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Verantwortlich« «eLakiemr SeMeSe»««. - »ruck und Verlag! «ar! Je»« i» sss 95. Jahrgang Freitag, am 1. März 1929 Nr. 51 Mi ! bekundete als Anzeigenpreis: Di« <2 Millimeter breite Petstzeile ÜOReichlpsenntg«. Eingesandt und Reklamen 80 RetchSpfennlge. Die Straße von Elend nach Oberfrauendorf ist wegen Schneeverwehungen bis auf weiteres gesperrt. Oertliches und Sächsisches. ippoldiswalde. Heut« früh hatten wir wieder 22 Grab doch stieg bet klarem Himmel und Sonnenschein LaS Dher- FaMge Steuern AnfwertungSsteuer März 1929, zahlbar am 3. 3.1929, Gewerbesteuer 1928, 4. Termin; zahlbar am 15. 3.1929. Stadtrat Dippoldiswalde, am 1. März 1929. Weitzeritz-Zeikung Tageszeitung un- Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmie-eberg mA« - rr Aeltest» Aettog öeL Bezirk« z-- - -» momet«^«^^ Dm^Uhr waren nur noch 12, um 11 Uhr nur noch 5 Grad Kälte. , — Me gesamte Post vom Postamt 24 in Dresden (Haupt- Kahnhof) war heute früh ausgeblieben und kam erst mit »dem 11- Uhr-Zuge. — — DerArbeiterbildungsausschublätztmorgen Sonn abend abend im „Goldenen Stern" den Film „Der Pfarrer von Kirchfeld" laufen, der nach Anzengrubers gleichlautenden, Schauspiel bearbeitet ist. Ms Beifilm wird noch gezeigt „Im Bezugspreis: FS, einen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzeln« Numm«rn 15 Reich«- Pfennige :: Gemeind« - Derbandi - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 5 :: Postscheckkonto Dresden 12 »48 Anfang war das Wort". — Gerhard Hauptmanns „Biberpelz" ist auch verfilmt worden und wird unter gleichem Titel heute abend hier in den „Ar-Ni-Lichtspielen" vorgeführt werden. Uns vor liegende Berichte der Berliner und Filmfach-Presse lauten günstig. So schreibt die „Morgenpost": ... eine wohlge lungene Filmkomödie mit hübschen karikaturistischen Lichtern und einer amüsanten Schlußpointe, wie der gefoppte Wehr hahn selber die Diebesbeute in der Gesellschaft der Diebin reitet ... und „Der Film": „Selten ist so ein ausgezeichnetes Lustspiel gedreht worden", während der Film-Kurier von „einem recht amüsanten Abend für das Publikum" berichtet. Lobend erwähnt werden unter den Darstellern vor allem Lucie Höflich als Mutter Wolff und Ralph Arthur Roberts als Wehrhahn. Der Film dürfte daher auch hier Erfolg haben. — Sonntag nachmittag wird in einer Kindervorstellung das „Gänseljesel" gezeigt. Dippoldiswalde, l. März. Seit Jahren wird an unserer Volksschule Stenographieunterricht erteilt. Es ist nicht nur Erfahrungssache, sondern eine Selbstverständlichkeit, daß Kinder, die im Deutsch-Unterricht versagen, nicht nur vom Kurzschrift unterricht selbst nichts profitieren, sondern die besser geeigneten Mitschüler sogar noch am Fortschritt hindern. Deshalb nehmen bei uns nur Kinder am Unterricht teil, die in Deutsch min destens die Zensur 2 b haben. Für diese aber ist der Unterricht obligatorisch. Anders denkt hierüber die Schulgesetzgebung und damit das Ministerium. Weil nicht alle Kinder einer Klasse am Unterricht teilnehnien, weil man also nicht Kraft und Geld zwecklos vertun will, lehnt der Staat die Be zahlung der Stunden ab. (Es kommt hinzu, daß bei Be teiligung aller Kinder auch mehr Stunden notwendig werden und damit weitere Ausgaben entstehen ödere andere Stunden eingezogen werden müßten. Sind doch jetzt schon 30 Kinder in einer Klasse — eigentlich zu viel). Wenn nicht die städtischen Kollegien die Kosten auf die Schulkasse übernehmen (der Erbulausschuß hat's gestern abend getan), muß dem Gesetz Genüge geschehen oder der Unterricht eingestellt werden. — Da wird wohl manchem klar werden, wie klein doch so ein Unterianenverstand ist, der das nicht fassen kann. Dippoldiswalde. Der am 9. 