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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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Band 1968
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Hochschulreform und das Studium des Marxismus-Leninismus Von Genossen Dr. phil. Hans Lohse, Stellvertreter des Direktors für Ausbildung und Erziehung in der Sektion Marxismus-Leninismus In diesen Tagen beginnt das Stu dienjahr 1968/69. Sein Verlauf — und das unterscheidet es von vorangegan genen Jahren — wird von der weite ren Verwirklichung der 3. Hochschul reform geprägt sein. Die in den letz ten Wochen auch an unserer Hoch schule geführten Diskussionen, die eingebrachten Meinungen und vorge tragenen Kritiken werden sich in den Lehrprogrammen und Studienformen — kurz, in der gesamten künftigen Ausbildungs- und Erziehungsarbeit spürbar niederschlagen müssen. Die Angehörigen des Intistuts Mar xismus-Leninismus haben, um den qualitativ neuen Anforderungen ge recht zu werden, keine geringe Vor arbeit geleistet. Jeder Mitarbeiter ist sich deshalb bewußt, daß das kom mende Studienjahr sehr hohe Anfor derungen an ihn stellen wird. Dabei sind wir uns auch darüber klar, daß es sich keinesfalls um eine einmalige Veränderung unserer Arbeit handeln kann, sondern um einen ständigen Prozeß des Ausfindigmachens immer neuer und besserer Lösungen. Der Ausgangspunkt unserer gesam ten Arbeit wird, wie in jeder Sektion unserer TH, von den perspektivischen Aufgaben bestimmt, die der VII. Par teitag der SED konzipierte: Dem viel schichtigen Prozeß der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus in der DDR und der Meisterung der wissenschaft lich-technischen Revolution sowie von der Grundtendenz der Entwicklung im Weltmaßstab — des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus, der Verschärfung des Kampfes zwi schen den beiden entgegengesetzten gesellschaftlichen Systemen und von der Tatsache, daß der Imperialismus zwar nicht stärker, aber aggressiver geworden ist und gegenwärtig ver sucht. vor allem ideologisch in den sozialistischen Staaten wirksam zu werden. Um folgende Erkenntnisse geht es vor allem: Der Sozialismus ist die einzig mögliche Alter native gegenüber dem Kapitalismus, aber er kann sich nur in erbitterter Auseinandersetzung mit den Mächten der alten Welt entwickeln, durchset zen und schließlich im Weltmaßstab siegen. Die Entwicklung und Vollendung des Sozialismus in der DDR geschieht vor allem in einer harten und kom promißlos geführten Auseinanderset zung mit dem auf Revanche bedach ten staatsmonopolistischen Herr schaftssystem in Westdeutschland, über dessen Gefährlichkeit und Ag gressivität es keinerlei unklare Vor stellungen geben darf. Um sich diesen Tatsachen bewußt zu werden, bedarf es gesicherter und anwendungsberei ter historischer, philosophischer, öko nomischer und politischer Kenntnisse die letztlich Grundlage für das ziel gerichtete Handeln sein und im akti ven Eintreten für die Politik der Arbeiterklasse und ihrer Partei, für unsere DDR und in der Bereitschaft, dieses, unser Va terland, mit allen Mitteln zu vertei digen, zum Ausdruck kommen muß. Wissenschaftlich begründete Kennt nisse von den gesellschaftlichen Hauptprozessen unserer Zeit und schöpferische, auf die Lösung der vor uns liegenden Aufgaben gerichtete Aktivität, das kennzeichnet den künf tigen Absolventen einer sozialisti schen Hochschule, wie er auf dem VII. Parteitag gefordert wurde. Bei der Lösung dieser Aufgabe stehen die in der Sektion Marxismus- Leninismus vertretenen Gesellschafts wissenschaften vor einem im Prinzip ähnlichen Problem wie technische und Naturwissenschaften: Was soll angesichts der Tatsache gelehrt wer den, daß wir jetzt Menschen ausbil den, die später mit diesem Wissen unter sehr vielseitigen, komplizierten und gesellschaftlich weiterentwickel ten Verhältnissen operieren müssen, die dann vor Situationen stehen, die heute noch nicht in jedem Detail zu bestimmen sind; daß