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Aetteps Lell«»» »er LerirkS > BeranwsrMlch« Aedakleurr SeNe SeHse» — Druck und Verlag; T«? Set« i» LiV0»!-i«val-e- Donnerstag, *am 10. Januar 1929 Nr. 8 Anzeigenpreis: Dl« 42 Millimeter breite Petltz^k« 29R«ichspfennige. Eingesandt und ' Reklamen 80 Reich-Pfennige. I 95. Jchrgang I Brzugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. 8 Mit Zatragen, einzeln« Nummern IS Reichs- z Pfennig« :: Gemeind« - Verbands - Girokonto 2 Rammer 3 r: Fernsprecher: Amt Dtppoldls- ; walüe Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 S4S Dienstag, den 15. Januar 1929, abends IW" 7 Uhr WM Sitm der MImMelea zil SiMlddMlk. Di« Tagesordnung hängt im Rathaus« aus. Klavier bearbeitet hat). Ganz eigen wurde es einem manch mal zumute. Man fühlte: konnte der Bergmann auch lustig fein, so lag doch der Grundton als Folge feines Berufs mehr nach der ernsten Seite. Besonders interessant und wertvoll, aber auch wieder schön und stimmungsvoll waren auch dies mal die Lichtbilder. Dah sie voll zur Geltung kamen, dafür sorgten wieder -die Beroins-Operakeure Un-deutsch und Glöckner. Und so muhte ja der Wen§ gelingen Er wurde selbst zu einem Kunstwerk. Dankbar zeigte sich denn auch das Publikum: Der Beifall wollte schier kein Ende neh men. Ja, die nicht da waren, haben etwas verpatzt! — (Bei dieser Gelegenheit fei -hingewtesen auf unsere «Helmat'-Bei- lage, in der wiederholt der Bergbau unfrer Gegend behandelt wurde, und auf die «Ehronik von Hennersdorf und Ämmels- -orf", die gegenwärtig ebenfalls abgedruckt wird, sowie auf die in unserm Verlag erschienene Ehronik voN Dippoldiswalde. Auch unser Heimatmuseum zeigt manches vom- alten Berg bau, wie auch manches Buch der Volksbibliothek mit ihm sich beschäftigt. D. Schriftl.) Dippoldiswalde. Bom 3. bis 5. Januar fand in Geising ein Lehrgang im Schneeschuhlauf für Lehrkräfte -es SchulaufstchkSbezirkes Dippoldiswalde unter Leitung des Lehrers Walter Werner, Kipsdorf (gepr. Gkilehrer des Deut schen Skiverbandes) statt. Veranlassung zu diesem Lehrgang war die Bestimmung des Ostern 1929 in Kraft tretenden Landeslehrplanes, dah auch der Gchneefchuhlauf in der Volksschule im Rahmen der Leibesübungen zu pflegen sei. Deshalb war in -er Lehrerschaft des Bezirkes der Wunsch laut geworden, es möchte den Lehrern Gelegenheit geboten werden, den Gchneeschuhlauf planmäßig zu erlernen-. Be zirksschulrat Perl kam diesem Wunsche entgegen durch Ein richtung eines -Kursus in Geising, den das Volksbildungs ministerium genehmigte. So fanden sich Mitte der zweiten Ferienwoche mehr als 2V Lehrer und Lehrerinnen des Be zirkes, zu denen sich sehr schnell noch einige Lehrkräfte an derer Bezirke und anderer Schulgattungen gesellten, in der Jugendherberge -Geising zusammen, in der sie für drei Tage freundliche Aufnahme sanden. Leider nur drei kurze Tage! Viel zu kurz in Anbetracht des hohen Zieles! Darum muhte die kostbare Zeit ausgenutzt werden. Die Uebungszeiten, je drei Stunden vormittags und nachmittags, stellten hohe An forderungen an alle Beteiligten. Befanden sich doch unter ihnen mehrere, die zum ersten Male auf Schneeschuhen stan den. Aber die Freude am Lernen, starker Wille und gesunder Humor ließen alle Schwierigkeiten überwinden. Unter sach kundiger, zielbewuhter Leitung ihres SkilehrerS erwarben sich die Teilnehmer das Rüstzug für den Geländelauf -in ver hältnismäßig kurzer Zeit. In den Abendstunden