abend finanziell gut abg«schnitten habe. Weiter wurden zwei Einladungen anderer Landsmannschaften bc- kannkgegcben, jedoch beschlossen, diesen als zu weit gehend, nicht Folge zu leisten, sich vielmehr auf den gegenseitigen Besuch un serer ÄachbarlandSmannschaslen Glashütte und Sayda zu be schränken. Dabei wurde gleichzeitig auf daS am 17. März im Ausstellungspalast statlfindende 25 jährige Stiftungsfest der Say daer Landsmannschaft hingewiesen und zu geschlossenem Besuche aufgefordert. Die anschließend bekanntgegebene Festordnung läßt «inen überaus genußreichen Abend erwarten. Eine längere Aus sprache zeitigte dann noch' die Lokalfrage. Am gegenwärtigen Vereinslokal haben sich im Lause der Zeit Verhältnisse entwickelt, die «in ungestörtes und ruhiges Beisammensein, wie wir es ge wöhnt sind, unmöglich machen. Es wurde zur Äegelung der An gelegenheit ein« viergliedrige Kommission erirannt, welche bis zum nächsten Vereinsabcnd Vorschläge für ein geeignetes Lokal machen soll. Nach Erledigung der Geschäfte blieb man, wie üb lich, noch einige Zeit in zwangloser Unterhaltung beisammen. — Mo B i be i stu nd« in Reinholdshain soll in dieser Woche nicht Freitag, sondern schon Donnerstag gehalten werden. Es ist die letzt« in diesem Winterhalbjahr. Oelsa. Am Montag mittag war hier ein glücklicherweise leeres Lastauto an der Allen Straße wahrscheinlich beim Aus weichen auf der schlüpfrigen Straße mit den Rädern der einen Seil« in den Straßengraben gerutscht. Es konnte in kurzer Zeit wieder flott gemacht werden. Oelsa. Die dritte und letzte Ausführung der Schule am Sonn tag abend war wieder gut besucht. Trotz der schlechten Megver hältnisse halten sich Besucher auch aus Nachbarorten «ingefund«». Kräftiges Beifallklatschen bewies, daß es allen gefallen hat. Oelsa. Der Konsumverein „Vorwärts" hielt am Sonnabend im Oberen Gasthof einen Merbeabend ab. Der Abend war sehr gut besucht. Nachdem der Männerchor deS Gesangvereins „Freie Sänger" zur Einleitung „Völker Freiheitssturm" von Olto ge sungen hatte, hielt Vorstandsmitglied Scholz eine Ansprache. Er führt« aus, daß der „Vorwärts" die drittgrößte Konsumgenossen schaft Deutschlands sei. Der Umsatz habe sich 1928 auf 700 Mark pro Mitglied gesteigert, der Gesamtumsatz habe 50 Millionen und der Mitgliederzuwachs 6900 Mann betragen. Von der Oetsacr Verteilungsstelle habe man mehr erwartet und sei eigentlich et was enttäuscht. Die Landwirtschaft, die sich doch sonst von allen Berufen am meisten genossenschaftlich zusammenschließe, Halle -sich sehr zurück. Die Arbeit deS Konsums sei preisregulierend und käme so auch den Gegnern mit zugute. Seit 1. Aanuar d. A. sei der Pieschener Konsumverein im „Vorwärts" aufgcgangen und man zähle jetzt rund 80 000 Mitglieder. — Nachdem der gemischte Chor des Gesangvereins noch den gemischten Marsch „Hinaus in den Wald" von Neubert gesungen hatte, wurden einige Filme ge zeigt, u. a. «in Werbefilm der Volksfürsorge, die allgemein ge fallen haben. Lin kleines Tänzchen fchloß den Werbcabend. Reinhardtsgrimma. DerSächfifche Militärvercin Reinhardts grimma u. U. hielt am vergangenen Sonntag bei Kam. Vogler im ,'.Goldenen Hirsch" «ine außerordentliche Hauptversammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm Kam.