unser Wissen von der Gesellschaft sehr rasch wächst und daß ein Teil dieses Wis sens, vor allem Spezialwissen, natür licherweise durch neueste Erkennt nisse ergänzt bzw. ersetzt werden muß? Was soll und muß im Mittelpunkt der Lehre stehen bei grundsätzlicher Beibehaltung des vorgegebenen Zeit volumens? Die Lösung des Problems kann im Prinzip nur darin gesehen werden: Konzentration auf die Grundlagen des Marxismus-Leninismus unter be sonderer Berücksichtigung der Kom plexität und der Einheitlichkeit aller seiner Bestandteile sowie Konzentra tion auf die Vermittlung und den Er werb von Methoden der wissenschaft lichen Arbeit. Das verlangt mit allem Nachdruck, sich auf das Studium der Klassiker des Marxismus-Leninismus, aus Partei- und Staatsdokumenten und auf die selbständige Arbeit mit ihnen zu orientieren. Es kann also nicht die Rede da von sein, im marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudium, und davon wird hier gesprochen, für alle Zeiten gültige Lösungen anzubieten, noch sehen wir unsere Aufgabe darin, einer falsch verstandenen Forderung nach spezieller Fachbezogenheit nachzu kommen. Natürlich wird zum Beispiel in der konzeptionellen Gestaltung un serer Lehrveranstaltungen, in der Stoßrichtung der Auseinandersetzun gen. in der Auswahl der Fakten und anderem mehr berücksichtigt werden müssen, daß wir an einer technischen Lehranstalt arbeiten. Aber es kann nicht Aufgabe des marxistisch-lenini stischen Grundlagenstudiums sein, die Lehrveranstaltungen vom Ge sichtspunkt aller oder einzelner an unserer Hochschule vertretenen Dis ziplinen anzulegen, und zwar aus folgenden Gründen: 1. widerspricht das der Funktion des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums; 2. müssen die in den einzelnen Kur sen behandelten Gesetzmäßigkei ten, theoretischen und politischen Probleme notwendig von den Stu denten aller Fachrichtungen be herrscht werden; 3. ist das eine spezifische Aufgabe der weiterführenden gesellschaftswis senschaftlichen Ausbildung. Ich verstehe unter einer richtig ver standenen und zu praktizierenden Fachbezogenheit: wesentliches Bei tragen zur Klärung des gesellschaft lichen Auftrags der an unserer Hoch schule immatrikulierten Studenten — Techniker, Naturwissenschaftler und Lehrer. Und das so gründlich, daß der künftige Absolvent seine spezifische fachliche Arbeit als gesellschaftliche erkennt und seine fachlichen Auf gaben in den gesamtgesellschaftlichen Prozeß einorden kann, und daß er imstande ist, als künftiger Lehrer sein ihm anvertrautes Kollektiv po litisch und ideologisch zu überzeugen und zu führen. Ausgehend von den künftigen ge sellschaftlichen Hauptprozessen ver langt das: Kenntnis des Wesens und der grundlegenden Entwicklungs gesetze der sozialistischen Gesell schaft sowie der wichtigsten Prozesse der wissenschaftlich-technischen Re volution, Kenntnis von den Haupt tendenzen der Entwicklung der so zialistischen Produktionsverhältnisse, Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten von der Entwicklung der Klassen und Schichten in unserer Gesellschaft und ihrer Beziehungen zueinander unter besonderer Berücksichtigung der füh renden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei, Kenntnis des Wesens und des Funktionierens der sozia listischen Demokratie und schließlich die Fähigkeit, sich mit imperialisti schen und revisionistischen Ideolo gien — besonders der „Konvergenz theorie“ — von marxistisch-leninisti schen Positionen aus auseinanderset zen zu können. Es ist wohl verständ lich, daß es sich hier nur um die wich tigsten Aspekte der Fachbezogenheit handeln kann. Die entscheidende Frage, die zu be antworten ist, lautet, ob die vor uns stehenden Aufgaben mit den her kömmlichen Methoden gelöst werden können. Bei ihrer Beantwortung müs sen wir davon ausgehen, daß in den letzten Jahren in jedem Lehrbereich des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums auf vielen Gebieten wertvolle Erfahrungen gesammelt worden sind, die es jetzt