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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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Band 1968
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2. Konferenz der Technischen Hochschule zur weiteren Durchführung der Hochschulreform / Diskussion Genosse Rainer Tichatschke, Student Marxismus-Leninismus - Grundlage richtiger Schlußfolgerungen Wie ist der Stand der Diskus sion über die Hochschulreform unter den Studenten? Es hat sich gezeigt, daß in den Bereichen, wo die Studenten über Ziel und In halt der Hochschulreform gut in formiert waren, die Diskussion effektiv war und die Beiträge konstruktive Vorschläge zur Ver besserung von Ausbildung und Erziehung enthielten. Uns Studenten ist allgemein be kannt, daß die Gestaltung des ent wickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus die feste Verbindung zwischen Wissen schaft und Volkswirtschaft for dert, daß von Ausbildung und Forschung höchstes Niveau und höchste Effektivität verlangt wer den, Das ist aber nur erreichbar, wenn alle Kapazitäten voll ge nutzt und durch Profilierung und Konzentration die wissenschaft lichen Einrichtungen den hohen Anforderungen unserer sozialisti schen Gesellschaft gerecht wer den. Die Kenntnis der Grundfragen unserer Hochschulreform ist un bedingt erforderlich; denn sie sind die Basis, auf der alle anderen Probleme diskutiert werden müs sen. Aber die Studenten müssen auch gründlicher über die kon kreten Maßnahmen informiert sein. Dabei interessieren sie nicht so sehr die Probleme der struktu rellen Veränderungen, als viel mehr das, was sich daraus für ihr Studium ergibt. Die Fragen des Faches, der Struktur und der Organisation losgelöst von der Politik und der Ideologie behandeln, hieße die Hochschulreform nicht als Aus druck und Notwendigkeit unserer sozialistischen Entwicklung und des Klassenkampfes zwischen So zialismus und Imperialismus ver stehen. Der Inhalt der Hochschulreform liegt in der untrennbaren Einheit der politisch-ideulogischen, fach- lich-methodischen und organisa torischen Aufgaben. Diese Einheit kann nur auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus entwickelt werden. Die Bedeutung des Stu diums des Marxismus-Leninismus für uns Studenten wächst um so mehr, je komplizierter die gesell schaftlichen Prozesse werden und je intensiver die Auseinanderset zung mit dem Imperialismus wird. Dazu brauchen wir einen festen marxistisch-leninistischen Klas senstandpunkt, der nicht nur ein mal erworben, sondern ständig er arbeitet werden muß. Wir haben in unserer Ausbil dungsrichtung Mathematik/Öko- nomie sehr früh erkannt, daß uns die Mathematik allein nicht viel nützen wird, um volkswirtschaft lich wirksam zu werden. Um Or ganisationsprinzipien und mathe matisch-ökonomische Modelle zu erarbeiten, die auch funktions tüchtig sind, sind wir gezwungen, die Gesetzmäßigkeiten der sozia listischen Gesellschaft nicht nur zu kennen, sondern auch bewußt zu nutzen. Ich will damit sagen, daß in un serer sozialistischen Gesellschaft kein Wissenschaftler seine Auf gaben in der Forschung und der Produktion ohne gründliche Kenntnis des Marxismus-Leninis mus, insbesondere der Politischen Ökonomie lösen kann. Ziel der Ausbildung im marxistisch-lenini stischen Grundstudium muß sein, allen Studenten zu helfen, die Po litik unseres sozialistischen Staa tes richtig zu verstehen, die Ge sellschaftsprognose bewußt mit zu verwirklichen, die imperiali stische Ideologie zu durchschauen und zu ihrer Überwindung beizu tragen. Das Institut für Marxis mus-Leninismus und die Hoch schulleitung der FDJ müssen ge meinsam unverzüglich daran gehen, die Wirksamkeit des mar xistisch-leninistischen Grundstu diums in dieser Richtung weiter zu verbessern. Ich möchte hier noch einige Be merkungen über die Diskussionen zur Studienzeitverkürzung ma chen. Auch