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Di» Lupine ist eine vorzügliche Vorfrucht, die auf den leichten Sandböden vielerorts über« »aupt erst den Anbau von Getreide und Kar- offcln ermöglicht. Nach vr. Groh im „Neu- dammer Landwirt-Lehrbuch" Teil I Ackerbau lehre (Verlag von I. Neumann, Neudamm Nm., Preis für jeden der vier Bände 7 RM.) brachte Roggen nach Getreide 28,80 är vom Hektar, nach Hackfrucht 31,40 und nach Lupinen 33,64. Denn die Lupinen find starke Stickstoffsammler, die überdies durch ihre tiefgehenden Pfahl wurzeln der Nachfrucht den Weg in den feuchten Untergrund bahnen und sie dadurch erst ermög lichen, auch Zeiten größerer Trockenheit sicher zu überstehen. Die Lupine ist dadurch und als Er zeugerin eines sehr eiweißreichen Futters ge radezu zur Lebensfrage für den leichten Sand boden geworden. M. W. Treib« eia vaum viel wasfrrfchosse, diese schlanken, weichen, zarten, senkrecht wachsenden Triebe, die mitten in der Baumkrone auf den alten Ästen sich bilden und schnell emporfchießen, so zeigt der Baum damit an, daß etwas nicht in Ordnung ist und daß er sich wahrscheinlich verjüngen will. Treten diese Wasserscholle in großer Anzahl auf, so dürfen sie jedenfalls in dieser Menge nicht ge duldet werden. Oft ist der Grund in übermäßiger Bodenfeuchtigkeit oder in einem zu tiefen Stand zu suchen. Oft ober zeigt der Baum damit an, daß ihm die alten Zweige nicht mehr genügen, daß er neue ausbilden will. Deshalb soll man auch die Wasserschosse nicht radikal entfernen, sondern die kräftigsten von ihnen stehenlallen, besonders dann, wenn der eine oder andere Trieb sich zur Aus- süllung einer Lücke in der Krone verwenden läßt. Werden dann die stehengebliebenen Wasserschofle in den drei nächsten Jahren gepflegt und in richtigem Schnitt gehalten, dann kann man daran gehen, das alte, kränkelnde Fruchtholz zu entfernen. Die Waflerschosse entwickeln sich hieraus meistens zu kräftigen Asten, die reichlich Frucht tragen. Der Baum hat- dann mit der Zeit eine völlig neue Krone ausgebildet. Es können dann sogar von den fruchttragenden Zweigen Edelreiser genommen, wenn sonst die Sorte brauchbar ist, und andere Bäume damit veredelt werden. M. W. Neues aus Haus, Nüche und NeNer. Schimmel zu entfernen. Es passiert häufig, daß sich an Räucherwaren, Fleisch und dergleichen Schimmel ansctzt, der jedoch dem Wohlgeschmack des betreffenden Stückes durchaus keinen Abbruch tut. Man reibt diesen Schimmel mit einem sauberen, weichen, aber recht trockenen Lappen gut ab und bestreicht darauf das betreffende Stück mit einem Brei aus Kochsalz und Wasser. Zeigt sich Schimmel an Möbeln, was sehr leicht in feuchten Räumen passiert, wäscht man die betreffenden Stellen innen und außen gut mit Sodawasser ob, läßt sie vollkommen auslrocknen und bestreicht sie mit Leinöl, um die Gegenstände dann noch den Strahlen der Sonne auszusetzen Ist Leder von Schimmel befallen, entfernt man diesen durch Ab- reiben mit stark verdünnter Karbolsäure oder ver dünntem Glyzerin. Das beste Mittel zur Ver hütung des Schimmels ist das, alle diejenigen Räume, in denen Schimmel zum Vorschein kommt, starker Zugluft auszusetzen und der Sonne reich lichen Zutritt zu gewähren. Sobald die Sonne verschwindet und die Abendluft kommt, müssen die Fenster geschlossen werden, da sonst der Erfolg zu nichte geht. Durch die kühle Abendluft würde wiederum Feuchtigkeit in die Räume eindringen. Auch ist darauf zu achten, daß der Fußboden von feuchten Räumen nicht zu häufig aufgewischt wird, bester ist ein öfteres Ll-n. Sind Zimmer sehx feucht, stellt man am besten kleine Schalen mi ungelöschtem Kalk darin aus. Der KM ÄAt dH Feuchtigkeit an, und man kann dadurch, «ß man >en Kalk öfters erneuert und di« Schm«» langer« Zeit aufstellt, alle Feuchtigkeit aus dein Raack« entfernen. " Er. S«hr gut« Sitrducheu (Omelette). Man nimmt dazu für jede Person: zwei «Ker, »wii Teelöffel Grieß, zwei Teelöffel Jucker, vrn Eßlöffel Wasser. Eigelb und Zucker rührt man chaumig, gibt dann nach und nach alles ander« mzu und zuletzt