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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band 1968
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Band 1968
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Lehren des November Aus dem Referat von Prof. Dr. Ernst Diehl, Mitglied des ZK der SED, auf dem IV. Deutschen Historikerkongreß der DDR Die gewaltige revolutionäre Mas senbewegung im November 1918 er schütterte die Macht des deutschen Monopolkapitals in ihren . Grund festen. Der deutsche Imperialismus war nicht mehr in der Lage, mit den alten Mitteln und Methoden seine Herrschaft zu behaupten. Die Bedin gungen des Klassenkampfes zwangen ihn, seine Strategie und Taktik we sentlich zu verändern. Der Weltimperialismus und der deutsche Imperialismus standen vor fünfzig Jahren vor einer in vieler Hinsicht neuen Situation. Wodurch war sie gekennzeichnet? Historische Wende 1. Die Große Sozialistische Oktober revolution hatte das Kräfteverhält nis in der Welt grundlegend zugun sten des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus verändert. In der größten demokratischen Tat der bisherigen Menschheitsgeschichte war erstmals die Macht der ausbeu tenden Minderheit gestürzt und die Macht der großen Mehrheit der bis her Ausgebeuteten und Unterdrück ten errichtet worden. Die einheit liche Front des Weltimperialismus war durchbrochen. Die Sowjetmacht in Rußland wurde zum mächtigen Bollwerk der internationalen Arbei terklasse, aller progressiven Kräfte. 2. Mit der Errichtung der Diktatur des Proletariats in Sowjetrußland und den revolutionären Ereignissen in anderen Ländern erhielt die Ar beiterklasse im Weltmaßstab eine neue Stellung. Sie gewann auch in vielen kapitalistischen Staaten trotz starker Einflüsse bürgerlicher Ideo logie an politischer Reife und Kampf entschlossenheit. In vielen Ländern vollzog sich eine beschleunigte Links entwicklung in der Arbeiterbewe gung. 3. Über die Arbeiterklasse hinaus hatten breitere Volksschichten be gonnen, ihre Kraft zu erkennen, ihr Selbstbewußtsein war gewachsen. Der imperialistische Krieg hatte ihren Haß gegen die bestehende Ordnung anwachsen lassen. 4. Seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution war die Popula rität der Ideen der Demokratie und des Sozialismus unerhört gestiegen. Sie drangen immer tiefer in das Be wußtsein breiter Volksschichten vieler kapitalistischer Staaten und kolonialer Länder ein. Diese grundlegend veränderten Bedingungen waren in gewisser Weise für alle imperialistischen und kapitalistischen Länder gültig. Sie wirkten jedoch in Deutschland be sonders tief, weil Deutschland ange sichts der militärischen Niederlage im ersten Weltkrieg und der raschen Verschärfung der Klassenkämpfe zum schwächsten Kettenglied im Sy stem des Weltimperialismus gewor den war. Angesichts dieser Situation war es für die deutsche Bourgeoisie beson ders dringend, nach neuen Mitteln und Methoden zu suchen, um ihre Herrschaft zu behaupten, nach neuen Ideen, die es ihr ermöglichten, ihren Einfluß auf die Voiksmassen zurück zugewinnen und diese im Sinne des Monopolkapitals zu manipulieren. Viele der in’ den damaligen Klassen auseinandersetzungen geborenen Methoden und Ideologien wurden von der imperialistischen Konter revolution in den vergangenen fünf zig Jahren weiterentwickelt und ver feinert. Die Analyse der Strategie und Taktik der deutschen Groß bourgeoisie unmittelbar vor und während der Novemberrevolution hilft, die heutigen Machenschaften der Konterrevolution zu durch schauen und zunichte zu machen. Der Hauptinhalt dieser neuen Methode war, die Grundlagen der im perialistischen