hier müssen die Stu denten besser informiert werden. Es trat z. B. die Meinung auf, daß durch die Verkürzung des Studiums die Qualität der Aus bildung sinken würde. Diese Auf fassung konnte aber nur aufkom men, weil den Studenten die grundsätzlichen Erwägungen, die eine Studienzeitverkürzung und die damit notwendigerweise ver bundenen neuen Ausbildungs- Qualitäten noch nicht deutlich ge nug erklärt wurden. Erst wenn in diesem Zusammenhang alle Aspekte unseres durchgängigen sozialistischen Bildungssystems betrachtet werden, wird den Stu denten auch die Notwendigkeit und Bedeutung der Studienzeit verkürzung klar und wir kommen schneller zu einer Diskussion über die Ausbildungsinhalte. Das heißt also, auch hier erweist sich, wie wichtig es ist, die gesellschaft lichen Zusammenhänge zu erken nen und die richtigen Schluß folgerungen daraus zu ziehen. disponible Ingenieure Dipl.-Ing. Walther, Zentralinstitut für Fertigungstechnik Die Praxis braucht „Wir müssen uns bei der Durch führung der Hochschulreform an einer Technischen Hochschule dessen bewußt sein, daß die Technologie als wichtiger Bestandteil des entwickel ten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus und seines Kernstücks, des ökonomischen Systems, wirkt. Die Technologie gehört .zu jenen Wissenschaften, die sich rasant ent wickeln. Dabfei wird immer deut licher ihr Doppelcharakter erkennbar. Sie dient einmal dazu, die Ergeb nisse anderer wissenschaftlicher Dis ziplinen in die Produktionssphäre zu überführen. Besonders die Komplexe der Fertigungstechnik, also Ver fahren, Maschine und Werkzeug, müssen an den neuesten naturwissen schaftlichen Erkenntnissen und tech- nischen Arbeitsergebnissen orientiert und diese für die Produktion er schlossen werden. Weiter besitzt die Wissenschaft Technologie aber eigen ständigen Charakter, der u. a. be sonders darin zum Ausdruck kommt, die optimale Kombination aller Pro zeßelemente und Prozeßphasen im technologischen Prozeß zu finden und diesen optimalen Prozeß, in dem sich die Einheit von Fertigungstech- nik und Fertigungsorganisation mani festiert, in der materiellen Produk tion zu realisieren. Diese Seite der Technologie ist in der Vergangenheit in Forschung und lehre vernachlässigt worden. Die stürmische Entwicklung der Produk tivkräfte erfordert es aber, daß mit Hilfe der kybernetischen Betrach ¬ tungsweise und des logischen Den kens sowie unter Anwendung der Mathematik und der Operationsfor schung die Gesetzmäßigkeiten sämt licher Prozesse der Produktion voll ständig erforscht werden. Der Tech nologe muß in der Lage sein, den Prozeß absolut zu beherrschen. Die komplexe Automatisierung der Vorbereitung und Durchführung der Produktion wird eine neue Qualität der wissenschaftlich geleiteten Ar beit des Menschen darstellen, die sich durch eine sehr hohe Produk tivität auszeichnen wird. Das zeigt uns den Weg der künf tigen technologischen Entwicklung, und wir verfolgen mit regem Inter esse die Anstrengungen, die gemacht werden, um der Industrie die quali fizierten Kader zur Verfügung zu stellen, die solche großen Leistungen zu vollbringen in der Lage sind. Die Arbeit an der Prognose der metallverarbeitenden Industrie läßt mit aller Deutlichkeit den revo lutionären Charakter der Technolo gie erkennen. Das ergibt sich daraus, daß sich technologische Prozesse innerhalb von 5 bis 10 Jahren um wälzen und demzufolge auch die technischen Einrichtungen veralten und neue an ihre Stelle treten müs sen. Wir müssen aus diesem Grunde den schnellen Verschleiß von Spezial wissen einkalkulieren und demzu folge besonders in der Hochschul ausbildung die Maxime durchsetzen, dem soliden Grundwissen und der Ausbildung der Fähigkeit zur selbst ständigen wissenschaftlichen Arbeit den absoluten Vorrang einzuräumen. Dieser Gesichtspunkt ist auch des halb noch besonders zu unterstrei- dien, weil die überwiegende Mehr heit der Hochschulabsolventen erst Jahre nach dem Studium den end gültigen Entschluß für den Verbleib an einem bestimmten Arbeitsplatz faßt bzw. dann überhaupt erst fassen kann. Eine weitgehende Disponibili tät des Hochschulingenieurs ist also objektiv erforderlich und liegt im Interesse der Industrie als auch im Interesse des Ingenieurs selbst. Wir begrüßen deshalb eine vereinheit ¬ lichte Grundausbildung, weil sie zur Verbesserung der Disponibilität bei trägt.