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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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- Ausgabe Nr. 1, Januar -
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- Ausgabe Nr. 15, Oktober -
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Band
Band 1968
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- Hochschulspiegel
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Für die ideologische Offensive des Marxismus- Leninismus Zum Beginn des Parteilehrjahres 1968/69 Von Genossen H.-J. Ueberfuhr, Sekretär der Hochschulparteileitung Mit Veranstaltungen am 21. und 28. Oktober begann für die Genos sen unserer Hochschulparteiorganisa tion das Parteilöhrjahr 1968/69. Damit führt unsere Partei zielstrebig und kontinuierlich fort, was seit 18 Jah ren zu einem festen Bestandteil des Parteilebens geworden ist. Seit ihrer Gründung hat die SED dem systematischen Studium des Marxismus-Leninismus, der Lehren der Geschichte der deutschen Arbei terbewegung sowie der Grundfragen der Politik durch alle Mitglieder und Kandidaten große Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht zuletzt darauf ist es zurückzuführen, daß sich unsere Par tei im jahrelangen Kampf und Stu dium zu einer einheitlichen, diszi plinierten und geschlossenen marxi stisch-leninistischen Partei entwickelt, die Treue zum Marxismus-Leninis mus niemals auch nur einen Augen blick preisgegeben und bedeutende Beiträge zur schöpferischen Anwen- düng und Weiterentwicklung der zung mit allen dem Marxismus-Leni nismus feindlichen und fremden Ideologien. „Die ideologische Offensive des Marxismus-Leninismus ist daher eine der wichtigsten Bedingungen für den wachsenden Einfluß auf breiteste Schichten der Bewölkerung und auf den Verlauf der weltweiten Ausein- andersetzung in der gegenwärtigen Epoche“ führte Genosse Walter Ul bricht in seiner bedeutsamen Rede auf der Internationalen wissenschaft lichen Session zum 150. Geburtstag von Karl Marx aus. Offensive des Marxismus verlangt von uns vor allem durch die stän- dige, systematische marxistisch-leni- nistische Qualifizierung alle Genos sen als Propagandisten des Marxis mus-Leninismus zur Auseinanderset zung mit der imperialistischen Ideo logie. insbesondere mit der Konver genztheorie als Hauptmittel der ideo logischen Diversion im Rahmen der Genosse Werner Lamberz, Sekretär des ZK der SED, zur Eröffnung des Parteilehrjahres: Die propagandistische Tätigkeit ist eine Form der Parteiarbeit, die hohes Können und Wissen verlangt, die Liebe zur Wissenschaft varaussetzt und den Drang, sich mitteilen zu wollen, andere zu gewinnen, xu überzeugen und ihnen den Weg zur gesellschaftlichen Wahrheit zu erschließen. Denn nicht für das stille Kämmerlein studieren wir, sondern für die offene Feidschiacht. Nicht für die eigene Biidung nur, sondern für die ile/ung einer immer gewaltigeren Heerschar von Kämpfern für das neue sozia listische Leben. (ND) marxistisch-leninistischen Theorie ge leistet hat. In den Kämpfen der letzten 20 Jahre hat das Parteilehrjahr als eine unserer wichtigsten Schulen des Marxismus-Leninismus, als eines der wichtigsten Mittel zur marxistisch-le ninistischen Erziehung aller Mitglie der immer eine bedeutende Rolle gespielt. In dem gegenwärtigen Abschnitt der weiteren Verwirklichung der so zialistischen Hochschulreform, der Umgestaltung und Weiterentwick lung unserer Hochschule zu einer hocheffektiven sozialistischen Bil dungsstätte, zu einem Zentrum der Forschung und Lehre auf struktur bestimmenden Gebieten unserer Volkswirtschaft ist das tiefgründige und umfassende Studium der Klassi ker des Marxismus-Leninismus und der Lehren der Geschichte der Ar beiterbewegung notwendiger denn je. Wenn wir als wichtigste Aufgabe der Hochschulreform die Entwick lung des sozialistischen Bewußtseins aller Hochschulangehörigen, die mar xistisch-leninistische Stählung vor al lem der Genossen, als der führenden Kraft bei der Verwirklichung der Hochschulreform erkannt haben, so wissen wir, daß es nicht schlechthin darauf ankommt, sozialistisches Be wußtsein zu