zu verallge meinern gilt. Wir müssen weiter da von ausgehen, daß der Lösung des Problems nicht primär die Überwin dung noch bestehender Unzulänglich keiten in unserer Arbeit zugrunde gelegt werden dürfen, sondern die Frage, wie der künftige Absolvent am effektivsten auf seine spätere prak tische Arbeit vorbereitet werden kann, d. h„ wie unsere Arbeit vor allem zur Festigung seines Klassen standpunktes beiträgt. Präzisiert müßte die Fragestellung lauten: Wie können vor allem wäh rend des Studiums, im ganzen Stu diengang und im ganzen Leben an der TH für die Masse der Studenten echte Bewährungssituationen geschaf fen werden, wie wird das Studium zur bewußt gestalteten und erlebten Bewährung, indem in der Praxis ge sammelte politische Erfahrungen zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Hier stoßen wir auf den Komplex von Inhalt. Ziel und Funktion des wissen schaftlich-produktiven Studiums als grundlegendes Erziehungs- und Aus bildungsprinzip. Im Studiengang müssen also aktive Beziehungen zwi schen der Aneignung theoretischen Wissens und ihrer Überprüfung und Bestätigung in der gesellschaftspoliti schen Aktivität im weitesten Sinne hergestellt werden, und das auf die vielfältigste Weise. Das aber ist eine Aufgabe, die nur planmäßig auf lange Sicht und in engster Zusammenarbeit besonders mit dem sozialistischen Jugendverband realisiert werden kann. Auf diesem Gebiet wurden von uns bereits wertvolle Erfahrungen, beson ders in der Arbeit mit Beststudenten gesammelt. Selbstverständlich wird diese Arbeit fortgeführt. Aber, und darin besteht die Problematik, mit diesen Formen wurde nur ein relativ kleiner Teil Studenten erfaßt. Die Aufgabe besteht aber darin, daß alle Studenten an dieser Arbeit teilhaben. Die Formen, in denen das geschehen soll, werden sehr vielseitig sein müs sen. Sie werden z. B. von Seminar referaten, über propagandistische Ar beit im FDJ-Lehrjahr bis hin zu wis senschaftlichen Studentenkonferenzen reichen. Eine wichtige Voraussetzung für die Lösung der Aufgabe ist m. E. die genaue Bestimmung der Funktion der Vorlesungen und Seminare. Diese Be stimmung muß mit aller Konsequenz davon ausgehen, daß das aktiv be triebene Selbststudium im Mittel punkt der Arbeit der Studenten und der Aufmerksamkeit der Lehrkräfte zu stehen hat. Die Vorlesung wird deshalb keine vom Vollständigkeits prinzip bestimmte Veranstaltung, als eventueller Ersatz für das Selbststu dium sein dürfen, sondern im vollen Sinne des Wortes Problemvorlesung sein müssen, in der das zu bewälti gende politisch-theoretische Problem aufgeworfen und der Ansatz für den Lösungsweg oder mögliche Varianten demonstriert werden. Die Haupt arbeit muß vom Studenten geleistet werden. Diese Art des Vorgehens stellt an die Partner der Vorlesung — Vortra genden und Hörer — sehr hohe An forderungen. Die Seminare werden deshalb auch weniger den Charakter von Übungen haben, in denen z. B. Begriffe geklärt werden, sondern wer den zu einem Teil Fallseminare sein oder der Vorbereitung für Kolloquien dienen. Auch hier braucht wohl nicht besonders unterstrichen zu werden, daß diese Art vom Seminarlehrer sehr gediegenes theoretisches und politisches Wissen sowie pädagogi sches Können verlangt und von den Studierenden vor allem eine sehr gründlich betriebene Vorbereitung. Wir wissen uns hier einig mit den Anforderungen, die fachlich gute und politisch bewußte Studenten in den letzten Monaten an uns stellten. Wir wissen aber auch, daß es einigen Stu dierenden Schwierigkeiten bereiten wird, die allerdings überbrückbar sind. Diese an uns selbst gestellten höheren Anforderungen werden von unserer gesellschaftlichen Vorwärts entwicklung auf die Tagesordnung gesetzt, dessen muß sich jeder bewußt sein! Am 23. Jahrestag der DRV Zum 23. Jahrestag der Demokratischen Republik Vietnam gab die Hochschulleitung für die vietnamesischen Studentinnen und Stu denten einen festlichen Empfang. In einer Ansprache würdigte der 1. Stellvertreter des Rektors, Genosse Prof. Dr. Beckert, den helden haften Kampf Vietnams gegen die USA-Aggressoren und versicherte den jungen Freunden, daß alle Hochschulangehörigen fest an der Seite ihres tapferen Volkes stehen. Unser Foto: Genosse H. Kirsch, 2. Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung, während des Empfangs in angeregter Unterhaltung mit dem Physkistudenten Tran Tu. Duc. Elf Beststudenten Anläßlich der Immatrikulationsfeier am 10. September konnten in diesem Jahr elf Studentinnen und Studenten für hervorragende Leistungen im Studium und in der gesellschaftlichen Arbeit vom Rektor ausgezeichnet werden. Diese Beststudenten sind; Jochen Büchner (Sektion Verarbeitungstechnik — 66/32), Jochen Ester (Sektion Automatisierungstechnik — 64/36), Georg Heinig (Sektion Mathematik — 66/2), Bärbel Hitzke (Sektion Mathematik — 67/11), Hans-Jürgen Keil (Sektion Erziehungswissenschaft — 65/11), Michael Lammerich (Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswis senschaften - 66/60), Gerd Malter (Sektion Verarbeitungstechnik — 65/20, Jochen Mette, (Sektion Mathematik - 66/2), Sonja Panhans (Sektion Maschinen-Bauelemente — 66/4), Jozsef Rebel (Sektion Fer tigungsprozeß und Fertigungsmittel — 67/20), Frank Richter (Sektion Physik — 66 1). — Unser Foto: Herzlicher Glückwunsch des Rektors für den Beststudenten Jochen Mette, einen aktiven jungen Genossen und FDJler. Gemeinschaftsdissertation Wie aus der Sektion Verarbeitungstechnik mitgeteilt wird, promo vierten dort die beiden Diplomingenieure Rolf Frick und Dieter Hofmann am 5. Juli zum ersten Mal mit einer Gemeinschaftsarbeit. Sie war das Ergebnis der am Institut für Polygrafische und Papierverarbei- tungsmaschinen entwickelten Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiet der Forschung. Über die Sektionsgrenze hinaus reicht eine weitere Gemeinschaftsdissertation, an der ein Aspirant aus der Sektion Ver arbeitungstechnik und ein Assistent aus der Sektion Maschinen- Bauelemente beteiligt sind. Soziologen eröffneten den ersten Weiterbildungskursus Am 14. September eröffnete der Prorektor für Gesellschaftswissen- schäften unserer Technischen Hoch schule, Dr. phil. Heinz Mehner, für 38 Leitungskräfte aus Partei, In dustrie und Wissenschaft ein post graduales Studium im Lehrbereich S o i o 1 o g i e der Sektion Marxis mus-Leninismus. Wie Genosse Dr. Mehner in seiner Eröffnungsansprache betonte, fand mit dem Beginn dieses Lehrganges eine längere Vorbereitungsperiode ihren Abschluß, in der die Mitarbei ter der bisherigen Abteilung Soziolo gie erfolgreich an der Fundierung der marxistisch-leninistischen Sozi ologie an der Technischen Hochschule gearbeitet haben. Der Prorektor sprach den Mitarbeitern, die nun mehr den Lehrbereich Soziologie der Sektion Marxismus-Leninismus bil den, für diese geleistete Arbeit den Dank aus. Für die Sektion war die Eröffnung des postgradualen Studiums insofern ein besonderes Ereignis, als somit erstmalig an unserer Hochschule in der für die wissenschaftliche Leitung der sozialistischen Gesellschaft so bedeutungsvollen Disziplin wie der Soziologie mit der Aus bildung von Studenten begonnen wurde. An den Mitarbeitern des Lehrbereiches Soziologie wird es lie gen, unter Führung der Parteiorgani sation und in konsequenter Orientie rung der Lehr- und Forschungstätig keit auf die Probleme, die sich bei der Gestaltung des entwickelten gesell schaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR ergeben, der marxistisch- leninistischen Soziologie an der TH eine solche Basis zu schaffen, daß in Zukunft auch die Direktausbildung von Studenten in Soziologie, speziell einer Soziologie der technischen Wis senschaften, möglich wird. Von diesem Entwicklungsweg aus gehend nannte der Leiter des Lehr bereiches, Genosse Dipl. phil. Hans Röder, für die weitere Arbeit fol gende Schwerpunkte: 1. Die Lehre konzentriert sich da rauf, die Teilnehmer des Studiums in eine problemorientierte, d. h. auf die Lösung anstehender praktischer Probleme gerichtete soziologische Forschung einzuführen. 