“ Dipl.-Ing. Walther ging dann auf einige Fragen des Grundstudienpla nes ein, wozu er aus der Sicht der Praxis noch Hinweise gab, und er klärte abschließend: „Viele Hochschulabsolventen wer den früher oder später leitende Funktionen übernehmen. Diesen Erfordernissen muß Rechnung getra gen und Bildung und Erziehung als eine Einheit angesehen werden. Wir brauchen ausgezeichnete Fach leute, die überzeugte sozialistische Persönlichkeiten sind, die nicht bei der ersten Schwierigkeit kapitulieren. Solche Persönlichkeiten formen sich durch die Überwindung von Wider sprüchen, durch die eigenen Leistun gen. Es dient unserem sozialistischen Staat — und unsere Absolventen werden es zu danken wissen —, wenn schon während der Studienzeit hohe Anforderungen gestellt werden. Sie werden sich so daran gewöhnen, dann auch später in der Praxis mit hohen Leistungen aufzuwarten.“ In seinem Diskussionsbeitrag ging Prof. Dr. Trumpold u. a. von der bekannten Tatsache aus, daß das gesamte Wissen der Menschheit sich in immer kürzeren Zeitabständen verdoppelt. Er wies dazu nach, daß deshalb die Beachtung des Gesetzes der Ökonomie der Zeit nicht nur für den Prozeß der Entwicklung und Produktion der materiellen Güter, sondern auch bei der Ausbildung der Ingenieurkader größte Bedeutung besitzt, die unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Re volution wirksam werden. Im Zusammenhang mit den Zielen der sozialistischen Hochschulreform, die dem Sieg des Sozialismus über, den Kapitalismus dient, leitete er daraus die Frage ab: Wie müssen wir an unserer TH die Grundsturlja- pläne gestalten, damit sie d-91 lior- derungen, die das Gesetz "el Ökono mie der Zeit an unsevE sozialistische Gesellschaft steV" 'gerecht werden? Dazu sagte Prof. Dr. Trumnold: „Wir sind uns wohl im klaren dar über, daß die Automatisierung, die ständige Verkürzung der Entwick- lungs- und Produktionszeiten insge samt eine wesentlich gründlichere wissenschaftliche Fundierung der Arbeitsergebnisse aller Ingenieure erfordert. Sie müssen deshalb in der Praxis vor allem ausgezeichnete Mathematiker sein. Sie müssen mit den naturwissenschaftlich-techni schen Grundlagen so vertraut sein, daß sie sie einwandfrei anwenden können. Daraus ergeben sich natürlich be stimmte Forderungen für die Aus bildung. Wenn der Absolvent heute Prof. Dr. Trumpold Moderne Studienpläne schaffen mit dem Rechenschieber umgehen kann, so muß er es immer mehr auch genausogut mit der elektronischen Rechertanlage können. Er muß also wissen, was die Anlagen zu leisten vermögen, er muß die Probleme der elektronischen Datenverarbeitung im Produktionsprozeß beherrschen, wo bei ich den Gesamtkomplex der Pla nung und Organisation mit einbe zogen wissen möchte. Denn auch auf diesen Gebieten gilt es, die Prozesse weitgehend zu automatisieren, um einen maximalen Zeitgewinn zu schaffen. Wir brauchen in der Ausbildung auch die Grundlagen der System theorie, die die gesamten Zusammen hänge des Produktionsprozesses auf zeigen. Besonders wichtig sind dabei die Fragen der Informationstheorie. Die Studenten müssen wissen, in welcher Weise Algorithmen auf gestellt werden. Ich möchte auch besonders hervor heben, daß die aktive Standardisie rung von großer Bedeutung ist. Sie gehört meines Erachtens in die Grundausbildung eines jeden Inge nieurs.