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Mittwoch, am 13. Februar 1929 95. Jahrgang Nr. 37 Auzetgenprett: Di« <? Millimeter drei»« PeMzett« MRetchtpfenntg«. Etngejandt und Reklamen 69 Reichspjennige Meitzeritz-Zeidmg t„n«L,«>f»ng m» Anzeiger sür DippolRswalde, Schmiedeberg «.L A<IiENE ÄEA^UUG , „n-rir? » veplqlpre»«: Fü' «inen Mona» r.2v MM nrti Zutragen, einzelne Nummern 18 Reichs- psennig« :: Gemein»« - verband« - Girokonto Nummer » :: Fernsprecher; Amt Dippoldis- «al»e Nr.S :: Postscheckkonto Dresdeu 12»« würks trieb. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Heule morgen zeigte das Thermometer wieder 26° Kälte. Ungeheuere Mengen Heizungsmaterial verschlingen jetzt die Oefen. Die Kohlenhändler können die Bestellungen gar nicht schnell genug liefern und die Nach frage ist größer als der Vorrat, denn neues Material kommt nicht mehr heran, da die Werke still liegen. Koks war schon seit Tagen nicht mehr zu haben, da auf den Wäschen das Walser gefroren ist, aber auch die Schächte müssen zu einem grotzen Teile feiern, weil die Maschinen nicht mehr in Betrieb zu setzen sind. Bon den Halden abzutragen ist unmöglich, denn diese sind zu einem einzigen groben Block zusammen- gefroren. Ein WiUerungsumschlag wird von allen ersehnt. Dippolbitwalde. Der Fastnachts-Dienstag brachte uns sonst immer viel Leben auf der Straße. Die Ligen- zog, vormittags schon Kleinen und Kleinsten, nachmittags und abends die Größeren, kostümiert durch die Straßen, trieb Schabernack und vor allem: schwang gehörig die Pritsche. Am Uebermute Kams hier und da auch mal M einer kleinen Keilerei. Gestern war «S wesentlich ruhiger. Die Külte verbot einen tangeren Aufenthalt tm Freien und viele Mütter, die ihren Lieblingen sonst gern jeden Wunsch erfüllen, mußten gestern nein sagens um ihr Kind vor Lr- KMung und Schaden zu bewahren. Nur ab und zu sah man Zungen und Mädels, manchmal in recht netten Kostümen, manch mal auch „bald zum Fürchten" durch die Straßen Ziehen. Gegen y Uhis sammelte sich die Schar aus dem Marktplätze und tollU hier noch einige Zeit, bis die weiter zunehmende Külte sie heim wärts trieb. Mit dieser Fastnacht waren die Kleinen ganz offen bar nicht zufrieden. — Der Abend gehörte den Großen. Auch unter ihnen sah man manchen in Kostüm. Teils eilten sie zur Fastnochtsfeier der „Eintracht" (siehe Eonderbericht), teils suchten sie eine der Schankstätten oder den Schützenhaussaal auf. Auf dem Wege dorthin gabs rote Nasen, daher wurde der Weg recht beschleunigten Schrittes zurückgelegt. DI« Polizeistunde war bis z Uhr ausgedehnt und wurde von manch Unentwegten auch reich lich ausgenutzt, di« Mehrzahl freilich hatte schon zeitiger das eigene Heim wieder ausgesucht. Auf d«r Grah«, wo es sonst manchmal „Auseinandersetzungen" gab, blieb «S ruhig, die Polizei hatte keine Arbeit. Dippoldiswalde. Wer noch vor 20 Zohren auf der Bahnhof straße Loer die Brück« an Töpfermeister Schmidts Haus« vorüber- Äng, konnte hinter dem ersten Fenster, wo jetzt Heerklotz seinen FiHeursolon eingerichtet hat, einen der Söhne Ernst Schmidts, Robert oder Arthur, an der Drehscheibe Tongefäße sonnen sehen. Wie der Bakr, so haben sich auch die beiden Söhne treu in den Dienst städtischer Verein« gestellt. Beide sind leider in den besten Manne sjahren ihrem Bakr im Tode nachgefolgt, tiefbetrauert von ihren Milbürgern. Dies kam auch am Dienstag bei dem De- «rübniS des OfensehmeisterS Robert Schmidt zum Ausdruck Außer der geistlichen, warmherzigen Trauerrede