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belegen lassen wollen. ES ist dafür nur ein Eprungstano oder ein Sprungkasten nötig, den sich ein jeder mit ganz geringen Kosten selbst Herstellen bann. (Zweckmäßig gefütterte Eber werden trotz hohen ÄewtchteS mit zunehmendem Alter auch leicht decken und kür jung« Sauen brauchbar sein, Wenn man Hnen die nötige Bewegung gibt, daß sie gelenkig und frisch bleiben Die Schriftleitung.) Den Sprungstand legt man im Stall oder im Freien an Die Außenwand de- Schweinestalles eignet sich sehr gut dazu. Scharf an der be treffenden Wand rammt oder gräbt man zwei kräftig» Pfosten m tief in die Erde, mit SO om bleiben sie über dem Boden Man verbindet sie oben und auf halber Höhe mit je einer glatt- gehoLelten, kräftigen Stange. Ebenso legt man die zweite Seite an, 8ö am voneinander entfernt, ver bindet dann die beiden Breitseiten vorne ebenfalls Lurch zwei Stangen; die Hintere Schmalseite bleibt al» Eingang offen, man kann hinten oben zwei große «ferne Ring« einschrauben, durch die man eine Paffend^ eiserne Stange schiebt, sobald die zu deckende Sau im Ständer ist. Länge der beiden Breitseiten 11S cm. In die oberen Stangen der Breitseiten schraubt man oben je drei starke Eisen haken; Entfernung vom Borderpfosten 30 cm, von La bi» zum zweiten Haken SO am, vom zweiten zum brüten Haken 20 cm. Der Sattler muß zwei kräftigt, 20 bis Lü cm breite Ledergurte, etwa 1,20 m lang, anfertigen — auch ein Stück Tretb- I riemen ist geeignet —, in die er auf beiden Seiten , in einer Entfernung von ü cm voneinander je drei bi» vier eiserne Ringe einnäht. Die beiden ' Gurte hängt man an die Haken der Breitseite an , der Stallwand an, so daß sie auf dem Boden des Stande» liegen. Für gewöhnlich wird in die zwei . vorderen Haken gehakt, bei besonders großer Sau , in den Hinteren. Dann treibt man die Sau hinein, so daß st« den Kopf zwischen di« vorderen Stangen durchsteckt, schiebt hinten die Eisenstange vor, hebt Lie beiden Gutte an und Haft sie fest in die gegen überliegenden Haken. Nun kann der Eber decken, Lle Sau liegt bequem in den breiten Traggurten und erträgt auch bet schwacher Konstitution einen schweren Wer. Will man umgekehrt eine alte Sau durch einen Jungeber decken taffen, so schiebt man el» Sprungbrett oder eine dicke Bohle von hinten an de» Stand. Statt de» Sprungständer kann man auch einen SprunÄasten benutzen. Derselbe bietet noch den Lortrth daß er an verschiedenen Plätzen, evtl, auch von vocfckiedenen Züchtern benutzt werden kann. Man ferugt sich einen Kasten au» kräftigen Latten Aer Brrtärn nach den Maßen einer starken Sau, Anlich einem LranSportkäsia, nur etwas knapper. Der Kasten bleibt hinten offen. Die Sau wird hinringetrieben, der Eber legt sich mit dem Vorder- körper auf den Kasten, der hinten gepolstert sein muß, und übt gar keinen Druck auf die Sau aus. Den verschiedenen Größen der Zuchttiere wird durch Einschieben oder Herausnahme von Bohlen kn den Käfig Rechnung getragen. E» ist eigentlich erstaunlich, daß es noch so viele Züchter — auch ost große Betriebe — gibt, die diese einfache Anlage nicht kennen und besitzen. Kann doch auf dies« einfache Weise jeder wertvolle Zuchteber btS zur äußerlten Grenze seiner Deck- MBeit ausgenutzt werden Ganz bedeutende Wett« werden dem Züchter und der Wirtschaft er halt««. In den landwirtschaftlichen Schulen und Veretnen sollte immer wieder auf dieses Problem hingewiefen werden. Seffere «ad leichtere Durchführung ver AlUrdelt durch die MeaMe. , Bon vr. M. Weiß. Mit Abbildung.) »Einmal Hacken ist mehr al» zweimal Gießen', Ist ein wahre» Wort, da» besonders für den Gärtner Volle Gültigkeit hat. Warum? Durch Gießen beabsichtigt man. den Pflanzen die nötige Feuchtigkeit zuzuführen. Wenn aber das Gießen nur au» einem überbrausen besteht, wird auch nur di« oberst« Bodenschicht mit Wasser versorgt. Die Manz« breitet dann auch vorwiegend in ihr die Wurzeln au», um dann um so schneller zu