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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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Band
Band 1968
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- Hochschulspiegel
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Aktivtagung der Hochschulparieiorganisalion — Diskussion Hochschulreform - Beitrag zum 20 Jahrestag der DDR Aus dem Schlußwort des Sekretärs der SED-Bezirksleitung, Genossen Rolf Wendrock Der Sekretär der SED-Bezirkslei tung, Genosse Rolf Wendrock, ging im Schlußwort der Parteiaktivtagung noch einmal ausführlich auf einige wesentliche Probleme der Hochschul reform ein. „Ihre Aufgaben“, so betonte er, „können nur gelöst werden, wenn sie, entsprechend der Aufgabenstellung des VII. Parteitages, als Teilaufgabe der Gestaltung des entwickelten ge- sellschaftlichen Systems verstanden und verwirklicht werden. Es geht nicht darum, irgend etwas zu verbes sern, sondern um grundlegende Ver änderungen, die den ständig wach senden Bedürfnissen unserer soziali stischen Gesellschaft gerecht werden, in deren Mittelpunkt der Mensch und seine Entwicklung zur allseitig ge bildeten sozialistischen Persönlichkeit steht. Das erfordert, bei allen Hoch schulangehörigen das Systemdenken zu entwickeln und zu erreichen, daß sie entsprechend handeln. Das erfor dert vor allem immer zwingender, das systematische Studium des Mar ¬ xismus-Leninismus als den Schlüs sel für die erfolgreiche Lösung aller unserer Aufgaben zu betrachten.“ Auf Fragen der Prognose ein gehend, hob Genosse Rolf Wendrock hervor, daß die von der Hochschule in letzter Zeit mit WB und Betrie ben abgeschlossenen Verträge große Bedeutung für die weitere Entwick lung der profilbestimmenden In dustriezweige des Bezirkes Karl- Marx-Stadt besitzen. Dabei geht es um die langfristige Planung der For schung entsprechend der Prognose, um den wissenschaftlichen Vorlauf zu schaffen, ebenso wie um die Be friedigung bestimmter Bedürfnisse dieser Industriezweige, die sich ge genwärtig aus dem Kampf um den Welthöchststand in der Produktion ergeben. Genosse Wendrock gab dann einige wertvolle Hinweise zu der vorliegenden Konzeption der weite ren Maßnahmen zur Durchführung der Hochschulreform an der TH. Er Vorwärts auf dem weg zur sozialistischen Hochschule / (Fortsetzung von Seite 1) Verbindung der Hochschule mit der Industrie. Unter Weiterentwicklung der bereits bestehenden Beziehungen zu den für unsere TH profilbestim menden Industriezweigen und unter Beachtung der Erweiterung und Kon zentration dieser Beziehungen geht es grundsätzlich darum, daß die In dustrie entscheidenden Einfluß auf die Hochschule nimmt und die Hoch schule den Bedürfnissen der Praxis umtassend Rechnung trägt. Es geht also um die Verschmelzung der Inter essen und Aufgaben von Industrie und Hochschule, um eine echte Inte gration dieser für die Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus entscheidenden Faktoren. Eine zweite Hauptaufgabe besteht in der konsequenten Durchsetzung sozialistischer Leitungsprinzipien. Dabei gilt es, die Leitungserfahrun gen der Industrie sinnvoll auf die Bedingungen der Hochschule anzu wenden. Das bedeutet, eine solche Struktur zu schaffen, auf deren Grundlage der demokratische Zentra lismus als das Grundprinzip der so zialistischen Leitungstätigkeit zur vollen Entfaltung kommt. Unsere ganze Aufmerksamkeit muß daher der Bildung und Entwicklung der Sektionen gelten. Die Sektion ist die grundlegende Struktureinheit, in der Aus dem Referat die Realisierung aller Hauptaufgaben in breitester sozialistischer Gemein schaftsarbeit