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g Reiqeudra^» » Herold 1 lU 2 Jahre alt. wagen 1 Knabe. Sterbefalle: Paul Georg Schnitgerhans, 4 Monate alt. 9 G< 9 Mer- mih GiebelwohMng Siegmar, Limbacherstr. 20, 1. Et. Zi G« mit sämtlichem Zubehör und elektr. Licht, Preis 290 M., per 1. April zu vermieten. Offerten unter L. S. LV in die Expedition dieses Blattes erbeten. Nachrichte» des Kgl. Standesamtes z» vom 8. bis 14. Januar 1910. Geburten: Dem Handschuhfabrikant Hans Georg Herold — - dem Radspanner Larl Robert Hofmann 1 Knabe; dem StrM Emil Hugo Neuber 1 Knabe: dem Stricher Kurt Alex Haberkot Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 2. Sonntag p. Epiph. den 16. Januar 1910 vB Uhr Predigtgottesdien ft. Parochie Rabenstein. Am 2. Sonntag p. Epiph. den 16. Januar 1910 vor^ dargebracht worden sind, sagen wir unseren herzlichsten Dank. »ivkarL Hüller und rrau. Vottlob Müller als Großvater. Rabenstein, am 13. Januar 1910. hinter dem langsam fahrenden Wagen her. Fortsetzung folgt. Uhr Predigtgottesdienst. 8 Uhr ev. Jünglingsverein, Mittwoch, den 19. Januar abends 8 Uhr ev. Junker frauenverein. Freitag, den 21. Januar 1910 Dorin. 10 Uhr Woch^ Kl kommunion. Wtzm Halbere in Reichenbrand 1. April beziehbar. Näheres Reichenbrand, Weststr. 20. MM WDmW 170 und 180 Mark, sowie 1 Wohnung mit 3 Zimmern, Küche, Vorsaal rc. für 300 Wark, letztere für Geschäftsmann passend, zu vermieten. Rabenstein, Neubau Spindler. Lür die überaus /.LÜIreiciieu Leweise der Liebe und auiricüftAeu dHInLlune beim Heim- ALQAe unserer liefen Nutter, unverAesslieUen Doebler, 8cbwester, 8cbwLAerin und 8cb wieder- tocbter, brau ^nna Nsrie ver^. üruner Zseb. Oessner sprechen wir bierdurcb unseren ber^Iiebsteu Oalib aus. Orüna, den 12. JunuLr 1910. 6iU8t. 6ttz88U«r und krau Lis Litern nebst übrigen Hinterbliebenen. Dank. Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme, die uns beim Begräbnis unserer lieben kalt geworden und scharfer Wind wirbelte den Staub auf, Gerda sah, wie ein Mann im raschen Laufe um,die Ecke bog, einen Vorübergehenden anhielt und irgend etwas fragte, und dann direkt auf das Haus zuschritt. Sie hörte, wie jemand die Treppe emporhastete, stolpernd wie in großer Eile- Dann drangen erregte Stimmen an ihr Ohr, es wurde hin- und her geredet. Als die Flur klingel ertönte, stand sie und lauschte, das Herz hämmerte und pochte, sie wußte eigentlich nicht warum. Die Stief mutter ging gerade, um zu sehen, wer da sei, als Gerda vorsichtig den Riegel zurückschob und die Türe ein wenig öffnete, um besser hören zu können. Plötzlich wurde sie leichenblaß, ein heftiger Schrecken lähmte ihr die Glieder, die Worte: „Schlaganfall — draußen beim Eichenwäldchen — unweit der Meierei,"' — hatte sie deutlich gehört. Namen loses Entsetzen bemächtigte sich ihrer, aber dann raffte sie sich auf und stand mit weit aufgerissenen Augen, zitternd am ganzen Körper, vor dem Unglücksboten, der sie mitleidig betrachtete. „Mein Vater," — stammelte sie bebend, „sagen Sie, was ist geschehen?" „Ein Unglück, Fräulein," sagte der Mann teilnehmend, „es ist freilich ein harter Schlag, wenn so etwas passiert, aber — du lieber Gott. Ihr Vater starb völlig