ver- ttocknen, wenn einmal diese Art von Wasser- zusührung eine Unterbrechung erleidet. Ist nun Ler Boden lehmiger oder toniger Natur, dann verschlämmt er durch da» viele Gießen rasch, und chfnn^«Mvcknnr verkrustet er. Man kann bei er die leisten Breithacken nicht mehr befriedigende Arbeit. Besser hat stch dort nach meinen praktischen Er fahrungen die dreizinkige Hacke bewährt. Sie besteht auS einem 140 om langen Stiel und, wie unsere Abbildung zeigt, auS drei hakenförmig ge bogenen spitzen Zinken, die S,S cm voneinander flehen, so daß die Arbeitsbreite 11 om beträgt, die Länge der Zinken bt» zur Biegung ist 13 cm. Während eS mit einer gewöhnlichen Bceithacke schwer fällt, einen zähen oder verkrusteten, lehmigen Boden gründlich zu durchhacken, dringt die Ztnkenhacke mit spielender Leichtigkeit in den Boden und reißt überdies beim Herausziehen alle Quecken und sonstige Wurzelunkräuter mit wagerechtem Wurzelverlauf auS dem Boden. Wer auf einem Beerenstück mit der Zinkcnhacke arbeitet, wird beobachten, daß dann die Wurzeln der Beerensträucher weit weniger beschädigt werden als mit der Breithacke. Die Zinkenhack« lockert die Erde zwischen den Wurzeln, ohne sie zu ver letzen. ES wird bei der Anwendung der Zinken- Hacke der Boden weit gründlicher gelockert, zerfällt in kleine KrMS, Während er durch den Garienkultnren diesem Verkrusten dadurch Vorbeugen, daß wenige Minuten nach dem Gießen etwas lockere Erde ans die Gießstelle gescharrt wird. Sie bildet dann eine Schutzdecke, die die Wafferverdunstung aus dem Boden vermindert und dadurch Gicßarbeit erspart. Das Gießen sollte eigentlich nur als ein Notbehels angesehen werden, wenn die Pflanzen zu vertrocknen scheinen. Und dann sollte gleich gründlich gegossen werden, so daß die Pflanzen für einige Zeit mit Wasser hinreichend versorgt find. Die üble Angewohnheit, allabendlich mit geringeren Mengen die Beete zu überbrausen, ist ziemlich zwecklos, meist mehr schädlich als nützlich. Weil nun das Gießen eine Maßnahme von ost recht zweifelhaftem Wert ist, wird sie vorteil hafter durch eine richtige Hackarbeit ersetzt. Neben der Krustenzerstörung hat die Hackarbcit den Zweck, daS in den Boden eingedrungene Regenwaffer ihm möglichst lange zu erhalten. Es durchsetzen nämlich den Boden von oben nach unten zahllose Spalten und Zwischenräume, auch Haarröhrchen. Wie in einer Backsteinmauer, im Lampendocht, tm Löschpapier steigt auch im Boden die Feuchtigkeit von unten nach oben und ver dunst« dort. Wird aber durch eine flache Hack arbeit lose Erde auf die darunter befindlichen Erbmassen geschichtet, kann die Feuchtigkeit nicht mehr vollständig auS dem Boden entweichen, sie bleibt ihm erhalten und zwingt die Wurzeln, in die tieferen Schichten zu dringen, um sich dort ihren Wasserbedarf zu holen. Die Pflanzen über- übcrstehen dann leichter regen lose Zeiten, weit leichter als die durch ein ober flächliches Gie- ßen herangebil deten Jlachwurzler. Aller dings wird mit der Zeit die aufgehackte, lockere Bodenschicht wieder fest, und das Wasser verdunstet dann wieder auS dem Boden in stärkerem Grade. ES mnß dann eben wieder von neuem gehackt wer den. ES ist aber wett vor teilhafter für das Gedeihen der Pflanzen, durch Hacken L«eck«SP,-3iuken»ack.. dem Boden die natürliche Feuchtigkeit, dazu auch noch Luft und Wärme zu erhalten als durch ein zu vieles Gießen den Boden auSzukühlen und den Pflanzen durch das rasch eintretende Ver krusten die Lust zu schmälern. Wie bei jeder Arbeit kommt eS bei der Hack arbeit auf die Beschaffenheit des Gerätes an. »Der Diann, der richtig wirken lall, muß auch das rechte Werkzeug haben.' Die üblichen Breit hacken mit vollem Blatt eignen sich Wohl für leichtere Böden, und wo eS darauf ankommt, die oberste Bodenschicht flach abzutrennen, wie es bei der ersten Rübenhacke geschieht. Bearbeiter man aber einen Acker oder Garten mit festerem, lehmigerem Boden, in dem womöglich noch viele Unkräuter und Steine vorhanden