belehrten Vorträge des Kursusleiters über Herkunft und Entwicke lung des -Schneeschuhlaufes, über seine Bedeutung für die Kräftigung des Körpers und die Willensbildung. Die Teil nehmer erhielten aber auch wertvollen Aufschluß über den Schneeschuhlauf und das -Schneeschuhturnen in der Volks schule und über gute und schlechte Ausrüstung des Schnee- schuhläusers. Nach dem gemeinsam eingenommenen Abend essen verweilten die Kursusteilnehmer in fröhlicher Unter haltung, bis Punkt V«10 Uhr der -Herbergsvater zum Schlafengehen mahnte. Nur gar zu schnell vergingen die drei Tage. Am Sonnabend vormittag gab eine „Fuchsjagd" zwischen Geising und Zinnwald Gelegenheit, das Erlernte zu erproben. Mit herzlicher Freude und Befriedigung stellten alle Teilnehmer fest, daß sie durch diesen Kursus stark geför dert worden waren, und es hätte sicher dem Kursusleiter große F^ude bereitet, wenn er hätte -beobachten können, wie seine «Zöglinge" am steilen Hange in eleganten Kurven hinabglitten, um die Spur des „Fuchses" zu suchen, oder wenn sie in steiler Fahrt die Freude des Hinab-schießens in vollen Zügen genossen. Selbst steile.Waldwege mit Kurven, die nach Aussage fast aller Teilnehmer vorher nicht zu be nutzen gewesen wären, bildeten jetzt kein Hindernis mehr. Nach Anschluß der „Jagd" versammelte man sich voller Freude mit frisch geröteten Wangen zum Mittagessen, nach dem in schlichten, aber herzlichen Worten aller derer gedacht wurde, die zum Zustandekommen und Gelingen des Lehr ganges beigekragen hatten. Ganz besonderer Dank wurde Lehrer Werner ausgesprochen für seine kräftige Förderung und Herbergsvater Stöckel, der — immer freundlich und lie benswürdig — für das leibliche Wohlbefinden so trefflich ge sorgt hatte. Ausgesprochen wurde aber auch der dringende Munsch, daß recht bald wieder ein Lehrgang statlflnden möchte, -er den Teilnehmern -Gelegenheit böte, sich im Schneeschuhlauf weiter auszubilden, wie es zur Erteilung eines guten Unterrichtes in der Volksschule notwendig sei. — Es sei an dieser Stelle -darauf aufmerksam gemacht, daß am 15. Januar die Zwangsversteigerung der Brücken- mühle an Gerichtsstell« erfolgt. Dippoldiswalde. Die schon lange geplante Sitzung des Bezir-Ksverbandes der Grund- und Hausbe- fitzervereine der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde findet Sonntag in Wilmsdorf statt. Die Tagesordnung enthält Wichtiges. (Siehe Inserat.) — Tagesordnung zur l. Stadtverordnetensitzung Dienstag, den 15. Januar 1929, abends 7 Uhr. ä. Oeffentliche Sitzung: Neuwahl der Mitglieder des,Vorstandes der Stadtverordneten; — Kenntnisnahme von einer Beglückwünschung; — desgl. von einer Sitzung des Vertehrsausschusses der Kraftwagen- linien Glashütte—Dippoldiswalde; — desgl. von den Ab rechnungen über Straßeninstandsetzungen; — Aenderung in der Besetzung der städtischen Ausschüsse; — Neufestsetzung des Schulgeldes für Müllerschüler; — Entscheidung der Gemeinde kammer, Zuschlagssteuern zur staatlichen Grund- und Gewerbe steuer betr.; — Nachttag zur Gemeindesteuerordnung, Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer bett. 8. Nichtöffentliche Sitzung. — Nach einem Tanzvergnügen Ende Oktober 1927 in Großdobritz hatte -er 1994 zu Diem geborene, in Grö- bem wohnhafte Maurer George, eine ihm gut bekannte jüngere Arbeiterin auf seinem Motorrad mitgenommen, um selbige heimzufahren. Unterwegs hielt er sein Fahrzeug an und verging sich an ihr. Der bisher