“ Als erster in der Diskussion mel dete sich der Student Ernst Hommel zu Wort. Er berichtete, wie im Bereich seiner Parteiorganisation, der die Studenten der Sektionen „Fer tigungsprozeß und Fertigungsmittel“ und „Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaft“ angehö ren, wichtige Probleme der Durch setzung der Hochschulreform bera ten wurden. Seine Ausführungen gründeten sich auf die Mitarbeit vie ler Studenten, die sich in Arbeits gruppen bestimmte Meinungen und konkrete Vorschläge erarbeiteten. Welches waren die Ergebnisse ihrer Diskussionen? Genosse Hom mel stellte allem voran ihre Mei nung, daß die Entwicklung des so zialistischen Bewußtseins aller Stu denten eine grundlegende Aufgabe ist, und die Erziehung zum festen Klassenstandpunkt verstärkt werden muß. Deshalb sei es auch notwendig, an die Studenten noch höhere Anfor derungen bei der Ausbildung in Marxismus-Leninismus zu stellen. Den Lehren der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung müsse noch größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die klassenmäßige Erziehung, so brachte Genosse Hommel die Mei nung der Studenten aus seiner Sek tion zum Ausdruck, könne aber nicht nur Sadie der Lehrkräfte für Marxismus-Leninismus sein. Es sei vielmehr richtig und notwendig, daß diese Erziehung in allen Fachrich tungen erfolgt. Zu weiteren Fragen der Erziehung und Ausbildung wurde im Diskus sionsbeitrag betont, daß es erfor- Genosse Ernst Hommel, Student EchtesPartner- schafts- verhältnis herstellen derlich sei, die Studenten frühzeitig mit den wissenschaftlichen Arbeits methoden und den Problemen der Praxis vertraut zu machen. Bei ihrer Mitarbeit an Forschungsaufgaben sei es nützlich, wenn die Ergebnisse von den Studenten öffentlich verteidigt werden müßten, weil das zu wirklich tiefgründigem Studium zwinge. Wörtlich sagte Genosse Hommel dazu noch: „Der Student kann gar nicht früh genug erfahren, was ihn später in der Praxis erwartet. Er lernt zeitig wissenschaftlich arbeiten und wird schnell selbständig. Dadurch kann auch die Einarbeitungszeit im Be trieb wesentlich verkürzt werden.“ Besonders unterstrich er die große Bedeutung de ständigen engen Kon taktes zwischen Hochschullehrern und Studenten. Ein echtes Ver trauensverhältnis, eine wirkliche Partnerschaft zwischen ihnen werde sich unbedingt positiv auf das Stu dium auswirken und zu einer aktiven Mitarbeit der Studenten auf allen Gebieten führen. Die vom VII. Parteitag der Sozia- listichen Einheitspartei Deutsch lands gestellte, wissenschaftlich be gründete Aufgabe von historischer Tragweite, in der Deutschen Demo kratischen Republik das entwickelte gesellschaftliche System des Sozia lismus zu gestalten, läßt qualitativ neue Anforderungen an die mar xistisch-leninistische Fundierung unserer gesamten Arbeit entstehen. Für eine noch gründlichere marxistisch- leninistische Fundierung unserer Arbeit Von Genossen Dr. phil. Hans Münch, Institut für Marxismus-Leninismus Nach der Schaffung der Grundla gen des Sozialismus entsteht das so zialistische Gesamtsystem nunmehr auf eigenständiger Basis und ent wickelt sich zunehmend nach sy stembestimmenden sozialistischen Gesetzmäßigkeiten. Diese auch im Teilsystem Hochschulwesen voll zur Wirkung kommen und es auf diese Weise zum organischen Bestandteil des sozialistischen Gesamtsystems werden zu lassen, das seine Aufgaben höchsteffektiv zu verwirklichen ver mag, ist gerade das politische Haupt anliegen der Hochschulreform. Die Erfüllung dieser Aufgabe erfordert jedoch, die im sozialistischen Ge samtsystem und in sowie zwischen allen seinen Teilbereichen objektiv real existierenden Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten immer bes ser aufzudecken und zu begreifen; erfordert vor allem, ihnen voll und bewußt auf allen Ebenen der prakti schen Tätigkeit zu entsprechen. Das ist aber ohne tiefgründige Kennt nisse des Marxismus-Leninismus als wissenschaftlich - weltanschauliche und theoretische Grundlage unseres sozialistischen