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HOCHSCHULSPI ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr. 1 Januar 1968 Preis 10 Pfennig Aufgaben nur in Gemeinschaft mit Industrie zu lösen Ideologisch-politischer Inhalt unserer Parteiwahlen In dieser Ausgabe Seite 3: 285 3 ■ Mit einem richtungweisenden Vortrag über „Pro gnose, Planung und Profilierung im Hochschulwesen" sprach der Minister für das Hoch- und Fachschul wesen, Genosse Prof. Dr. Gießmann, am 19. Dezember 1967 an unserer Technischen Hochschule im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur marxistisch-leninisti schen Weiterbildung aller Wissenschaftler. Der Minister unterstrich in seiner Rede, vor allem im Zusammenhang mit den Fragen der Prognostik, die Notwendigkeit der Klärung aller damit verbundenen ideologischen Pro bleme als entscheidende Voraussetzung für die Erfül lung der Anforderungen, die die wissenschaftlich- technische Revolution heute an jeden Wissenschaftler und Hochschullehrer stellt, und hob dabei deren große Verantwortung für die notwendige Schaffung des wis senschaftlichen Vorlaufs für die Hochschulbildung hervor. Wir veröffentlichen heute auf den Seiten 1 und 2 einen wesentlichen Teil der Ausführungen des Ministers. Wichtigste ist die Sicherung des Friedens Das neue Jahr hat kaum be gonnen, da stehen wir schon wie der mitten drin im Kampf um die Erfüllung der neuen, großen Aufgaben, die der weiteren Ver wirklichung der Beschlüsse des VII. Parteitags der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands die- nen. Doch zum Jahreswechsel ist es bei uns auch üblich, Rückschau zu halten, Bilanz zu ziehen und sich die Frage zu stellen: Was haben wir erreicht und wie soll es wei tergehen? “A w ■ v, wy5 » Minister Professor Dr. Gießmann sprach vor den Wissenschaftlern unserer TH Hoch sch schaffen Auf dem VII. Parteitag wie auch auf dem 2. Plenum und dem anschlie ßenden Seminar mit leitenden Ka dern wurden die grundlegenden Auf gaben der weiteren — prognostischen — Entwickbmg des Hoe-hn- und die aktuellen Probieme der Not- wendigkeit der erhöhten Effektivität der Hochschulen ausführlich behan delt. Im Zentrum der Aufgaben für die Prognostik steht, wie Genosse Walter Ulbricht hervorhob, die Pro gnose der wissenschaftlich-techni schen Revolution. Die Prognose der wissenschaftlich- technischen Revolution ist der wich tigste Bestandteil der Gesamtpro gnose, weil davon die Entwicklung der Produktivkräfte weitgehend be stimmt wird. Das Hochschulwesen hat dabei eine große Verantwortung vor der Gesellschaft. Die Entwicklung der Wissenschaft und die Anwendung ihrer Erkenntnisse muß weit voraus schauend und möglichst exakt einge schätzt, der Inhalt der Ausbildung muß den Erfordernissen der Zukunft entsprechend gestaltet werden. Den für die Hochschulbildung not wendigen wissenschaftlichen Vorlauf zu schaffen — darin liegt die beson dere Verantwortlichkeit und Bedeu tung der prognostischen Arbeit im Hochschulwesen. Grundprobleme der Prognose im Hochschulwesen Die Prognose des Hochschulwesens geht von drei Faktoren aus: 1. Die Strukturentscheidungen über die Entwicklung unserer Volkswirt schaft, aus denen sich die quantitati ven Entscheidungen über die Propor- tiqnen der Ausbildungsrichtungen er- 2. Die Forderungen der G. -ilschaft an den Wissenschaftler, Ingenieur, Lehrer, Arzt usw. von 1980. Daraus entsteht die Notwendigkeit, die Aus bildungsrichtungen und ihren Inhalt prognostisch zu bestimmen. 3. Die Entwicklung der Wissen schaften selbst, aus der sich neue In halte und Methoden des Studiums er geben. Zum ersten Faktor: Wir haben vor zwei Jahren begonnen, die wirt schaftsleitenden Organe zu fragen, welchen Bedarf sie an Fachkräften und mit welchem Profil sie diese für 1980 benötigen. Dabei haben wir Werte erhalten, die uns deutlich machten, daß wir 1. die Anzahl der Studenten insge samt beträchtlich steigern und 2. die Ausbildungsnote in bestimm ten naturwissenschaftlich-technischen Richtungen besonders stark erhöhen müssen. Unsere Fragestellung hat dazu beigetragen, daß die Industrie selbst sich präzisere Gedanken über ihren Kaderbedarf machte. Ergebnis der Diskussionen war der bekannte Parteitagsbeschluß, den Be stand an wissenschaftlichen Kadern auf das 21/2fache, an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern auf das 312- fache zu erhöhen. Welche Probleme ergeben sich dar- = aus für uns? Die Bestandserhöhung bedeutet ja = nicht eine Steigerung der Studenten- = zahl im gleichen Ausmaß, da der = o . —-3i- 1-i- • • --v-ou-ihauca AV-a = verhältnismäßig jung ist und nur ein = geringfügiger Ersatzbedarf auftritt, s So ist die Realisierung der Bestands- = erhöhung