schmerzlos, kein Laut, kein Stöhnen war vernehmbar, ich glaube nicht, daß er noch etwas fühlte." „Allmächtiger — mein Vater — er ist — tot?" schrie sie auf, überwältigt von dem Entsetzlichen, das sie nicht zu fassen vermochte. „Tot," wiederholte sie dumpf, — „es ist doch nicht möglich — und ich — ich durfte nicht bei ihm sein, er war allein — ganz allein, das werde ich nie in meinem Leben überwinden!" Gerda warf einen Blick des Haffes auf ihre Stiefmutter, Wohnung, direkt der Pelzmühle gegenüber, bestehend aus einer Erkerstube, Schlafstube, Küche, Vorsaal und 2 Kammern an ruhige Leute oder an einzelne Dame zu vermieten. Elektrische Lichtleitung vorhanden. Reichenbrand, Nevoigtstr. 27. tot war, Immer sah sie ihn vor sich, wie er vor ein Stunden sich mit leisem Seufzer zum Gehen wandte, uiP nun — nun lag er da, starr und kalt, — die alte hatte wohl recht, der Kampf war nun zu Ende, er duri^ ruhig schlafen. Aber sein Kind war nun ganz allein. Draußen fuhr ein Wagen vor, der den Toten abzuhouK kam. Gerda stammelte einige Worte des Dankes, die a!p Fran sprach etwas von christlicher Nächstenpflicht oder gleichen, — dann entfernte sich das Mädchen und schr^ die zwar blaß vor Schrecken, aber äußerlich ziemlich ruhig zugehört hatte. „Weshalb mußte ich ihn gerade heute allein gehen lassen, hätte ich es doch nicht getan!" stöhnte Gerda fassungslos. „Machen Sie sich daraus keinen Vorwurf," beschwichtigte der Fremde das junge Mädchen. „Sie hätten ihrem Vater nichts helfen können; er fiel hin, wie vom Blitz getroffen. Ich war gerade dabei, als es geschah. Da die Meierei ganz in der Nähe ist, holte ich von dort Leute und wir trugen ihn dorthin und legten ihn auf ein schnell hergerichtetes Lager. Er lebte noch und mir schien es, als wollte er etwas sagen, doch brachte er keinen Ton heraus; aber er bewegte die Lippen, ich habe es deutlich gesehen. Auch be merkte ich, daß seine Augen unausgesetzt an der Türe hingen, als erwarte er jemand. Das dauerte indes ein paar Minuten dann sank er völlig zurück, — es war vorbei! Einer von den Leuten wurde gleich'zum Doktor geschickt, aber der konnte auch nichts mehr helfen; jedoch kannte er den Toten und beauftragte mich, die Angehörigen zu verständigen. So bin ich denn schnell hergelaufen." Gerda weinte und schluchzte heftig. „Und was soll denn jetzt mit dem Vater geschehen?" Sie war ganz ratlos. Der Mann zuckte die Achseln. „Es wird wohl am besten sein, wenn Sie ihn gleich nach der Leichenhalle schaffen lassen, Fräulein; oder wünschen Sie, daß man ihn hierhertransportiert?" „Nein, nein, nicht hierher — um Gotteswillen nicht hierher!" schrie Frau Emilie entsetzt und schlug die Hände vor das Gesicht, die Zähne klapperten ihr förmlich vor Angst und Grauen. „Ich kann keinen Toten sehen, ich fürchte mich — ich will ihn nicht sehen." Gerda sagte kein Wort mehr. Ihr Körper bebte vor verhaltenem Weh, zitternd legte sie die Wirtschaftsschürze ab, schlüpfte in die Jacke und wollte an der Stiefmutter vorbei, der Türe zu. „Wohin gehst du?" fragte Emilie ängstlich. „Zu meinem Vater, — ich will ihn noch einmal sehen." Die Frau Professor schüttelte sich. „Bleibe hier," sagte sie, „ich will jetzt nicht allein