Lebens undenkbar. Diese Kenntnis umfassender, sy- stematischer und anwendungsbereiter als bisher sich anzueignen ist dabei untrennbar mit einer gründlicheren marxistisch-leninistischen Fundie rung unserer Arbeit verbunden und zugleich Voraussetzung und Bestand teil der bewußten Gestaltung des so zialistischen Gesamtsystems und al ler seiner Teilbereiche durch unsere ganze sozialistische Menschenge meinschaft unter Führung der Par tei der Arbeiterklasse. Unsere entwickelte sozialistische Gesellschaft wird für und mit allen ihren Menschen gestaltet. Sie ent steht aber unter äußerst komplizier ten Bedingungen, die vor allem aus ihrer engsten Verknüpftheit mit der wissenschaftlich-technischen Revo lution und aus den sich verschärfen den Klassenauseinandersetzungen mit dem Imperialismus erwachsen. Das rückt die umfassende Bildung des sozialistischen Menschen als erstrangigen gesellschaftlichen Auf trag in den Mittelpunkt der Auf merksamkeit und erhöht im beson deren Maße die Bedeutung der so zialistischen Bewußtseinsbildung. „Unsere Zeit verlangt von den Er ben Marx“, Engels“ und Lenins ge waltige geistige Leistungen. Sie ver langt insbesondere die Fähigkeit, Millionen und Abermillionen von Menschen im Sinne des Marxismus- Leninismus zu bewegen, sie zu orga nisieren und zu erziehen“, sagte Wal ter Ulbricht auf der internationalen wissenschaftlichen Session zum 150. Geburtstag von Karl Marx. Er drückte damit aus, daß die Festi gung der wissenschaftlichen, dialek tisch-materialistischen Weltanschau ung sowie der Erwerb neuer Kennt nisse gesellschaftlicher und politi scher Zusammenhänge entscheiden des Merkmal und zugleich ständiges Erfordernis aller Bildungsbestrebun gen in unserer Republik sein müs sen, weil die bewußte Gestaltung unserer sozialistischen Gesellschaft durch alle Menschen von diesen nicht nur höchstes fachliches Kön nen, sondern, einen unumstößlich festen Klassenstandpunkt erfordert. Was allgemein zu fordern ist, gilt für die Hochschulangehörigen im be sonderen und wird als Notwendig keit auch zunehmend erkannt. Für die Ausbildung der Studenten unse rer Hochschule sind in den letzten Wochen und Monaten neue Inhalte und Methoden entwickelt und disku tiert worden. Dabei war es richtig und notwendig, von wissenschafts prognostischen Überlegungen, von neuesten wissenschaftlichen Er kenntnissen in jedem Bereich und von den Forderungen der Praxis aus zugehen und den neuen Ausbil dungsprogrammen etwa solche An forderungen, wie breites Grundlagen wissen, exaktes Spezialwissen und Sicherung einer hohen Disponibili tät zu Grund zu legen. Im Prozeß der Ausarbeitung dieser Programme wurde es aber auch deutlicher denn je, daß die Berücksichtigung dieser Anforderungen allein noch nicht ge nügt. um für die zu erwartende ra sante Entwicklung von Wissenschaft und Technik im kommenden Jahr zehnt und für ihren zielgerichteten Einsatz zur allseitigen Stärkung unserer Republik gewappnet zu sein. Die Anforderungen, denen die neuen Ausbildungs- und Erziehungsdoku mente entsprechen müssen, liegen bedeutend höher. Sie sind kompri miert enthalten in der Hauptaufgabe der Hochschulreform, junge klassen- bewußte Wissenschaftler zu erzie hen, die erkannt haben und in allen Lebenslagen danach handeln, daß es nur unter den Bedingungen der so zialistischen Ordnung und in der so zialistischen Menschengemeinschaft möglich ist, alle Kräfte des Men schen voll zu entwickeln und ihm als Schöpfer aller Werte wahre Frei heit zu sichern. Das können aber nur junge Wissenschaftler sein, die durch systematisches Studium des Mar xismus-Leninismus befähigt sind, selbständig neue Probleme der mar xistisch-leninistischen Theorie und der gesellschaftlichen Praxis zu er kennen, die die führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei be wußt anerkennen, für die allseitige Stärkung des Sozialismus in der DDR ihre Kräfte einsetzen