erringen oder weiter zuentwickeln. Das gewachsene sozia listische Bewußtsein muß sich in schöpferischen Leistungen zeigen, muß sich, so wie Genosse Walter Ul bricht auf der Sitzung der Perspek tivplankonferenz forderte, in Welt spitzenleistungen in Forschung und Lehre, in höchster Qualität und Effektivität, in der politisch-ideolo gischen Wirksamkeit jedes Genossen ausweisen. Das erfordert die Einheit von gründlicher theoretischer, marxi stisch-leninistischer Bildung und klassenmäßigem Handeln in der Arbeit, unerschütterliches Vertrauen in die eigene Kraft und in die Kraft der Sowjetunion und der anderen so zialistischen Bruderländer und einen festen Willen zur Erreichung hoher Leistungen zur Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes. Aber — Entwicklung des soziali stischen Bewußtseins. Verbreitung der Lehren und Ideen des Marxismus- Leninismus sind stete, unter den ge genwärtigen Bedingungen der sich verschärfenden Klassenauseinander setzung mit dem Imperialismus auf allen Gebieten um so mehr, nur wirk sam, wenn sie verbunden sind mit der kämpferischen Auseinanderset ¬ imperialistischen Globalstrategie, zu befähigen. Für die Arbeit im Parteilehrjahr ist es wichtig, die geschichtlichen Erfahrungen des sozialstischen Auf baus unserer DDR unter Füh rung der Partei insbesondere den jungen Genossen deutlich zu ma chen, damit sie die revolutionären Taten erkennen, die unsere Partei vollbrachte und vollbringt. Dabei muß vor allem die Auseinanderset zung mit dem Revisionismus aller Spielarten geführt werden, der seit jeher die führende Rolle der Partei leugnet und deshalb als erste Bedin gung für das Eindringen in die sozia listischen Länder seinen Hauptstoß gegen die Einheit und Geschlossen- heit der Partei richtet. Vor uns steht die Aufgabe, noch gründlicher und überzeugender die Dialektik der Klassenauseinanderset zung mit dem Imperialismus aufzu zeigen und die Gesetzmäßigkeit des Sieges des Marxismus-Leninismus über den Revisionismus und Oppor tunismus zu beweisen. Damit entlar ven wir auch alle Formen der Theo rien des sozialdemokratischen „drit ten Weges“, mit dem kein Sozia lismus aufzubauen und zu verteidi gen ist. Das jetzt beginnende Parteilehrjahr steht im Zeichen der Vorbereitung des 20. Jahrestages unserer Republik, der für uns ein wichtiger Meilen stein bei der Meisterung der Auf gaben der sozialistischen Hochschul reform ist. Jede Veranstaltung des Sy stems der marxistisch-lenistischen Qualifizierung muß deshalb getragen sein von dem Bestreben, mit Hilfe der marxistisch-leninistischen Theo rie überzeugende Antworten auf die Grundfragen unserer heutigen Ent- wicklung zu geben und die Genossen immer besser zu befähigen, ihren ak tiven Beitrag zur Verwirklichung der Beschlüsse des VII. Parteitages und der sozialistischen Verfassung der DDR zu leisten. Das erfordert von den Teilnehmern des Parteilehrjahres, sich noch bes ser und intensiver durch ein gründ liches Studium der Klassiker, der Be schlüsse und Dokumente von Partei und Regierung, besonders der Reden des Genossen Walter Ulbricht, auf die Zirkel vorzubereiten, und verlangt von den Propagandisten, die Lust am Studium des Marxismus-Leninismus zu fördern und Kämpfer zu erziehen, die keine Mühen und Anstrengungen scheuen, um die Frage „Wär — Wen?“ endgültig zugunsten des Sozialismus entscheiden zu helfen. | Die Weiterführung der Hochschulreform benötigt die aktive Mitarbeit der Studenten, | I deshalb: I Was geschieht mit den i Vorschlägen der Studenten? | Hochschulspiegel stellt diese Frage an alle Sektionsleiter und FDJ-Leitungen, | " an alle Lehrkräfte und Studenten llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIin . Viel interessante und gute Vor schläge zur Gestaltung der Hoch schulreform an unserer TH unter breiteten im Frühjahrssemester auch die Studenten der Sektion Ferti- gungsprozeß und -mittel. So wurde Z. B. der Vorschlag entwickelt, in den wichtigsten Vorlesungen schrift liche Leitfäden in Form von Studien- anleitungen herauszugeben, die den Extrakt des Lehrstoffes und. Litera- turängaben vermitteln. In Fächern mit nur wenig Fachliteratur