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j * 12.00: Musikalische Stunde. Mitwirk.: Charl. Hahnel M ' sang), Th. Blumer (Klavier), Simon Goldberg (Violine). 4 13.00: Dr. von Larisch, Altenburg: DaS Risiko in der Land- Wirtschaft. * 13.30: LandwtrtschaftSrat Schanz, Dresden- Gleichklang. Sie Hellen Anbei» »I LL- stimmen und uns ein gutes Mahl bestellen. Sonne das drittemal emporsteigt, schwimmen f . IN l ' ! /i AD AH- f' Wenn die wir schon." ! t 'S « «x 8 8- Z»- <3 1 rr 8k' Frau von Breskow nickte gedankenvoll. „Und nun will ich sehen, daß Standesamts und Pfarrei miteinander Heinz Germann stülpte die Mütze über, durch die man ihn als Amerikaner erkannte und grüßte noch einmal froh Uv rück, dieweil die gütige Frau von Breskow am Gartentot stand und sinnenden Auges auf die im Mittagsglanze der Frühlingstages liegende Stadt blickte. „Da wirren und weben die Schicksale, das Leben spiel! die Melodie dazu, und die Menschen drehen sich nach dieser Weife, weil die dunkle, ewig lebendige Macht sie zwjngtl" ! dachte die einsame Frau „Ich habe immer Abschied nenmer und opfern müssen, und der Rest bleibt Einsamkeit. Sie ist das letzte, das einem niemand rauben kann." Still und fast feierlich schritt sie durch den blühenden Gar- ten, wo Goldregen und Rotdorn miteinander wetteiferten und die bunten Stiefmütterchen sich zu Teppichen entfalteten. Und ihre Gedanken schweiften zu den beiden Menschen, denen Da senkte sie den Blick. „Es ist viel, wenn ein Mädchen nach dem Manne ruft, den es liebt, es muß schlimm um dieses Mädchen gestanden haben, Hellmut, ich tat es mit schwerem Herzen, sie wollten mir den Baron ," da konnte sie nicht weiter sprechen. Die Tränen erstickten ihre Stimme. Endlich rosste st« sich oul. „Und du bist nicht gekommen." _ (Schlich) „Dös Schiff ist überzeichnet, für diesmal wird es nichts, also muß der sunge Mann schon in der alten Heimat ans Nestbauen denken und wir zwei allein gehen. Und morgen ist Hochzeit, eine fröhliche Hochzeit wollen wir halten, da heim in den Hellen Stuben, gelt?" Er drückte die Hände der zwei alten Leutchen so fest, daß diese schmerzvoll aufstöhnten. Der Archivrat zog die Uhr und erschrak „Schon über die Zeit, was wird der Geheimrat sagen, ich habe den Frühschoppen noch nicht ein einziges Mal ver paßt. Guten Morgen, meine Herrschaften!" Frau von Breskow sah lächelnd hinter ihm drein, dann schloß sie die Tür und reichte Heinz die Hand. „Und unsere Hella?" fragte sie leise, „Sie haben eine so glückliche Hand, Herr Germann, helfen Sie den beiden zum Frieden!" Da lachte dieser. „Wenn mich nicht alles täuscht, schlug Hellmut eben den Weg nach der Gartenstraße ein, und Hella kommt um zwölf Uhr aus der Anatomie, das habe ich ihm gestern erzählt," ergänzte Frau von Breskow. „Nun, so lasten wir lieber die Hande weg, das Schicksal will allein gehen." Frau von Breskow sah zu ihm auf. „Sie — wußten von der Stelle in Greifswald?" Er lachte. „Alles wußte ich, nur wollte ich ihm ein klein wenig den Racken steifen, ein viel begehrter Mann hat Selbstschätzuna und denkt nicht ans Grillenfangen, das war mein Zweck, ich zlaube, wir haben ihn wieder. Herkules am Scheidewege! Und schließlich gibt es sa gar keinen Scheideweg, denn drü ben wartet längst ein junger Volontär auf den Platz, wenn las nächste Schiss geht, ist er schon besetzt." „Verschwörung!" lachte Frau von Breskow. „Man muß die Blinden sehend machen, liebste, gnädige Frau, meiner