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HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr. 13 Oktober 1968 i Preis 10 Pfennig In dieser Ausgabe Seite 3 Hochschulreform und das Studium des Marxismus- Leninismus Seite 4 Hochschulkindergarten eröffnet Mit neuem Elan in den Wettbewerb - dem 20. lahrestag der DDR entgegen Von Genossen Dr. G. Fischer .Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung Der Gewerkschaft Wissenschaft wurde durch den 7. FDGB-Kongreß die Aufgabe gestellt, aktiver Mitge stalter und Initiator bei der Schaf fung des entwickelten gesellschaft lichen Systems des Sozialismus in der DDR zu sein. Unter der Losung des 7. FDGB- Kongresses „Sozialistisch denken, ständig lernen, rationell arbeiten und kulturvoll leben“ helfen wir mit, unter Führung der Arbeiter klasse und ihrer marxistisch-leni Gemeinschaftsarbeit zwischen der staatlichen Leitung, der Parteilei tung der SED und den Leitungen der gesellschaftlichen Organisatio nen vorankommen können, gilt es, das vorliegende Programm zur wei teren Durchführung der Hochschul reform in den gesellschaftlichen Or ganisationen auszuwerten und Fest legungen zu treffen, daß alle Lei tungen und Organisationen in den Sektionen gleichzeitig an die Ar beit gehen können. Der Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen, Genosse H. Tschersich (links), nistischen Partei das Hochschul wesen als organischen Bestandteil des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zu gestal ten. Indem wir dieses politische Grundanliegen der 3. Hochschulre form in den Mittelpunkt der ideo logischen Arbeit der Gewerkschafts organisation stellen und zum Aus gangspunkt bei der Erfüllung aller unserer Aufgaben nehmen, stärken wir unsere sozialistische DDR und leisten einen bedeutungsvollen Bei trag in der Klassenauseinanderset zung mit dem westdeutschen Im- perialismius. Unsere Schrittmacherkollektive geben dabei das Beispiel, wie der sozialistische Wettbewerb erfolg reich zu Ehren des 20. Jahrestages unserer DDR zu führen ist. Die Hochschulreform dient der grund legenden Veränderung und Weiter entwicklung der sozialistischen Er ziehung, der Aus- und Weiterbildung und der Forschung. Sie schafft die wesentliche Vor aussetzungen für die Organisie rung der umfassenden sozialistischen Gemeinschaftsarbeit, für die Ent wicklung des volkswirtschaftlichen Denkens und für die aktive Mitar beit aller Hochschulangehörigen bei der Gestaltung und Erfüllung der Perspektivpläne. Die Ziele der Hoch schulreform stimmen mit den Zie len unseres Wettbewerbes überein und müssen gemeinsam beraten und verwirklicht werden. Mit der Klärung aller inhaltlichen Fragen kommt es jetzt darauf an, die materiellen und strukturellen Voraussetzungen für die Bewälti gung der Aufgaben zu schaffen. Da wir nur in wirklicher sozialistischer Die Gewerkschaftsorganisation ver fährt dabei so, daß Gewerkschafts aktive in den Sektionen gebildet werden. Diese bestehen aus den ehemaligen FGL-Mitgliedern und den Vertrauensleuten, also gewählten Gewerkschaftsfunktionären, die sich in dem neuen Bereich der jeweiligen Sektion zusammenfinden. Sie berei ten die Bildung der Sektions gewerkschaftsleitungen (SGL) und der Gewerkschaftsgruppen vor. Diese Arbeit muß in engem Kon takt mit der staatlichen Leitung der Kolrtint m+ con DortinegomeotiAm und dem Jugendverband geschehen. Die erste gemeinsame Aufgabe besteht jetzt darin, die kontinuier liche Arbeit der neugebildeten Sek tion zu gewährleisten, wobei die er forderlichen Arbeits- und Lebensbe dingungen zu schaffen sind. beglückwünscht Prof. Dr.