erfolgt. Ebenso aber muß neben ihrer prak tischen Anwendung im Hochschul bereich auch dafür, gesorgt werden, daß die moderne Organisations- und Leitungswissenschaft schnellstens zum festen Bestandteil der Ausbil dung aller Studenten wird. Als dritte Hauptaufgabe ist der A ushjldungs- und. Rrziebungsrrozeß nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfordernis sen der Praxis zu gestalten. Das heißt vor allem, unsere Studenten im Sinne des vom VII. Parteitag skizzierten Leitbildes des sozialistischen Wissen schaftlers und Ingenieurs auszubil den und zu erziehen, damit sie mit hohem sozialistischem Bewußtsein und größtmöglicher Disponibilität in ihrer späteren Tätigkeit in der Praxis wirksam werden. Das setzt voraus, daß sie sich neben einem breiten Grundlagenwissen zur Mei sterung ihres Fachgebietes tiefgrün dige - Kenntnisse des Marxismus- Leninismus aneignen und sie schon während ihres Studiums bei der akti ven Mitgestaltung unserer sozialisti schen Gesellschaft und in der Klas senauseinandersetzung mit dem west deutschen Imperialismus anwenden. Um diesen Anforderungen an die Ausbildung und Erziehung zu ent- unterstrich dabei u. a. die Notwen digkeit, den Inhalt der Ausbildungs richtungen mehr zu präzisieren und der Anwendung der effektivsten Stu dienmethoden noch größere Beach tung zu schenken. Zum Schluß seiner Ausführungen erklärte er: „Unsere sozialistische Hochschulreform dient der allseiti gen Stärkung der DDR und damit der weiteren Festigung der Positio nen des Sozialismus in der Welt. Die Arbeiterklasse und ihre marxistisch- leninistische Partei tragen dabei eine besonders hohe Verantwortung. Sie sind die führende Kraft im Kampf um die Vollendung des Sozialismus in der DDR und somit auch bei der Durchsetzung der sozialistischen Hochschulreform. Unter Führung der Parteiorganisa tion gilt es jetzt in allen Bereichen der TH Karl-Marx-Stadt, eine breite, fruchtbringende Diskussion zu ent falten. Daran sollten sich vor allem die Studenten beteiligen und zu der vorgeschlagenen Konzeption Stellung nehmen. Die fruchtbaren Ergebnisse einer solchen breiten demokratischen Beratung werden ein Wesentlicher Beitrag der Hochschule zür Vorberei tung des 20. Jahrestages der Grün dung der DDR sein. Wollen wir uns also alle gemeinsam anstrengen, damit wir zum 20. Geburtstag unse res sozialistischen Vaterlandes sagen können: Wir haben die wichtigsten Probleme der Hochschulreform ge meistert!“ sprechen, muß der Marxismus-Leni nismus unsere gesamte Arbeit auf allen Gebieten durchdringen, muß er das feste ideologische Fundament des aktiven, schöpferischen Wirkens aller Hochschulangehörigen bilden. Anknüpfend an die bei der Ver- wirklichung der Hochschulreform auch an unserer TH auf Teilgebieten erreichten Erfolge, die aber ange sichts der wachsenden Anforderun gen und Bedürfnisse unserer sozia listischen Volkswirtschaft und. Gesell schaft noch nicht ausreichen, gilt es, die weiteren notwendigen Verände rungen jetzt komplex und zügig durchzuführen. Die Parteiorganisation trägt dabei eine hohe Verantwortung. Ihre Akti vität, Initiative und ihr vorbildliches Wirken sind von entscheidender Be deutung. Im Referat wurde dazu besonders betont, daß die. effektivsten Ergeb- nisse bei der Rezlisierung der Auf gaben in dem Maße erzielt werden, wie es gelingt, die sozialistische Um gestaltung der TH vor allem als einen ideologischen Prozeß zu begreifen und durchzuführen. Deshalb sind überzeugende Beratung, Überwin dung von Unklarheiten und falschen Auffassungen, die Schaffung einer Atmosphäre hoher Verantwortlich keit, aber auch der Unduldsamkeit gegenüber Hemmnissen und Mängeln wesentliche Bedingungen für die notwendige Entfaltung einer breiten, aktiven Mitarbeit aller Hochschul angehörigen, insbesondere unserer Studenten. Je besser unsere Partei organisationen es verstehen, die Hochschulreform als einen ideolo gischen Prozeß zu leiten und ihre Aktivität und Initiative auf alle Hochschulangehörigen zu übertragen, um so erfolgreicher werden die jetzt vor uns stehenden großen und kom plizierten Aufgaben gelöst werden. Genosse Prof. Dr.