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März 1S2S Lhronik des Tages. - Der Neichsrat behandelte am Dienstag den neuen Neichshaushaltsentwurf für 1929. — Die Dienstag-Sitzung des Völkerbundsrats, die der Minderheitenfrage gewidmet sein sollte, ist abgesagt worden. — Kreuzer „Berlin", der von Vigo lNvrd-Spanien) in See gegangen ist, wird ain 7. März wieder in Cux,-. Haven eintreffen. — Der Oberpräsident der Provinz Sachsen hat jeg liche Iagdausllbung bis zum 15. März verbot«. — In Peoria im Staate Illinois sind in den letzten 48 Stunden 13 Personen nach dem Genuß von geschmuggel ten Likören gestorben. Präsident Herbert Hoover. Washington, den 5. März. Der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Herbert Hoover, hat sein Amt angetre-- ten und nach einigen feierlichen Veranstaltungen die Zügel in die Hand genommen. Wird Hoover, das „temperamentvolle Genie", wie ihn seine Anhänger zu nennen lieben, andere Richtlinien befolgen als Coolidge, dem man bei seinem Amtsantritt „Mittel mäßigkeit" vorwarf? Die Antwort auf diese Frage können nur Taten geben; Hoover ist kein Freund gro ßer Ankündigungen, aber er liebt es, „Leben in die Bude" zu bringen. Bei der Einführung des neuen Präsidenten kamen die Zuschauer auf ihre Kosten- Die Fahrt des kom menden und des scheidenden Präsidenten vom Weißen Haus durch die Pennsylvania-Avenue nach dem Ka pitol glich einem Triumphzug. Trotz des regneri schen Wetters sah man überall dichte und begeisterte Menschenmassen. Soldaten aller Waffengattungen marschierten zur Parade auf, in den Lüften kreuzten mehrere Geschwader, Böllerschüsse krachten, Indianer häuptlinge machten dem Präsidenten ihre Ehrerbie tung, und in den Abendstunden erstrahlte Washing ton im magischen Schein eines Riesen-Feuerwerks. Die eigentliche Feier begann mit der traditionel len Frage an den Präsidenten, ob er bereit sei, sein Amt zu übernehmen und die Verfassung Amerikas „nach besten Kräften bewahren, verteidigen und be schirmen" wolle. Mit deutlicher Stimme erwiderte Hoover: „I do!" Dann legte er den Eid aus die Verfassung ab und hielt seine. Antrittsrede. In seiner Antrittsrede erklärte Präsident Hoo ver, Amerika sei durch Friede, Wohlfahrt und Fort schritt mit der ganzen Welt eng verbunden. Ge fahren drohten daher, daß in der ganzen Welt immer iwch Furcht und Mißtrauen herrschten. Amerika gebe dazu keine Veranlassung, seine Jugend beseele ein neuer Idealismus; die Vereinigten Staaten wünsch ten weder eine Vergrößerung ihres Gebietes, noch eine Vorherrschaft über fremde Völker. Im Gegenteil, Amerika sei im Begriff, ein politisches und wirt schaftliches System aufzubauen, das den Imperialismus verneine. Der Kelloggpakt solle den Weg zur Rü stungsbeschränkung ebnen, denn eS sei Ame rikas Bestreben, den Frieden zu fördern, die Gewalt «uSzurotten und die Herrschaft des Verstandes und der Gerechtigkeit zu stabilisieren. Sensationelle Ausführungen hat Hoover somit nicht gemacht. Wenn er im übrigen noch den Beitritt Amerikas zum Schiedsgerichtshof ankündigte und keinen Zweifel darüber ließ, daß die Vereinigten Staaten auch unter Hoover sich dem Völkerbund nicht nähern wollen, so war das zu erwarten. Für Europa und insbesondere auch für Deutsch land ist der Präsidentschaftswechsel selbstverständlich von erheblicher Bedeutung. Amerika hat in der Re parativ nsfrage ein gewichtiges Wort mitzuspre chen, und es hängt vieles davon ab, in welcher Weise Amerika in dieser Frage seinen Einfluß geltend machen wird. Zn einem offenen Schuldenerlaß wird Hoover kaum geneigt sein; sein Schatzsekretär ist Mellon, der sich unter Coolidge strikte gegen eine neue Schulden ermäßigung ausgesprochen hat. Einer Festsetzung der Reparationszahlungen auf ein erträgliches Maß braucht das nicht im Wege zu stehen. Hoover