unbestraft« Maurer wurde -wegen eines Notzuchtverbrechens Mr Anzeige ge bracht und am 29. Januar 1928 vom Schöffengericht Meißen für schuldig befunden und zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Georgs bestritt von Anfang an, ein derartiges Verbrechen begangen zu haben. Die 2. große Strafkammer verhandelte jetzt nach Jahresfrist als Berufungsinstanz in dieser Ange legenheit. Nach erneuter umfangreicher un- geheimer Be weiserhebung erschien -as betreffende Mädchen -em Gericht als unglaubwürdig. Das Urteil der Vorinstanz wurde somit aufgehoben und der Beschuldigte freigesprochen. — In Naundorf bei Großenhain lief die vier jährige Ingeborg Jobst, die Tochter eines Kaufmanns, in ein vorüberfahrendes Pferdegeschirr aus Querfa hinein. Das betreffende Pferd war offenbar daraufhin erschrocken, schlug mit den Hinterbeinen aus und traf das kleine Mädchen so unglücklich an den Kopf, Laß es einen schweren Schädelbruch erlitt und -bald an Len Folgen Les eigenartigen Unfalles ver starb. Glashütte. Wie wir schon vor kurzem andeuteken, ist das gerichtliche Vergleichsverfahren der Firma Otto Gössel und Co., Feinmechanische Anstalt in Glashütte, nunmehr -durch -das Amtsgericht Lauenstein eröffnet worden. Als Ver trauensperson wird der Bücherrevisor Malter Mirkler in Dresden, Bankstrahe 2, bestellt. Kreischa. Die erste Bisamratte im Orte wurde am Diens tag beim Lisen Les Rittergut-Parkteiches erlegt und gegen die übliche Fangprämie von 2 M. an Gemeindeamtsstelle abgeliefert. Grillenburg. Der Dresdner Motorrad-Klub von 1914 -be schloß, auch im Jahre 1929 wieder das Motorradrennen im Grillenburger Wald zur Durchführung zu bringen. Damit findet das schnell bekanntgewordene Dreiecksrennen nun mehr bereits zum dritten Male im Grillenburger Walde auf der Strecke Grillenburg—Naundorf—Klingenberg— Grillen burg statt. Riesa. . Als der Lokomotivführer Strobel sich nachts in Begleitung seiner Boxerhündin auf dem Heimwege befand, revierte daS Tier plötzlich auf die Straße, wurde unruhig und blieb stehen. -Strobel sah, näher tretend, einen Mann auf der Straße liegen, der mit dem Rade gestürzt war und sich nicht mehr erheben konnte. Er brachte den Verunglückten, einen Pausitzer Einwohner, in eine nahe Gastwirtschaft, wo ärztliche Hilfe herbeigerufen werden konnte. Ohne das Hin zukommen des Hundes hätte der Gestürzte bei -der strengen Kälte die Nacht kaum überlebt. Meißen. Oberhalb -des LämmerhauseS an der Wilsdruffer Straße war eine -em Handelsfleischer Schumann gehörige Kuh, wahrscheinlich infolge der Glätte, die Böschung hinab gestürzt. Sie blieb jedoch im -Gebüsch hängen, so -aß ein Ab- stirrz auf den Bahnkörper -vermieden wurde. Mannschaften der Feuerwehr gelang es mit großer Mühe unter Verwen dung von Gurten und Seilen das Tier aus seiner gefähr lichen Lage zu befreien. Heyersdorf bei Crimmitschau. Infolge Scheuens seines Pferdes Lurch einen schneoschuhlau-fen-en Schuljungen ver unglückte -er Gutsbesitzer und Gemeindevorsteher Iwan Kah lert mit seinem Schlittengeschirr so schwer, daß er ins Kran kenhaus übergeführt werden mußte. Das Pferd stürzte mit -em Schlitten kopfüber in den Dorfbach. Dabet wurde der Schritten zertrümmert. Kahlert wurde in einen Gkacheldrahk- zaun geschleudert und erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht. DlEstS ÄlsN Ur amllkhrv BslumMmschUNGts »er Amlshauptmarmschafi, »es Amtsgerichts »mA »es Sta-tral» zu Dippst-iswal-e M Oertliches