-Ing. Horst Weber, Sektion Fertigungstechnik und -Organisation Studienzeitverkürzung entspricht Erfordernissen unserer Entwicklung Wir müssen bei der Frage der Stu dienzeitverkürzung davon ausgehen, daß unser sozialistisches Hochschul wesen ein Bestandteil des sich ent wickelnden sozialistischen Gesamtsy stems ist. Diese Entwicklung voll zieht sich unter den Bedingungen der weltweiten Klassenauseinander setzung zwischen Sozialismus und Imperialismus, wobei für den Sieg des Sozialismus die Entfaltung aller sei ner Potenzen zur schnelleren Steige rung der Arbeitsproduktivität aus schlaggebend ist. Unter den Bedingungen der tech nisch-wissenschaftlichen Revolution bedeutet eine schnelle Erhö hung der Arbeitsproduktivität eine schnelle Entwicklung der Produktiv kräfte und eine umfassende Rationa lisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse. Um diesen in unserer Republik begonnenen Prozeß erfolgreich und schnell weiterzufüh ren und die gesteckten Ziele zu er reichen, müssen wir den Bestand an Fach- und Hochschulkadern Wesent lich erweitern. Nach grober Schätzung ergibt sich, daß die Erhöhung der Arbeitsproduk tivität in der Produktion annähernd proportional mit der Zahl der zur Verfügung gestellten Absolventen verläuft. Das bedeutet, wenn wir un gefähr einen Zeitraum von 20 Jah ren nehmen, daß wir-die Zahl un serer Absolventen um das Drei- bis Vierfache erhöhen müssen. Wie können wir das erreichen? 1. Es liegt schon durch die Notwen digkeit der schnellen Entwicklung der Produktivkräfte ein echter Zwang zur Studienzeitverkürzung vor. Wei ter spielt bei der schnellen Steigerung der Arbeitsproduktivität die Ökono mie der Zeit eine entscheidende Rolle. Wir haben, und das ist auch in den neuen Studienplänen konzipiert, noch immer ein 10semestriges Stu dium, das in den letzten Semestern durch eine Spezialisierung gekenn zeichnet ist. Betrachten wir die Spe zialisierung näher, dann finden wir, daß das Wissen, das wir hierbei ver mitteln, etwa in 5 Jahren bereits veraltet ist. Das heißt, der Absolvent muß sich innerhalb dieses Zeitrau mes bereits neues 'Wissen erwerben. 2. Annähernd nur ein Drittel unse rer Absolventen arbeiten nach fünf jähriger Tätigkeit noch auf dem Spe zialgebiet, für das sie ausgebildet worden sind. Wir müssen uns des halb fragen, ob es ökonomisch ist, Geld, Zeit, Studienplätze, Internats plätze für diese Ausbildung in den letzten Semestern noch weiter zu opfern. Ist es nicht viel besser, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir die Gesamteffektivität des Stu diums wesentlich erhöhen können, indem wir andere Ausbildungsfor men suchen? Vorschläge dazu sind in der letzten Zeit genügend gemacht worden. Die Forderung der Industrie ist, solche Kader auszubilden, die sich später spezialisieren. Man muß die ganze Frage der Stu dienzeitverkürzung also auch im Zu sammenhang mit der Weiterbildung sehen. Wenn wir bedenken, daß alle unsere Absolventen, die vor fünf Jah ren abgegangen sind, noch sehr wenig oder gar nichts zum Beispiel über Numerik, Datenverarbeitung und ähnliche moderne Gebiete ge hört haben, dann wird uns dieses Problem recht