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Weißeritz-Zeitung : 04.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192903047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-04
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.03.1929
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<1M ie le Mair 3m Australe 'des- ^el^iL-verbuni^S-Vorst^nideS überbrachte essen SchMstlyrer Memer Glückwünsche «und Dank «den Gründ ern. Die 10Uhre seien 3a>hre deS Kampfes -gewesen, -daS bringe M d« 1WliW Mhear -er SrtrgrWe Li -MM-e -er MMkdmdes IM« Kriegz- besWM md KliWkWerMMr. Verbunden mit Ler Kreistagung des ReichsverbandeS Deut scher Kriegsbeschädigter und Kri^erhinterdliebener fand am Sonnabend in Ler Reichskron« ein« Feier Les 10 jährigen Be uchens «der Hiesigen Ortsgruppe statt. Recht zögernd stellten sich »le Teilnehmer, darunter viele van auswärts, eilt, so Latz erst ft,9 Ahr begonnen wenden konnte. Aach einem Marsche sprach Lieselotte Gast folgenden von ihrem Vater, Schulleiter Gast, ver- faßten Borspruch: 3ch bin im Krieg geboren, doch war ich noch zu klein, um mir der schweren Heilen im Ernst bewußt zu sein. Heut sch ich "das schon Heffer, dem Kriege folgt die Not, er geißelt Freund und Feinde, bringt Feuer, Blut und Tod. Der Opfer sind gar viele im weiten Erdenrund, noch brennt manch rote Munde im tiefsten Herzengrund. Mein Baker ist verwundet, mein Onkel, der ist tot. Großmuttel weint noch heute sich ihre Augen rot. Und in «der Schule kenn ich der Waisenkinder viel, die keinen Bater haben, weil er im Krieg« fiel. Und wenn die Leute hungern und frieren Tag und Nacht, da heißt es immer wieder: Das Hot der Krieg gebracht! Drum bitte ich von Herzen den Herrgott im Gebet, daß doch auf Gottes Erde nie wieder Krieg entsteht. Er schickt« seinen Frieden für Bolk und Baterland, er nehme die Betrübten an seine Baterhand. Er hat es unS geboten: Vergiß den Nächsten nicht: für Leidende zu sorgen, ist höchste Menschenpflicht. 3Hr Männer und ihr Frauen im Saale macht eS wahr, habt wacker stets geholfen, wo's not tat 3ahr für 3ahr. Habt Dank und sorget weiter, noch seid ihr nicht am Hiel, die Sterne reiht's vom Himmel, das eine Wort: 3ch will! Das Lehrerdoppelquartett, diesmal freilich nur als Sextett, er öffnete sie mit Bortrog eines Heimatliedes und des Liedes „Brü der reicht "die Hand zum Bunde". Dann trug Lieselotte Gast noch mals den Prolog vom vorhergehenden Tage vor. Darauf eröffnete Kreisleiter Müller, Dresden, offiziell die Tagung mit dem Wunsche, daß seine Beschlüsse zum Besten des Gaues Sachsen und deS ÄeichSverbaNdeS aussollen, worauf daS VerhandlunaSbüro gebildet wurde mit Kameraden Schulze, Dres den, als 1. und Kameraden Gehmlich, Dippoldiswalde, als 2. Ver- Handlungsleiter. Nach kurzer Einleitung begrüßte Schulze, Dresden, die Ver sammlung und die Ehrengäste Ministerialrat Ristau vom-Arbeits- und Wohlfahrtsministerium, Ober-Nea.-Not Dr. Scheerer vom Hauptversorgungsamte Dresden, Ober-Neg.-Nat Dr. Müller vom Berjorgungsgericht Dresden, Bürgermeister Dr. Höhmann, Reg.- Rot Emisch. Bezirkspflegerinnen FrlS. Günther und Hellriegel, OberverwaltungSsekr. Heine vom städt. Fürsoraeamt, Stadto.