Staatsmacht zu er halten, aber - durch das Auswechseln einzelner besonders diskreditierter Personen und die Beseitigung beson ders krasser Auswüchse des imperia listischen Systems den Volksmassen einen grundlegenden Wandel vorzu- täuschen. Um das Streben der Volks massen nach wirklicher Demokratie in ein für ihre Herrschaft ungefähr liches Fahrwasser zu lenken, griff die Mehrheit der deutschen Groß bourgeoisie selbst die Losung der Demokratie auf. Die gleichen Kräfte, die in der Vergangenheit jede echte demokratische Regung brutal ver folgt hatten, scharten sich in dieser Krisensituation, wie es schon Engels vorausgesagt hatte, um das Banner der „reinen“ Demokratie und des Parlamentarismus. Um die Macht betrogen Die Bourgeoisie gestaltete ihr Par teiensystem entsprechend den verän derten Bedi ngungen um. Kei ne der sich neu konstituierenden bürgerlichen Parteien verzichtete in ihren Partei namen auf die Begriffe „Volk“ oder „Demokratie“. In Aufrufen und Er klärungen sprachen bürgerliche Politiker vom „Mehrheitswillen des Volkes“ und von „demokratischer Entwicklung in Ruhe und Ordnung“. Die Forderung nach einer „demokra tischen Nationalversammlung“ wurde zu einer Hauptlosung der Konter revolution. Die von der Bourgeoisie und den Großgrundbesitzern zur Be kämpfung der revolutionären Bewe gung gebildeten Organe nannten sich unter Mißbrauch revolutionärer Begriffe „Bürgerräte“ und „Bauern- räte", die Regierung, die den Kampf gegen die Revolution führte, be zeichnete sich als „Rat der Volksbe auftragten“. Hinter dieser demokra tischen Phraseologie verbarg sich die Absicht, die Konstituierung der Macht des Monopolkapitals in ver änderter Form zu ermöglichen. Da durch gewann das Finanzkapital eine größere Beweglichkeit in den Klas senauseinandersetzungen, im Ringen um die Wiederbefestigung seiner Macht. Den Forderungen der Volksmassen nach einer grundlegenden Umgestal tung der sozialen Verhältnisse, ihrem Streben nach Sozialismus suchte die Konterrevolution durch soziale De magogie und durch Teilzugeständ nisse zu begegnen. Selbst bürger liche Parteien erklärten sich für die Sozialisierung oder für „die Über führung dazu geeigneter Industrie zweige in das Eigentum der öffent lichen Hand“. Die Vertreter der be deutendsten Monopolgruppen änder ten vorübergehend ihren Herr-im- Hause-Standpunkt und erklärten sich — als die revolutionären Arbei ter darangingen, wirkliche Mitbe- bestimmung in den Betrieben durch zusetzen — bereit, das Arbeitsgemein schaftsabkommen mit den rechten Gewerkschaftsführern zu unter zeichnen. Das Ziel dieses Abkom mens legte der Geschäftsführer des „Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller“ offen dar. Es ging darum, in der „Masse der or ganisierten Arbeitnehmer“ den Ge danken „der Zusammengehörigkeit, der Solidarität mit den Unterneh mern“ zu wecken, um so einen „Weg ... zum Besten der deutschen Industrie“, zu ihrer „Rettung“ zu finden. Die wendigsten Vertreter der deutschen Großbourgeoisie erklärten sich bereit, sogar die sogenannte Sozialisierungskommission zu akzep tieren, wobei sie diese als ein Mittel betrachteten, um nicht nur die Ent eignung des Monopolkapitals zu ver hindern, sondern auch die staats- monopolistische Entwicklung zu fördern. Ähnlich wie später immer wieder verband das deutsche Finanzkapital dies alles mit einer Verschärfung der nationalistischen Hetze und vor allem mit der Schürung des Anti bolschewismus. Sie fürchteten die Massen Das entscheidende Element der strategischen Neuorientierung des deutschen Großkapitals aber war der Versuch, mit Hilfe der rechts opportunistischen Partei- und Ge werkschaftsführer