sollten nach Meinung der Studenten Rah- menskripte entwickelt werden, die vor allem das erforderliche Fakten wissen enthalten, damit sich Lesende und Studenten in den Vorlesungen auf die Darstellung und Lösung von Problemen konzentrieren können. Es gab viele Vorschläge zur Ab stimmung von Vorlesungsstöffen. Es gab auch Vorschläge zur Entwick lung des wissenschaftlich-produkti ven Studiums, z. B. durch die Ein führung einer obligatorischen Lehr- veranstaltung „Wissenschaftliche Tä tigkeit“ während des gesamten Studiums (in Anlehnung an den Unterrichtstag der Produktion an den polytedinischen Oberschulen) mit dem Ziel, die speziellen Problemstellun gen des Ingenieures schon vom 1. Semester an kennenzulernen, über den Stand der Prognose im Maschi nenbau informiert zu werden, wis senschaftliche Arbeitsmethoden ver mittelt zu erhalten und schon als Student an echte Betriebsprobleme durch Erteilung von konkreten For- schungsaufträgen unter Anwendung von materiellen und ideellen Anrei zen, herangeführt zu werden, wobei die Forschungsaufträge entsprechend den vorhandenen Kenntnissen abge stuft sein und sich im Laufe des Studiums bis zum Niiveau der Di plomarbeit steigern sollten. Schließ lich war vorgeschlagen worden, im Rahmen der Sektionen Gremien zu bilden, in denen die besten Studen ten gemeinsam mit den Hochschul lehrern Vorlesungen analysieren und auf deren Gestaltung Einfluß neh men. Von Genossen Dr.- Ing. Pursche erfuhren wir auf unsere Frage nach dem Schicksal dieser Studentenvor schläge u. a. folgendes: „Der an der Sektion bestehenden Arbeitsgruppe Ausbildung gehören neben Vertre tern der in Frage kommenden Lehr bereiche auch Studenten an, die bei der Ausarbeitung von Vorschlägen zur Hochschulreform besonders aktiv waren. In dieser Arbeitsgruppe wer den alle Fragen des Studieninhaltes und der Studienmethoden grund- sätzlich beraten. Dabei werden alle Vorschläge, sowohl des Lehrkörpers wie auch der Studenten, berücksich tigt. Um den Inhalt der Lehrveranstal tungen verändern zu können, wurde zunächst der gesamte Studienplan als Netzwerk därgestellt. Aus diesem vor der Leitung der Sektion vertei digten Netzwerk ist gut ersichtlich, welche Lehrbereiche sich unterein ander abstimmen müssen. Die Ar beitsgruppe sieht nun vor, mit den Lesenden Aussprachen durchzufüh ren, um die Lehrveranstaltungen zu gunsten des wissenschaftlich-produk tiven Studiums zu verändern und in diesem Zusammenhang auch die von den Studenten kritisierten Über schneidungen zu beseitigen. Bei den Diskussionen um die Ver kürzung der Zahl der Lehrstunden spielt der Vorschlag der Studenten, die Vorlesungen vor allem als Pro blemvorlesungen zu halten, eine entscheidende Rolle; denn vor allem dadurch, daß man sich in den Vor lesungen in erster Linie auf Pro blemdarstellungen konzentriert, ist nach Meinung der Arbeitsgruppe eine Verringerung der Zahl der Vor lesungsstunden möglich. Zur Entwicklung des wissenschaft lich-produktiven Studiums erklärte Genosse Dr. Pursche, daß die hierzu gemachten Vorschläge der Studenten geprüft wurden, die Arbeitsgruppe im Ergebnis der Diskussion darüber aber nicht völlig zustimmen konnte. Natürlich müssen die Studenten mehr ls bisher von Anfang an mit dem wissenschaftlichen Arbeiten vertraut gemacht werden, das schöpferische wissenschaftlich-produktive Studium muß jedoch organisatorischer Be standteil des gesamten Ausbildungs prozesses sein. Die Arbeitsgruppe hat in diesem Zusammenhang der Sektionsleitung vorgeschlagen, an die Studenten vom 3. Semester an komplexe Themen und Belegarbeiten zu vergeben, bei deren Bearbeitung die Studenten die Erkenntnisse verschiedener Fachdis ziplinen anwenden und selbständig mit der Literatur arbeiten müssen. Bei der Bewertung dieser Arbeiten wird dann den Vorschlägen der Stu- denten entsprochen, das heißt, die Arbeiten sollen vor einem entspre chenden Gremium verteidigt wer ¬ den. Gute Leistungen sollen dann die bisherigen Prüfungsgespräche usw. weitgehend ersetzen. Genosse Dr. Pursche erklärte, daß beim letzt genannten Problem noch Fragen offen sind und daher weiter beraten werden müssen. F. Pfefferkorn