sind, dann Arbeit der Breithacke in kleine, feste Schollen zer schlagen wird, wenigstens gilt das vom Lehm und Tonüoden. Mein Garten liegt hinter dem Wohnhause an» Rande eines Nadelwaldes, und besteht auS einem.kalkhaltigen, lehmigen Boden (Verwitterungsboden des Wellenkalkes und des Nöths). Die>e Lage und dazn daS feuchte Wald klima begünstigen den Graswuchs außerordentlich, so daß sich in jedem Jahre das Laud besonders zwischen den Beerensträuchern dicht berast. Das war auch in den letzten Jahren der Fall. Aber noch nie zuvor ist mir die Entfernung des Grases so leicht geworden, als mit der Zinkenhacke. Auch zum Hacken der Gemüsebeete selbst zum Behäufeln der Kartoffeln eignet sich dieses Gerät vortrefflich. ES dringt außerordentlich leicht der ganzen Zinkenlänge nach in den Boden ein und zermürbt und zerkrümelt ihn gründlich, wie cs diese Pflanze liebt, dabei wird überdies noch daS außerordentlich zarte, dichte und weitverzweigte Wurzelnctz der Kartoffel weit mehr als bei der Anwendung der Breithacke geschont. Und wie vortrefflich läßt sich mit dieser Hacke erst auf einem steinigen Boden arbeiten. Mit der vollen Breithacke klopft man hierbei viele Steine entzwei, waS durch die Erschütterungen leicht er müdet und die Hacke bald stumpf werden läßt. Die Zinkcnhacke hingegen gleitet leicht zwischen den Steinen hindurch und leistet dabei eine vor treffliche Arbeit. AllcS in allem bietet dieses Gerät viele Vorteile in bezug auf Arbeitser leichterung, Kräfteersparung und erhöhte Leistung, überall, wo Hackarbeit auf lehmigem und steinigem Boden zu leisten ist, man tief in den Boden eindringe», das Land nicht bloß flach schälen will, überall dort dürfte die Zinkcnhacke am Platze sein. Wohl in edem größerem Eisenwarengeschäft kann sie er^orb-n werden. Um Mißverständnissen vorzubeugen, sei betont, daß mit der besprochenen Zinkcnhacke nicht die in Norddeutschland übliche kurzsticlige brcitzinkige Hacke gemeint ist, die dort vorwiegend bei der Kartoffelernte verwendet wird. Wer einen lehmigen oder tonigen, leicht verkrusteten Boden bewirtschaftet, möge im kommenden Jahre es ein mal mit der besprochenen Zinkenhacke versuchen. Er wird bald Gefallen an der Arbeit mit ihr finden und sie dann wohl dauernd benutzen. Ich habe alle übrigen Hacken beiseite gestellt und benutze bei Hnckarbelt seit fünf Jahren in meinem Garten fast ausschließlich die dreizinkige Zinkcn hacke. Neues aus Stall und Hof. Die Frage der zweckmäßigsten Ernährung unserer Haustiere zur Erzielung ausreichender Milch- und Flcischlcistungen ist im wesentlichen eine Eiweißkraae Durch Verbesserung der Wiesen und deren ütickstoffdüngung, durch vermehrten Klee- und Luzerneanbau und dis Trocknung der Futters auf Reutern, durch vcr- mehrten Anbau von Raps und Rübsen, die in ihren Ocllruchen wertvolle Rückstände geben, durch den Anbau der eiweißreichsten Pflanzen, wie Erbsen, Dohnen, Linsen. Lupinen, durch alle diese Mitte- sind wir allein unter den heutigen Verhältnissen imstande, den dauernden Eiweißmangei ohne Zukauf des teuren aus- ländischen Kraftfutters zu beheben und das Vieh rationell zu ernähren. 2m jetzigen Früh jahr ist beste Gelegenheit gegeben, Versuche nach der genannten Richtung yin anzustellcn, die Wiesen mit Salpeter zu düngen und die eine oder andere der genannten ciweißllefernden Pflanzen anzubaucn Ost zeitigt ein solcher: Versuch einen derartigen Erfolg, Laß er zu einer dauernden Maßnahme wi v. E—w. Die Nährstoffe des Weizens. Es enthalten: vcrd.w Eiweiß Ttärkewerie Reizen 0,', »f, 71,3 Roggen 8,7 71,3 °/-> Futtergcrste 8,0 °f> 07,0 Hafer 7,2 5b.7 ')o Roggen und Weizen übertreffen im '.fährstosf- gehalt Gerste und Hafer. Der Pieis de, letzteren ist aber höher. Es kann dem Landwirt deshalb nicht zugcmutet werden, Gerite odci Hafer teurer zu kaufen als z. B. Wetzen, dessen Anbau mit erheblich höheren Koster verknüpft ist. Wetzen kann Gerste und Hafer zu SO o. 5). der Futterration ersetzen, die Akre