kennt die-Welt, und er weiß, daß die Weltwirtschaft ein Ganzes bil det, das nicht gedeihen kann, wenn, ein Organ zum Siechtum verdammt ist. Eine Ueberbelastung Deutsch lands mit Reparationen bringt aber die deutsche Wirtschaft in Unordnung und führt damit einen Krankheitsbazillus in das Blut der Weltwirtschaft. Rein politisch wird der Präsidentschaftswechsel in Amerika kaum große Rückwirkungen für Europa haben. Hoovers Außenminister heißt Stimson, und daraus ist zu schließen, daß Nicaragua und Südamerika, der Außenpolitik Washingtons zunächst mehr am Herzen liegen, als europäische Dinge. Immerhin dürfte sich Hoover dadurch nicht abhalten lassen, die Beziehungen Amerikas zu Rußland und England ins reine zu bringen. Wird es ihm gelingen, die englisch-ameri kanische Verstimmung zu beseitigen, oder wird ein Versuch nach dieser Richtung, dadurch, daß er schei tert, das Verhältnis der angelsächsischen Völker noch mehr verschlechtern? Was Rußland betrifft, glaubt man in Washington an die Möglichkeit erfolgreicher Verhandlungen über die Anerkennung Rußlands. Deutscherseits könnte eine russisch-amerikanische Fühlungnahme nur begrüßt werden: Mit der Anerkennung durch Washington würde Moskau Zugang zu den amerikanischen Bankiers erhalten und damit Betriebskapital. Deutschland ist daran insoweit interessiert, als die Belebung der rus sischen Wirtschaft auch eine Erhöhung der russischen Aufnahmefähigkeit zur Folge haben dürfte Trauerfeier für Wilhelm von Bode. I — Berlin, 6. März. In der Basilika des Kaiser- I Friedrich-Museums fand vor einem kleinen Kreise von Angehörigen, Gelehrten, Museumsleitern, Kunstkänd- lern, Vertretern der Universitäten, Akademien und der ! Stadt Berlin die Trauerfeter für Wilhelm von Bode i statt. Im Anschluß daran wurde der Sarg nach dem alten Luisenfriedhof in Westend geleitet, wo die Bei setzung im engsten Kreise der Familie stattfand. Schwierigkeiten in Genf. Die DieuStagsitzung abgesagt. — Keine Hinzuziehung der Mmderheitenstaaten. — Gens, ü. März. Die für heute nachmittag angesetzte Ratssitzung, in der die Minderheitenfrage behandelt werden sollte, ist ohne Angabe von Gründen abgesagt worden. Es kann jedoch angenommen werden, daß für diesen Ent schluß Einflüsse hinter den Kulissen maßgebend ge wesen sind. Offenbar sollen vor der Behandlung der Minderheitenfrage im Rat noch Vorbesprechungen der Staatsmänner stattfindcn. Der von dem Rat in seiner erste» Sitzung ein gesetzte Juristenausschutz, der den Antrag der litauische», »er tschechische» n»d der südslawische» Regierung auf Zuziehung ihrer Vertreter zn de» de» Minderheiten frage» gewidmete« RatsverhandUmge» prüfen sollte, hat seine Arbeiten beendet »nv ist zn einem ablehnende» Beschlusse gelangt Der ablehnende Beschluß des Aus schusses, der dem Rat in der nächsten Sitzung vorgelegt werden wird, wird damit begründet, daß der Völker bund in den Minderheitenfragen allein zuständig ist und über diese Dinge bisher stets ohne Hinzuziehung »er Minderheitenstaate» entschieden worden ist. Reichsaußenminister Dr. Stresemann empfing am Dienstag den Vertreter Rumäniens Titulefcu. Es war dies die erste Fühlungnahme der deutschen Delegation mit der ihren Standpunkt ablehnenden Staa tengruppe. Staatssekretär von Schubert hatte eine längere Unterredung mit einem Vertreter Belgiens, dem Baron Moncheur, einem früheren belgischen Ge sandten in London. Ueber den Inhalt der Unter redung werden keinerlei Mitteilungen gemacht, jedoch kann angenommen werden, daß der deutsche diploma tische Schritt in Brüssel wegen der Veröffentlichung des französisch-belgischen Geheimabkommens im „Utrecht- schen Dagblad" den Gegenstand der Unterhaltung ge bildet hat. ' * Polens Haltung im Fall Alich. Alte Beschuldigungen und erwartete Vorwände. Die polnische