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«rund verlassen hat und verdächtig ist, mit dem Ver brechen in Verbindung zu stehen. «ine Schwefelmühle explodiert. In der chemischen Fabrik von Kausch und Eie in Lünbeburg, in der vor kurzem die Schwefelmühle explodierte, wobei ein Arbeiter durch Schwefeldämpfe getötet wurde, ereignete sich ein ähnliches Unglück. Wiederum explodierte die Schwefelmühle, vermutlich durch Selbstentzündung in folge Schwefelstaubes. Ein Arbeiter wurde durch Stich flammen im Gesicht verletzt, ein anderer erlitt Brand wunden an der Hand. Die Mühle stand in Flammen. Die Löscharbeiten gestalteten sich durch anfänglichen Wassermangel, Dunkelheit und Schwefeldämpfe schwierig. Es gelang infolge der günstigen Windrich tung, den großen Schweselschuppen vor einem Ueber- griff zu retten, doch brannte der Mühlenturm bis auf die Eisenteile aus. Ausstellung „Ingenieur »uv Hausfrau". Die Wandtzrschau „Technik im Heim", die der Verein deutscher Ingenieure in Gemeinschaft mit einer Reihe führender Organisationen der Wirtschaft vorbereitet, wird in ihrer Bedeutung dadurch gekennzeichnet sein, daß alles, was sie zur Darstellung bringt, hervorge gangen ist aus jener Gemeinschaftsarbeit zwischen Hausfrau und Ingenieur. Sie wird die Wege weisen zur zweckmäßigen Ausnutzung der Haushaltscinrich- tungen und zur Anwendung geeigneter Arbeitsver fahren; sie wird durch Erziehung zum technischen und wirtschaftlichen Denken mannigfache Möglichkeiten zu Ersparnissen an Haushaltsgeld aufzeigen, keineswegs aber einen Anreiz bieten zu Anschaffungen, die für weiteste Kreise unerschwinglich sind. Die Ausstellung beginnt am 6. April in Essen und wird von dort wertere Städte Deutschlands besuchen. Schloß Limburg soll wieoer aufgebaut werven. Wie verlautet wird das vor einer Woche abgebrannte Limburger Schloß, das seit 1866 Eigentum des preußischen Staates war, in dem alten Stil wieder aufgebaut werden. Näheres über den Zeitpunkt des Wiederaufbaues ist noch nicht bekannt. Es ist bereits damit begonnen worden, über den am wenigsten beschädigten Teil des Schlosses ein Notdach zu errichten. Ei» historisches Schloß abgebrannt. In Zo- rawno in Galizien ist das historische Schloß des Fürsten Czartoryski einem Brande zum Opfer gefallen. Die Löscharbeiten wurden durch die starke Kälte und den Wassermangel ungeheuer erschwert. Es gelang jedoch, die außerordentlich wertvolle Bibliothek und einen Teil der Einrichtung und Gemälde zu retten. Schweres Eisenbahnunglück durch eine Lawine. Im amerikanischen Staate Montana ereignete sich ein schweres Eisenbahnunglück. Durch eine Lawine wurden sechs Wagen eines PvstzngeS kurz vor der Einfahrt in einen Tunnel eine 70 Meter hohe Böschung hinabgedrückt. Drei Männer wurden getötet, vier wei tere Personen verletzt. .Meine Nachrichten. * Am 3. und 4. April geben die Hamburger Phil harmoniker unter Leitung von Karl Muck in Kopenhagen zwei Konzerte, deren Programm die Eroica, das Meister- singervorspiel usw. umfaßt. * Zwischen Bieberich und Schierstem ist die Eisdecke teilweise aufgelöst und der Rhein dort eisfrei. Im übrigen sind auf dem Rhein die Eisverhältnisse unverändert. * In der Nähe von Dijon stürzte ein lljährigeS Mädchen so unglücklich von dem Heuboden aus den Stiel einer Mistgabel, daß cs förmlich aufgcspießi wurde. Es starb mehrere Minuten nach der Einlieferung ins Krankenhaus. " Bei der Liguidirrung der „Banea di Eeolo Ere- dito" in Ferrara stellte das Bericht fest, daß der Direktor der Bank eine halbe Million Lire