und offensiv die Auseinandersetzung mit der reaktionären imperialistischen Ideologie führen. Die Größe der historischen Auf gabe, das Hochschulwesen mit einer dritten Reform tiefgreifend umzu gestalten, hat natürlich Konsequen zen für die Hochschullehrer und Er zieher. Walter Ulbricht formulierte auf dem VII. Parteitag der SED das Leitbild des sozialistischen Wissen schaftlers und Ingenieurs. Auf die sen Grundsätzen basiert der verant wortliche Erziehungsauftrag der Hochschullehrer, wie er in den „Prinzipien zur weiteren Entwick lung der Lehre und Forschung an den Hochschulen der DDR“ fixiert ist. Um alle' Hochschullehrer zur Lö sung dieses Auftrages in Ausbildung, Forschung und Erziehung noch bes ser zu befähigen, muß auch das mar xistisch-leninistische Weiterbil dungssystem an unserer Hochschule auf die Höhe der bereits begründe ten neuen Qualität des Studiums des Marxismus-Leninismus gehoben werden. Die Partei hat in letzter Zeit wie derholt betont, daß vorausschauen des Denken und ständiges intensi ves Lernen zur Meisterung der komplizierten fachlichen und gesell schaftlichen Aufgaben Wesenszüge aller Menschen unserer sozialisti schen Gemeinschaft werden müssen. Menschen mit diesen Eigenschaften sind nicht zuletzt Voraussetzung für das Funktionieren unserer sozialisti schen Demokratie, die ihren höch sten Ausdruck z. B. darin findet, daß, wie auf dem 6. Plenum der SED her vorgehoben wurde, die Beschlüsse und Dokumente für die weitere Ge staltung des gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus, in kollektiver schöpferischer Arbeit Tausender Wis senschaftler, Schrittmacher der In dustrie und Mitarbeiter der Partei- und Staatsorgane entstanden sind. Insbesondere die Wissenschaftler unserer Hochschule, die selbst an der Erarbeitung dieser und anderer Do kumente von gesamtgesellschaftli cher Bedeutung mit- und dabei über ihr sonstiges Tätigkeitsfeld hin ausgewirkt haben, erkennen, wie un ter unseren Bedingungen fachliches Wissen und marxistisch-leninistische Bildung im Interesse unserer gan zen Gesellschaft eine untrennbare Ehe eingehen müssen. Ihre aus fach lichem Sachwissen gewonnenen Er kenntnisse, Prognosen und entspre- chenden Vorschläge für die Ent wicklung von Wissenschaft und Pro duktion verbinden sich in diesem Zusammenhang sichtbar mit politi schem Handeln. Das Fachliche wird notwendigerweise mit dem Gesell schaftlichen integriert. Dabei wird spürbar, wie sich die politisch-ideo logischen Anforderungen an jeden einzelnen erhöhen. Die Einheit von wissenschaftlichen und gesellschaft lichen Interessen und Zielen führt unter unseren Bedingungen zu einer fortschreitenden Symbiose von So zialismus und Wissenschaft auf im mer höherer Stufe, die in den kol lektiv erarbeiteten Parteibeschlüs sen ihren spezifischen und wegwei senden Ausdruck findet. Die immer enger werdenden Wechselbeziehun gen zwischen Politik, Wissenschaft und Ökonomie im entwickelten so zialistischen System begründen die Notwendigkeit höherer marxisti scher Bildung und speziell das Er fordernis des schöpferischen Stu diums der Parteibeschlüsse. An einer Technischen Hochschule kommt in dieser Hinsicht einem weiteren Faktor besondere Bedeu tung zu. Es ist die Verschmelzung des Prozesses der Vollendung des Sozialismus mit dem der wissen schaftlich-technischen Revolution. Im Gegensatz zum Kapitalismus schafft der Sozialismus in seinem all seitig gesamtgesellschaftlichem Rah men alle Möglichkeiten, den Erfor dernissen der wissenschaftlich-tech nischen Revolution, wie z. B. lang fristige Prognose und Planung, voll und zum Nutzen aller Rechnung zu tragen. Diese Möglichkeiten werden durch das bewußte Handeln der Menschen aber nur in dem Maße und in dem Tempo Wirklichkeit, in dem vor allem auch von den Natur- und Technikwissenschaftlern der Grund- (Fortsetzung auf Seite 4)
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