des Oberkirchen rats Sup. Michael wurden herzliche dankende Abschiedsworte ge sprochen vom Kassierer der priv. Schützengeseltschast Niemand, Feuerwehrkommanvant A. Reichel, Schriftführer der „Eintracht" H. Boigt und SektionSstihrer HanS Zückel. Sie legten kostbare Kranze am Grabe ihres Kameraden und Sangesbruders nieder, die Schützen-und die Eintrachtfahne senkten sich, und der Schluß- gesang des Friedhof schor« s beendete die ehrende Trauerfeier. ,,Ar-Nj.Lichtspiele. Reichlich gelacht wurde am Fastnachts-Dienstag über den Lustspielfilm „Pat und Patachon auf dem Pulverfaß" Dank der humoristischen Ausgestaltung durch Titelwitze und Bildpointen. Wenn streng erzogene Pensionsfräuleinchen in einem Pavillon rin Liebespärchen ver muten und indessen die stereotypen Figuren Pat und Paia- chon darin oorfinden, erweckt dies bestimmt schon Heiterkeit, wenn nun aber gar die beiden Vagabunden so etwas ähn- wie PuIver unter ihren Füßen merken und ängstliche mimische Ausfälle machen, da ist das Publikum eben direkt gezwungen, in Lachsalven auszubrechen. — Ein richtiger Fastnachtsfilm, ein Auffrischungsmittel am Aschermittwoch! sorgt Tom Mir in dem Wildwest-Schlager „Um hohen Preis" für Spannung. - — Am hiesigen Handelsregister ist heuk ÄrwekEn-worden. I . auf Blatt 325 die Firma Hermann Ad^f Lmhen m DApvi- diSwolde und als ihr Anh-cher lkr Kaufmann Sämann MAs Aanhen in Dippoldiswalde. Angegebener Gesl^tzweig. Herstellung und Berkleb von Holzwaren und Herstellung 2 ^^Matt AS^ÄeFivma Clara Janßen in Dippoldiswalde Auf Mott 239 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Mo^chlattwitzer Holzstoff-Fabris Haftung inNtÄerschloikvih bek„ ist henk folgendes eingetragen Kaufmann Emil Otto Schröder ist als «SeschWSführer «msgeschielkn. Durch die GefMchaftsversammlnng -vm 7. 12^ l9Wist laut NobavatSprotokoli vom ^«lchmTaoeber 8 7 des allein zu vertreten. Bon der Beschränkung, deS 8 181 BGB. ist Ler Geschäftsführer Hermann Otto Mes« vefreik Amtsgericht Dippoldiswalde, den 11- Februar 1929. — Jungmannschaft Dippoldiswalde in Dresden: Am vergangenen Mittwoch hielt die Jungmannschaft ihre erste Jahreshauptversammlung ab. Die Zusammenkunft wurde mit einem Vortrage des Vorsitzenden des Heimatbundes Sächsi scher Landsmannschaften, Pilz, eröffnet. Dieser gab zunächst eine Aufklärung über die Ziele und Zwecke des Bundes und ging dann zum Thema über, in dem er dankbare Anregungen gab zum weiteren Ausbau de» Landmannschaftsleben» und Pflege der Liebe zu unserer deutschen Heimat und zur Vater stadt Dippoldiswalde. — Hierauf trat man in den geschäft lichen Teil ein. Der erstattete Jahres- und Kassenbericht gab rin erfreuliches Bild und mit Freude konnte festgestellt werden, daß es wieder einen Schritt vorwärts gegangen ist. Von den 27 im ersten Jahre einberufenen Zusammenkünften, außer 5 größeren Veranstaltungen, war eine durchschnittliche Be sucherzahl von 75 0/o der Mitgliederzahl festzustellen. Möge es auch im neuen Jahre vorwärts gehen. — Am Sonnabend, den 25. Februar, hält die Jungmannschaft ein Maskenfest in der Constantia Dresden-Cotta ab, unter dem Stichwort „Rund um Dipps". Dippoldiswalde. Zu einem bayrischen Bolksfest, welches gestern in der „Reichskrone" abgehalten wurde, hott« »er MDB. „Eintracht" zahlreiche Einladungen ausgesandt. Davon war reichlich Gärauch gemacht worden; doS bewies der vollbesetzte Saal. Alle in bayrischer Tracht, daS gab ein buntes Durcheinander. Zu dieser Kimmung trug in erster Linie die naturgetreue