-Vorsteher Hetze die Ehrung von drei trcuverdienten Kameraden vor. Unter herzlichen Worten des Dankes für di« dem Verein allezeit bewahrte Treu« heftete er ihnen die vom Sächsischen MililärvereinSbunde gestif teten Ehrenzeichen an die Brust. Ausgezeichnet wurden die Ka meraden Clemens Magner für 50 jährige, Ernst Köhler und Otto Steinigen für 40 jährige Milgliedschaft. Sämtlich« Aubilar« sind auS Frauendorf. An ihrem Namen dankt« Kam. Wagner kurz und schlicht. Während dieses Ehrungsaktes hatten sich all« An wesenden von ihren Plätzen erhoben. — Nach Bekanntgabe einiger Eingänge gaben Vorsteher und Kassierer einen Rückblick auf daS im Februar gefeierte 57. Stiftungsfest. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Beratung und Beschlußfassung über die vom Gr samtvor stand vorgclcgte neue Vercinssatzung. Diese wurde nach dar Vorlage einstimmig angenommen. Nach Genehmigung durch den Sächsischen MililärvereinSbund soll sie in Druck ge geben und jedem Kameraden ausgehändigt werden. Ferner wurde angeregt, die Gewehrablsilung neu aufzustellen und hierzu beson ders jüngere Kameraden hcranzuziehen, sowie noch ein Gewehr zu beschaffen. Dieser Anregung wurde slattgegeben. — Die nächste Monalsversammlung wird am 14. April bei Kam. Wein rich abgehalten. — Nach Schluß der Versammlung wurde wiederum nach der Scheibe geschossen. Glashütte. Am Sonnlag nachmillag iraten die stimmberech tigten Vertreter sowie auch eine große Anzahl Mitglieder der hiesigen Gesangvereine der Gruppe Glashütte des Elbgausänger- bundes zu ihrer diesjährigen Hauptversammlung zusammen, denen der Gruppenvorsitzede Vogel, Glashütte, einen herzlichen Will- kommengruh entbot. Nach gemeinsamem Gesang von Prümers „DeS Liedes Heimat" erstattete der Vorsitzende den Jahresbericht, in dem als Wichtigstes hervorgehoben zu werden verdient: daS woh-lgelungen« Gruppenkonzerk am 3. Auli in Bärenstein und die Veranstaltung am 23. September in Aohnsbach, di« sich nicht ge rade eines allzu groß«»' Besuches erfreuen konnte, die Fahnen weihe der ,Sängervereinigung Glashütte", der es vergönnt war, ihr sichtbares Vereinszeichen auf dem Wiener Sängerfest zu zeigen. Aber auch «in Trauerjahr sei daS vergangene gewesen. Durch Ableben deS im 50. Lebensjahr« stehenden Bunde sschrift- sührerS Max Hennig', der das Amt 16 Aayr« geführt hat, und d«S in Sängerkrelsen über alles geschätzten „Vater L«lberg", der am Tage, als man über die Ausgestaltung der Feier seines 80. Ge burtstages beraten wollte, starb, Halder Bund undauch die Gruppe einen Verlust erlitten. Der Kassenbericht, von Klengel, Aohns bach, vorgetragen, ergab «ine Einnahme von 171 RM., Ausgabe 107 RM, folglich einen Bestand von 64,27 RM. Der Gruppe gehören 12 Vereine mit einer MUglicdcrzahl von 316 Sängern an. Am Anschluß an den Kassenbericht des Kassierers Klengel der Gruppe Glashütte deS ElbgausängerbundeS wurden di« Mil- gliederzahlen der einzelnen Gruppenvereine, soweit sie vertreten waren, 'festgestellt. Die jeweilige Mitgliederzahl und daS Aller deS Vereins foll auf Vorschlag deS Vorsitzenden jedesmal aus den Vollmachten der zur Hauptversammlung entsanden Vertreter der Vereine vermerkt werden. Weiter erfolgt die Belassung des Mo- naksbeitrags