Schwester ist es beinahe gelungen, und den jungen Einzelgänger wollen wir auch heilen, es tut's alle« zeit — die Liebe." LZ- rasch. „Es ist vielleicht für lange Zeit das letztemal!" fuhr er prt, indem sie ihm einen Stuhl anbot und sich neben ihn fetzte. „Ich — gehe mit — deinem Bruder nach Detroit,, der Loden der Heimat wird mir zu heiß." Sie lächelte, denn sie hatte kurz zuvor den Archivrat ge troffen, und der hatte ihr schon alles verraten, auch — daß Heinz ihn gar nicht mitnehmen wollte. „Hellmut," erwiderte sie fest, „ich möchte — da wir uns remd geworden, doch den gleichen Ton anschlagen, den — Sie damals begonnen. Aber — als meinen — Schwager nöchte ich Ihnen raten — nehmen Sie den Platz an, den Zhnen — der Archivrat bietet, Amerika ist ein großes Land end kennt keine Sehnsucht und kein — deutsches Herz." Er sah sie verwundert an. „Sie wußten schon?" „Seit ein paar Minuten." „Ich habe bereits meine Karte bestellt." „Das läßt sich doch alles ändern. Ich — Hellmut " Plötzlich standen ein paar Tränen in ihren Augen, und üne davon rollte langsam die Wange herunter. Da erhob er sich, und ging an das Fenster, von dem man n die blühende Pracht des alten Parks hinunterschaute. „Sie — weinen um mich, Hella, und konnten doch einem alschen Baron Rechte auf sich einräumen," sagte er bitter. Da sprang auch sie empor, ging zu Ihren Büchern, kramte wrt umher, und als sie zurllckkehrte, reichte sie ihm den zer- Mitterten Zettel ihren einzigen Brief an ihn Er las ihn erstaunt. „Hellmut, ich bedarf Deiner, erwarte mich heute Abend am Psörtchen, Hella." Dann gab er ihn zurück. „Was — bedeutet das?" P Z8 TZ KL Da schlug er die Hände vor das Gesicht. Hella, ich wußte es ja nicht, habe den Zettel nie «rya».., o — nun erst verstehe ich manches! Du — o du!" Er drohte mit der Faust nach der Tür, aber sie nahm fein« Hand zurück in die ihre. „Laß gut sein, es ist ja alles — anders gekommen, ich Haiti dir längst verziehen, Hellmut!" Sie war nun wieder in den vertraulichen Ton geraten und hielt ihn fest. Er aber kniete vor ihr und küßte ihr die Hände. „Willst du mir denn — diesen Namen tragen helfen, den — jene besudelt?" fragte er. Da lächelte sie. „Nicht doch — diesen guten, reinen Namen, den keiner be sudeln kann, mit dem meinen vermischt, gibt das nicht einen herrlichen Klang?" Und du — du bist mir doch der Mensch der mir über allen hoch und heilig steht, den Namen wollen wir zusammen ehren." Er sprang empor, schlang den Arm um sie und sah sie selig an. „Hella, nun muß dein Bruder mit Perta allein fahren. Ich kann ja nicht fort, ich halte ja mein Glück." „Du könntest ja gar nicht, die Karten sind vergriffen,' lachte sie. „Gott sei Dank! Ich hatte eine Zeitlang vergessen, Mich einen Reichtum diese Stuben bergen, nun habe ich ihn und halte ihn fest." Er ließ sie nicht los, sondern lehnte seinen - Kops an ihre glühende Wange. ! „Du, Hella, der Archivrat hat unser« Ahnen herausgegra- s den, irgendwo im norddeutschen Sande soll es ein Nest des Namens geben, alter, guter Landadel soll es sein. Willst du s mir helfen, weiter zu graben?" s Sie nickte. ' „Grab' du in der Vergangenheit, ich halte es mit der Gegenwart und muß die verfallenen Häuser flicken, da haben > wir reichlich zu tun." , Er lachte herzlich. ' Da schauten sie alle beide hinab in die Blütenwelt, die ' Sonne breitete sich dort aus und erhellte den Raum, darin sie standen, wenn sie ihn auch nicht bestrahlte. Die