Wieder gabe einer bayrischen Wirtschaft mit seinem Enzianhüuschen und anschließendem Garten mit bei. Auf einer anstehenden Veranda spielte eine Damenkapelle, die sich dem Charakter recht gut «an- paßte, auf der entgegengesetzten Seite befand sich der Eingang zum Gasthaus zur Zwieselalm, wo mit Speis« und Trank ausge wartet wurde. M« Dücher der Hütten waren mit Steinen belegt, von den Bergzacken blickten Schneefelder. Diese ganze Szenerie entstammte dem künstlerischen Entwürfe von Malermeister Pöge. An jedem einzelnen Stück, und war es nur die schlicht« Hofmauer, steckte naturwahres Leben. Wer den großen Baum am Garten eingange so recht betrachtete, glaubt«, di« Blätter bewegten sich, so kunstvoll war er «daraestellt. Für diese Arbeit wurde auch Meister Pöge der herzlichste Dank durch 'den Vorstand des Ver eins zuteil. Ebenfalls dankte der Borstand allen, welche die Vor arbeiten zu diesem Abend mit erledigen halfen. Zu diesem bay rischen Leben paßte auch die vom Gesangverein dargeboten« De- sangsaufsührung „Die Zwieselalm", welch)« unter der sicheren Lei tung seines Liedermeisters vorzüglich gelang. Hierauf begrüßt« der umsichtige Vorstand des Vereins die Erschienenen insonder heit di« Sangesbrüver von Reichstädt, mit markigen Worten und wünschte allen einen frohen Abend. Nun bot Frau Trude Gönner einige ihrer beliebten Schnadahüpfl zur Laut«, wofür sie reichen Beifall erntet«. Anschließend wurde ein Reigen^ von Sanges bruder Ewald Heimann einstudiert, von vier jungen Burschen und vier Mädels, betitelt „Ein heiteres Spiel mit Gesang" angeführt. Auch dieses Stück kug viel zur Unterhaltung bei um) wurde vor züglich gespielt. Eine besondere Ueberraschung bot eine durch reisende, aus Sängern des Vereins bestehend« Musikkapelle, welch« in ihren originellen Kostümen große Stimmung hervorrief. Ein« Tombola, aus herrlichen Gewinnen zusammengestellt, die ast« von SangeSfreunden und «Sängern gespendet waren, fand regen Zuspruch und konnte manche schöne «Sachen mit heimnehmen. Am Verlaufe des Abends dankte «der Vorsitzende des Reichstädter MGD. bestens sür die Einladung und Begrüßung mit «der Ver sicherung, immer treu zum Bruderverein zu halten. Am «Schluß« des Abends konnten die Besucher noch «ein Luftschiff „L. Z. 3" vom Bodensee kommend beobachten. Der Musikkapelle Schreyer aus Dresden wurde allseits für ihr fleißiges Spielen «dos beste Lob ausgesprochen, ganz besonders gefielen di« Fansarenstück«. Die „Eintracht" kann mit den Veranstaltungen des Abends sehr zu- frieden sein, «denn allseits wurden lobende Work ousg«sprori)«n, was sür den Verein, und vor allem für den Vorstand und Lieder- meister, «ine große Genugtuung sein kann«. Dippoldiswalde. Ruwo — die Abkürzung des Wortes „Reichsunsallverhülungswoch«" — hat den Zweck, die Bevölke rung über «die theoretischen und praktischen Maßnahmen zur Ver hütung von Unfällen ouszuklären. Zur Durchführung dieses Wer kes war, wie «wir seinerzeit berichteten, «in Arbeits-Ausschuß «ge bildet worden, der unter Vorsitz von Sludienrat Wolf gestern abend Kgl«. Es wurden zunächst verschiedene Eingänge «bekannt gegeben: Flugblätter, Empfehlung von Siegelmarken, Plakaten, Leitsätzen für die Durchführung der Ruwo usw. Mitgekilt wurde, daß am 4. Februar in Dresden eine Bezirks-Sitzung skattgefunden hat; dort war als hauptsächlichste Arbeit «der Ortsausschüsse ge nannt worden: Veröffentlichung der Unfallbilder, Aushängen von Plakaten, Ausgabe von Siegelmarken, Abhaltung von Vorträgen i mit