Obwohl es von einem einmaligen Interview ausgehend nicht möglich ist, die Arbeit dieser Arbeitsgruppe einzuschätzen, ergab sich doch der Eindruck, daß in der Sektion Ferti gungsprozeß und -mittel zumindest gute Ansätze zur Auswertung und Nutzung der Studentenvorschläge vorhanden sind. Selbstverständlich können nicht alle Probleme auf einmal aufgegrif fen und gelöst werden. Die Redak tion des „Hochschulspiegels“ ist je doch vor allem sehr daran interes siert, zu erfahren, wie der Vorschlag der Studenten, ein Gremium zu bil den, das die Vorlesungen analysiert und auf deren Gestaltung Einfluß nimmt, verwirklicht werden soll. Unserer Meinung nach ist das eine sehr aktuelle Aufgabe, die möglichst schnell in Angriff genommen wer den muß. Überhaupt meinen wir, daß es für die zielstrebige Weiterführung der Hochschulreform nützlich wäre, wenn Lehrkräfte und Studenten auch aus anderen Sektionen im „Hochschul- spiegel“ berichten würden, wie die Vorschläge der Studenten ausgewer tet worden sind, bzw. wenn uns Studenten informierten, wo ihre Vorschläge und Hinweise nicht be achtet werden. Zur Entwicklung des wissenschaftlich-produktiven Studiums Ein gutes Beispiel, das Schule machen sollte Enge Zusammenarbeit zwischen Hochschullehrern, Studenten Seminargruppe 65/28 berichtet über ein Forschungspraktikum In der Sektion Sozialistische Lei- tungs- und Organisationswissen schaften wurde begonnen, das wis senschaftlich-produktive Studium praktisch zu organisieren. Es han delt sich dabei um die Seminar gruppe 65/28 (LTB), die anstelle einer althergebrachten Lehrform durch Übertragung einer konkreten, in der Praxis zu lösenden wichtigen For schungsaufgabe das Ausbildungspro gramm erfüllte. Das hiermit demon strierte Beispiel ist im Hinblick auf die Weiterführung der Hochschul reform als sehr positiv zu bewerten. Es sollte daher in allen Sektionen ausgewertet und für die weitere Ent wicklung des wissenschaftlich-pro duktiven Studiums verallgemeinert würden. Was die Studenten selbst dazu zu sägen haben, berichten sie in einem Brief an die Redaktion, wobei be sonders das zu unterstreichen ist, was sie in bezug auf die Überwin dung überholter Lehrmethoden zum Ausdruck bringen. Nachstehend die Meinung des Seminargruppenkollek tivs: „Auf der 12. Staatsratssitzung for derte Genosse Dr. Günter Mittag unter anderem, eine solche Einheit von Lehre und Forschung herzustel len, die geignet ist, charakterliche Eigenschaften, wie Vertrauen in die eigene Kraft, Mut zum Vorstoß in Wissenschaftliches Neuland, Sach lichkeit und einen festen Leistungs willen anzuerziehen. Zur Erfüllung einer solchen For derung trägt vor allem die Verwirk lichung des wissenschaftlich-produk tiven Studiums als organischer Be standteil des gesamten Ausbildungs prozesses bei. Unsere Seminargruppe 65/28 erarbeitete deshalb eine ent sprechende Konzeption und beriet sie mit der Sektionsleitung. Im Er gebnis der Beratung wurde festge legt, daß anstelle der bisherigen Klausur im Fach Rechnungswesen und Statistik von uns ein For schungsauftrag mit dem Thema „Technisch - ökonomische Analyse des Einsatzes numerisch gesteuerter Werkzeugmaschinen im Bereich der metallverarbeitenden Industrie“ übernommen wurde. Zur Vorbereitung darauf wurden 3 je 2stündige Seminare durchge führt. Ein Seminar erfolgte im Nu merikzentrum der WB WMW: So wohl am Hochschulort als auch in unseren Einsatzbetrieben fanden Konsultationen statt. Durch Ab stimmung aller Beteiligten (IfW, ZIF, TH) war jederzeit Gelegenheit zur Aussprache über Unklarheiten gege ben. Als Ergebnis unserer Arbeit kön nen wir folgendes feststellen: Trotz schwieriger Aufgabenstel lung haben nach erster Einschätzung alle Studenten das geforderte Lei stungsziel erreicht. Damit wurde die falsche Meinung widerlegt, daß Studenten mit unserem Ausbildungs stand derartige Aufgaben nicht zu friedenstellend lösen könnten. Mit viel Elan und großer Begeisterung gingen wir an die Lösung der Auf gaben, da endlich überholte Formen bei der Durchführung von Praktika überwunden wurden und jeder Stu dent selbst schöpferisch tätig sein konnte. Natürlich muß der notwendige