Stuben waren wirklich hell, wie einst Frau Stegeberg ihnen vor- gerühmt, heute aber stand in Wahrheit die Sonne darin, sie strahlte aus den Augen und den Herzen der beiden, und es ward leuchtend, wie eben Nordlicht leuchtet, gütig und mild. „Komm!" bat er endlich, „wir wollen zu Frau von Bres kow gehen, sie hat es verdient, daß sie es zuerst erfährt. Und als sie eben so eng umschlungen die Tür öffneten, standen Berta und Hermann WIemar auf der Diele. Sie reichten ihnen freudig beide Hände, denn der Maler vermochte nun doch schon Gestalten zu erkennen. „Mutter ist fort," sagte Berta leise, „sie kommt nicht wieder, irgendwo in der Schweiz bei einer Verwandten ist ihr eine Heimat geboten worden. Was sie zurückgelasten, gehört dir und mir. Sie hat es ausgeschrieben. Du solltest nicht böse an sie denken. Hellmut!" Sie schwiegen alle vier und standen noch lange vor den Hellen Stuben, davon weiße Gardinen im Winde flatterten. Dann schlug die Tür, vom Wind gejagt, ins Schloß. Da» dünkte sie das Zeichen zum Ausbruch. Und sie schlugen ge- f meinsam den Weg nach dem Kapellenberg ein. „Es Ist doch In jedem Herzen ein Fünkchen Gotteserb- schäft," sagte später Frau von Breskow, als sie von Frau Stegebergs letztem Willen in der Heimat hörte, und küßt» die beiden, die ihnen ihr Glück entgegentrugen. der Frühling noch keine Blüte geschenkt, die noch im Früh- glanz dieser Jahreszeit verharrten, herbe und laublos« Bäume, die in stiller Sehnsucht ihre Aeste nach der Sonne streckten. — Als Hellmut die Stiege emportastete, denn er war die Finsternis nicht mehr gewöhnt, hörte er oben die Tür sich öffnen, er beschleunigte seine Schritte und gewahrte, daß er Hella eingeholt, die soeben aus der Universitätsklinik kam, wo sie sich praktisch betätigt batte. Sie sahen sich beide schweigend an, Hella wollte Miene machen, davonzueilen, aber diesmal streckte er ihr die Hand entgegen und suchte die ihre. Die groß« Diele war leer, totenstill lagen die vorderen Stuben, Frau Jenny Stegeberg schien den Boden Bienen- felds wieder verlassen zu haben, vielleicht war sie in Beglei tung Bertas und Hermann Wismars gegangen, denn Ber tas Hut lag auf dem Stuhl in der Diele, und auf dem Tische standen Gläser. Die drei mußten soeben das Haus verlassen -oben. Hella schritt etwas zögernd über die große Diele ihren Stuben zu. Er folgte ihr in gleicher Weise. „Willst du mir noch eine letzte Stunde schenken, Hella?" mt er plötzlich, neben sie tretend. Sie schloß die Tür zu ihrem Zimmer auf und bat ihn, elnzutreten. Er folgte ihr Auflösungen aus voriger Nummer. Silben-Rätscl: 1. Damast. 2. Ernani. 3. Renette. '4- Staubkorb. 5. Caesar. 6. Halma. 7. Weimar. 8. Esparsette, 0. Irmgard. 10. Somatose. 11. Zielen. 12. Ironie. IS. Spinoza. 14. Turnier. 15. Dagobert. 16. Jokaste. — Der Zchweisz ist die Traene der Arbeit. Anfüguugs-A fgabc: Saal Etat Celle Halma Selen Deller Aehre Glocke Estrich Reis Elias Neid Nadel Esau Neger. — Sechstagerennen. Schach-Aufgabe: 1. D a 3 — b 4, S a 2 X b 4 (e 1), 2. Sa 4 Xc 3 matt. A. 1 Ke 4 — d 5, 2. Db 4 b 7 matt. B. 1 d 6 - d 5, 2. Sa 4 — c 5 matt. C. 1 Sb 2 beliebig, 2. Db 4 X c 4 matt. Dreisilbige Scharade: Januar. Montag, 4. Februar. 12.00: Schallplattenkonzert, 4- 13.05: Mitteilungen des Deutschen Landwirtschaftsrates. 4- 15.00: Dr. Arno Schiro- lauer, Leipzig: Literar. Umschau. Bücher ohne Worte. 4- 16E Engltsch (kulturkundl.-literar. Stunde). 4- 16.30: Konzert. Das Leipziger Funkorchester. 