-Ing. Volmer zur Berufung zum Direktor der Sektion elemente. Wichtige Etappe der Hochschulreform abgeschlossen Jeht Arbeit in zehn Sektionen Wissenschaftlicher Rat der TH gebildet Maschinen-Bau- Foto: Scheiding Bis Mitte Oktober ist dann das Gemeinsame Arbeitsprogramm der Sektion aufzustellen. Es ist die Ver einbarung zwischen der Sektions leitung und der SGL und enthält die wichtigsten Aufgaben für Er ziehung, Lehre und Forschung für das Studienjahr 1968/69. Der Abfassung des gemeinsamen Arbeitsprogrammes muß in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit ge schenkt werden, weil es als verbind liches Leitungsinstrument für die gesamte Sektion entwickelt werden miß. Es kann nur in demokratischer Aussprache mit allen Angehörigen der Sektion, vor allem mit den FDJ- Studenten, zur gemeinsamen Arbeits grundlage gemacht werden, die uns die Ziele zur Vorbereitung des 20. Jahrestag der Republik auf zeigt. (Fortsetzung auf Seite 2) Mit einem Festakt, in dessen Mittel punkt die Gründung von acht weiteren Sektionen und die Bildung des Wis senschaftlichen Rates stand, wurde am 10. September eine wichtige Etappe der sozialistischen Hochschulreform an un serer TH abgeschlossen. Als Gäste der Veranstaltung konnte der Rektor, Ge nosse Prof. Dr. Jäckel, den Sekretär der Bezirksleitung der SED, Genossen Rolf Wendrock, den Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fach schulwesen, Genossen Hermann Tscher sich, den Rektor der Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Köhler, sowie weitere Persönlichkeiten aus Industrie und staatlichen Organen begrüßen. In einer Ansprache würdigte Genosse Prof. Jäckel die bisherigen Ergebnisse der sozialistischen Hochschulreform an unserer TH vor allem als einen Aus druck der ständig zunehmenden demo kratischen Mitarbeit aller Hochschulan ¬ gehörigen. „Die vergangenen Monate haben gezeigt", so erklärte er, „daß wir bei der Weiterentwicklung der so zialistischen Demokratie an unserer Hochschule ein gutes Stück vorange kommen sind.“ Mit herzlichen Worten dankte er im Namen der Hochschul leitung allen Hochschullehrern, Stu denten und Mitarbeitern, die durch ihre wertvollen Vorschläge und aktive Mitwirkung dazu beitrugen, die kom plizierten Aufgaben des vergangenen Abschnittes der sozialistischen Umge staltung unserer Hochschule mit Er folg zu lösen. Sein besonderer Dank galt vor allem den Genossen der Bezirksleitung der SED, aber auch den bisherigen Senatsmitgliedern, Prorektoren und De kanen, die lange Jahre wertvolle Ar beit geleistet haben. Genosse Tschersich nahm dann die Gründung von acht weiteren Sektionen vor und überreichte den Sektions direktoren die Urkunden. In einer Rede, in der er besonders ouf die Arbeit der Sektionen einging, hatte er zuvor hervorgehoben, daß die Aufgaben der ersten Etappe der Hoch schulreform an der TH Karl-Marx-Stadt mit hoher Qualität gelöst worden sind. Im Namen des Ministers sprach er allen Hochschulangehörigen, den Leitungen der gesellschaftlichen Organisationen sowie vor allem der SED-Bezirksleitung mit ihrem 1. Sekretär, Genossen Paul Roscher an der Spitze, den Donk aus. (Auszug aus dieser Rede Seite 2). Nach Entpflichtung der De kane durch den Rektor, gab dieser die von ihm in das Präsidium des Wis senschaftlichen Rates berufenen Hoch schulangehörigen bekannt. (Siehe Seite 2.) Ein neuer Abschnitt begann Mit diesem Studienjahr haben 1150 Studentinnen und Studenten an unserer TH das Studium neu aufge nommen. Es beginnt für sie alle da mit ein wichtiger Abschnitt ihres Lebens. Sie sind die ersten, die in den neugeschaffenen Sektionen immatrikuliert wurden und die zu gleich nach neuen Studienplänen im Drei - Phasen - Studium ausgebildet werden. Linkes Foto: 3. September — Tag der Einsdireibung. Am Tisch der FDJ ist reger Betrieb. Rechtes Foto: Immatrikulationsfeier — festlicher Auftakt zum Studienbeginn. Auf der Bühne eine Delegation junger FDJ- Studenten während des feierlichen