von 10 Pfg. für jedes Mitglied an die Gruppenkasse. Unter Punkt 4, Gruppenveranstaltungen, wird dem- Wunsch« der Liebstädter nachgekommen und daS Gruppenfest mit dem 75 jäh rigen Bestehen und der Fahnenweihe des Vereins „Liederkranz" verbunden, daS zu Ehren des ältesten Vereins der Gruppe am 14. April slallfindet. Als zweite Veranstaltung deS Aahr«s stimmte man mit Mehrheit zu, daS Gruppenkonzert in Lauenstein am 15. September abzuhalten. Die Neuwahlen ergeben sämtlich- die Wiederwahl der bisherigen Vorsitzenden, Kassierer und' Schrift führer. Unter Sonstiges wird der Anregung stattgeg«ben, den Falkenhainer Gesangverein sür die Grupp« zu gewinnen; einige Sangesbrüder werden mit -der Angelegenheit betraut. Cunnersdorf bei Glashütte. Der Landwirtschaftliche Verein Cunnersdorf, Luchau u. U. hielt am Sonnabend hier seine Haupt versammlung ab. Nach Erledigung deS geschäftlichen Teiles er teilte der Vorsitzende Dr. v. Larisch daS Wort zu feinem Vortrag, in dem er folgendes aussührte: Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland haben sich in den Kriegs- und NachkriegSjahren insofern wesentlich geändert, als die absolute Beherrschung des Anlandmarktes für Getreide, die wir vor -dem Kriege wohl be saßen, wesentlich zu Ungunften der Landwirtschaft nachgelassen hat. -Da die Feindbundländer durch -den -Krieg gezwungen -waren, ihre Produkte möglichst zu steigern, so haben sich- mit Hille -der immer besser werdenden motorischen Zugkräfte sowohl Kanada als auch Australien und andere Länder zu Exportländern -für Getreide entwickelt. Dazu kommt, daß sich' die Farmer Kanadas in dein sehr gut geleiteten kanadischen 'Welzenpool, der etwa unseren Ge nossenschaften entspricht, zusammengeschlossen haben; und dieser Zusammenschluß im Pool geht so weit, daß infolge -der Kapital stärke dieser Vereinigung ein neuer Getreidehafen ausgebaut und erstmalig im Aahre 1928 benutzt wur-de, der mit einem Schlage alle Transportschwierigkeiten überwinden hall, die sich infolge des-Zu- frierenS der Fluß- und Seeschiffahrt an -der Ostküste Kanadas be fanden. Daher kommt eS, daß die gewöhnlich- im November bet uns erwartete- Steigerung der Gelreidepreise in diesem Aahre erst malig ausblieb, weil genügend kanadischer Weizen ganz regel mäßig auch -im Winter in Europa -einkrifft. AuS diesem Grunde -ist also in Zukunft mit einer Besserung der Gelreidepreise nicht zu rechnen, und wir sollten alle Anstrengung machen, um auf -dem bewährten Gebiet der Ernteerhöhung und Qualitätsverbesserung vorwärts zu kommen. Die Ergebnisse der Versuchsringe haben uns gezeigt, daß bei denselben Aufwendungen -dl« Ernteerträge für Weizen, Gerste, Kartoffeln u. a. sehr stark bedingt sind durch -den L-eistungs-Coeffizi-enken einzelner Sorten für die jeweilige Ge gend. Dabei ist zu berücksichtigen, daß natürlich nach der örtlichen Lage große Unterschiede auftreten können. Was z. B. in Erfurt oder in Zeih richtig ist, kann sich in Leipzig und Halle gerade um gekehrt verhalten. Daher möchte ich die Landwirte dazu ermun tern, selbst in ihrer Gegend sich- Klarheit über -die großen be stehenden Unterschied« zu verschaffen. Wie groß die Unterschiede sein können, dazu folgendes Beispiel: Die neu« Karkoffelsorle GelkaragiS