-Vor- steher Schumann, Bertreter der Presse, des ÄeichSverbandes, deS Gaues und verschiedener Kreise. Ministettalrat Ristau sprach für das Ministerium, zugleich Hauptfürsorgestelle sür den Freistaat Sachsen und für daS Haupt versorgungsamt und daS Versorgungsgericht Dresden Dank und Gruß aus. 3m ganzen verflossenen 3ahrzehnt sei man aus den Kttegsnölen noch nicht hemusgekommen. 3eht müsse man wie der den Kampf mit den Noturgewalten aufnehmen. DaS bedeute neue Not und Sorge für die werktätige Bevölkerung. Die Krost der Behörden reiche nicht auS, die Worte zur Wahrheit werden zu lassen: „Die Sterne reiht's vom Himmel, «das eine Wort: 3ch will!" Sie müßten mit Vorschriften und gesetzlichen Bestimmungen rechnen. Aber die ersprießliche und verständnisvolle Zusammen arbeit mit den Kriegsopfern sei doch Bestätigung des guten Wil lens und es bedürf« d«r Versicherung nicht erst, daß olles getan werde für die Kriegsopfer, sowei es möglich sei, daß ihnen gegeben werde, waS sie fordern dürften. Den Willkommensgruß der Sladtvertrekung entbot den De legierten Bürgermeister Dr. Höhmann. Er versicherte sie lebhafter Anteilnahme an ihren Verhandlungen und hob hervor, daß sich derMeichSverband nach dem LhaoS, das der verlorene Krieg ge bracht habe, wodurch die VersorgungSansprücke nicht so geregelt werden konnten, wie «S notwendig war, für die Kriegsopfer warm eingesetzt habe. Er wünscht« der Tagung erfolgreichen Verlauf, dem Verbände eine gute Weiterentwicklung. Für die Amtshauptmannscho st und BezirkS-Fürsorgeverbond sprach Neg.-Rat Emisch ein Willkommen auS, während VerbanÜS- schttftführer Riemer Grüße deS Vorstandes überbracht« und wie gestern abend schon von dem «isgepanzerten Herz gegenüber der Kriegsopfer sprach. Die Arbeit "des Reichsverbandes geschehe als Erfüllung «Ines den gefallenen Kameraden gegebenen Gelöbnisses. Der Geist der Kameradschaft solle immer walten, "dann werde man auch die höheren Gewalten bei den Behörden meistern. Grüße des GaueS überbracht« Gauvorstandsmitglied Heine, der besonders auch di« n«u«n Ortsgruppen Cossebaude und Nossen begrüßte, die des Bezirks Dippoldiswalde, Roch«, Schmiedeberg. Lebhaft begrüßt wurde der Gründer deS Dresdner Kreises, Grumpelt, seht in Leipzig wohnhaft, der anschließend Grüß« des Leipziger Kreises überbrachte. Darnach wurden Tagesordnung und Geschäftsführung ange nommen und «der StimmprüfungS- und der Wahlausschuß gewählt. Es folgten Berichte, di« gedruckt vorlagen, und nur noch ergänzt wurden. Zunächst der des Kreisleiters Müller. Er wies auf di« neuerdings wieder akut werdenden Schwierigkeiten in der Ver sorgung und in der Fürsorge hin. Ein« schwerwiegende Frage trete auf in der Behandlung «der Schwerkriegsbeschädigten, da di« sächsisch« Regierung die «Schwerbeschädigten-Fürsorgestellen auf- töfen und di« Schwerbeschädigten den Arbeitsämtern überweisen wolle. Zwei neue Ortsgruppen wurden gegründet: die Mitglieder zahl beträgt gegenwärtig 8649. Eine Zunahme der Mitglieder zahl ist fast in allen Ortsgruppen zu verzeichnen, die Zunahme an Arbeit wächst In allen Ortsgruppen. Viel Arbeit erwuchs dem Geschäftsführer, 'dem Berichterstatter besonders dankte. Die Ge schäftsstelle wurd« bet 98 Sprechstunden von 1432 Mitgliedern besucht. Die Kreisleiterin Döhnert bedauerte in ihrem Berichte, daß die Regierung sür Erziehu-ngsbeihilfe und Heilbehandlung noch keine Mittel zur