10.05 in Dresden geborene, vielfach vorbestrafte Kaufmann Walter Lieber, z. Z. im Ge richtsgefängnis in Görlitz in Strafhaft, war angeklagt, am 26. März v. I., nachmittags, im Schnittwarengeschäst von Bruno Schauer in Kreischa aus der unverschlossenen Laden rasse einen Geldbetrag von 52 RM. entwendet zu haben. Der Angeklagte leugnete anfangs die ihm zur Last gelegte durch die gut erkennbaren Fingerspuren, die am Biechemsatz der Kasse vorgefunden und gesichert wurden, überführt werden. Er wurde vom hiesigen Schöffengericht wegen Ruüfallsdiebstahle zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. rau Rechtsanwalt Grete Salzburg in Dresden wurde beschuldigt, am 28. Oktober auf der Staatsstraße Dresden— ! Altenberg nach Eintritt der Dunkelheit ohne genügende Be- leuchtung des Hinteren Kennzeichens ihres Kraftwagens ge- A."" V."" der hiesigen Amtshauptmannschaft er ¬ hielt sie deshalb eine Strafverfügung in Höhe von 5 RM. Eick?«» di« Beschuldigte Einspruch ein und beantragte Ätsche düng. In der gestrigen Hauptverhandlung N ö.r?°s hichge Gericht auf Freisprechung. - Weiter zollte gestern noch gegen den am 10. 5. 02 geborenen Bier- Alere« »la« «UHM «e amtlich.« BekamUmachmrg«, »er rlmtshauvkmmafchast, Ke» «mlsgerichl, ma»»eHdlral» zu Dippol-iswal». Zn daS GüterrechtSregister ist beute eingetragen worden, dost der Administrator Walter Karl Emil Otto Torfs und sein« Ehe- srau Manda Charlotte Brigitte Ursula geb. Gottowt In Rein hardtsgrimma durch Vertrag vom 14. Januar 1929 die Verwal tung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 27. Februar 1929. 2 A. Reg. 3/29. — Wegen Kindestötung verhandelt« idas Schwurgericht Dresden am Donnerstag gegen die 1893 zu Bärwalde geborene landwirtschaftlich« Gehilfin ledige Meister, >di« beschuldigt wird, im August in Bärwalde vorsätzlich LaS soeben geborene Kind chrer Tochter Helen« gelötet zu haben. Bürgermeister Klingner und «Ine ganze Anzahl Zeugen lvurten über Len Leumund der Ange klagten und den Ruf von deren Tochter gehört. Etwas Ungün stiges bezüglich der Angeklagten wurde nicht vorgebracht. Helene Meister verweigert« ihre Aussage. Obermedizinalrot Dr. Oppe veuunocke als Sachverständiger, eine Besichtigung -er auSgeara- denen Leichenreste lieh nicht mehr Näheres erkennen bczw. sest- stellen, ob das Kind bei der Geburt gelebt hat. Die Angeklagte wurde wegen versuchten Totschlags zu 9 Monaten Gefängnis ver urteilt. — Einbrecher drangen am Mittwoch abend in die Räume einer Fabrik in Dresden-Döbritz «in. Plötzlich trat die ein gebaut« Alarmvorrichtung in Tätigkeit, wodurch die Diebe ver trieben wurden. Das Diebesgut, «inen größeren Posten Schoko laden- und Zuckerwaren, warfen st« auf der Flucht weg und ent kamen unerkannt. Dresden. Während die Bewohner an einem Begräbnis teil nahmen, drangen Diebe in ihre Wohnung in der Großenhainer wette? siii» morgen: Rachöruck verboten' > Teils heiter, teils zeitweise nebelig bewölkt. Temperatur - Verhältnisse durch Lim und Ausstrahlung geregelt. (Nach sehr kalter Nacht tagsüber Frost mäßig biS schwach.) Schwache Luft- bewegung. ausgeber Herbert Noack in Dresden verhandelt werden. Ohne dazu berechtigt zu sein, war er in das Auto des Schmiede meister Behnisch in Kreischa, das vor der Wohnung Behnischs stand, cingestiegen, um dort zu schlafen. Da er trotz allen Zureden Behnischs nicht zu bewegen war, den Wagen zu verlassen, mußte B. den Eendarmeriehauptwachtmeister Riemen schneider zur Hilfe rufen. Jetzt erst gelang es beiden den Angeklagten mit Gewalt aus dem Auto zu entfernen. Hierbei biß er den Gendarmeriehauptwachtmeister in den reckten Unterarm und brüllte: Du Schwein kannst mich doch nicht dumm machen. Der Angeklagte hat sich deshalb wegen Widerstand und Beleidigung eines Beamten zu verantworten. Trotz rechtzeitiger Ladung war er zur gestrigen Verhandlung nicht erschienen. Der Termin mußte daher verlegt und die Vorführung des Angeklagten zu dem neuen Termine an geordnet werden. — Immer wieder wirb in der Tagespreise auf die Notwen- digkeit hingcwiesen, den durch den harten Winter außerordentlich geschwächtem Wild durch künstliche Fütterung zu helfen und bei der hohen Schneelage durch Anbringen von verschiedenen Futl«r- stcllen die katastrophale Lag« deS WilbeS zu Lestern. Umso we niger ist es zu verstehen, wenn immer noch durch rücksichtslose Skifahrer LaS Wild unnötig verängstigt und beunruhigt wird. Es ist gerade in letzter Zeit wiederholt und von verschiedenen Seiten beobachtet worden, daß daS in "den letzten zwei Zähren heran- geheate Rehwild in der Eichleit« Lurch Schneeschuhsporller, dle unbedingt die Wege in der Eichtest« befahren zu müssen glauben, gehetzt werden. Abgesehen von der Beunruhigung Les Wildes "dürfte «S auch nicht im Interesse der Kulturen liegen, die mit hohen Kosten und Mühen hochgebracht werden sollen. Denn Lie Schneeschuhsputen führen rücksichtslos über die Spitzen der jungen Fichtenbäumchen hinweg. Man sollte meinen, daß die freien Flächen der Felder zur Betätigung des schneeschuhspottlichen Dranges ausreichend fein müßten. Wie wir erfahren, ist in die sen Tagen In der Eichleite zur Blutauffrischung ein zweijähriger ungarischer Rehbock ausgesetzt worden. Daß solche Maßnahmen mit großen Geldopfern verbunden find, liegt auf der Hand. ES wäre wirklich zu bedauern, wenn durch Hetzen und Stören des Wildes der Abgang der geringen Wildbestände vergrößert würde. An dieser Stelle könnte wohl die Frage aufgeworfen werden, ob in den Wintermonaten der Zugang zur Eichteite (mit Ausnahme deS sogenannten „Poetenweges") überhaupt dem öffentlichen Ver kehr gesperrt werden könnte. Iohnsbach. Am Sonntag nachmittag verschied der durch sein Sägenschärsen besonders wohlbekannte alte biedere Wilhelm L ö w e im 83. Lebensjahre nach nur kurzem Krankenlager. Jofinsback. Die hiesige Bogenschützengesellschaft hielt am Dienstag im Erbgerichtsgasthofe ihren Schützenball ab. Schon am zeitigen Nachmittag stellten die Schützenbrüder am oberen Gasthofe mit Musik, um nach einem kurzen Umzug beim Schützenkönig, Bäckermeister Osk. Zönnchen, einige Stunden zu verbringen, ehe zum Abmarsch nach dem Ballokal auf gebrochen wurde. Die Teilnahme war erfreulicherweise zahl reich. Es wurde auch viel getanzt. Eine Eabenlotterie und einige humoristische Vorträge füllten die Tanzpausen aus und sorgten für heitere Stimmung. Hcrmsdorf-Rehefeld. Im OrtSteil Ncu-Reheseld, in nächster Näh« deS „Fischerhauses", bei Emil Fischer, wurde am 1. März ein Poflhilssstelle eingerichtet. Damit gehen seit langen Jahren ausgesprochene Wünsch« der an der Grenze wohnend«:: deutschen Bevölkerung und nicht zuletzt auch vieler Sommer- und Winter gäste In Erfüllung. Freiberg. Di« Wasserversorgung Freibergs bereitet immer größere Schwierigkeiten, hervorgerufen durch zahlreiche Rohr- brüche und durch Einfrieren der Wasserleitungen. Der Sladtrat fordert in einer amtlichen Bekanntmachung zur größten Sparsam keit im Wasserverbrauch auf. Auch die städtischen Bäder müssen wegen Wassermangels his auf weiteres geschlossen sein.