Lichtbild- und Filmvorführungen. Entsprechend dieser Ar- bsikanweisung wurde beschlossen, während «der Ruwo «die offi ziellen Plakate an möglichst vielen Stellen und in «den einzelnen j Betrieben anzukleben oder auszuhängen, di« in den verschiedenen - Schulen vorhandenen Unfallverhütungsbilder auszustellen, Siegel- I marken auszugeben und am Dienstag, 26. Februar, einen Vortrag mit Lichtbildern zu «veranstalten. Es wird «da zunächst Studienrat Wolf über „Unfallverhütung im Haushall" «sprechen, Gefahren in Küche und Keller, auf Böden und Treppen im Wohn- und Schlaf raum behandeln. Wenn möglich, soll dann von Betriebsleiter Un> deutsch noch «in Vortrag mit Lichtbildern über „Richtlinien für di« Beschasfung und «den Gebrauch von beweglichen elektrischen Ge räten gehalten werden. Beide Borträge werden nicht zu lang sein, so daß di« Hörer nicht ermüden. Hauptsache bei aller Ar beit des Ortsausschusses und «der ganzen Ruwo überhaupt aber bleibt «doch, «daß «die Aushänge nicht nur gelesen, sondern auch be folgt, di« Vorträg« von« möglichst «alkn besucht und die «dort ge gebenen Lehren beherzigt werden«, kurz, «daß «in Zukunft jeder und jede darauf «achtet, Las Leben und «di« Gesundheit seürer selbst und seiner Mitmenschen mehr zu schützen als bisher. — Wir wenden um Aufnahme folgender Zeilen aus der Lv.- luth. Kirchenzeitung «gebeten: Fiasko westlicher «Schuten. DK tn OderschöiMeide errichtete weltlich« Schule umfaßte 1922 27 Klas sen mit 918 «Kindern. An den folgenden Jahren «erfuhr die Schut« eine stetige Verringerung ihres Klassen- und Schüterbefbandes. Zurzeit «fehlt überhaupt die 6. Klaff«, weit Ostern 1926 wegen einer zu geringen Zahl von Schulneulingen eine Aufnahmeklaff«» nicht zusta nde «am. Derselbe Fall tritt Ostern 1929 «ein, da nur 1S Schulneulinge «tn Betracht kommen, «während 26 die Schute verlassen. Bon 918 Kindern im Avhre 1922 ist die Schute im Aahre 1929 auf 125 Kinder heradgemindert. An Anbetracht dieser Tatsachen beschloß die Bestrksversammlung Treptow, die welt liche Schule zu schließen. Aus «Grünberg Mrd berichtet, daß «tn« Sammeischlllklass« < Klasse «mit «vom Religionsunterricht abgemet- deten Kindern) für «drei Monate wegen mangelnder Besucherzahl geschloffen wird. — Erl«digt: VolkSschullehrerstell« in G«isiny. Ortsklasse E. — Befähigung zur Erteilung von Stenogravhteunterricht er- wünscht. Familienwohnung nicht vorhanden. Bewerbungen bis 10. März 1929 an «den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. — Bon zuständiger Stelle wird uns geschrieben, daß die Mit teilung; die Staotsforstverwaltuna habe «das Aufschlägen von Zei ten und das Nächtigen darin «in den Staatsforsten grundsätzlich er laubt, unvollständig und irreführend ist. Ilm Enttäuschungen vor zubeugen, «wird ergänzend «darauf hing« wiesen, daß das Aufschlägen von Zelten nur an «Stellen erlaubt ist, «die von den Beamten und Angestellten «der Forstämter ausdrücklich hierzu angewiesen wer den. Dasselbe gilt vom Abkochen, das «im übrigen «nach wie vor verboten bleibt. Dies« Vorbehalte muh die Staatsforstverwattung machen, um den Schutz des Waldes und die Wahrung der Be lange «der Allgemeinheit «stcherzustellen. Slarkütte. 