Verfügung stellt. Es gehe nicht an, daß noch «in Teil sür Ärztkosten und Apotheke zugesteuert werden müsse. der verlorene Krieg mit sich: aber man könne und müsse stolz sein, Anhänger einer so großen und Achtung gebietenden Organisation zu sein. 40 000 Rentenansprüche seien tm vergangen 3ayre durch deren Hand gegangen. Bedauerlich bleibe, daß man nur allzu leicht der Kriegsopfer vergesse und daß das deutsche Herz kalt werde gegenüber den KviegSverlekten und Kriegshinterbliebenen: das "deutsche Volk werde den Kriegsopfern entfremdet. Man müsse eS wieder suchen. Er schloß seinen Appell mit den Worten: Mensch sein, heißt Kämpfer sein. Kamerad Heine von der Gauleitung dankte für di« emsige Kleinarbeit in den Vereinen und Bezirken, insbesoder« denGrün- dern der hiesigen Ortsgruppe, Kreisgeschäftsführer Lang« für die Mitarbeit zum Segen deS Verbandes und bat um weiter« Unter stützung und um Geschlossenheit und Einigkeit mit den Worten: So lang« ihr einig zum Schutze bereit, ist euer das Leben, ist euer die Zeit. Der Bezirk lieh 'durch Bezirks-Vorstand Roche, Schmiede berg, die Glückwünsche überbring«n mit Dank an die Gründer. Gleichzeitig überreichte der Sprecher den beiden Mitgliedern im Beirat für Kriegerfürsorge beim Wohlsohrtsamte Dippoldiswalde Angebinde, Schulleiter Gast Zigarren, Frau Müller einen Blu menkorb. Es folgten nun «ine lang« Reihe Beglückwünschungen der Kreisleitung Chemnitz, der Bezirke Dresden, Meißen, Großen hain, Pirna, Freiberg. Di« Ortsgruppe Schmiedeberg' lieh mit besten Wünschen «ine Chronik überreichen, in die ,)die Groh- Kampftage in der Kriegsopfer-Bewegung festgehalten werden sollen". Reg.-Rat Emisch überbrachte di« Glückwünsche "des Amts- hauptmannS, der Amkshauptmannschast und des Fürsorge-Ver bandes und hoffte auf ein weiteres gutes Einvernehmen mit der Ortsgruppe. Für die Stadtverwaltung sprach Slv"dtrat Hofmann die Glückwünsche auS, für die Kirchgemeinde und die übrigen Gäste Oberkirchenrat Michael, der an die schwere KttegSzeit er innerte, in der er und sein« Ämtsbrüder die Not und Trauer in den Familien der Kriegsopfer am ersten kennen lernten. Er möchte wünschen, dah daS den Kriegsopfern entfremdet« deutsche Herz sich diesen wieder zuwende. Wenn die Arbeit deS Verban des mit gleicher Energie weiter geführt werde, müsse es besser werden. Atle möchten arbeiten, das Herz "des Volkes bereit zu machen, die Wünsch« der Kriegsopfer zu erfüllen. Nach Dankesworten des Vorsitzenden Gehmlich schloß mit einem Marsch der erste Teil. Den zweiten Teil beftritt das Künstlerpaar WalpurgaStöber und Eugen Kny, daS erst vor kurzem uns mit seinen Vorträgen im Gewerbe- und Volksbildungsverein erfreute. Die Vorträge dieses Abends befangen den deutschen Rhein und seinen Wein in Liedern aus der Biedermeierzeit. Die Künstler errangen mit ihren Darbietungen wieder rauschenden Beifall und muhten sich zu meh reren Zugaben entschließen. — Ball beschloß den Abend. Am Sonntag morgen ft»O Ahr fand eine Gedenkfeier am s Kriegerehrenschrein in der Nikolaikirch« statt, an der eine groß« Zahl Mitglieder der Ortsgruppe und Delegiert« sowie VorstandS- ! Mitglieder "des Gaues, Kreises und Bezirks teilnahmen und beider j OKR. Sup. Michael die Gedächtnis-Ansprache hielt. Ein Kranz i mit Schleife wurde am Ehrenmale niedergelegt. Kurz vor 10 Ahr begann dann im Schühenhaussaale di« ! 1V. Kreistagung des Kreises Dresden ! im Reichsverband Deutscher Kriegs- § beschädigter und Kriegerhinterbliebener Ein trauriges Kapitel sei auch di« Elternvenbe. Hier dürfe man sich aber keiner großen Hoffnung auf Aenderuna hingeben. Ms ein guter Kern in rauher Schale fcheint der Kreis- gesäMtsführer Lang« in Kameradenkreisen bekannt zu sein, und er stellte dämm feinen Bericht unter das Motto: „Fort kommst du nur auf zweierlei Weisen, entweder Maulhalten öder beißen" und «r empfahl, Mr rechten Zeit das Maul zu halten, sonst aber I tüchtig um fichzu beißen. 3m einzelnen lobt« er die beim Ver- sorgungsamte Meißen eingerichteten Besprechungsabende, tadelte aber "die "dort herrschend« Berichtigungswut. Das Ministerium bat er, dahin zu wirken, daß bei Abkürzung von Verfahren Be dacht genommen werde, dah die Kosten nicht höher würden. Neu« Mitglieder zu werben fei gut, aber man solle nicht solche bringen, die nur «inen nicht zu gewinnenden Prozeß durchgeftihrt hcwen wollten. Nervenkrankheiten würden letzt als Kriegsschulden nicht mehr angesehen, mit „Gefälligkeits-Gutachten" sei kein Prozeß durchzuführen. Die Hauptverforgungsämter bat er, bei älteren Sachen um sozialere Einstellung. Zum Schluß begründete er dann noch in längeren Ausführungen den Antrag der Kreisleitung. (Siehe später.) Der Kassenbericht des Kassierers König "schloß bei einem Vor trag« von 950 M. zu Beginn des Rechnungsjahres und einem Be stand von 2900 M. am Schluffe Mit 17 333 M in Einnahme und Ausgabe. Gebeten wurde, die Beiträge pünktlicher abzuführen und die Reserven stärken zu helfen. Der Prüfungsbericht for derte Entlastung des Kassierers. Es folgt« nun das Referat des 1. Derbandsschrififührers Riemer über „Die 0. Novell« zum R«ichsv«rsorgungsgesetz und Hinterbliebenen-Problem« im Brennpunkte gegenwärtigen Kamp fes." Das Versorgungsrecht hat seinen Rahmen gefunden im Versorgungsgoseh, zu dem aber bereits fünf Novellen erschienen sind, die 6. in Vorbereitung ist. 3n der 5. wurden di« Kriegs hinterbliebenen besonders stiefmütterlich behandelt, einem Telle wurden Rechte wieder geraubt, anderen nur ganz geringe Auf besserungen zuteil. Bei der 6. Novelle wir- es einen Kampf um die Hinterbliebenen-Belange geben. Sicherung deS Rechtes auf Heilbehandlung wird gefordert. Nach bürgerlichem Recht« ist der Ehemann unterhaltungspflichtig gegen Frau und Kinder. Wird «r diesen durch Dienst am Staate entrissen, hat der Staat in vol lem Umfange für ihn «inzutreten. Dos ist nicht Fürsorge, sondern Gewährung von Rechtsansprüchen. Der RelchSverband sei nicht nur Förderer, sondern er gestalt« di« Forderung so, daß ste ver treten und bei gutem Willen erfüllt werden könnten. 3n Koblenz habe man Hoffnungen auf Erfüllung gemacht, nach Parker Gilberts, Bericht aber sei eine Umstimmung «ingetreten. Der Reichsfinanz- minister habe kein Geld, bei der Reichsbank aber würden groß« Bestände angesammelt: dort könnten Mittel flüssig gemacht wer- den. — Die Schwerbeschädigten sollten wieder mehr nach ihrem Können und Wissen: nach ihren Fähigkeiten beschäftigt und be zahlt werden, vor allem von Staat und Reich. Ls gehe auch nicht an, daß in Aeichsbetrieben bei Kündigung die oberste Äeichs- behörde über