sein, es wird schon ganz dunkel, du kannst doch nichts helfen, mir ist so unheimlich, es ist so still, — ich — ich fürchte mich!" Ein verächtlicher Ausdruck erschien aus Gerdas schönem, bleichem Gesicht. „So komm mit, aber beeile dich!" „Nein, — nein, ich sterbe vor Grauen!" Frau Emilie lief aufgeregt hin und her, Gerda schritt stumm hinaus, ohne die Stiefmutter eines Blickes zu würdigen. „Die Toten tun doch keinem etwas," sagte der Mann und schickte sich an, dem Mädchen zu folgen. Gerda eilte so schnell vorwärts, daß er sie kaum einzuholen vermochte. Sie sah sich auch nicht nach ihm um. Die Meierei War in einer Viertelstunde erreicht. Vor dem Hause stand eine Menge Leute, die das traurige Ereignis herbeigelockt hatte, flüsternd beisammen. Der Tote lag in einem einfachen Zimmer zu ebener Erde, dessen Fenster geöffnet waren. Ein paar Kerzen brannten auf dem Tisch und flackerten im Luftzug hin und her. Neber das Gesicht des Verstorbenen hatte man ein weißes Tuch gebreitet; das Gemach war leer, niemand hielt Wache bei dem stillen Schläfer, der Doktor hatte sich bereits entfernt. Gerda stürzte mit einem lauten Aufschrei neben dem Lager nieder, dort verharrte sie unbeweglich und tausend Gedanken durchschwirrten ihren Kopf. Nun war sie ganz allein, ganz verlassen. Ein namenloser Schmerz hatte sich ihrer bemächtigt. „Vater, mein lieber Vater," schrie sie auf, „wie konntest du von mir gehen, du sagtest doch selbst, daß ich dich noch im ganzen oder geteilt ab 1. April zu ver- für alleinstehende Frau zu vermieten mieten Rekchenbrand, Rabenst. Str. 12. Schweige still. Vertraue dich dem Licht der Sterne, Beschleicht dein Herz ein bittres Weh; Sie sind dir nah' in weiter Ferne, Wenn Menschen fern in nächster Näh'. Und hast du Tränen noch, so weine, O, weine satt dich ungeseh'n, Doch vor dem Äug' der Menschen scheine, Als wär' dir nie ein Leid gescheh'n. Verdammt die Welt dich in Verblendung, So such' auf stillem Waldespfad Dir neuen Mut für deine Sendung; Für treu Beharr'n und edle Tat Trügst du den Sieger in der Brust. Doch nie den Menschen laß es seh'n, Wie schweren Kampf du Kämpfen mußt, Wie tiefes Leid dir oft gescheh'n. Ist dir ein schönes Werk gelungen, So sei's zu nennen dir ein Ruf, Hast du ein treues Herz errungen, So denke, daß es Gott dir schuf. Wenn deine süß entzückte Seele Ganz voll von heil'ger Freude ist, O, nicht den Neid der Menschen wähle Zum Zeugen, daß du glücklich bist. Verachte kühn der Selbstsucht Streben, Wie oft sie dir Verfolgung schwur, Vor keinem Throne steh' mit Beben, Furcht hegt ein bös Gewissen nur. Demütig wirf in nächt'ger Stille Vor deinem Gott dich auf die Knie And bete: „Es gescheh' dein Wille", Doch vor dm Menschen beug dich nie. And wenn dir Gottes Ratschluß sendet Der schwersten Prüfung höchste Pein, Dann hast du's ganz ihm zugewendet, Mit ihm zu tun und dir allein; Davon laß nie die Lippen sprechen, Ob dir das Herz auch brechen will, Latz es in tausend Stücke brechen, Doch vor den Menschen schweige still. Schöne grotze Halb-Etage für 1. April 1910 zu vermieten. Wo? sagt die Expeditton dieses Blattes. Herrschaftlich eingerichtete Wohnung mit Zubehör und Garten, Innen-Klosett, Wasserleitung, Bad, elektrische Beleuchtung 2 Balkons, (Sonnenseite), per 1. April oder früher zu vermieten. Miete 600 Mark. Näheres Villa Reichenbrand. Wohnung mit Alkoven, 2 Kammern per 1. M! zu vermieten. Zu erfahren in der Exl^ dieses Blattes. > Studt zu »ermicku bei Blauhut, Rabenstein, Kirchstr.^ Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff W vom 7. bis 13. Januar 1910. Geburten: Dem Strumpfwirker Richard Paul Seim 1 Mädche^*^ dem Schneider Johann Paul Papistok 1 Mädchen; dem Geschi» führer Paul Richard Hünig 1 Knabe; dem Geschirrführer Rick»( Paul Selbmann 1 Mädchen; dem Tischler Richard Reinhard M so nötig habe! Nur noch einmal sieh mich an, nur ein einziges Mal!" Alles blieb still, nur am offenen Fenster zeigten sich^ paar neugierige Gesichter, die das in Schmerz und Mtiefcl versunkene Mädchen mit mitleidigen Blicken betrachteten, "rvai Mit schlürfenden Schritten kam jetzt eine alte Frau Sie blieb vor Gerda stehen und begann auf dieselbe einM reden: „Trösten Sie sich, Fräuleinchen, Ihrem Vater nun wohl, er hat ausgekämpft, er hat es überstanden. M M>ß denken Sie, so einen schönen, schmerzlosen Tod wie er hattew^ man meint, er schläft nur." kub. Sie hob sachte das Tuch von dem Gesicht des Verstorbene^^ und betrachtete ihn aufmerksam. „Sehen Sie nur, wie ruhig und friedlich er — Gar nicht entstellt." — Gerda konnte es noch immer nicht fassen, daß ihr Vatep Vognsv in allvn pfvkiagen, emxüebit im Hnrvl-Vvi-Kauf vkukedk üoMelirkMkrki vormals Krimer L Komp. 1 Knabe. Aufgebote: Der Strumpfwirker Larl Mvritz Fischer mit A:N. Ln Minna verw. Steinbach geb. Krahnert, beide wohnhaft in Reichk^lsö brand. SterbefäUe: Dem Stricker Herm. Otto Barthel 1 Sohn 1 MonatL^Umb Nachrichten des Kgl. Standesamtes zn Siegmar id u, vom 6. bis 12. Januar 1910. km Geburten: Dem Schlosser Max Hugo Schindler 1 Mädchen; Buchhalter Simon Baermann 1 Knabe; 1 Mädchen; dem Lehrer Larl Friedrich Härtig 1 Mädchen. MD Eheschließungen: Der Zollbeamte Heinrich Hermann HachelbeM^L wohnhaft in Tannenbergsthal mit der Haustochter Alma WaM Margarete Müller, wohnhaft in Siegmar. M Sterbefalle: Der Oekonomie-Verwalter Karl Alfred Richter, 21ILM Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu RaveasteD vom 8. bis 14. Januar 1910. M Geburten: Dem Kaufmann Theodor Georg Paul Gumprecht 1 SohM dem Schlosser Emst Bemhard Müller 1 Sohn; dem HandarbeW Wilhelm Oswald Büchner 1 Tochter. Hierüber 1 unehelich geboreNM Mädchen. M SterbefäUe: 1 Tochter dem Struinpfwlrker Richard Bernhard MüliM (Stube mit Alkoven), an ruhige Leute zu vermieten Siegmar, Limbacherstr. 20, 1. Et. Wohnung, bestehend aus großer 3fenstr. Stube nebst kleiner Stube mit Alkoven für 130 Mk. per 1. April zu vermieten. L. VövNoritL, Reichenbrand. KamLbSl'l' sum Mitbewohnen el» möbl. Zimmers gesucht- Siegmar, Larolastr. 3, 1 TreS Anständiges Mädchen iN kann Loqis erhalten , Siegmar, Hoferstr. 39, pari. lD WMUMMWMZ Siegmar, Amalienstr. 1, part. reZ Reichenbrand, , Eine schön gelegene nung, bestehend aus 1 Woh'"1 zimmer, Schlafzimmern»!» Kim in ruhigem Hause per 1. AP* oder eher zu mieten gesucht^- Offerten unter IL ^4 au die Exped. dss. 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