bewußt. Neben dieser allgemeinen Wei terbildung muß aber ein breites Sy stem der Weiterbildung zum Spezia listen, wie wir das zum Beispiel heute auf dem Gebiet der Schweiß technik kennen, nämlich zum Fach ingenieur, möglich sein. Denn nur nach einer gewissen Tätigkeit in der Praxis, und das bestätigen uns alle unsere Absolventen immer wieder, ist eine genügende Übereinstimmung zwischen den gesellschaftlichen und den persönlichen Interessen zu ver zeichnen. Außerdem kann nach einer praktischen Tätigkeit die Spezialisie rung auf einem bestimmten Gebiet viel effektiver und damit auch öko nomischer vorgenommen werden. Ich möchte abschließend klar sagen: Es geht nicht darum, irgend welche Spezialrichtung abzubauen, sondern es geht darum, die Effektivi tät des Studiums zu erhöhen und die Ausbildung unserer Studenten wirk lich als einen wichtigen integrierten Bestandteil des entwickelten soziali stischen Gesamtsystems anzusehen. Genosse Lutz Mahler, FDJ-Gruppensekretär Unser Ziel: Sozialistisches Studentenkollektiv „Jeder Student einer sozialisti schen Hochschule macht sich Gedan ken über sein Studium, seine gründ liche und bestmögliche Ausbildung. Sn wollen, auch wir Studenten der FDJ-Gruppe 67/73 das Studium nutz bringend für uns und unsere sozia listische Gesellschaft gestalten. Als Hauptaufgabe betrachten wir dabei, den ständigen Kampf für die effek tivste Ausbildung auf allen Gebie ten, um später als hochqualifizierte Wissenschaftler und bewußte Mitge stalter unserer sozialistischen Gesell schaft die Hochschule verlassen zu können. Wir stellen uns deshalb das Ziel, den Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ zu erringen. Unser Programm zur Erreichung dieses Zieles enthält gleichzeitig einen Ver trag über die Zusammenarbeit der Seminargruppe mit unserem Insti tut.“ So steht es in der Einleitung des Programms der FDJ-Gruppe 67/73. Genosse Lutz Mahler ist FDJ-Sekre- tär dieser Gruppe. Vor dem Partei aktiv legte er seine Gedanken dar, wie die Mitglieder seiner Gruppe tat kräftig an der großen Aufgabe, der raschen Durchsetzung der sozialisti schen Hochschulreform, mitwirken wollen. Er sagte: „Schon seit einiger Zeit werden in unserer Gruppe Ausspra chen und Diskussionen über die Probleme der Hochschulreform ge führt. Es blieb dabei nicht bei all gemeinen Redereien. Die Freunde machten sich Gedanken, wie sie als Studenten ihren Beitrag zur Ver wirklichung dieses bedeutenden Vor habens leisten können. Ausgehend von der Erkenntnis, daß das Ziel der. Hochschulreform nur durch die sozialistische Gemein schaftsarbeit von Hochschullehrern und Studenten erreicht werden kann, haben wir gemeinsam mit Vertretern des Instituts für Infor mationsverarbeitung über die Lö sung der künftigen Aufgaben bera ten. Im Ergebnis dieses fruchtbaren Meinungsaustausches erarbeiteten wir unser konkretes Programm. Daran waren alle Gruppenmitglie der aktiv beteiligt.“ Genosse Lutz Mahler erläuterte dann einige Punkte aus dem nelen Gruppenprogramm, das noch, wie er sagte, verteidigt werden muß. „Die wichtigste Zielstellung in unserem Programm“, so betonte der FDJ-Gruppensekretär, „besteht dar in, daß sich alle Studenten zuhoch qualifizierten und allseitig gebilde ten Persönlichkeiten unserer soziali stischen Gesellschaft entwickeln. Es entspricht somit einer wesentlichen Forderung der sozialistischen Hoch schulreform, nämlich Wissenschaft ler und Ingenieure auszubilden, die fähig sind, ihre wissenschaftlichen Kenntnisse und fachlichen Fähigkei ten unter Anwendung der Lehren des Marxismus-Leninismus bewußt und schöpferisch für die Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus einzuset zen.