- — Neue Dresdner Jahrmärkte. Bekanntlich hatten die städtischen Körperschaften in Dresden di« Aushebung der drei Jahrhunderte alten Jahrmärkte beschlossen, und daS Wirtschasts- ministerium hatte nach anfänglichen Bedenken ihrem Beschluß vor kurzem zugestimmt. Nun haben die Iahrmorktsaussteller mit dem Militärfiskus, dem der Gutsbezirk Albertstadt gehört, einen Vertrag abgeschlossen, wonach Jahrmärkte nunmehr auf dem Alaunplatz abgehalten werden können. Der erste dieser neuen Jahrmärkte soll vom 19. bis 13. März stattsinden. Straße ein. AIS Täter kommen zwei Unbekannt« in Frage, die während der Zeit im Grundstück gesehen worden sind. Dresden. In der Nacht zum Donnerstag wurde in die Räume einer Verkaufsgenossenschaft auf der Trabantengasse einge brochen. Bei dem Versuche, zwei große Geldschränke zu öffnen, sind die Einbrecher offenbar gestört worden und ohne Beute ge flüchtet. Sie entkamen unerkannt. Am Tatort wurden mehrere Einbrecherwerlrzeug«, ein schwarzer Segeltuchsack, 2 mal 2 Meter groß, 1 Gepäckträger aus hellgelbem Leder und 2 Berliner Zei tungen vorgefunden. Vermutlich handelt eS sich um von aus wärts zugereiste Diebe, die mit ihrem umfangreichen Gepäck in einem Kraftwagen biS in die Nähe deS Tatorts gefahren sind. DaS Kriminalamt bittet Kraslwagenführer, die irgendwelche Beobach tungen gemacht haben, um Mitteilung nach Zimmer 74. Dresden. Im städtischen Vieh- und Schlachthofe wurde in den letzten Tagen durch die Trichinenschauer bei zwei frisch ge schlachteten Schweinen daS Vorhandensein von Trichinen fest- gestellt. Bei dieser Gelegenheit sei mit erwähnt, daß der Tvi- chinenlchauer Heinrich, der über 30 Jahre im Dresdner Vieh- und Schlachthofe amtierte, kürzlich in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Er war unter feinen Kollegen und im Fleifcher- gewerbe allgemein als der Trichinenkönig bekannt, Halle er doch während seiner langen Dienstzeit nicht weniger wie 181 mal (!) Trichinenfunde gemacht. Letzteres ist auf diesem Gebiete als eine große Seltenheit zu bezeichnen. Dresden, 28. Februar. Im HauShallausschutz A wurde die Verhandlung des Kapitels Volks- und Berufsschulen fortgesetzt. Von dem Abg. Siegert (Dn. Vp.) wurde di« Verordnung oetr. den Ausfall der ElternratSwahlen für 1929 in die Debatte ge zogen. VolkSbildungSminister Dr. Bünger erklärte, daß «S bei der zweijährigen Wahlperiode verbleiben müsse, daß aber nichts da gegen einzuwenden wäre, wenn in diesem Jahre noch einmal ge wählt wird. Die Linke stellte daraufhin den Antrag, es bei dem Ausfall der Wahl für 1929 zu belesen. Weiterhin ließ sich >d«r Volksbildungsminlster deS näheren über Lie Frage der Kirchschul lehen auS und legte dar, daß In diesem Punkte zurzeit nicht ge setzliche Regelung, sondern nur der Verhandlungsweg In Frage komme. Er wies Len Vorwurf zurück, als ob in dieser Frage das Volksbilöungsministerium sich zu Gunsten der Kirche und zu Un- gunsten der Schulgemeinden eingestellt habe. Einem Anträge der Linken, aus den unteren Klassen der Volksschule den Religions unterricht zu streichen, widersprach der Volksbildungsminister mit der Begründung, daß dies