unterschlagen hatte. Er wurde bei Verwandten, wo er sich versteckt hielt, verhaftet. * Der Bischof von Edinburgh, Walpole, ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Ter Bischof Walpole war der Vater von Hugh Walpole, eines der bekanntesten eng lischen Novellisten. * Der englische Dampfer „City os Corl", der sich auf der Reise von England nach Hamburg befindet, wurde im schweren Eis der Nnterelbe leck. Er mußte b->i Bruns büttel auf Strand gesetzt werden. Lem Lenz entgegen. Tauwettcr. Matsch in den Straßen der Städte, Sümpfe in Feldern und Wiesen. Ekelhaft? Nein, wir Menschen freuen uns, hoffen, daß nun der Lenz nicht mehr allzu fern sei. Wir atmen wieder. In den Städten stürzen die Menschen aus den Wohnungen, aus deren Mauern der Frost noch ausstrahlt, aufatmend ins Freie. Es ist ja „schon" drei Grad über Null! Wie anspruchslos wir geworden sind, wie wir uns freuen, nicht mehr das glasige Klingen in der Luft zu hören, nicht mehr das metallische Knirschen des gefrorenen Schnees unter den flüchtigen Sohlen we niger Unverdrossenen, die hinaus mußten in die frost- gelähmte, tote Welt! Den ersten Regenschirm, den wir sehen am ersten Tauwcttertag, begrüßen wir leuch tenden Blickes wie ein Märzveilchen. Wir iubcln über Da» mexikanische Präsidentenschlob in Lhapultepeco. i i i f 1 die Tropfen, die von den Dächern fallen, über dl« Lachen, die kleinen Seen, die sich bilden, über den Matsch und Schmutz, den Tauwetter uns „schenkt". Irr weichen, wässerigen Schnee wälzen sich die Hunde vor quietschvergnügter Lebenslust, und wir Menschen lachen weil wir wissen, daß sie recht haben mit ihrer Freude die Hoffnung bedeutet. Ist die Hoffnung verfrühtes Hoffen? Wenn dock die Wetterdienststellen uns die Freude nicht immer ver derben müßten! Die berichten wieder bon Kaltlust massen, die von Skandinavien nach dem Süden unter wegs sein sollen. Gleichzeitig soll neue Warmluft vor Südsrankreich nach Deutschland ziehen. Eine tolle Si- tuation! Trotzdem find wir guten Mutes. Angeftchti der fortgeschrittenen Jahreszeit und des bereits merk lich höheren Sonnenstandes fürchten wir keine allzu strenge Frostperiode mehr. Und dann: die ersten Bachstelzen sind Da! Uni im kleinen Gärtchen unter meinem Fenster flötet di« kleine Amsel wieder, die sich gerettet hat aus Winters not, lockt den Lenz. Die Spatzen lärmen svie nicht gescheit und nach der schweren Not. Es muß dock Frühling^werden! H. D. Eisgang. Von den Bergen warmer Taumn.d weht. Durch der jagenden Wolken blaue Ritze Schießt die Sonne goldene Blitze, Bor deren Feuer der Frost zergeht Hörst du? Der tote Strom erwacht, Die ciserstarrten Ufer stöhnen, Die Schollen ächzen, bersten, dröhnen, Bäumen sich auf in wilder Macht. Gegen der Sonnenstrahlen Glut Sträubt sich der Scholle donnerndes Wehren. Was sie auf ihrer Flucht zerstören, Frißt die zermalmende eisige Flut. In des Eisgangs Totentanz Brechen Bäume, bersten Brücken, Totes Getier auf der Scholle Rücken Gespenstert im gurgelnden Mummenschanz. So tollt das Eis ins letzte Grab, Am Ufer aber die Weidenkätzchen Halten ihr erstes Sonnenschwützchen Und Tauwind bläst einen fröhlichen Trab. c? R Scherz und Ernst. tk. Dreistundentag für Bettler. Der Verband der Bettler von Tokio hat beschlossen, den „dreistündigen" Arbeitstag für seine Mitglieder einzuführen. Der Grund dieses Beschlusses ist nicht etwa darin zu suchen, daß das Betteln eine so anstrengende Beschäf tigung sei, die man nur wenige Stunden am Tage „gewissenhaft" ausüben könnte. Nein, der Beschluß hat „soziale" Ursachen. Die Zahl, der Bettler, di« namentlich in der Nähe des Asakusa-Parkes ihren Standort haben, ist so groß, daß sie einander ab wechseln müssen, damit nicht die einen sich zum Nach-, teil der anderen allein bereichern. Und das Bett lergewerbe hat im Fernen Osten nicht nur keinen zweifelhaften Beigeichmack, es ist in der Tat ein Gewerbe, bei dem man unter Umstünden, wenn nicht zu Reichtum, so doch zu Wohlstand gelangen kann — wie mitunter auch bei uns! Sucht dich die Freude, grüße sie, sie schmückt das Erdenleben; gib Raum ihr, doch vergiß es nie, daß Flügel ihr gegeben. Sport. rr gm Kleinflugzeug durch Schneegestöber. Auf der zweiten Etappe des Ostpreußenfluges wurden die kleinen Sportslugzeuge durch heftige Schneegestöber stark behindert. Zeitweise war man in großer Sorge um die Piloten Croneiß und Siebel. Doch konnten sich beide Flieger trotz der schlech ten Orientierungsmöglichkeit glücklich ihrer Ausgabe ent ledigen und die vorgeschriebene Strecke program mäßig durch fliegen. Als erster erreichte wiederum Croneiß das Ziel. Die letzte und schwierigste Etappe (466 Kilometer) flthrte am Mittwoch von Königsberg-Devau nach Tilsit (Zwangs landung), von dort nach Insterburg (Zwangslandung), weiter über Rastenburg, Allenstein nach Elbing (Zwangslandung) und zurück zum Flughafen Königsberg. rr TaS Breslauer SechStagefeld schmilzt immer mehr zusammen. Siegel, der nach dem Ausscheiden des er krankten Italieners Girardengo als Ersatzmann weiterge- fahren war, wurde am Ende des vierten Tages aus dem Rennen genommen. Bald darauf gaben van Kempen und Wissel, tue durch zahlreiche schwere Stürze arg mitgenommen Oberförster Adam Bergmann, i der älteste deutsche Forstmann, der ungeachtet seiner s 90 Jahre noch immer Dienst tut und aus Anlaß s seines 90. Geburtstages von der Gemeinde Wilden- j reuth (Oberpfalz) das Ehrenbürgerr-^ -«-hielt. - I ' waren, auf. Ihre Partner Nielens und Lehmann wurden zu einer neuen Mannschaft zusammengestellt. Di« Führung haben nach wie vor Rieger - Richli, denen mit einer Runde Rückstand da» Paar Ehmer-Krosch«! aus dem zweiten Platz folgt. Alle Uebrigen liegen zwei bis sechs Runden zurück. . rr Die Meisterschaft im Eiskunstläufen, die in London zum Austrag kam, fiel erwartungsgemäß an den vov» i jährigen Olympiasieger Grafstroem-Schweden. Den zwei- ! ten und dritten Platz belegten die Wiener Eiskunstläufer i Schäfer und Wrede. In einem internationalen P«un> ! laufen siegten Fvl. Brunner—Wrede vor den Deutschen i Kishauer—Gaste, und in einem Damen-Einzellaufen war die Wienerin Burger siegreich. rr Berlins Fußballelf gegen Mailand. Am kommen- ' den Sonntag findet in der Reichshauptstadt das erste t Fußball-Städtespiel gegen eine ausländische Mannschaft statt. Als Gegner ist die Stäotcmannschaft von Mailand gewonnen, ' die eine ganze Anzahl international erprobter Spieler besitzt und mit stärkster Besetzung in Berlin antretow - dürste. - rr Ter Holmcukollen-Spruunlanf bildete den Abschluß der arvßcn norwegischen Skierennen. Sieger und Gewinner z des Königspokals wurde in Klasse I Grüttumsbraahn - mit Sprüngen von 43,5 und 45 Metern, den zweiten : Platz beleg!.' der Sieger des Langlauss Rudstadstum mit - Sprüngen von 38,5 und 42 Metern. Die beste Sprung- : leistung erzielte der Junior Smedsrud mit einer Sprung- Vottswirtschaft. H Günstiger Jahresabschluß der Dresdener Bank. I» ! diesem Jahre hat die Dresdener Bank als erste der Lst ! Banken abgeschlossen. Der Jahresbericht zeigt eine Zunahm» s der Geschäftstätigkeit in