deren Zulassung oder Ablehnung befinde. Die über geordnete Stelle werde die Nachgeordnete niemals in solchem Fall« korrigieren. — Auch die Frage "der Gebühren-Regeiung bei «104 bedürf« baldigster Entscheidung. — Der Referent wandte sich dann gegen die Unterstellung der Schwerkriegsbeschädigten unter di« Arbeitsämter und gegen jedweden Abbau "der Rechte der Kriegs opfer. Auch der Gedanke des Abbaues der Versorgungsgerichte und Angliederung am Verwaltungsbehörden sei mit allen Mitteln zu bekämvfen. — 3n "der Frage der Nervenkrankheiten sah Re ferent nicht so schwarz wie Kreisgeschäftsführer Lange und hofft auf eine günstige Wendung. — Kräfte feien am Merk«, dia Kriegsopfer-Organisationen zu beseitigen; da gelte es dem «nt- gegenzutreten, daß das Erreichte nicht nur gehalten, sondern «ei ter ausgebaut werde. Der Referent fand großen Beifall. Anschließend sand «ine einstündig« Mittagspause statt. Nach dieser füllte sich der Saal nur langsam. Glatt wurden folgende Entschließungen angenommen: Des Referenten: „Die anläßlich der 10. KreiSlagung des Kreises Dresden zahlreich versammelten Delegierten deS ReichsverbandeS Deut scher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener stellen nach Anhörung des sozialpolitischen Referates durch den VerbandS- vertreter mit Bedauern fest, daß unter Hinweis auf die finanz politischen Schwierigkeiten deS Reiches dem Abbau sozialpoli tischer Maßnahmen allen Ernstes «in Wort geredet wird. Ob wohl der Reichstag die Notwendigkeit einer weiteren Ausge staltung deS Versorgungsrechtes anerkannt hat, ist der bisherig« finanzielle Rahmen des Etatkapikels Versorgung und Ruhe gehälter noch bekanntgewordenen 3nformationen nm 30 Milli onen Mark gekürzt worden. Gegen solche Ansichten wird mit aller Entschiedenheit Protest eingelegt und der Reichstag daran erinnert, daß besonders in den Kreisen der Hinterbliebenen Hoffnungen durch den Reichstag "selbst erweckt wurden, deren Erfüllung "durch "die herrschende Not «in dringendes Gebot der Munde «ist. 3m Vordergrund« der Forderungen deS ReichSver- bandes steht die gesetzlich« Regelung eines Rechtsanspruches auf. Heilbehandlung der Kriegshinterbliebenen. Die Aufmerksamkeit des Reichstages'wird auf "dos Finanzgebaren der Reichsbank gelenkt und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß durch «ine Aenderung des NotenbankgesetzeS «die Mittel flüssig gemocht werden, di« für die dringenden Aufgaben der Kriegsopfevver- forgung erforderlich find. 3m übrigen stehen die Delegierten vorbehaltlos hinter den programmatischen Forderungen deS Reichsverbandes." Der Kreisleitung: „Der Kreistag des Kreises Dresden deS RcichSverbandeS Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener erhebt mit seinen rund 9000 Mitgliedern und 18 000 versorgungsberech tigten Familienangehöttgen, zusammengefaßt in 57 Ortsgruppen «der KreiShoupTmannschoft Dresden, schärfsten Protest gegen di« geplanten Maßnahmen der Sächsischen Regierung, wonach auf Grund deS Vorschlages einer Verwaltungsreform durch «in Er- mäcktia»ngsgesetz die Aufgaben "der noch dein Gesetz über die Beschäftigung Schwerbeschädigter der Houptfürsorg-estell« für Kriegsbeschädigte und Krieaerhinterbliebene und "den Abtei lungen fürSchWerbcschädlqtenfürsorg« beidenKreis-hauptManu- fchaften