die Arbeiter klasse an den imperialistischen Staat zu binden. Angesichts der neuen weltgeschichtlichen Stellung des Proletariats hatte die Ausnut zung des bürgerlichen Einflusses in der Arbeiterbewegung für die Bour geoisie gewaltig an Bedeutung ge wonnen. Das galt für alle kapitali stischen Länder, hatte aber ange sichts der Tiefe der Klassenausein andersetzung in Deutschland beson deres Gewicht. Hierin sah die deut sche Großbourgeoisie die entschei dende Voraussetzung, um über die tiefe Erschütterung ihrer Macht hinwegzukommen, um dem Schick sal zu entgehen, das die Arbeiter und Bauern Rußlands unter Führung der Partei der Bolschewiki ihrer Bourgeoisie bereitet hatten. Man muß sagen, daß die rechten Führer der deutschen Sozialdemo kratie auf die ihnen vom deutschen Finanzkapital zugedachte Rolle voll eingestellt waren. Diese Führer hat ten der deutschen Großbourgeoisie am Beginn unseres Jahrhunderts beim Übergang vom Frieden zum Krieg Hilfestellung gegeben. Sie wa ren am Anfang des ersten Weltkrie ges offen auf die Seite des deutschen Imperialismus und Militarismus übergegangen. Jetzt, in der bisher tiefsten Krise des deutschen Im perialismus, gingen sie noch einen Schritt weiter und bildeten eine kon terrevolutionäre Regierung, um die imperialistische Staatsmacht vor dem Ansturm der Massen zu retten. Erst die aktive Beteiligung der rech ten sozialdemokratischen Führer ge stattete es der Konterrevolution, in solchem Umfang unter den Losun gen „Demokratie“ und „Sozialismus“ aufzutreten, wie sie es in der No vemberrevolution vermochte. Die rechten sozialdemokratischen Führer konnten die große Populari tät der alten revolutionären deut schen Sozialdemokratie für ihre ar beiten- und volksfeindliche Politik ausnutzen. Demagogisch knüpften sie an das Sehnen der Massen noch De mokratie und Sozialismus an und ga ben ihre Politik als Weg zu diesem Ziel aus. Die bürgerlich-demokrati schen Rechte und sozialen Freihei ten, die von den revolutionären Mas sen erkämpft worden waren, stellten rechte sozialdemokratische Führer — die gleichen Führer, die bis zuletzt den Ausbruch der Revo lution zu verhindern suchten - als Früchte ihrer Politik hin. Ihr Wirken — und das stimmte völlig mit der neuen Taktik der Bourgeoisie überein — lief indessen pur darauf hinaus, einige der schlimmsten Auswüchse der impe rialistischen Ordnung zu beseitigen und einzelne unvermeidliche Refor men vorzunehmen, ohne das impe rialistische System selbst anzutasten, ja um es gerade dadurch zu retten. Sowohl in der Ausnutzung demago gischer Losungen wie im Nationa lismus und Antibolschewismus stimmten die bürgerliche Konterre volution und die rechten sozialde mokratischen Führer völlig über ein. In der Novemberrevolution 1913 vermochte es der deutsche Imperia lismus, einen Sieg der Arbeiterklasse zu verhindern und die Revolution niederzuschlagen. Es war ein Zei chen für die Veränderung des inter nationalen Kräfteverhältnisses, daß die konterrevolutionären Kräfte ihre Macht in Deutschland nur behaup ten konnten, indem sie sich einer hemmungslosen sozialen und demo kratischen Demagogie bedienten und sich der aktiven Mitwirkung der rechten sozialdemokratischen Füh rer versicherten. Die Konterrevolu tion trat in einer den veränderten Umständen angepaßten Art und Weise auf, was es vielen erschwerte, sie zu durchschauen. Das war in die sem Umfang und in diesen Formen etwas Neues im weltweiten Klassen kampf zwischen Sozialismus und Im perialismus. Heute keine Chance Heute, angesichts des durch die Kraft des Sozialismus geschaffenen internationalen Kräfteverhältnisses, befindet sich der Weltimperialismus