gab in Erfurt 126 Ztu. pro ff« Hektar, die bekannte An-duftrie, ebenso die blau« Odenwä-lder nur 95 Ztr. pro ff, Hek tar; Salzmünder Stan-dartweizen 22,5 Ztr. pro ff, Hektar, Strubes Schlanstedler 17,5 Ztr., Criewener 104 nur 12 Ztr. Man sum miere die Differenzen je nach der eignen Anbaufläche und man wird erstaunt sein, welch ungeheure Summen wir uns sehr ost noch entgehen lassen. Ueberall wird uns Praktikern durch Be amte der Landwirtschaftskammer, durch Lehrer der Landwirt schaftlichen Schulen, durch Versuchsnngleiter für unsere Gegend ein Anhalt gegeben fein, und -da wir natürlich exakte Ergebnisse nicht selbständig erarbeiten können, so sollten wir uns die ge nannten Hilfskräfte heranrufen. Sie werden uns jederzeit gern mit Rat und Tat und hauptsächlich mit der Arbeit unterstützen, der wir als Bauern nicht gewachsen sind, d. -i. die wissenschaft-I-iche exakte Feststellung von Versuchsergebnissen. Natürlich spielt auch die Düngung eine Hauptrolle bei allen Selbsthilfemahnahmen im eignen Bet rie be. Der Boden ist bekanntlich ganz allgemein an Kalk und PhoSphorsäure verarmt, und dl« anspruchsvollen Sor ten brauchen die Nährstoffe in leichtlöslicher Form. Gerade die Lcichllöslichkeit des SuperphosphatS bringt unS einen großen Vorteil. Sic steht im Gegensatz zu -den Eigenschaften deS Tho masmehls, welches etwa ff- Aahr braucht, um wirksam zu werden, da -eS ja nicht wasserlöslich, sondern zitratlöslich, d. h. säurelöslich ist. Wir können infolgedessen das-Geld, welches wir für denPhoü- phorsäurcdünger ouswenden wollen, -bei Verwendung von Super- phoSphat fF Aahr länger im heimischen Betrieb umlaufen lassen, da der Dünger ja erst im Frühjahr gekauft zu werden braucht. Der größte Teil des in Deutschland hergestellken Thomasmehls ist Auslandsware, weil in Deutschland fast -die gesamte Thomasmehl produktion zur Eisenverhärtung wieder benutzt wird. Wir wür den aßo bei starker Verwendung von Thomasmehl deutsches Geld rns Ausland bringen und den ausländischen Arbeiter unterstützen, wahrend wir in Deutschland ein Heer von Erwerbslosen haben. SuperphoSphab dagegen ist als deutsches Produkt anzusprechen, d-a seine Herstellung mit -deutschem Kapital und deutscher Arbeit geschieht, obgleich auch die Rohphosphate vom Ausland bezogen werden müssen, -da wir -diese im Anlande nicht haben. Auch das Problem des Absatzes spielt h«ute eine große Rolle. Hoffen wir, -daß uns di« Zeit einen berufenen Wirtschaftsführer schenkt, wel cher die Landwirtschaft auch -dazu befähigen möge, aus g«nossen- säxistlicher BasiS selbst Einfluß auf -die Preisgestaltung an den Märkten zu gewinnen. Groß sind die Schwierigkeiten, die zu überwinden find, groß ist -das Kapital, welches dazu nötig Ist, groß muß auch die Opferfreudigkeit sein und -der Witte zur Unterord nung in der Landwirtschaft, um zum großen Ziele zu gelang«», denn nur der Gedanke: Einer für alle, und alte für einen, kann uns aus der KrisiS retten. - Der Dor im« wurde mit großem Bei- fall ausgenommen und seitens -des Vorsitzenden dem Redner der Dank des Vereins ausgesprochen. ES schloß sich «Ine längere äußerst anregend« Debatte an, die wiederum eine aufmerksame Zuhörerschaft bewies.
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