zufallen, denselben wcggenommen. und aus die Ar beitsämter und das Landesarbeitsamt Mr Aeberführung kom men sollen." Der Ortsgruppe Dresden: „Gau- und Verbandsleitung werden beauftragt, «dahin zu wirken, «daß bei einer kommenden Novellierung des Reichsver- forgungsgefehes Abs. 4 des ss 34 des RVG. gestrichen wird. sAnrechnung ö«S Sterbegeldes auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften «auf das Sterbegeld nach ss 34 d«s RVG)" Nachdem di« Rechnung richtig gesprochen. Entlastuna erteilt worden war, vollzog sich anläßlich deS 10. Kreistages «in Akt der Ehrung. Dem einstigen 1. Kreisletter Grumpelt und der früheren 1. Kreisleiterin Barth wurden Blumen überreicht, für di« beide «dankten. Der Obmann des Stimmprüfungs-Ausschusses berichtete, daß 8613 Mitglieder durch 125 Delegierte mit 205 Stimmen vertreten seien. Der Bericht wurde genehmigt, ebenso «der Voranschlag auf 1929, nachdem «der Kassierer König dazu längere Ausführungen gemacht hatte. Der Haushaltplan schließt mit 11 760 M. auf bei- den Setten ab. M« Wahlen folgten. Der Wahlausschuß schlug die Wieder wahl der Kreisleitung vor, «darüber hinaus aber die Zuwabl .zweier Beisitzer, lieber letzteres entspann sich eine lebhafte Debatte, da «die Zuwabl gegen die Satzungen, auch gegen di« Gau-Satzuimen. verstößt. Endlich «wurde man sich auf «in«n Vermittlunasvorschlag Riemers einig, wählte zunächst einstimmig Kamera «den Müller als 1. Kreisleiter, Kameradin Döhnert als i. Kreisleiterin. Kamera den Herfurth als Schriftführer und Kameraden König als Kas- sierer wieder und nahm dann« «den Antrag an: Der Wahlausschuß empfiehlt «dl« Zuwahl deS Kameraden Lucius, Meißen, und der Kameradin Krügel, Dresden als Beisitzer für den KreiSvorst^ falls di« Eauleitung gegen diese Erweiterung des KreisvorstanbeS nichts einzuwenden hat. .zu «denken und Bücher, wie „3m Westen nichts neues", die scharf , ?Ä«er Krieg und Leben im Kriege urteilten, erlebten große Auf- ! tagen. Die Diplomaten beratschlagten, um die Kriegslasten zu be- " reinigen. Man könne von einer Liquidierung des Weltkrieges j sprechen. Als 1918 das Ende kam und die Krieger ins Wirt- ! schaftsleben zurückkehrten, da konnten die Krlcgsverletzten nicht > enit eintreten, weil ihnen die Vorbedingung für «den Wirtschafts- j Kampf fehlte. Nur wer selbst geschädigt war, konnte «ermessen, « wie weh «das tat. Aber sie ließen sich« nicht werfen. Mit einer « Unsumme von Tatkraft «habe sich die Mehrzahl der Verletzten«auf- i gerafft, sich wieder in «den Wirtschaftsprozeß einzugliedern «dank « »er Unterstützung der Behörden und der Frauen. Wie viele aber « zabe «s gegeben, die langsam dahinsiechten und ihren im Felde ! kesallenen Kameraden folgten. Auch deren Frauen müsse man j «denken. Wie viele schwere 3ahre haben alle die Frauen der j Gefallenen durchgemacht, wie viel« Tränen seien geflossen. Wie f leie Vollwaisen gibt es, dazu seien über 1000 Halbwaisen ImBe- ! irk. Ohne väterlichen Rat hätten st« inS Leben hinouStreten j 'Ässen. Wahrlich, es sei kein Wunder, dah man sich zusammen- j «schlossen habe, feine wirtschaftlichen 3nteressen zu sichern. Am ! 5. September, noch im Kriege, «habe Grumpelt, Dresden, «hier in i iesem Sinne gesprochen. 