Gelöbnisses. In ihrer Mitte der Rektor, Genosse Prof. Dr. Jäckel. Fotos: Model/Scheiding Klassenkampf in der Gegenwart Von Hansjörg Model Als in Westdeutschland mit Kanz- ler Kiesinger und durch tatkräftige Unterstützung seiner SP-Koalitions- minister Brandt. Wehner und ande rer auch die sogenannte „neue Ost politik“ auf den Schild gehoben wurde, glaubten damals manche Leute, es handele sich tatsächlich um etwas Neues, um eine Bonner Politik nämlich, die wirklich der Entspannung und dem Frieden för derlich sein könnte. Der Irrtum wurde jedoch bald aufgeklärt. Die außenpolitische Praxis der Kiesin- ger-Regierung bewies, daß nichts sich ändern sollte. Der Name „neue Ostpolitik“ war lediglich eine Tarn bezeichnung für die Fortführung der gleichen gefährlichen Expansions politik, wie sie vom westdeutschen Imperialismus schon unter Ade nauer betrieben worden war. Darauf wurde die Weltöffentlichkeit von der Sowjetunion, der DDR und anderen sozialistischen Staaten seit dem er sten Auftauchen der „neuen Ostpoli tik“ oft und deutlich aufmerksam gemacht. Und die Wut und Verwir rung, in die ihre Erfinder in Bonn gerieten, als die fünf sozialistischen Bruderländer am 21. August durch ihr gemeinsames entschlossenes Handeln der imperialistischen Ein mischung in die inneren Angelegen heiten der CSSR ein Ende setzten, beleuchtete den wahren Charakter dieser von Bonn gepriesenen „neuen Ostpolitik" noch einmal grell genug! Wozu aber brauchte Bonn ubei- haupt eine „neue Ostpolitik“? Erin nern wir uns, daß der außenpoli tische Kurs Adenauers darauf ge richtet war, mit Hilfe der NATO und vor allem der USA die DDR so zusagen „im Frontalangriff zu neh men“ und sich damit zugleich eine günstige Position für die Erfüllung weiterer Gebietsforderungen zu si chern. Ziel war. den Sozialismus in Europa mittels einer offenen Aggres sion zurückzudrängen. Diese Konzeption Adenauers scheiterte jedoch total. Das wurde deutlich beim faschistischen Putsch versuch in der DDR 1953, bei der Niederschlagung der Konterrevolu tion in Ungarn 1956 und auch am 13. August 1961, als die DDR ihre Staatsgrenzen sicherte. Der Sozialis mus erwies sich in jedem Falle als stärker und den Imperialisten wurde klargemacht, daß jeder Angriff auf ihn zum lebensgefährlichen Unter nehmen für den Aggressor werden würde. Dennoch dachte der westdeutsche Imperialismus nicht daran, seine ex pansionistischen Ziele aufzugeben. Im Gegenteil! Nur sollten sie mit anderen Methoden verfolgt, mit einer anderen Taktik erreicht wer den. Die Grundlage für die neue Taktik des Klassenkampfes gegen den Sozialismus bot sich in der in den USA entstandenen „Konver genztheorie“. Danach soll dank an geblicher Gemeinsamkeiten unter den Bedingungen der wissenschaft lich-technischen Revolution eine Annäherung zwischen Sozialismus und Kapitalismus möglich sein — natürlich zugunsten des letzteren. Nun ist aber seit Marx, Engels und Lenin bekannt und hinreichend bewiesen, daß es zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Sozialismus und Kapitalismus weder etwas Ge meinsames noch ein Annäherung geben kann, weil politische Herr schaft der Arbeiterklasse und Macht der Monopole. Schaffung und Meh rung von sozialistischem Eigentum und kapitalistische Ausbeutung und Profitmacherei — um nur zwei der Widersprüche zu nennen — sich ge genseitig ausschließen. Daran ändert, wie die gegenwärtige Entwicklung der Klassenkämpfe in der Welt be weist. auch die Erfindung der „Kon vergenztheorie“ nichts.. Die „neue Ostpolitik“ Bonns baut jedoch darauf auf. weshalb dort ver kündet wurde, man müsse sich heute in der Welt, ob kapitalisti sches oder sozialistisches Land, ent- gegenkommen“, man müsse ein ander ..Brücken schlagen" nd eine „gegenseitige Annäherung“ er- (Fortsetzung auf Seite 2)