2n der am Freitag im Bahnhofshotel statt- gesundenen Sitzung des Gemeindeverbandes für das Woh ¬ nungsschiedsamt im Müglitztals, dem die Stadtgemelnden Glashütte, Bärenstein und Lauenstein sowie eine größere An zahl Landgemeinden angehören, wurde Bürgermeister Gott hardt-Glashütte als Vorsitzender und Bürgermeister Gläßer —Lauenstein als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Als Vorsitzender des Wohnungsschiedsamtes selbst fungiert auch weiterhin Herr Amtsgerichtsrat Kaiser—Lauenstein. Neu aus genommen in den Verband wurden die Landgemeinden Fürstenau und Oelsengrund. Vella. Am Dienstagmorgen war hier im Grundstück Kolonialwarengeschäft Fritzsche ein Kellerbrand entstanden. Als man darüber war, die Wasserleitung aufzutauen, fiel ein Licht um und entzündete herumliegendes Stroh. Da im Neben raum das Petroleum aufbewahrt wird, setzte man sofort den Feuermelder in Tätigkeit, um einen größeren Brand zu ver hüten. Die dadurch alarmierte Freiwillige Feuerwehr löschte den Brand mit einem MInimarapparat. Frauenstein. Auf «der Krafwagenttnie Dippoldiswalde— Frauenstein« verkehren «bi« Wagen nur noch bis Frauenstein, weil Lie Straße nach Älenen-mühle, vor allem auf der Nassauer Höhe, noch -vollkommen verweht ist Die außerorbentlich starke Kälte verhindert «bas Freimachen «der Straßen gang erheblich. Auf «der Strecke müßten so gewaltige Schneemassen beseitigt werben, um «baS E-iNsinken «ber schweren Wagen zu verhindern, «baß ganz er hebliche Kosten «entstehen würben. Es Mrd zu erwägen fein, ob nicht, «durch Aufstellung von Schneeschutzwänden an den gefährde ten «und noch nicht geschützten «Nellen die Straße für «den nächsten Minter freigehalten werben kann; «denn wenn im Frühjahr «die EMnie —Dippoldiswalde—F rauenftein—Biene mnühle— Sayda^Olbernhau zur Tatsache werben sollte, «dann müssen ja ohnehin Mittel und Woge gefunden werben, «den regelmäßigen täglichen Verkehr auch im Winter aufrecht zu erhalten, stelprlg. Wie gemeldet, sind die Inhaber der Firma Croutsberger L- Falk, Rauchwarenhandlung in Leipzig, unter dem Verdacht des Betruges, der Urkundenfälschung und des Konkursoerbrechens festgenommen «worden. Inzwischen ist festgestellt worden, daß die Schuldenlast der genannten Firma 2.8 Millionen RM. beträgt, für die so gut wie keine Deckung vorhanden ist. Konkurs ist noch nicht angemeldet worden. Es sind lediglich die Zahlungen eingestellt worden, und die Firma hat liquidiert. Bei einem etwaigen Konkurs dürfte für die Gläubiger kaum l v. H. herausspringen. lreiprig, ll.2. In dem bekannten Variete Krystallpalast ereignete sich in der Nacht zum Montag ein bedauerlicher Unglücksfall, bei deni ein junges Mädchen sein Leben ein gebüßt hat. Ein 23 Jahre alter Fahrradmechaniker namens Walter Franz und die 18 Jahre alte Kontoristin Johanna Kaden brachen durch das über dem Eingang zum Krystall palast befindliche Glasdach aus etwa 6 Meter Höhe auf die Straße. Beide wurden mit schweren Verletzungen und be wußtlos dem Krankenhaus St. Georg zugeführt. Dort ist das junge Mädchen, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, an den Folgen des Sturzes gestorben. Die Ursache dieses sonderbaren Unfalles konnte noch nicht geklärt werden. Thum i. E. DaS Großfeuer, «das bas Balletablissement „Elysium" vernichtete, hat auch ein Todesopfer gefordert. Der 90 Aahre «alte Rentner Zorn, «ber in «dem Haus« wohnte, ist in «den Flammen umgekommen. Die Leich« konnte noch nicht «aus «den Trümmern «geborgen werden. Wie schnell sich «das Feuer aus - breitete, «geht «daraus hervor, «daß man im Großen «Saat noch ah- nu-ngSlos tanzte, ats «die Flammen schon haushoch aus dem Dach« emporschlugen. Die zehn Familien, die in dem Haufe wohnten und «inen großen Teil ihres Mobiliars durch «das Feuer verloren haben, sind zum großen Teil nicht versichert.