auf das 21/2fache mit einer E Steigerung der Studentenzahl auf = etwa das 11/2fache möglich. Wie steht es mit der Erarbeitung = der Hauptproportionen der Studen- = tenzahl? Gegenwärtig gibt es schon klare E Vorstellungen davon, wie sich Mathe- = matik, Physik, elektronische Daten- = Verarbeitung, Informationselektronik = und einige andere Richtungen ent- = wickeln sollen. Auf anderen Gebieten = ist das noch schwierig, zum Beispiel E bei der Lehrerbildung. Wir wollen E unter Beteiligung der Wissenschaft- E liehen Beiräte auch hierüber Klarheit E schaffen. Zur zweiten Grundlage der Progno- = stik, der Bestimmung des Profils der = Absolventen. Worin liegen hier die = Hauptprobleme ? Die Ausbildungssystematik muß = von der Forderung des Wissenschaft- = lich-technischen Höchststandes aus- E gehen. Daher darf keine Verzette- = lung in zu enge Gebiete zugelassen = werden. Das bedeutet aber eine bes- g sere Konzentration der Ausbildung = und schafft die Voraussetzung für die g Bildung eines echten Profils. (Fortsetzung auf Seite 2) = Jugendfunktionäre der TH berieten Leitungsprobleme Mit Problemen der Leitungstätigkeit im sozialistischen Jugendverband be schäftigten sich die Mitglieder und Sekretäre der neugewählten FDJ- Hochschulleitung unserer Technischen Hochschule während einer mehrtätigen Beratung. Herzlich begrüßter Gast war der Sekretär der Hochschul parteileitung, Genosse Hans Ille. In Seminaren und Aussprachen berieten die Leitungsfunktionäre, wie sie künftig noch stärker auf die Verbesserung der Studienleistungen, die sozialistische Erziehung aller Studierenden und ihre Einbeziehung in die wissenschaftlich- = produktive Tätigkeit Einfluß nehmen E können. Der Beratung, die in den Räu- = men der Jugendherberge „Heinrich = Heine" in Rochsburg stattfand, ging E ein Meeting mit ehemaligen Spanien- g kämpfern voraus. = Lesen Sie bitte dazu unseren Beitrag = auf Seite 4. Unser Bild: Ausgezeichnete Stimmung auch in den = Beratungspausen. Foto: S. Schade 1 In seiner Neujahrsbotschaft konnte der Erste Sekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates, Genosse Walter Ul bricht, den Bürgern unserer so zialistischen Republik sagen: Das Jahr 1967 war ein gutes Jahr. Die Bevölkerung der DDR errang ausgezeichnete Erfolge in Wirt schaft und Kultur. Das Leben der Werktätigen verbesserte sich wei- ter nnd die sonialjstische. Men- schengemeinscnart, das wichtigste Fundament unserer Gesellschaft und Ziel unseres Schaffens, hat sich weiterentwickelt und ge festigt. Auch an unserer Hochschule sind wir im Ringen um die Ver wirklichung der Beschlüsse des VII. Parteitages ein gutes Stück vorangekommen, besonders hin sichtlich der weiteren Profilierung der Ausbildung, Erziehung und Forschung unserer TH entspre chend den Erfordernissen der strukturbestimmenden Schwer punkte unserer Volkswirtschaft. Wichtige Ergebnisse des Jahres 1967 waren, um nur einige zu nennen: die weitere Profilierung der Fakultät für Elektrotechnik, die Gründung der Arbeitsgruppe Datenverarbeitung, die Bildung der Sektionen Fertigungstechnik und -Organisation und Verarbei tungstechnik. Mit der I. For schungskonferenz konnten Profi lierung und Konzentration der Hochschulforschung weiter voran gebracht werden; die Zusammen arbeit mit den für das Profil un serer TH bestimmenden Industrie zweigen festigte sich; neue Stu dienprogramme wurden erarbei tet und weitere gute Ergebnisse bei der klassenmäßigen, soziali stischen Erziehung der Studenten und ihrer breiteren Einbeziehung in die wissenschaftlich-produktive Tätigkeit erzielt. Von besonders großer Bedeu tung ist jedoch, daß das soziali stische Bewußtsein vieler Hoch schulangehöriger weiter gewach sen ist. Ausdruck dafür war die vorbildliche Erfüllung zahlreicher Verpflichtungen zu Ehren des VII. Parteitages und des 50. Jah restages der Großen Sozialisti schen Oktoberrevolution und der Zusammenschluß der Mitarbeiter vieler Institute und Abteilungen zu Kollektiven der sozialistischen Arbeit, die sich im Kampf um den Staatstitel in den Gemeinsa men Arbeitsprogrammen echte Kampfziele stellten und den sozia listischen Wettbewerb an unserer Hochschule und mit der Techni- sehen Hochschule Magdeburg mit Leben erfüllten. Tatsache ist, daß auch immer mehr Studenten ihre Anstrengungen um hohe Studien leistungen verstärkten und eine Reihe FDJ-Gruppen sich um den Titel ..Sozialistisches Studenten kollektiv“ bewerben. Ohne selbstzufrieden zu sein und uns etwa auf Lorbeeren aus ruhen zu können, dürfen wir doch mit Recht stolz auf all das sein, was die Werktätigen unserer so zialistischen Republik und wir selbst im vergangenen Jahr ge- (Fortsetzung auf Seite 2)