Vorbereitungsaufwand in richtiger Verbindung zur Thematik der Auf gabe und zum Ausbildungsstand be trachtet werden. Es ist unbestritten, daß zum Beispiel bei Vorhanden sein spezifischer Kenntnisse über numerisch gesteuerte Maschinen und das Programmieren automatischer Maschinen ein höherer Wirkungs grad in der Tätigkeit und ein größe rer schöpferischer Anteil des einzel nen Studenten am Ergebnis hätte er reicht werden können. Dem steht aber als absolutes Plus gegenüber, daß durch die Über nahme der Forschungsaufgabe ein hoher Nutzen schon vor Beginn des Fachstudiums für uns und unsere weitere Ausbildung zu verzeichnen ist. So beispielsweise das Kennen lernen bestimmter automatisierter Maschinen, das Erlangen von Fertig keiten für das Programmieren sol cher Maschinen, die Bestimmung des und Industrie Zeitaufwandes für die Herstellung der Produkte, Erfahrungen über Be dingungen und Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Einsatz auto matisierter Maschinen und die ganze Vielfalt der Auswirkungen auf den betrieblichen Reproduktions prozeß beim Einsatz von numerisch gesteuerten Maschinen. Außerdem bekamen wir einen allgemeinen Ein blick in den im Betrieb ablaufenden Produktionsprozeß und in die be trieblichen Verhältnisse. Unserer Meinung nach hat dieses als Experiment durchgeführte Prak tikum einen vollen Erfolg gebracht, sowohl für uns als Studenten, als Bei den Aufgaben der Erzie hung und Ausbildung muß aber eine Frage stets im Mittelpunkt stehen: die Entwicklung des wissenschaftlich-produktiven Stu diums. Es geht darum, die Stu denten bereits vom ersten Studienjahr an systematisch an die wissenschaftliche Arbeit her anzuführen, sie so früh wie möglich und mit fest umrissenen Aufgaben verantwortlich an der Forschungsarbeit als Bestandteil des Ausbildungs- und Erziehungs planes zu beteiligen. So werden sie auf der Grundlage der mo dernsten wissenschaftlichen Ar beitsmethoden und in enger Verbindung zur gesellschaftlichen Praxis ausgebildet und zur sozia listischen Gemeinschaftsarbeit befähigt. (Minister Prof. Dr. Gießmann auf der 12. Staatsratssitzung) auch für die Sektion und die Indu strie. Wir schlagen vor, derartige Forschungspraktika möglichst bald als festen Bestandteil des Studiums aufzunehmen.“ Und was meint die Industrie dazu? Nachstehend veröffentlichen wir die Stellungnahme von Dipl. oec. Warzecha, Auftragsleiter der VVB WMW für ökonomische Forschung Numerik: „In enger Zusammenarbeit zwi schen der TH. dem Institut für Werkzeugmaschinen und dem ZIF Karl-Marx-Stadt wurde der Ver such unternommen, Studenten vor Beginn der Fachausbildung in einem produktiven Praktikum an dem volkswirtschaftlich bedeutungsvol len Forschungskomplex Numerik mitarbeiten zu lassen. Gemäß bishe riger Praktiken in der Ausbildung von Studenten war, entsprechend dem Ausbildungsstand, dieses Vor haben ein Experiment. Nach Vorliegen der Arbeitsergeb nisse muß dieses Experiment als er folgreich und dmit verallgemeine rungswürdig betrachtet werden. Durch intensive Vorbereitung der Studenten auf den Einsatz und die Betreuung während des Einsatzes wurde ein ausreichendes fachliches Verständnis für die schwierige Auf gabenstellung geschaffen und Be geisterung geweckt, die sich in eine vorbildliche Einsatzbereitschaft um setzte. Die gewonnenen Untersuchungser- gebnisse sind für die weitere Bear beitung des Forschungskomplexes Numerik wertvoll und ohne wesent lichen Abstrich weiter verwen dungsfähig. Es zeigte sich in einigen Fällen, daß sogenannte leistungsschwache Studenten schwierige theoretische und praktische Probleme in den Ein satzbetrieben mit überdurchschnitt lichem Ergebnis lösen konnten. Dem Lehrkörper wird empfohlen, die Ur sachen für diese Unterschiede im Leistungsverhalten von Studenten zu ergründen. Von unserer Seite be steht ein starkes Interesse an der Fortführung derartiger Formen der Gemeinschaftsarbeit. Ich möchte von dieser Stelle aus den betreuenden Herren des Lehr körpers und dem Studentenkollek- tiv Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit übermitteln.“
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