und Sächsisches. I Dippoldiswalde. Die vergangene Nacht war die bisher vteste dieses Winters. Das Thermometer sank -bis auf 19 «ad L. k Dippoldiswalde, 19. Januar. Gestern abend hielt der bewerbe- und Volksbi-ldungSvereln wieder inen Vortragsabend ab, den ersten im neuen Kalenderjahre. )er „Reichskronensaal" war sehr gut besetzt. Aber eS war och für n o ch mehr Platz. Und die nicht da waren, — auS oller Ueberzeugung sei's gesagt, — die haben etwas ver ätzt. „Des Erzgebirges alter Silberberg- lau" war das Thema und Lehrer Melzer, Dresden, der kedner. Der Name Melzer bedeutet für uns ein Programm, vs freilich nur -er voll auskostet, der auch mit dem Herzen u hören und zu sehen versteht. Dann aber ist's auch ein wirklicher Genuß. Manchem ist das angeboren, viele wüsten es erst lernen und -haben es -im Gewerbeverein wohl hch schon.gelernt —-Gelegenheit dazu war jedenfalls vor- vnden. Nicht, daß die Ausführungen des geschätzten Red ers in MolkenkukukSheim sich tummeln. Mit Nichten, lber er weiß allem, selbst dem scheinbar Nüchternsten, auch ßs Gemütvolle und in edelstem Sinne Künstlerische abzuge- Mnnen und in Wort un- Bild Lem aufmerksamen Zuhörer Ausweis wer die Einnahmen und Ausgaben des Bezirksverbaude» ippoldiswald« in den Monaten April 1928 bis Dezember 1928. (BeträgeMIkausendlRelchsmarkji-^»»^ Arbettslosenfarsorge und Wohnungswesen) Arbeitslosenfürsorge (Krisensürsorge) i Wohnungswesen Besondere gemeinnütze Anstalten u. Einrichtungen iSonstlg« Beztrksoerwaltung «soweit nicht unter 1—7 aufgeführt) ' - Ausgaben insgesamt Mithin: Mehrausgabe bzw. Mehreinnahme 8. Außerordentlicher Haushalt. (Hiervon entfallen rund 150 apf noch auszuzahlende Wohnungs- baudarlehen, Ziff. 3 ff. u. 6) M vermitteln. Redner schilderte die Entstehung des säch- Uchen Erzbergbaues vor rund 799 Jahren; seine Technik Lber Ryd unter Tage won da bis zu seinem von der veränderten Volkswirtschaft erzwungenen Ende; seinen Aufstieg, der ihn bim Segen werden ließ für Las ganze Land, aber auch seinen Niedergang; die Organisation des Bergbaues un- -er Berg knappen; die schöne Bergmannstrvcht, die -urchgebildetste in Deutschlands vor allem aber Len Bergmann selbst in seinem Ureigenen, schlichten, tiefreligiösen, aber auch abergläubischen Wesen von -der Wiege -dis zum Grabe, sein Leben un- das Kiner Familie in Freu- un- Leid. Eine wirkungsvolle Unterstützung fanden die Ausführungen durch di« von C. Scheid hau er, Dresden, mit sch-öner BaritonstimMe vor- ketrageney^asten Bergmannsreihen und Berglieder (am >Kla- »ier begleitet von N Richter, -er -le Lieder selbst für Ordentlicher Haushalt. 1. Einnahmen D Steuern U Ileberschaffe der Vermögensverwaltung, aus Be- M trieben u.Unkernehmungen (nach Abzug d.Znschüffe) M Sonstige Einnahmen Ma) Allgemeine Bezirksoerwallung Fd) Schulwesen M c) Wegebau und -Unterhaltung K«i) Wohlfahrtspflege u. Gesundheitswesen (ausschl. M Arbettslosensürsorge und Wobnungswesen) M e) Arbettslosenfarsorge lKrisenfürsorge) U k) Wohnungswesen M g) Besondere gemeinnützige Anstalten und Eln- U richlungen I d) Sonstige Bezirksoerwallung Einnahmen insgesamt l Il.^lnsgaben Allgemeine Bezirksoerwaltung Schulwesen eitzeritzJeikmrg Tageszeitung mW Anzeiger siir DippolNswal-e, Schmie-eberg U.A. Jahressoll Ist^Linnahmeod.I Jst-Su-gabe seit I Beginn des Rechnungsjahre-! 342 203 92 559 404 53 4 301 '152 104 414 420 41 4 1657 25 148 997 404 56 27 1436 21 138 733 267 43 16 1657 1218 218*