2. Das Lehren und Lernen wird im Verlauf des postgradualen Studiums sehr eng miteinander verbunden sein, da die Teilnehmer des Lehr gangs als langjährige Leitungskräfte in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gearbeitet und große Erfahrungen gesammelt haben. Indem diese Erkenntnisse und Erfahrungen im Studium auf der Grundlage soziologischer Theorien neu durchdrungen, systematisiert und durch neue Erkenntnisse ergänzt werden, wird sich eine wesentliche Erweiterung des soziologischen Theo riegebäudes ergeben. 3. Im Mittelpunkt steht das wis senschaftlich-produktive Studium der Studenten. Bereits in den näch sten Wochen sollen sie Vorschläge für ein zu bearbeitendes Thema ent wickeln und mit den Mitarbeitern des Lehrbereichs beraten. Diese The men sollen sich aus Problemstellun gen des unmittelbaren Arbeitsberei ches der Teilnehmer ergeben und mit ihrer Lösung der Einrichtung, die den Studenten delegiert hat, von Nutzen sein. Diese Art und Weise der Organisation des Lernens und For schens bietet gleichzeitig ausgezeich nete Ansätze zur Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit. Das Zusatzstudium im Fach Sozio logie, das die Teilnehmer nunmehr vierzehntägig zu Vorlesungen und Konsultationen vereinigen wird, be ginnt somit unter einer klaren und eindeutigen Zielstellung. Es dient der zunehmenden Durchdringung aller Lebensbereiche unserer Gesellschaft mit wissenschaftlicher Erkenntnis zum Zwecke einer immer besseren und exakteren Projektierung, Pla nung und Leitung komplexer sozialer Prozesse und einer optimalen Gestal tung der Beziehungen und Verhält nisse des sozialistischen Gesamt systems in unserer Republik. Die Teilnehmer des Lehrgangs, unter denen sich mehrere Mitarbei ter der Bezirksleitung der SED, eine Reihe von Kaderleitern wichtiger Betriebe unseres Bezirks, Mitarbeiter wissenschaftlicher Einrichtungen wie des ZIF oder der Pädagogischen Hochschule Dresden befinden, ließen durch die Aufmerksamkeit, die sie den Eröffnungsansprachen und der Einführungsvorlesung entgegen brachten, ihr Interesse am erfolgrei chen Verlauf des postgradualen Stu diums im Fach Soziologie erkennen. Dr. W. Bohn Berufungen Der Minister für das Hoch- und Fachschulwesen hat mit Wirkung vom 1. September 1968 berufen: Zu Professoren mit Lehrstuhl: Prof. Dr. rer. nat. habil. Wolfgang Forker (Physikalische Chemie und Elektrochemie), Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian Weißmantel (Technische Physik). Zum Professor mit vollem Lehrauftrag: Prof. Dr. paed, habil. Fritz Beckert (Pädagogische Psychologie). Zu Professoren mit Lehrauftrag: Prof. Dr.-Ing. Peter Fey (Hoch frequenz- und Impulstechnik); Doz. Dr. phil. habil. Johannes Müller (Dialektischer und historischer Materialismus); Dr. paed. Wolfgang Müller (Methodik des polytechnischen Unterrichts); Doz. Dr. rer. nat. habil. Manfred Schneider (Numerische Mathematik). Zu Dozenten wurden berufen: Dr.-Ing. Horst Brendel (Sonder gebiete der Schmierungstechnik); Dr.-Ing. Werner Degner (Fein bearbeitung und Werkzeuge der spanenden Fertigung); Dr. phil. Eberhard Jobst (Dialektischer und historischer Materialismus); Dr. rer. nat. Werner Kunze (Einsatzvorbereitung der Datenverarbeitung); Dr.-Ing. Walter Laux (Wärmebehandlung und Metallqgrafie); Dr. jur. Karl-Heinz Ludwig (Arbeits- und Wirtschaftsrecht); Dr. rer. nat. Peter Morzeck (Struktur der Materie); Dr. paed. G. Mühling (Metho- dik des Mathematikunterrichts); Dr. rer. nat. Manfred Wobst (Expe rimentalphysik) . Herzlichen Glückwunsch In den Monaten Juni, Juli und August begingen eine Anzahl Kolleginnen und Kollegen einen Jubiläums-Geburtstag. Sechzig Jahre wurden: Frieda Bittner, Elsa Frenzel, Herbert Müller (Hausmeister), Frieda Oehmigen und Johanna Steitz. Ihren 65. Geburtstag begingen: Martha Bachmann, Elisabeth Colditz, Kurt Müller (Sektion Erziehungswissenschaft), Paula Seifert und Erna Schumacher.
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