in einer qualitativ neuen strategi schen Situation. Er antwortet auf die Schwächung seiner Position mit ge steigerter Aggressivität. Im Rahmen der Globalstrategie des USA-Impe rialismus und der Bonner sogenann ten Ostpolitik nimmt dabei, wie wir aus den Klassenauseinandersetzun gen der vergangenen Monate gut wissen, die psychologische Krieg führung eine Schlüsselstellung ein. Der imperialistische Klassengegner versucht, wieder mit aktiver Hilfe rechter sozialdemokratischer Führer unter demokratischen und soziali stischen Losungen Boden zu gewin nen. Er wendet Methoden an, deren er sich schon in der deutschen Novemberrevolution bediente. Er kämpft mit noch raffinierteren Mit teln, mit einer noch weit verfeiner ten Demagogie gegen die Arbeiter klasse und die anderen Werktätigen im eigenen Herrschaftsbereich, ge gen die sozialistigchen Staaten, die Hauptkraft des gesellschaftlichen Fortschritts in unserer Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Doch was damals Erfolg haben konnte, ist heute zum Schei tern verurteilt. (Aus ND vom 10. Oktober 1968) (Fortsetzung von Seite 3) sehen Systems des Sozialismus als Ganzes für alle Teile der Bevölke rung recht sichtbar war und ist. So blieben in der DDR die bedeutenden Erfolge in Technik, Wissenschaft, Ökonomie, Politik und hinsichtlich der Erhöhung des Lebensstandards nicht aus. Auch Sik und seine Anhänger konnten das gut beobachten und, wenn sie nur gewollt hätten, studie ren, um fruchtbare Anregungen für die Weiterentwicklung der soziali stischen Wirtschaft der ÖSSR zu ge winnen. Sie hielten aber an ihrer Marktwirtschaftskonzeption fest. Realistische Kräfte in der KPÖ und ihrer Führung, die sich dagegen wandten und vor den absehbaren Gefahren und Konsequenzen warn ten, wurden von ihnen diffamiert. Mit einem gehörigen Schuß Über heblichkeit erklärte ihnen und der Öffentlichkeit Sik belehrend: „Einige Propagandisten, die unsere Ansichten und Lösungen auf ihre Art und Weise als ein bestimmtes Abgehen von der sozialistischen Wirtschaft, als einen Verzicht auf die sozialistische Planung, als eine Rückkehr zu den kapitalistischen Marktverhältnissen und sogar als einen allmählichen Übergang zum kapitalistischen Unternehmertum auslegen, haben offenbar — von den eigenen geheimen Wünschen über mannt — nicht beachtet, daß wir von den sozialistischen Ware-Geld- Beziehungen, vom sozialistischen Markt, von sozialistischen Betrieben sprechen und daß gerade darin die grundlegende Besonderheit unserer Wirtschaft zum Ausdruck kommt, die sie von der kapitalistischen Wirt schaft unterscheidet.“ Dieser Angriff auf die Partei war mit der kategorischen Forderung nach Orientierung auf die soge nannte Marktwirtschaft verbunden und richtete sich damit auch gegen die Grundlinien der sozialistischen Wirtschaftspolitik. Damit wandte er sich zwar noch nicht direkt und of fen gegen die Partei und die von ihr festgelegte sozialistische Wirt schaftspolitik. Faktisch suggerierte er aber bereits damals eine Einstel- Zur Eskalation einer konterrevolutionären Wirtschaftskonzeption lung gegen sie; wie wir heute wis sen, leider nicht ohne Erfolg. Die dritte Etappe der Eskalation der konterrevolutionären Wirt schaftskonzeption Siks begann An fang 1968. Nach dem Januar-Plenum der KPÖ sah er keine Veranlassung mehr, seine antisozialistischen Pa rolen noch relativ verhalten, sozusa gen mit vorgehaltener Hand, zu pro pagieren. „Die Wurzel des Übels liegt im politischen Bereich, in der Arbeitsweise der Partei überhaupt“, behauptete er in der in Wien erschei nenden Zeitschrift „Weg und Ziel“. Er forderte, nunmehr ganz offen, die „Wirtschaft der Betriebe