den meisten Sparten. Unter Best i rücksichtigung des Vortrags weist die Bilanz einen Reina» j Win» von 13,41 Millionen Reichsmark auf. Auf der für Än» ; sang April angesetzten Generalversammlung soll aus diesem i Gewinn die Verteilung von 10 Prozent Dividende borg» ! schlagen werden. Handelsteil. - «erliu, den 6. März 1S2V. Am Devisenmarkt war eine Versteifung zu b» - obachten. ! Der Effektenmarkt lag heut« schwach, die mei» i sten Werte hatten nicht unbedeutende Kursverluste aufzm- ! weisen, außerdem herrschte völlige Geschäftslosigkeit. SpL, ter trat eine Besserung ein, die hauptsächlich international! , Werte betraf und teilweise das Geschäft etwas auflebstzl ließ. Am Anleihemarkt war die Tendenz nicht ein heitlich bei geringem Umsatz. Der Geldmarkt war nun wenig verändert. Die SDe für Privatdiskont waren wiest der 6»/» Proz., ReichSbankoiskont 6V2 Prozent. Am Produktenmarkt hatte Brotgetreide eiM ! leichte Abschwächung. Mehl lag stetig, Gerste und MaW i ruhig. Hafer hatte schwaches Geschäft Devisenmarkt. ! Dollar: 4,211 (Geld), 4,219 (Brief), engl. Pfund: t 20,43 20,47, holl. Gulden: 168,67 169,01, ital. Lir« ! 22,045 22,085, franz. Franken: 16,445 16,486, Belgien ! (Belga): 58,42 58,54, schweiz. Franken: 80,975 81,116, dän. Krone: 112,23 112,45, schweb. Krone: 112,54 112,67. 1 norw. Krone: 112,26 112,46, tschech. Krone: 12,463 12,488, i österr. Schilling: 59,155 59,215, span. Peseta: 63,71 63,83. Warenmarkt. ! Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station? Weizen Märk. 21 st—222 (am 5. 3.: 220—223). Roggen Märk. 202-205 (203-206). Braugerste 218-230 (218 bü 230). Futter- und Jndustriegerste 192—202 (192—20Ä. Hafer Märk. 199-205 (199-205). Mais loko Berlin 24» bis 250 (249-250). Weizenmehl 26,50-30 (26,50 bi» »30). Roggenmchl 27,!0-29,40 (27,25—29,40). Weizew- kleie 15,ost-15,75 (15,50-15,75). Roggenklcie 14,66 bst 14,75 (14,65-14,75). Weizenklcicmelasse 15,10—15,2» (15,10-15,20). Raps —,— (—,—). Leinsaat —(—,—). Viktoriaerbsen 43—49 (43—49). Kleine Speiseerbsen 27—3Z (27—33). Futtererbsen 21—23 (21—23). Peluschken 24—2S (24-26). Ackcrbohnen 21—23 (21-23). Wicken 27—21 (27—29). Lupinen blaue 16-17 (16—17), gelbe 22,50-21 (22-23). Serradella 48-54 (48-53). Rapskuchen 20,4« bis 20,60 (20,40—20,60). Leinkuchen 25,40—25,60 (25,4k bis 25,60). Trockenschnitzel 14,60-14,90 (14,60-14,90> Sojaschrot 23,30-23,50 (23,30-23,50). Kartoffelflocken 21 bis 21,50 (20-21,50). Schlachtviehmarkt. Breslau, 6. Mürz. Preise für 50 Kilogramm Lebend gewicht in RM.: Ochsen (174) 24—53, Bullen (357) 31 bis o4, Kühe (555) 14-47, Färsen (133) 34-54, Freß ser (34) 35-40, Kälber (1232) I. -, 2. 75-78, 3. 6i bis 70, 4. 53-57, Schafe (398) I. 60-64, 2. 45—53l Schweine (3292) 1. - 2. 81-82. 3. 80—82, 4. 79-80 5. 75—77, 6. —, 7. 71—76. Marktverlauf: Rinder uni Schweine »nt.el, Kälber und Scha'e gut. Grscnttascl für ecu 8. März. 1823: * Der ungar. Staatsmann Graf Julius An» drassp in Kaschan (f 1890) — 1855 * Ler Botaniker Karl v Goebel in Billigheim (Baden) — 1858 Der Maler Hans Herrmann in Berlin — * Der Komponist Ruggiero Leoneavallo in Neapel (1 1919) — 1916 Di« Deutschen erobern Baur sowie den Rabcnwald bei Verdun — 1917 4 Gral Ferdinand Zeppelin in Berlin (* 1838). Sonne: Aufgang 6,31, Untergang 17,52. Mond: Ausgang 5,57, Untergang 14,10. 00 Fahre Dagnerresche Photographie. Im Jahre 1839 gelang cs dem Franzosen Dax guerre mit Hilfe des Lichts dauerhafte Bilder Hera zustellen. Unsere Abbildung zeigt die erste Von Da» guerre nach Deutschland gesandte Kamera.