Volltext Seite (XML)
am 8. März 1719 und zwar als Ser Anführer -er Diedesgeselischaft zu letzt hingerichtet und Sann auf ein Rad gefttchken. Seine Bildnisse enchalten hie Reime: Wachtmeister Schönknecht kömt zu uns in dieses Land, Den Namen ändert er, wie auch Sen Ehrenstand, Mrd aus deS Kaysers Knecht ein Glied in Räuber Orden, Ist nun Lips Tullian, ein Dieb und Mörder worden. Daß Ehre, Ruhm und Preiß her Tugend wahrer Lohn, Der Uebelkhaten Danck, der Kärcker Schmach und Hohn, Erführet Tullian bey seinen Treuen Stand, Der Fätzel drücket hart, an Haltz, Leib, Fuß und Hand. An das Rad, auf welches Tullian geflachtem hatte man folgend« Bense geheftet: Hier lieget Tullian mit Sünden sehr beladen, Go zu des Nächsten Schaden er öffters hat gethan, Mord, rauhen, stehlen, schlagen, die Leuthe hefstig plagen Gab sein Mund selber an. Ihn schreckt kein Thurm, Kem Riegel, kein Schloß, kein Land, lkein Siegel, Es mußte alles dran. Ein Haupt der Diebsgesellen, Ein Schaum der Günden-Quellen, ein böser Partisan. Doch hat Gott Buhe geben, Laß aufs sein böses Leben Er dort bestehen kann. Hier zeigt sein hoch Gerichte Den Vorzug böser Früchte, mein lieber Wandersmann. Da sich mein Nahm« fast wie eine Mauß ILst lesen (ersa mua — Mausf, So wisse, Laß ich auch ein Mause-Kops gewesen. Johann Friedrich Sahrburg, von seinen Kameraden Stu- deuten Friedrich und Wachtmeister geheißen^ gab an, Laß er selbst nicht wisse, wie er zu dem Namen Studenten Friedrich gekommen sei, es müßte denn daher gekommen sein, daß man ihn für einen Studenten ge halten hätte. Heber sein Herkommen sagte er aus, daß sein Vater ein Destillateur in Hün-ors bei Sagan gewesen, nach -essen Tode die Mutte» Ken Pastor dieses Ortes geheiratet habe. In seiner Jugend sei er H Breslau Mr Schule gegangen und Hobe sich hernach bet Lic. Pfeiffer drei Jahr« als Schreiber gebrauchen lassen. Hieraus erlernte er die Gärtners in Brück, ging dann zum Militär und ward bei den Mansfeldischen Dra gonern Korporal, später war er Fourier im kurfürstlich sächsischen Heere. Schon während seiner Milikärzeit muh er «in arger Dieb gewesen sein, denn an Ler finken Hand hatte er keinen Daumen, welchen er durch Lie Tortur eingebüht hatte, auch hatte er am ganzen Leibe Brandflecken, denn man hatte ihn, um ihn zum Geständnis seiner Schutt zu bewegen, mit Wachslichtern Löcher ins Fleisch gebrannt. 1710 im September wurde Sahrberg in Leipzig gefangen genommen und später nach Dresden ge schafft, es gelang ihm ab«r 1712, am 7. Dezember, aus Lem Gefängnisse M entfliehen, wurde aber 1713 wieder elngefangen. Endlich ward auch er reumütig und gestand 92 schwere Diebstähle und Kirchenraube em. Anker seiner Richtstatt konnte man den Vers lesen: