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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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Band 1968
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ILllIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Das Gesicht der Aus der ND-Dokumentation | Konterrevolution I ■ aus ¬ wünschte konterevolutionäre terrevolutionärer Sturz der so- des 1 stischen Staaten mit allen Mitteln land und ihre Hintermänner im zialistischen Ordnung und Re stauration der politischen und lang der = | Ausland vor 50 Jahren ihre Rei hen unter der Losung zu formie ren suchten: „Sowjetmacht ohne Kommunisten!“, so tarnten sich heute die inneren und äußeren Feinde des Sozialismus und der siegreichen Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten in der CSSR mit der Losung: im Namen des Sozialismus gegen die führende Rolle der Kommunistischen Par tei und gegen die wissenschaft liche Weltanschauung des Prole tariats, den Marxismus-Leninis mus. Dabei gingen sie umfassend und systematisch vor. Die giftige Munition, mit der sie die revisio- „mindestens zehn Jahre keinen Vertreter mehr in Regierung zu haben.“ Die von den Imperialisten nistischen und nären Kräfte in rüsteten, reichte sehen“ Ausfällen rende Rolle der Die internationale Monopol bourgeoisie setzt weiterhin ihre ganze Kraft ein, um den Verlauf der gesetzmäßigen Entwicklung vom Kapitalismus zum Sozialis mus aufzuhalten, sie „einzudäm men“, ihre bisherigen Ergebnisse rückgängig zu machen oder we nigstens in der einen oder ande ren Weise zu korrigieren. Dies bestimmt die politische Strategie der aggressivsten imperialistischen Mächte. Es bildet den Hauptinhalt der Globalstrategie des USA- Imperialismus sowie der „neuen Ostpolitik“ der Kiesinger-Strauß- Regierung und ihrer sozialdemo kratischen Minister. gegebene Grundlinie der Schaf fung einer „offenen Gesellschaft“ bei der Ausschaltung der KPC wurde von den konterrevolutio nären Kräften in der ÖSSR auf gegriffen und offen propagiert. So umriß Ivan Svitak, einer der führenden Kräfte eines konterre volutionären Zentrums, Anfang März folgendes Ziel: „Von der totalitären Diktatur zur offenen Gesellschaft, zur Liquidierung des Machtmonopols und zur wirklichen Kontrolle der Machtelite durch freie Presse und öffentliche Meinung...“ Um ihren Angriffen auf die führende Rolle der KPC die er- konterrevolutio- der CSSR aus- von „theoreti- gegen die füh- KPC im Staat und in der sozialistischen Gesell- schaft und die Anwendung der marxistisch-leninistischen Welt anschauung der Arbeiterklasse auf die Praxis des sozialistischen Aufbaus in der CSSR über die Organisierung eines Meinungster rors gegen die der Partei treu er gebenen Kader bis zur Inspira tion und Anleitung parteifeind licher Fraktionen und Hinweisen zur Untergrabung des Einflusses der KPC auf die Leitung des Staates, der Volkswirtschaft und die Entwicklung der sozialisti schen Nationalkultur. So nutzte z. B. der Ideologe der imperialistischen Globalstrategie, Brzezinski, die ihm eingeräumte Möglichkeit, am 14. Juni 1968 ein weiteres Mal vor dem Prager Institut für Internationale Politik zu sprechen, um scharfe Angriffe gegen den Leninismus zu richten. Er erklärte unter anderem: „Meine Ausgangsthese ist, daß der Leninismus für eine entwik- kelte moderne Gesellschaft keine Geltung mehr hat.“ Die dem westdeutschen Kriegs minister Schröder nahestehende Wochenschrift „Christ und Welt“, deren Chefredakteur ein ehema liger Mitarbeiter des SD, SS- Sturmbannführer Giselher Wir sing, ist, rief offen zur Ausschal tung der KPC aus der Führung des Staates auf. Die KPC müsse damit rechnen. Abhängig von der Entwicklung des internationalen Kräftever" hältnisses, wenden dabei die im perialistischen Mächte auf den verschiedenen Schauplätzen der Auseinandersetzung mit dem so zialistischen Weltsystem eine dif ferenzierte Taktik an. Neben die militärische Aggression, wie sie gegenwärtig der USA-Imperialis mus gegen das vietnamesische Volk durchführt, treten in immer stärkerem Maße die Versuche, die gesellschaftliche und politische Ordnung in den sozialistischen Staaten von innen heraus zu be seitigen. ökonomischen Herrschaft Imperialismus. Bei den Versu chen, es zu verwirklichen, entfal teten die Politiker und Ideologen des westdeutschen Imperialismus besondere Aktivität. Die konter revolutionären Kräfte, die vom Territorium der CSSR aus gegen die sozialistische Gesellschafts ordnung wühlten, erhielten aus der Bundesrepublick und aus Westberlin die aggressiven und heimtückischsten Losungen und die detalliertesten operativen Anweisungen. Die imperialistischen Einmi schungspolitiker waren sich sehr wohl darüber im klaren, wie fest der Sozialismus in der CSSR ver wurzelt ist und daß die Arbeiter klasse und die überwiegende Mehrheit der Werktätigen der CSSR bereit sind, die sozialen und politischen Errungenschaften der letzten 20 Jahre zu verteidi gen. Sie wußten auch, daß die sozialistischen Bruderländer einer Restauration der imperialistischen Macht-und Ausbeutungsverhält nisse in der CSSR nicht tatenlos zusehen würden. Wenn die Feinde der Sowjetmacht im Inneren Ruß- Schlagkraft zu verschaffen, grif fen die Exponenten der imperia listischen Einmischungspolitik zu einem erprobten Mittel der psy chologischen Kriegführung: Zur Diskreditierung der historischen Leistung der KPC beim 20jähri- gen sozialistischen Aufbau organi sierten sie eine systematische Fehlerdiskussion. Damit sollte die Wachsamkeit der Bevölkerung gegen konterrevolutionäre Aktio nen eingeschläfert werden. Mit gezielten Attacken auf Mitglieder der führenden Partei- und Staatsgremien suchten sie Druck auf Entscheidungen der Partei auszuüben, revisionistische und konterrevolutionäre Elemente zu ermuntern und der Sache der Partei und des Volkes treu erge bene Genossen einzuschüchtern. Immer häufiger veröffentlichten westdeutsche Zeitungen die Na men führender KPC-Funktionäre, deren Ablösung von der Konter revolution erzwungen werden soll. Offen schrieb bereits am 28. März 1968 die „Frankfurter Rund schau“ : „Zug um Zug werden die Dog matiker (so werden die revolu tionären Kräfte der KPC diffa miert — „ND“) aus den Spitzen der Polizei, der Armee, der Justiz und den ideologischen Büros ent fernt.“ (Aus „ND“ vorn 31 August 1968) Ideologische Diversion Das methodische Instrumenta rium, mit dessen Hilfe eine Öff nung der sozialistischen Gesell schaft für die Konterrevolution erzielt werden soll, ist vielfältig: technisch-wissenschaftliche „Kon takte“, ökonomischer Druck, Drohung oder gar Anwendung militärischer Gewalt. In diesem Rahmen ist die ideologische Di version zu einer Haüptwaffe ge worden. Bereits im Herbst 1962 hat Franz Josef Strauß in einem Beitrag für die Novemberausgabe der westdeutschen Zeitschrift „Außenpolitik“ das Wesen' der ideologischen Diversion gegen über den sozialistischen Ländern charakterisiert: „Unser Gedankengut ist in das öffentliche Leben der kommuni- Tatsachen und Hintergründe der imperialistischen Einmischung in die inneren Angelegenheiten der CSSR = ' S nilllllllllllllllllllllllllllHIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIOIIIIilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllinilllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIÜIIIIIIIIIIOIIIIIIIIII»^ der modernen Propaganda auf psychologisch geschickte Weise einzuschleusen . . . Die Menschen in den kommunistischen Staaten werden auf diese Weise zu be wußten oder unbewußten Trägern westlicher Ideeen, es wird das Gefühl allgemeinen Unbehagens geschaffen, das Voraussetzung ist für die sich ohne Gwaltanwen- düng abwickelnde innere Verän derung und Umwälzung in diesen Staatswesen. Durch pausenlose, den Gegner ermüdende Arbeit sind diese natürlichen Entwick lungen zu beschleunigen . . . Hier in Europa sprechen entscheidende Umstände für die Möglichkeit einer erfolgreichen psychologi- sehen Kriegführung des We stens.“ Hauptstoß gegen die Partei Das Programm der imperiali- stischen Intervention lautete: kon- Der eisige Luftzug der Ausbeutung Beitrag zur Gegensätzlichkeit der Hochschulpolitik in beiden deutschen Staaten Von Genossen Dipl.-Phil. Fr. Pfefferkorn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Marxismus-Leninismus Anfang der 60er Jahre schickte das „Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft e. V.“, eine der westdeutschen Großbourgeoisie treuergebene Organisation, einige angesehene und nicht unbegabte westdeutsche Soziologen zum Stu dium der Arbeitsweise akademischer und industrieller Forschungsinstitute in die USA. Sie hatten den Auftrag, die in den USA vorhandenen großen „Erfahrungen“, wie man Wissen schaftler noch vollständiger in ein staatsmonopolistisches System inte grieren kann und wie man sie noch intensiver im Interesse des Monopol kapitals ausbeuten kann, für die Bundesrepublik nutzbar zu machen. Liest man die Gedanken und Hin weise, die die Mitglieder dieser So ziologengruppe im Ergebnis ihrer Studienreise zur Reorganisation des akademischen und industriellen For schungswesens in Westdeutschland unterbreiteten 1 , so wird erneut sicht bar, welche grundsätzliche Gegen sätzlichkeit der Hochschul- und For schungspolitik in beiden deutschen Staaten zugrunde liegt. Betrachten wir dazu einige Ein drücke und Schilderungen, die das Mitglied dieser Soziologengruppe, Hans Bahrdt, Prof, für Soziologie an der Universität Göttingen, vom For schungsbetrieb in den USA gibt, den er, wie alle Mitglieder dieser Gruppe, als vorbildlich für die Bundesrepu blik betrachtet. Bahrdt schreibt u. a. über die Arbeitsweise in großen amerikanischen Forschungsinstitu ten, die teilweise von Universitäten gegründet und unterhalten werden, teilweise aber auch unabhängig von Universitäten und Hochschulen als selbständige staatliche oder private Forschungsfirmen existieren: „Eg ist nicht zu widerlegen, daß sie in ihrer Struktur manche Ähnlich keit mit industrialisierten White-col- lar-Großbetrieben zeigen, trotz allem akademischen Pathos, das in ihnen gepflegt wird... Der Wissenschaft ler ist hier ein ganztägig beschäftig ter Arbeitnehmer; die Institutslei tung hat wie jeder Arbeitgeber das Recht, ,to hire and to fire‘ (einzu ¬ stellen und zu entlassen — F. P.) und macht von diesem Recht im Rahmen arbeitsrechtlicher Bestimmungen Ge brauch, je nachdem, wie die Auf tragslage auf dem wissenschaftlichen Produktionsmarkt ist. Dieser eisige Luftzug aus der industriellen Ar beitswelt braucht der Wissenschaft nicht schlecht zu bekommen, wie sich an den Ergebnissen dieser For schungszentren ablesen läßt.. ."2 Und an anderer Stelle heißt es: „... Im Augenblick herrscht für die Forschung Hochkunjunktur. Aber es läßt sich nicht die Möglich keit konjunktureller Schwankungen bestreiten und damit auch ein hohes Berufsrisiko. Und sogar auch inmit ten dieser Hochkonjunktur kann der Wissenschaftler die Unsicherheit des industriellen Arbeitnehmers erleben. Wir erwähnten ... den Fall, daß eine große Forschungsfirma nach Erledi gung eines Regierungsauftrages kei nen neuen Auftrag erhielt und zu Massenentlassungen von Wissen schaftlern und Technikern schreiten mußte. Obwohl diese Notwendigkeit schon seit Monaten, während noch die Arbeit im alten Auftrag lief, fest stand, übte man strengste Geheim haltung. Vielleicht fürchtete man, daß die Mitarbeiter säumiger arbei ten würden, wenn sie von ihrer bal digen Entlassung wüßten. Den schon vorher informierten Gruppenleitern war streng verboten, vorher etwas ihren Untergebenen mitzuteilen. Auch leitende Mitarbeiter, darun ter ein früherer Universitätsprofes- sor, der, wie es nicht selten vor kommt, als Forscher in die Industrie übergewechselt war, wurden kur zerhand auf die Straße gesetzt.“ 3 Insgesamt muß Bahrdt für die Forscher in den USA „ . die Hin nahme eines erheblichen Berufsrisi kos (geringe Arbeitsplatzsicherheit) und große geographische und Status mobilität feststellen.“ 4 Diese Praktiken im Umgang mit den Forschern, d. h. letztlich die Schaffung einer Atmosphäre der ständigen Existenzunsicherheit und Existenzangst für sie, empfiehlt Bahrdt auch den westdeutschen Wis ¬ senschaftsmanagern zur Leistungs steigerung in der Forschung, obwohl er sich — aus verständlichen takti schen Gründen — in akrobatischer Wortverdrehung als ersten Schritt nur die Einführung einer „humanen Mischung“ zwischen dem „dynami schen Effektivitätsdenken“ in der USA-Forschung und dem „halb ständischen, halb bürokratischen Klima unserer Universitätsinstitute“ wünscht. 3 Welch abgrundtiefer Gegensatz wird hier doch sichtbar zwischen unserer sozialistischen Hochschul politik in der DDR und den Bestre bungen der herrschenden Kreise in Westdeutschland um die weitere staatsmonopolistische Reorganisa tion in der Forschungs- und Ent wicklungsarbeit! Während wir die sich allseitig ent faltende sozialistische Persönlich keit bewußt an den Anfang unserer Überlegungen zur sozialistischen Hochschulreform stellen, geht es den herrschenden Kreisen Westdeutsch lands um eine noch weitergehende Degradierung des Wissenchaftlers zu einem blinden Werkzeug ihrer aggressiven und fortschrittsfeind lichen Politik, will man sie durch Schaffung einer Atmosphäre . stän diger Existenzangst dafür noch gefü giger machen. Während wir bei uns darum rin gen, in einer breiten demokratischen Aussprache alle Hochschulange hörigen, Wissenschaftler und Studenten für die Mitarbeit an der sozialistischen Hochschulreform zu gewinnen und dabei mit allen auch über die großen persönlichen Perspektiven, die sich daraus für je den ergeben, gesprochen wird, pro pagiert man in Westdeutschland zur Leistungssteigerung in der For schung die Nichtinformation der Wissenschaftler selbst über die ihnen unmittelbare drohende Entlas sung! Es ist wohl völlig klar, daß wir von diesen hier zitierten Konzeptio nen der imperialistischen Wissen ¬ schaftssoziologie und -Politik, die die letzten sozialen Voraussetzungen des einSt fortschrittlichen bürgerlichen Wissenschaftsethos beseitigen sollen, nichts, aber auch gar nichts in das Modell einer sozialistischen Hoch schule übernehmen können, wie uns das gewisse bürgerliche Soziologen im Sinne der Konvergenztheorie so eifrig empfehlen. Wir sind für eine Steigerung der Effektivität in Forschung und Lehre, aber nicht unter Bedingungen, die die Persönlichkeit des Wissenschaft lers degradieren und ihn zu einem bloßen manipulierten Objekt von für ihn unbeeinflußbaren Wissenschafts managern und ihrer reaktionären Po litik stempeln, sondern unter Bedin gungen, die es ihm ermöglichen, so wohl die sozialen und ideologischen Voraussetzungen wie auch die sozia len und ideologischen Auswirkungen seiner wissenschaftlichen Arbeit möglichst allseitig zu erkennen und auch aktiv selbst zu beeinflussen und zu gestalten. Kurz: Es sind die Bedingungen allseitig weiter zuentwickeln, die es unseren Wissenschaftlern erlauben, das von Walter Ulbricht auf dem VII. Parteitag der SED charak terisierte Leitbild des sozialistischen Wissenschaftlers in ihrer eigenen Lebenswirklichkeit zu gestalten. Wir wollen in unseren Wissenschaftler- Kollektiven die herzliche schöpfe risch-kritische Atmosphäre soziali stischer Gemeinschaftsarbeit, nicht aber den eisigen Luftzug kapitali stischer Ausbeutung. 1Vgl H. Krauch, W. Kunz, H. Rittel und das Rationalisierungs-Kurato rium der Deutschen Wirtschaft e. V. (Herausgeber): Forschungsplanung, Eine Studie über Ziele und Struktu ren amerikanischer Forschungsinsti tute, R. Oldenbourg Verlag Mün chen und Wien 1966, 2 Ebenda, S. 39 "Ebenda. S. 91/92 “Ebenda, S. 93 5 Ebenda, S. 93 Damit die Wissenschaft blühe - für den Frieden und für den Sozialismus UID Mit diesem Beitrag beenden wir die Darstellung einiger wesentlicher Etappen des Wirkens Walter Ulbrichts an der Spitze des Zentralkomitees bei der Verwirklichung der Wis senschaftspolitik unserer Partei, die wir anläßlich seines 75. Geburtstages in unserer Ausgabe Nummer 10/68 begon nen hatten. — Redaktion. In den Jahren nach dem VI. Par teitag wird immer klarer sichtbar: Die sozialistische Entwicklung in der DDR muß eng mit der Meisterung der wissenschaftlich-technischen Re volution verbunden werden. Das er fordert, die Wissenschaft unmittelbar auf die Lösung der Aufgaben der Volkswirtschaft zu orientieren, sie als eine Hauptproduktivkraft, zu der sie sich immer mehr entwickelt, in der Produktion wirksam zu machen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür schafft das Neue ökonomische System der Planung und Leitung, das von Walter Ulbricht auf dem VI. Partei tag in seinen Grundzügen dargelegt, und auf der Wirtschaftskonferenz des Zentralkomitees der SED und des Ministerrates der DDR am 24. und 25. Juni 1963 ausführlich begründet wurde. Im Kampf um die Ausarbeitung und Durchsetzung der sozialistischen Ökonomie und um die Meisterung der wissenschaftlich-technischen Re volution, erweist sich deutlich, daß die sozialistische Umgestaltung des Hochschulwesens immer dringender wird. Die hauptsächlichen Wesens züge dafür hatte die 3. Hochschul konferenz 1958 bereits in einem Pro gramm festgelegt. Jetzt kam es dar auf an, es zu verwirklichen. * Ausgehend von den Beschlüssen des VI. Parteitages, insbesondere im Zusammenhang mit der Schaffung des einheitlichen sozialistischen Bil dungssystems, entwickelt sich in Vor bereitung des VII. Parteitages der SED an den Universitäten und Hoch schulen eine breite Diskussion um die notwendigen, den gesellschaft lichen Erfordernissen entsprechenden Veränderungen im Hochschulwesen. Die Grundlage dafür sind die 1966 vorgelegten „Prinzipien zur weite ren Entwicklung von Lehre und For schung an den Hochschulen der DDR“, die Walter Ulbricht als das grundlegende Programm zur Durch führung des Gesetzes über das ein heitliche sozialistische Bildungs system auf dem Gebiet 'des Hoch- schulwesens bezeichnet. Am 4. November 1966 begeht die Tecnnische Universität Dresden den 20. Jahrestag ihrer Wiedereröffnung. Walter Ulbricht hält die Festanspra- che. Von den Lehren der Vergangen heit und den bisherigen großen Er folgen des Bündnisses der Arbeiter klasse und der Intelligenz ausgehend, legte er dar, worauf es jetzt beim umfassenden Aufbau des Sozialis mus im Hochschulwesen ankommt. Dabei hat Walter Ulbricht vor allem die Zukunft im Auge, die große Lei stungen von den Wissenschaftlern und allen Hochschulkadern erwartet. Deswegen betont er auch so nach- drücklich die Notwendigkeit der en gen Verbindung von technischen und Naturwissenschaften mit den Gesell- schaftswissenschaften in Lehre und Forschung sowie die hohe Bedeutung der sozialistischen Erziehung der Stu denten : „Wir brauchen für unsere soziali stische Gesellschaft einen Absolven ten. der 1. den Marxismus-Leninismus zu tiefst begriffen hat, eine klassenmä ßige Position in unserem nationalen Kampf einnimmt und die Zusammen hänge von Politik. Ökonomie, Ideolo gie und Wissenschaft versteht; 2. über ein breites Spektrum von Kenntnissen seines Fachgebietes ver fügt. die es ihm ermöglichen, dem raschen Fortschreiten der Technik und der Wissenschaft zu folgen; 3. über spezielle, moderne Kennt nisse seines Fachgebietes verfügt, über ein anwendungsbereites Wissen, das es ihm ermöglicht, den Fort schritt der Wissenschaft und Technik mitzubestimmen; 4. sich die Schätze der deutschen und internationalen Kultur angeeig net hat.“ * Im April 1967 tritt der VII. Partei tag zusammen. Er zieht Bilanz und berät den weiteren Weg zum Sieg des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik. Walter Ulbricht hält das Referat „Die ge sellschaftliche Entwicklung in der DDR bis zur Vollendung des Sozia lismus“. Ausgehend von der prognostischen Einschätzung der Entwicklung der Produktionsverhältnissse und der Produktivkräfte in der DDR er klärt er: Die grundlegende Aufgabe, die heute unsere Partei, die Arbeiter klasse und alle mit ihr verbündeten Schichten zu lösen haben, ist die Mei sterung der sozialistischen Ökonomie und der wissenschaftlich-technischen Revolution. Im Zusammenhang mit Problemen, die sich daraus für die Ausbildung und Erziehung wissenschaftlich-tech- nischer Kader ergeben, geht Walter Ulbricht ausführlich auf die Notwen digkeit und Bedeutung der sozialisti schen Hochschulreform ein. A g „Die entwickelte sozialistische Ge sellschaft unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Revolu tion verlangt zielgerichtete Höchst leistung in Wissenschaft und Tech nik. Dies erfordert die Ausbildung einer zahlenmäßig starken und wis senschaftlich hochqualifizierten so- zialistischen Intelligenz“. So begrün det er und hebt dazu noch einmal deutlich heraus: „Die etappenweise Verwirklichung der in den .Prinzi pien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hoch- schulen der DDR’ festgelegten Auf gaben ist das grundlegende Pro gramm für die Ausbildung und Er ziehung der wissenschaftlichen Kader bis 1980. Dieses große Programm der Hochschulreform, das von allen Wis senschaftlern gemeinsam beraten, be schlossen und von der Regierung be stätigt wurde, hat eine große Bedeu tung für die Erfüllung unserer weite ren Aufgaben. Die Arbeit wird sich