schon die Verfassung nicht zulasse. Im weiteren Verlaufe der Beratungen wurde eine große Anzahl Volks- und Berufsschulfragen angeschnitten, insbesondere erfolg ten Darlegungen seitens der Regierung über die Tätigkeit der Bezirksschulräte und die Frage, ob sie in der Lag« sind, ihre uni fangreiche Aufsichtstätigkeit in genügendem Maße zu erfüllen. Sodann wird über den im außerordentlichen Haushaltplan einge setzten Betrog von 10 Millionen RM. für die Werteschaffende Ar- beilslosenfürsorge verhandelt. Aus den hierzu erfolgten Regie rungserklärungen war zu entnehmen, daß in diesem Jahre die Regulierung deS Mürschnitzbaches in Angriff genommen und aus Liesen Mitteln bezuschusst werden soll, falls in jenem Bezirke der Grad der Erwerbslosigkeit entsprechend groß ist. Zurzeit sind noch eine Anzahl größerer Arbeilsprojekte im Gano«: in d«r Haupt sache handelt «S sich um Flußregulierungen und wasserwirtschaft liche Anlagen. Der Ausschuß beschloß, di« Einstellungen zu ge nehmigen. — Ohne wesentliche Aussprache wurden die Kapitel Eichwesen und Vermessungswesen einstellungsgemäß verabschiedet. — Im Haushaltausschuß B fanden mehrere Anträge der SPD. und. KPD. Verhandlung, die sich aus die Erwerbslosigkeit und ihre Bekämpfung beziehen^ Teilweise erfolgte einstimmig An nahme, di« meisten Anträge wurden abgelehnk. Bom außer ordentlichen Etat wurden mehrere Titel genehmigt mit der Er mächtigung, die Mittel — ungeachtet der späteren Elatverabschic- dung — seht schon zu verausgaben. Dresden. Der Landtag hatte bekanntlich in seiner letzten Sitzung den Antrag auf Verhaftung «LeS nationalsozialistischen Ab- gcorLneten Tittmann an den RechtsouSschuß zurückverwiesen. Zwar bezeichnete ein RcgierungSvertreter es vom Rechtsstand punkte auS für zulässig, daß in Zivilprozessen die Partei selbst mit dem Anträge aus Gcnehmiguirg der Strafverfolgung sich an das Parlament wenden, doch lehnt der RechtSausschuh schließlich die Genehmigung zur Verhaftung mit 11 gegen 9 «Stimmen ab. Radeberg. Zu dem Ausbruch auS Lem hiesigen AmtSgerichts- aefängnIS erfahren wir weiter, daß der Untersuchungsgefangene Oskar Iulius Bürger nach gelungenem Entweichen mitten in der Nacht bei seiner hier wohnhaften Braut erschienen ist und sich in deren Wohnung einige Zeit oufgehallen hat. Gegen 4 Uhr mor gens Hal cr sich angeblich in Richtung Dresden entfernt. Wegen verschiedener Delikte log gegen ihn ein Hostbefehl der Staats anwaltschaft Bautzen vor. Leipzig, 28. Februar. In Ler umstrittenen Frage Ler Errich tung eines Messehotelhochhauses mit Ausstellungsräumen hat seht LaS Leipziger Messeamt Len Sieg davongetragen. Die Mehrheit Ler Leipziger Stadtverordneten l;at eingcwilligt. Laß die Stadt der zu gründenden Messeholel A.-G. ein rund 3200 Ouadrat- großes, baureifes Gelände gegenüber dem alten Theater für 2 Millionen Mark unter Stundung L«S Kaufpreises bei Sicherung Lurch eine Hypothek verkauft. Es handelt sich um ein Objekt von schShuirgSweife 12 bis 14 Millionen Mark. Leipzig, 28. Februar. Heut« 14,24 Uhr entgleiste zwischen EngelsdorftOst und Leipzig-Paunsdorf Ler fünfte Wagen des Schnellzuges 114, der DreSden-Hauptbahnhof 12,46 Uhr verläßt und 14,34 Uhr in Leipzig-Hauptbohnhof einzutreffen hat, infolge Achsenbruches mit zwei Achsen. Nach Untervringuna der Reisen- den LeS entgleisten Wog«nS in den vorderen Zuateil ist der Zug nach der Zi-elstation weilergefahren. Verletzt ist niemand, das GleiS Borsdorf—Leipzig war etwa vier Stunden gesperrt.