von der Vormundschaft des Staates“ zu lö sen und den Markt zum Hauptkrite rium aller ökonomischen Entschei dungen zu machen, bei denen der Plan bzw. die Planung nur noch se kundäres und formelles Zubehör sein sollten. / Diese Linie war unverkennbar konterrevolutionär; denn sie sollte von dem angeblich unpolitischen Gebiet der Ökonomie her politische Tatsachen schaffen. Welcher Art diese Tatsachen sein sollten, wurde — auch ohne nähere Analyse der Sikschen Konzeption — schon ziem lich deutlich durch den Beifall, mit dem sie von den westlichen Gazetten bedacht wurde. Und beobachtete man die finanziellen „Hilfs“-Ange bote westdeutscher Finanzkapitali sten, die im Zusammenhang mit den Absichten des Imperialismus in der ÖSSR ebenso gezielt waren wie die Lieferung von Sendeanlagen und Waffen durch, westdeutsche Kon zerne, so wurde erst recht völlig klar: Siks ökonomischer Konzeption sollte ideologisch, politisch, ökono misch und militärisch zur Verwirkli chung verholfen und der vollständi gen Restauration des Kapitalismus in der ÖSSR damit der Weg geebnet werden. Welche Folgen aber hätte das für die Arbeiterklasse und alle Werktätigen der ÖSSR gehabt? Genau die gleichen, die wir als Rea lität in der gesamten kapitalistischen Welt täglich vor Augen haben: Ar beitslosigkeit, soziale Unsicherheit, Preiserhöhungen, wirtschaftliche La bilität, Krisen, Konkurrenzkampf und gegenseitige Entfremdung. Das wären die katastrophalen Folge erscheinungen gewesen, wenn es Sik und seinen Anhängern mit äußerer imperialistischer Hilfe gelungen wäre, seine Konzeption durchzuset setzen und zu realisieren. Sik — und nicht nur er — wußte das alles, und er ging seinen Weg vom Revisionisten zum offenen Feind des Sozialismus. Daß sein Land jedoch den Rückfall in das erbarmungslose, brutale kapitalistische System der Ausbeutung und Unterdrückung nicht erleben mußte, das verdankt es dem entschlossenen Handeln der fünf sozialistischen Bruderländer am 21. August 1968. Und sie werden auch in Zukunft den Völkern der be freundeten ÖSSR weiter die Hilfe er weisen, die es ihnen ermöglicht, eine hochentwickelte, effektive soziali stische Planwirtschaft zu gestalten. Worauf ist die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung in unserer Re publik zurückzuführen und was kann überhaupt nur die Grundlinie für eine sozialistische Wirtschaftspoli tik sein? Die Beantwortung dieser Frage berührt grundsätzlich wissen schaftlich-theoretische und prak tische Erfahrungen des Marxismus- Leninismus. Die Interessen der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten können kon sequent nur von einer marxistisch- leninistischen Partei vertreten wer den. Das erfordert, daß die Partei auf der Grundlage des Marxismus- Leninismus wissenschaftliche Vor aussicht und ständige Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung mit einander verbindet. Auf dieser Grundlage beschließt sie nach ge meinsamer Beratung mit den Schöp fern allen gesellschaftlichen Reich tums, den Werktätigen, die notwen digen Maßnahmen und organisiert gemeinsam mit ihnen deren Durch führung. Diese Grundlinie der Arbeit der marxistisch-leninistischen Partei ist der Schlüssel der Erfolge im politi schen, ökonomischen und iedologi- schen Klassenkampf. Sie ist als Ba sis auch unserer sozialistischen Er- rungenchaften von jedem Bürger unseres Staates in vielen Formen und bei vielen gesellschaftlichen Er eignissen erlebt worden und ist je dem als das lebendige Prinzip des demokratischen Zentralismus geläu fig. Es steht bei uns heutzutage kaum mehr außer Frage, daß vor allem auf ökonomischem Gebiet zentral die Grundlinien der