Regierung hat dem Völkerbund eine Note zu der Beschwerde des Deutschen Bolksbundes wegen der Verhaftung des Abgeordneten Ulitz über mittelt, die in kurzer Form folgende drei Punkte enthält: Die Verhaftung des Abgeordneten Ulitz ist we gen Beihilfe -zur Flucht vor dem Militärdienst er folgt; das eingeleitetc Verfahren vollzieht sich nach der polnischen Strafprozeßordnung. Es ist der polnischen Regierung nicht möglich, in das laufende Strafprozeß- verfahren einzugreifen. Das gleiche gilt von inter nationalen Instanzen und damit auch für den Völker bund. * Preffeempfang bei Chamberlain. Der englische Außenminister Chamberlain emp fing in Genf die Vertreter der Presse. Er erklärte, das Mindcrheitenproblem sei „so kompliziert", datz cs ausgeschlossen erscheine, es in dieser Tagung endgültig zu regeln.' Man werde die Minderheiten frage auch im Juni behandeln müssen. Gegen die Einsetzung eines Studienausschusses scheint Chamber lain keine Einwände erheben zu wollen. Er erzählte dann, er werde noch Dr. Stresemann sehen, und fügte hinzu: Wir haben ja über alles mögliche miteinander zu sprechen, z. B. iibcr die Frage der Reparationen. Auf die Frage, ob Chamberlain auch mit dem deutschen Außenminister und mit den anderen Staatsmännern über die Frage der Rheinlandräumung reden werde, erwiderte der englische Außenminister nach eini gem Nachdenken: Ja, wir werben über alles sprechen, auch über die Frage des Fesistellnngs- «nd Vergleichs- komitees (!) «nd wir werden überhaupt Misere allge meine» Besprechungen von Genf «nd Lngano fort- sühren, ohne daß wir allerdings irgendwelche Be schlüsse fassen werden. Das Pulverfaß in Europa Ein bemerkenswertes Urteil einer englischen Zeitung. — Die Teilung Oberschlesiens unhaltbar. Die Londoner Zeitung „Evening Standard" be handelt in einem Artikel die Minderheitendebatte in Genf und macht dabei bemerkenswerte Ausführungen. Das Blatt hält es für wahrscheinlich, datz Polen durch die Gewißheit bestärkt ist, daß größere Mächte als es selbst, vorwiegend Frankreich rind Italien, die selbst bedeutsame Mtnderheitensorgen besitzen, kaum ! irgendeine schlechte Behandlung der deutschen Bevöl- i kerung in Schlesien zugeben ober irgendwelche Zuge ständnisse machen werden. „Die Wahrheit," so meint s „Evening Standard" weiter, „ist jedoch, daß jeder Deutsche nicht so sehr einen Schutz seiner Landsleute in Schlesien wünscht, als die Rückgabe der Provinz, I die 600 Jtlbre lang zu Deutschland ^gehörte. Auf der ! anderen Seite sind alle alliierten Mächte und beson- ' der» Frankreich und Polen gegen eine BertragSände- rung. Der Völkerbund hat aber bewiesen, .daß er I unfähig ist, sich mit diesen entscheidenden Fragen zu befassen. Zugeständnisse an Deutschland im Dsien würa den die gesamte Frage des europäischen Friedens a«sa werfen. Aber es ist niemand da, der es wagt, gegen Polen vorzugehen und die zehn Millionen AuSlä«- der unter der Kontrolle einer unerfahrenen Ration von 18 Millionen Köpfe« werde« weiter als Pulver»! faß in Europa bestehen." Im übrigen weist „Evening Standard" noch bei j dauernd auf das geringe Interesse hin, das EnglanÄ der schlesischen Frage entgegenbringt. Freilassung Frank-Heines? Die Flamen sollen verantwortlich gemacht werde»! Die Veröffentlichung der Dokumente durch Holland gebilligt? In der Angelegenheit der angeblichen Fälschung des belgisch-französischen Paktes durch Frank-Heme ist eine neue Wendung eingetreten. In Brüssel will man Frank-Heine nur noch wegen Paßvergehens be langen, die Verantwortung für die „Fälschung" de« Dokumente soll scheinbar auf die flämischen National listen — insbesondere Waard Herreman — abge-< wälzt werden. Sind das etwa Vorkehrungen, um einen Erfolg der flämischen Nationalisten bet den Mai- Wahlen von vornherein zu vereiteln? Die Erklärungen