17 Kameraden hätten dann die Otts- « ruppe gegründet. Am 15. Oktober habe «dann «ine 2. Sitzung i Wattgefunden, vorwärts sei es gegangen bis zu jetzt 177 Mitgltc- « Dern. Heimstätten-Gesetz, Kapitalabfindung, Kricgersiedlung seien mfangS «die Hauptverhandlungspunkte gewesen. Am 15. 3uni 19 ' ci die Abteilung der Kriegshinterbliebenen gegründet worden, . ald darnach der Bezirk. Mehr und mehr «fei «dann die Arbeit " uf daS Reichsversorgungsgesetz gerichtet gewesen, zu dem bereits Lnf Novellen erschienen seien, eine sechste sei in Vorbereitung. « stiel Arbeit habe «di« Ortsgruppe all «die 10 3ahre gehabt, bei Ge- : uche-n und Prozessen tatkräftig unterstützt vom Kreisgeschäfts- ührer Lange. Eine Unterstühungskass« sei gegründet worden, i Nittel für Konfirmanden wurden beschafft. «Dank allen, insbe- j onder« der Abteilung Kriegerfürsorg« beim Wohlfahrts- und ! lugendamt «des Bezirks mit Reg.-Rat Emisch, den Mitgliedern es Rates und der Stadtverordneten, OberverwoltungSsekr. Heine j nd Frl. Hellriegel, «di« helfen, soweit ste können. Ein Blick in ! t« Zukunft zeigt, «daß man ihre Hilfe auch «weiter in Anspruch ; «h-men müsse. Aber der IudiläumStag solle dazu dienen, das l lerzagt sein zu bannen und nicht trübe in die Zukunft zu blicken, lereint seien auch die Sch-wachen Mächtig. 3m Zusammenschluß ! di« Kraft, Kreis und Bezirk würden weiter stützen: drum man in «die Zukunst gehen« unter dem Motto: „Die Sterne ußt'S vom Himmel, «das «in« Wort: 3ch will!" Anschließend wurden die Gründer «der Ortsgruppe geehrt und - war Arthur East, Max Fleckst«, Emil Kaulfuß, Bruno Zimmer- ! rann, Paul Lang, sämtlich aus Dippoldiswalde, Erich Teichert, r ZaulÄwrf, und Helmuth Steinigen, Niederfrauendorf. Vor- « itzender Gehmlich dankte ihnen für ihre Arbeit und überreichte « rsterem, der zuglich langjähriger Führer war und Beisitzer im ! sürsorg«-Ausschuß ist, eine Schreibtisch-Garnitur, den übrigen Spazierstöcke. Er «tat sie, treue Mitarbeiter der Ortsgruppe und «es ReichSvcrtandes zu bleiben. Der Frau Müller, Beisitzerin m Fürsorge-Ausschuß, lvurde «in Kaffeeservice überreicht. Für «die Ausgezeichneten dankte Schulleiter Gast und be- ont«, "daß st« nicht des Dankes wegen gearbeitet hätten, auS Kameradschaft sei's geschehen: in "diesem -Sinn« würden sie auch »eiter arbeiten. Dann begrüßt« der Vorsitzende der Ortsgruppe, Postschaffner : Gehmlich, die Anwesenden und betonte «dabei, daß «der Abend kein l « rauschendes Fest sein solle, daß «r nur die Freude ausdrücken j Msolle, daß Dippoldiswalde als Tagungsort der 10. KrelStagung "-gewählt sei. 3nsbesondere begrüßte er RegierungSrat Emisch von der Amtshauptmannschaft, Oberreg.-Sckr. Otto vom Bezirks fürsorgeverband, Oberkirchenrat Michael, Stadträtc und Stadt- ! «verordnete, dann Kamerad Riemer vom Hauptvcrbande, die j KreiS- und Eauleitung. Er gab «der Hoffnung Raum, "daß di« «Stunden allen in guter Erinnerung bleiben und daß die Beschlüsse > zum Segen des Verbandes ausschlagen. Die Festrede hielt Schulleiter Gast. Bei einem 10 jährigen f Stiftungsfeste sei «S wohl am Platze, der vergangenen 10 3ahre f zu gedenken. Es gab eine Zeit, in "der über Schuld oder Unschuld s Kriege lebhaft debattiert wurde, jetzt scheine man objektiver senken und Bücher, wie „3m Westen nichts neues", di« scharf «
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