den Eierschnee. In brr Pfanne >äckt man di« Kuchen nur auf einer Seit« und chlägt sie übereinander. Frau A. ta L. Wit zwei Kilogramm Kraftfutter erzeugt wird. Die Futtcrausnutzungsfiihigkeit des Einzelticres muß zur Ermittlung seiner Rentabilität fest- gestellt werden. Weil der Landwirt hierzu schon aus Mangel an Zeit nicht In der Lage ist, wird er zu seinem eigenen Vorteil sich wohl einem Milchkontrollverein onschließen wüsten. E—w. Ursachen und Bekämpfungsmittel des Milch- fiebers bei Schweinen. Recht häufig beobachtet man im Schweinestall bei hochtragenden Sauen, die kurz vor dem Ferkeln stehen, oder bei säugenden Sauen das sogenannte Milchsicber. Als Milchfieber wird eine Erkrankung des Ge säuges bezeichnet, die eigentlich den Namen Euterentzündung verdient. Der Verlaus der Krankheit ist ein. rascher, sofern rechtzeitig eine wirksame Behandlung eingeleitet wird. Bei nichtfachgemäßer Behandlung ist das Eingehen dcr Ferkel, und zuweilen auch der Sau, eine Folge davon. Die Erkennung des Milchfiebers ist sehr leicht. Die erst kürzlich geborenen Ferkel haben oft eine unnatürlich rötliche Färbung, strupviges Haar, in vielen Fällen stellt sich bei den kleinen Tierchen auch Durchfall ein. Diese Tiere zeigen überhaupt wenig Lebensenergie. Die Sau selbst zeigt in den meisten Fällen keine Freßlust und läßt ihre Ferkel wenig oder oar nicht säugen. Neben diesen Erscheinungen hat die San gewöhnlich erhöhte Temperatur. Sie pustet und schlägt mit den Flanken. Das Gesäuge fühlt sich in vorgeschrittenen Fällen hart an und enthält Hitze. Nicht selten stellt sich das Milchfieber vor dem Ferkeln ein. Ver ursacht wird diese Krankheit gewöhnlich durch gegenseitigen Druck und Reibung der Organe. Es tritt eine Entzündung ein, die aus das Ge säuge schlägt, da der Blutandrang hier besonders groß ist. Die Entzündung tritt um so leichter ein, je mehr das Tier gefressen hat, also Futter im Darm bzw. Wasser in der Blase vorhanden ist. Bei rechtzeitiger energischer Behandlung sind die Aussichten auf Heilung im allgemeinen sehr günstig. Allerdings ist die beste Heil methode aber immer die Vorbeugung. Es emp fiehlt sich daher, den Sauen kurz vor und nach der Geburt möglichst wenig und leicht ver dauliches Futter, wie Weizenkleie und Hafer- schrot, zu verabreichen. Ebenfalls nicht mehr Wasser, als unbedingt zum Durststillen nötig ist. Außerdem Ist der Sau vor und nach dem Ferkeln täglich mehrere Male eine Zeitlang Be- weguna zu verschaffen und daraus zu achten, daß sie mistet und Wasser läßt, damit Darm und Blase entleert werden. Sollte die Sau nicht misten können, so ist ein Klistier anzuwenden. Wenn bereits Milchfieber eingetretcn ist, so ist das Gesäuge der Sau mit verdünnter Arnika tinktur im Verhältnis 1 :4 oder kaltem Wasser anfänglich alle halbe Stunde zu Kühlen Sehr zweckmäßig ist es, die Ferkel abzusetzen, jedoch nicht länger als zwökf Stunden, und die Sau zu melken, damit die Ferkel die eine schlechte Be schaffenheit angenommene Milch nicht genießen. Der Sau reicht man zwei bis drei fcingestohene Aspirintabletten, in rohem Fleisch eingewickelt, welches von kranken Tieren in den meisten Fällen gern angenommen wird. Ein probates Mittel ist auch verdünnte Arnika-Tinktur, und zwar ein Teelöffel Arnika auf eine Tasse Wasser. Sehr gute Dienste tun auch rohe Aepfel. Wie schon oben erwähnt, dürfen an Milchfieber erkrankte Sauen möglichst wenig fressen, vor allen Dingen kein eiweißreiches Futter, wie Milch, Fischmehl usw. Die Tiere werden bei dieser Behandlung die Erkrankung leicht überstehen und der Schweinezüchter schützt sich bei Anwendung dieser Maßnahmen vor Verlusten. Toe Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Queckenvertilgung durch Bearbeitung und Beschattung. Es sind besonders zwei Maß nahmen, die der Weiterentwicklung der Quecken Einhalt gebieten, das sind Bearbeitung und Beschattung. Eine sachgemäße, gründliche Be arbeitung des Bodens sollte auf einem ver- queckten Acker besonders in den Monaten Mai bis Juli erfolgen, weil in dieser Zeit die Quecke am