4- 18.30-18.55: Englisch für Anfänger. 4- 19.00: Pros. Dr. G. Witkowski, Leipzig: Lessing, der Rcli- gionskritikcr. 4- 19.30: G. Hennig, Leiter der Volkshochschule, Reuß: I. G. Seume (geb. 29. 1. 1763). 4- 20.00: DaS Klavier- konzert In drei Jahrhunderten. Schumann und Chopin. Dirig.: Alsr. Szendrei. Solist: Th. Dcmetrtescu (Berlin). Das Lcipz, Sinfonieorchester. 4- 21.15: Fabeln, Satiren und Sinngedichte von Zeitgenossen Lessings. Sprecher: Siegfried Lewinsktz, Staatl. Schauspielhaus, Dresden. 4- 22.15: Unterhaltungs-und Tanzmusik. Mitteldeutscher Rundfunk. Gleichbleibende Tageseinteilung der Wochentage von .Rontae bis Sonnabend. Leipzig Welle 361,9. — Dresden Welle 387,1. 10.00: Börse. 4- 10.05: Vcrkehrsfunk, Wetter- und Schnee- oericht. 4- 10.20: Tagesprogramm. 4- 10.25: Tagesnackrichten 4- 11.45: Wetterbericht, Schnecbericht, Wasserstandsmeloungen 4c 12.00: Miltagsmusik. 4- 12.50: Werbenachrichten. 4- 12.55: Zeitangabe. 4- 13.15: Tagesnachrtchten, Börse. 4- 13.30: Werbe nachrichten. 4> 14.45 (außer Montag und Sonnabend): Börse. 4- 15.00: Frostmeldungen. 4- 16.00 (Montag 15.30, Sonnabend 15.50): Börse. 4- 17.45: Werbcnachrichten. 4- 17.55: Börse (auß. Sonnabend). 4- 18.20: Wettervoraussage, Zeitangabe (Diens tag 17.45). 4- 22.00: Pressebericht, Arbeitsnachweis, Sportsnnk. Sonntag, 3. Februar. 8.30: Orgelkonzert. Leipziger Matthäikirchc. (Organist: Mar Fest.) 4- 9.00: Morgenfeier. Mitwirk.: Stephan Kaposi (Gesang), Claire Schmiot-Guthaus (Violine), Thilo Heuck (Horn). Am Flügel: Fr. Sammler. 4- 11.00: Dr. Rud. Sänge- wald, Leipzig: Neuzeit!. Wandlungen des Atombildes. 4- 1130: Prok. Dr. ElLU. Jena: Neues a. d. Gebiet der Hochfrequenz. Kehl-Aufgabe. Unter Hinzufügen der Silbe „se" als zweite in jeden! Worte sollen aus nachfolgenden 16 Silben acht Wörter gv bildet werden. Ist die Bildung richtig erfolgt, ergeben osi Wörter in ihren Anfangsbuchstaben, zusammengezogen, eim winterliche Naturerscheinung. a ar da dom e fern grim her ho i lei nik plan re rei ly «ttder-Rätsel: Keine Reus ist so schmerzlich, wie di« vergebliche. Anagramme: 1. Faschine. 2. Rotwein. 3. Magnesia. 4. Serpentin. 5. Tornister. 6. Tientsin. 7. Thurgau^ 8. Posaune. Verwandlungs-Aufgabe: Nase Raß Nuß Nutz Butz — Nase Hase Hast Haft Heft — Nase Lase Late Laib Leib — Nase Nahe Rahe Nahm Ruhm. Wirtschaft. 4- 13.30: LandwtrtschaftSrat Schanz, Dresden- Landwirtschaftliche Maschinen. 4- 14.00: Übertragung der deut- scheu Skimeisterschaft im Sprungläufen aus Klingenthal i. Sa 4- 16.00: Partie verspielt. Eme Funknovelle von Gerharl Pohl. 4- 17.00: Kammermusik. DaS Streichquartett der Dres dener Philharmonie. 4- 17.45: Volkstümliches Orchesterkonzert Das Leipziger Funkorchester. 4- 18.30: Pros. Dr. Levin L Schücking, Leipzig: Das Britische Weltreich. Der Puritanis mus und die englische Kultur. Die Dichter des Puritanismus (Milton, Bunyan, Defoe). 4- 19.00: Dr. A. W. Ado Bäßler, Berlin: Argentinische Fahrten. 4- 19.30: Militärkonzert. Ka pelle des 1. Balls, des Ins.- Regis. 10. Leitung: Obermusikm. H. Thiele. 4- 21.00: Funkbrettl. 4- 22.00: Pressebericht und Sportfunk. 4- 22.30—0.30: Tanzmusik. Auf voe^chendem Bildchen befinden sich sechs Wört« in doppelter Bedeutung wieocrgegebcn. Welche sind dies« Scharade. Führt dich die eine in das Paradies, Das heimlich dir der andern Mund verhieß, So leit', o Mensch, dich nicht das große Ganze, Das vielen imponiert mit seinem Glanze. Bilder-Rätsel.