darauf konzentrieren, planmäßig und schrittweise den Inhalt und die Me thodik der Ausbildung so zu gestal ten — entsprechend der Prognose der Entwicklung unserer sozialistischen Gesellschaft, der Volkswirtschaft, der Wissenschaft und Technik". Einen besonderen Abschnitt seiner Rede widmete Walter Ulbricht der Stellung und der weiteren Entwick lung der Intelligenz in unserer sozia listischen Gesellschaft. „In der DDR hat sich eine neue, sozialistische Intelligenz herausge bildet, deren größter Teil aus der Ar beiterklasse hervorgegangen, in den Bildungseinrichtungen unseres Staa tes erzogen und ein Teil der Arbei- terklasse geblieben ist. Die Intelli genz wird immer mehr entscheidende Positionen in Wissenschaft und Technik einnehmen. Ihre Leistungen werden in steigendem Maße zu äußerst wichtigen Faktoren der sieg reichen Auseinandersetzung des So zialismus mit dem Kapitalismus.“ „Die möglichen und geforderten hohen Leistungen“, so führte er dann weiter aus, „sind nur zu erwarten, wenn die Maßstäbe und Normen für Leistungen und Verhaltensweisen dem LenDia des sozialistschen Wis senschaftlers unserer sozialistischen Gesellschaft entsprechen. Der sozialistische Wissenschaftler soll eine feste weltanschauliche und politische Position für den Marxis mus-Leninismus und unser sozialisti- sches Vaterland einnehmen, die füh rende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei anerkennen und all sein Können und seine Kraft für die wei tere Entwicklung unserer sozialisti schen Menschengemeinschaft einset zen. Der sozialistische Wissenschaftler soll sich durch gute charakterliche Eigenschaften, Verantwortungsbe wußtsein gegenüber dem gesellschaft lichen Auftrag, durch Kämpfertum, hohe persönliche Einsatzbereitschaft, Bescheidenheit und Ehrlichkeit aus zeichnen und zugleich umfassende fachliche Fähigkeiten und Klarheit über das Wesen der wissenschaft lichen Arbeit und die Perspektive der Wissenschaft besitzen. Der sozialistische Wissenschaftler soll zur schöpferischen Arbeit, zu kühnem Vorwärtsdenken und Planen fähig sein, sich ständig auf das Neue orientieren und sich von den Bedürf nissen unserer sozialistischen Wirt schaft und Gesellschaft leiten lassen. Er soll dabei ständig bestrebt sein, die eigene Qualifikation zu erhöhen, sich neue Erkenntnisse und Erfah rungen anzueignen, ein schöpferi sches, aktives Mitglied im sozialisti schen Kollektiv sein und sich selbst kritisch zu seiner eigenen Arbeit, zu seinen Fähigkeiten und Leistungen verhalten.“ * Der sozialistische Umgestaltungs prozeß, den wir im Hochschulwesen gegenwärtig vollziehen, ist die dritte Hochschulreform in der DDR. Die erste grundlegende Veränderung in unserem Bildungswesen 1945/46 galt der Brechung des bürgerlichen Bil dungsprivilegs und der Schaffung demokratischer Verhältnisse, die den stärksten Klassen und Schichten des Volkes, der Arbeiterklasse und den werktätigen Bauern, die ihnen zu kommenden Plätze auch an den Uni versitäten und Hochschulen sicherten. Mit der zweiten Hochschulreform 1951/52 wurde die sozialistische Um gestaltung im Hochschulwesen der DDR eingeleitet. Einer der wichtig sten Schritte war dabei die Einfüh rung des gesellschaftswissenschaft lichen Grundstudiums. Erstmalig auf deutschem Boden wurde damit der Marxismus-Leninismus an den höch sten Bildungsstätten zur offiziellen Lehrdisziplin und letztlich auch zur bestimmenden Ideologie in ihrer ge samten Tätigkeit, insbesondere in (Fortsetzung auf Seite 4)
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