meisten anfällig und widerstandsunfähig ist. Kann aber trägt auch der Anbau stark be- chattendcr Früchte, gleichgültig welcher Art, viel >azu bei, die Weiterentwicklung zu beeinträch tigen. Bei der raschen Entwicklung dieser Kulturpflanzen ist die Quecke genötigt, auch chnell in die Höhe zu wachsen und dadurch ihre rnterirdischen Ausläufer ihrer Rescrvcstoffe zu berauben. Zum Sommer hin können dann keine oder nur kümmerliche Ausläufer gebildet werden, und die Quecke wird jedenfalls an ihrer weiteren Ausdehnung ganz erheblich gehindert. Beides, rechtzeitige Bearbeitung und tiefe Be- chattung, im Wechsel Jahr für Jahr durch- feführt, können viel zur Verminderung dieses zähen Unkrautes beitragen. Sz. Brolmchlspeise. Ein halbes Liter süß« Sahn« wird zum Feuer gefetzt und mit 200 g geriebenem Schwarzbrot zu einem steifen Brei gerührt, den man nach dem Auskühlen mit 120 g geschmolzener Butter, sechs Eidottern, 80 g geriebener Schoko lade, ebensoviel Zucker, einem Kc^felöfsel voll Zimt, >er abgeriebenen Schale einer Zitrone nebst dem teifgeschlagenen Eierschnee vermischt, in einer zut gebutterten Auflausform eine Stund« bäckt und mit folgender Weinichaumtunke reicht: Man zerquirlt vier ganze Eier und »inen Teelöffel Weizenmehl mit einem halben Liter Weißwein, gibt 130 g Zucker, den Saft einer Zitrone und etwas Schale davon hinein und schlägt alles mit der Schneerute über dem Feuer bis an« Kochen. Die dickschaumige Tunke wird in die Soßenschüfsel ge füllt, mit einem Gläschen Rum verquirlt und so fort serviert. A. in L. Naßerem«. Ein Schock Walnüsse werden ge wiegt und in '/, Liter Milch mit '/» leg Zucker aufgekocht. Sechs Eidotter oerquirlt man mit etwas Sahne, gibt sie in die kochende Rußsahne und fügt noch sechs Blatt aufgelöste, weiß« Ge latine hinzu. Wenn die Maste etwas verkühlt ist, zieht man den Schnee der sechs Eier darunter und gibt alles in eine Glasschale. Man verziert di« Creme mit Tupfen der Schlagsahne. L. in L. Moselpuasch. Einen vorzüglichen Punsch be reitet man nach folgendem Rezept: Man kocht zwei Flaschen Mosel, einen halben Liter Waller, zwei Glas Tee, 250 g Zucker und zwei Stückchen Zucker, die man auf einer Zitrone abreibt, «if und schäumt es tüchtig ab. Hierauf gießt man eine halbe Flasche Arrak hinein und kocht die Maste noch einmal auf. Frau L. in L. Bienenzucht. Völker, welch« trotz gut« PflU« und ge nügenden Futteroorräten in ihrer Entwickelung zurückbleiben, besitzen minderwertige Königinnen und sind ohne Rücksicht zu entweiseln und mit stärkeren zu vereinigen. Jede Mühe bedeutet hier unnütze Zeit- und Geldverschwendung, da solche Völker meist im Herbst genügend stark find, wenn — die Tracht vorbei ist und nur den Einfütterungsetat belasten. H- Neue Büche». RossiNen. Drei Jahrzehnte auf der «urischen Nehrung. Von Professor vr. I. Thienemann, Leiter der Vogelwarte Rossitten der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft. Zweite Auflage, mit 156 Abbildungen und 6 Karten. Verlag von I. Neumann-Neudamm, Bez. Ffo. Ganzleinen gebunden 10 kki. Nur wenigen ist das kleine Fischerdorf Rossitten aus der Kurischen Nehrung, jenem schmalen Landstriche zwischen Kurischem Haff und Ostsee, bekannt, und doch bat diese kleine Ortschaft durch seine Vogelwarte mit der einsamen Beobachtungs- Hütte Ulmenhorst Weltruf erhalten. Die Leitung der Vogelwarte liegt in den Händen des Ber- fasters, des bekannten Professor» Vr. Thiene- mann, der in seinem Werke „Rossitten" sein« nach 30 Jahren unaufhaltsamen Arbeitens und Forschens gesammelten Erfahrungen und Beob achtungen über den Dogelflug nieüergelegt hat. Wer das Buch liest, lernt nicht nur die Eigenarten des Vogels, sondern auch die Nehrung mit ihren Bewohnern kennen, denn der Verfasser hat in seiner anspruchslosen Art wohl verstanden, auch von den dortigen Bewohnern ein klare» Bild zu geben. Prachtvolle und sehr deutlich« Natur aufnahmen geben dem Buch einen besonder«» Wert. Es ist zu wünschen, daß diese» hoch interessant« und doch wissrnjchaftllch» Werk di« weitest« Verbreitung findet, tl.