und Gegenerklärungen habeu sich im übrigen in den letzten Stunden gehäuft. Bow einer Aufklärung der Angelegenhett kann dauach noch keine Rede sein! Frank-Heine scheint mit aller Well Verbindungen unterhalten und rechts «nd links ge^ stöhlen zu haben. Wahrscheinlich hat Frank-Heine auch de» Artikel im Brüsseler „Soir", in der er als Fäl scher beschuldigt wurde, selbst geschrieben! Das Utrechtsche Dagblad veröffentlicht eine Er klärung seiner Chefredaktton und betont darin, die, Veröffentlichung der Dokumente sei erfolgt auf Grund« einer Eröffnung, die von einer hochstehenden amtw lichen Persönlichkeit gemacht wurde, deren persönlicher Charakter und amtliche Stellung zu unbedingtem Ver trauen berechtigen. Die Chefredaktion habe die Schrift stücke mit eigenen Augen gesehen und sich nach eigenem Gewissen von der Echtheit Überzeugt. Sie habe zuvor auch das Urteil eines Graphologe» von anerkannter Fachkenntnis über die Echtheit der beurkundeten Unter schrift eingeholt und sich außerdem vergewissert, daß die Echtheit der Schriftstücke selbst durch hochstehendes Kollegen von untadeligem Namen in hohem Maße fürs wahrscheinlich gehalten worden sei, so daß sie, wenw sie ihnen selbst zur Verfügung gestellt worden wäre«, nicht gezögert hätten, ihre Veröffentlichung vorzuneh- me». Hätte die Regierung einen Wink gegeben, sw wäre die Veröffentlichung unterblieben Die Häscher suchen Waard Herreman. Nach einer Brüsseler Meldung ist im Grenzgebiet? von Antwerpen das Gerücht verbreitet, daß sich Waard Herreman — gegen den ein Haftbefehl vorliegt — versteckt halte, um Beweise gegen Frank-Heine zu sam meln. Waard Herreman werde in einigen Tagen wieder vor die Oeffentlichkeit treten. Der Etat vor dem Reichsrat. Nur ei» Weg zur Entlastung: Senkung der Repara tionen nnd Räumung des Rheinlandes. Ler Reichsrat trat am Dienstag zu einer Voll sitzung zusammen und behandelte den Haushaltsent wurf für das am 1. April beginnende neue Finanz jahr. Im Verlaufe der Sitzung, die um 6 Uhr er öffnet wurde, nahm Ministerialdirektor Dr. Brecht als Generalberichterstatter das Wort. Der Berichterstatter betonte, der Etat verrate ein Streben nach Klarheit und Wahrheit. Außer den for malen Verbesserungen sei aber wenig Erfreuliches zu berichten. Die Regierung habe fünf böse Erbschaften übernommen: eine ungesicherte Kassenlage, ungedeckte Ausgaben, einen „Leertitel" für Arbeitslosenver sicherung und ungedeckte Ausgaben für erhöhte Re parationen. Die Kürzung der Ueberweisungen an die Länder und Gemeinden würden von den Ländern be sonders schwer empfunden. Fast alle Länder — auch Preußen — hätten Etats mit ungedeckten Beträgen. Durch den neuen Etat werde das Defizit vom Reiche nur auf die Länder verschoben! Die Absicht, einen er heblichen Teil der neuen Steuern und der Kürzungen durch Abstriche zu ersetzen, habe sich als undurch führbar erwiesen. Jni Bereich realer Möglichkeiten gebe es für die nächste» Jahre nur eine» gangbare» Weg, das sei die Entlastung Deutschlands durch Senkung der Reparationen und dnrch die Räu mung des besetzte» Gebietes. Zn einem anderen Er gebnis würde auch der Reichstag nicht komme». Wann diese beiden Posten zu erzielen seien, wüßten wir noch nicht, wir wollten aber nicht unübersehbare neue Opfer dafür bringen! DaS sei die einhellige Ansicht des Neichsrats« Sieg der Rebellen in Mexiko. 1V Staaten ans Seiten der Revolutionäre. — Mexiko- Stadt bedroht. — Ealles soll gehen. - Die Revolution in LMko pi^ ernstere Formen an. Der Gouverneur von Sonora Topete be tont in einem Telcgranüi» an eine Nachrichtenagentur! in New York, der Aufstand richte sich nicht gegen die mexikanische Regierung, sondern gegen den früheren ! Präsidenten Talles, der diese Regierung beherrsche, s Wenn Talles Mexiko verlassen und die Regierung di«