Entwicklung festzu legen sind. Nur dadurch ist es mög lich, die gewaltigen Potenzen unserer Produktivkräfte zu höchstem Effekt zu führen. Das Material der jüngsten Tagung der Perspektivplankommis sion des Politbüros des ZK der SED und des Ministerrates charakterisiert das sehr deutlich. Wie der demokratische Zentralis mus im Bereiche der Wissenschaft, Technik und des Hochschulwesens in Verbindung mit der Produktion und den gesamtgesellschaftlichen Erfor dernissen in lebendiger Aktion be stätigt wird, erleben wir selbst seit vielen Jahren. Die 12. Sitzung des Staatsrates, die auch Vertreter unse rer Hochschule mit vorbereiteten und unmittelbar miterlebten, demon strierte erneut, wie die sozialistische Planwirtschaft funktioniert. Auf dem Gebiet der sozialistischen Ökonomie sind wichtige Gebote zu verwirklichen, wie wir das in unse rer DDR bisher erfolgreich getan ha ben: 1. Die planmäßige, proportionale Entwicklung der Volkswirtschaft muß auf der Prognostik der gesell schaftlichen und der wissenschaft lich-technischen Entwicklung beru hen. Die auf dieser Basis ausgearbei tete technisch-ökonomische Politik ist eine Generallinie. Sie wird bis in die Brigaden hineingetragen, be raten und verwirklicht. 2. Das ökonomische System des So zialismus wird als Ganzes und in den selbständigen ökonomischen Einheiten und Institutionen ständig vervollkommnet. Sein Grundge danke besteht in der wirksamen Verbindung der zentralen staatlichen Planung und Leitung in Grundfragen mit der Eigenverantwortlichkeit der sozialistischen Warenproduzenten und der örtlichen Organe für ihr Territorium. 3. Übereinstimmung der persönli chen materiellen Interessen mit den gesellschaftlichen Erfordernissen. Dabei ist die Erwirtschaftung der Mittel für die erweiterte Reproduk tion der Wirtschaftseinheiten ein geschlossen. Diese Erfordernisse charakterisie ren die Wirtschaftspolitik der mar xistisch-leninistischen Partei und des sozialistischen Staates im allgemei nen und die sozialistische Planwirt schaft im besonderen. Wer sie durch eine sogenannte „sozialistische Marktwirtschaft“ ersetzen will, sollte sich darüber im klaren sein, daß auch auf dem Gebiete der Öko nomie die Quadratur des Kreises nie gelingen kann und daß diejenigen, die dennoch Anstrengungen in dieser Richtung unternehmen, sich als Ver fechter einer konterrevolutionären Wirtschaftskonzeption ausweisen. Es ist eine durch die Praxis der so zialistischen Länder bestätigte Er kenntnis, daß man Bewährtes be wahren, weiterführen und zu neuer Qualität entwickeln und dazu neue Erkenntnisse hinzufügen soll. Wir haben es in den vergangenen zwei Jahrzehnten so gehalten und haben nicht nur gute Erfahrungen damit gemacht, sondern auch gute, von aller Welt anerkannte Erfolge errun gen. Wir haben aber auch nicht aufge hört, von unseren Freunden zu ler nen, vor allem von der Sowjetunion und von der KPdSU, mit denen wir auch stets bereit waren und sind, un seren Klassenbrüdern zu helfen. Des halb kann das tschechoslowakische Volk unserer vollen Unterstützung bei der Festigung und Weiterent wicklung ihrer sozialistischen Ord nung sicher sein. Hoch schulspiegel Redaktionskollegium: Dipl.-Lehrer H. Model (verantwortlicher Redak teur), Ing. Chr. Dölling, W. Frotscher, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Dipl.-Ing, Schön, Dipl.-Lehrer H. Meyer, Dr. K.-H. Reiners, E. Schreiber. Herausgeber: SED-Hochschulpartei- organisation der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt. Veröffent licht unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druck: Druckhaus Karl-Marx-Stadt, 2544
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