“ Das Gemeinsame in den Vordergrund steilen In der Beratung der Hochschul parteileitung vom 16. Mai berichtete Genosse Prof. Dr. Leitcrt, 1. Sekretär der Leitung der FPO III, über die Arbeit der Parteiorganisation bei der Bildung und Entwicklung der Sek tionen Fertigungstechnik und -Orga nisation und Verarbeitungstechnik. Nachstehend ein Auszug aus diesem Bericht: Die Arbeit unserer Parteiorganisa tion für die Herausbildung und die Tätigkeit der Sektionen war vor allem darauf gerichtet, das Wesen und die Bedeutung der sozialisti schen Hochschulreform zu klären. Es galt, volle Klarheit darüber zu schaf fen, daß die Hochschulreform Teil aufgabe bei der Gestaltung des ent wickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus, besonders seines Kernstücks, des ökonomischen Sy stems, ist. Das bedeutet, daß auch die Bildung ' und Entwicklung der Sektionen als Teilaufgabe dieses entscheidenden Vorhabens zu be trachten ist, durch deren Lösung wir beitragen, unsere sozialistische Re publik zu stärken und noch günsti gere Bedingungen für den Kampf gegen den Imperialismus zu schaf fen. In den Beschlüssen unserer Partei wird gefordert, zür Durchsetzung des ökonomischen Systems des So zialismus die Planung und Leitung der Volkswirtschaft auf die Durch führung einer prognostisch begrün deten, hocheffektiven Strukturpolitik und auf die Sicherung der ökonomi schen Ziele zur planmäßigen, pro portionalen Entwicklung der Volks wirtschaft zu konzentrieren. Diese Aufgabenstellung wurde bei uns in den Mitgliederversammlun gen in den Mittelpunkt gerückt, weil damit die vorrangige Durchsetzung der perspektivisch gezielten volks wirtschaftlichen Strukturpolitik und damit auch der Ausgangspunkt und die Grundlage für die Arbeit in un seren Sektionen gegeben ist. Unsere Aufgabe muß es sein, den notwendigen Prozeß der Herausbil dung der effektivsten Strukturen der Volkswirtschaft zu unterstützen: In der Lehre durch die Bereitstellung der erforderlichen Anzahl hochquali fizierter Kader, in der Weiterbildung durch Vermittlung neuer wissen schaftlicher Erkenntnisse an die in der Industrie bereits tätigen Fach leute und in der Forschung durch verantwortungsbewußte Mitwirkung an der Schaffung des erforderlichen wissenschaftlich-technischen Vorlaufs. Das alles heißt: Die volkswirt schaftliche Zielsetzung für unsere Republik bestimmt in umfassender Weise auch die Profilierung im Hochschulwesen, bestimmt das Pro fil auch unserer Hochschule, und un sere sozialistische Hochschulreform ist eben darauf gerichtet. Ausgehend von • der Prognose der Industrie zweige, für die wir vornehmlich Ka der ausbilden, müssen die Ziele und Inhalte von Lehre und Forschung konzipiert werden. Damit wird es auch möglich, die Absolventen ziel gerichtet für die Anforderungen des Prognosezeitraumes auszubilden. Als praktische Konsequenz daraus gehen wir jetzt in unserer Sektion daran, Gruppen von Mitarbeitern zu bilden, die den Inhalt der vorliegenden Vor lesungen für die Fach- und Spezial ausbildung überarbeiten. Wir über prüfen dabei; welche Gebiete sich überschneiden, was als aus der Ver gangenheit Übernommenes reduziert werden kann, ob den modernsten Erkenntnissen genügend Rechnung getragen wird, und werden entspre chende Veränderungen vornehmen. Aus unseren Erfahrungen heraus möchte ich als Schlußfolgerungen für die Bildung neuer Sektionen sagen, daß 1. Klarheit über die notwendigen tiefgehenden inhaltlichen Verände rungen der Arbeit geschaffen werden muß, die sich aus der Sek tionsbildung ergeben; 2. die Aufgabenstellung der Sektion in Lehre und Forschung von den prognostischen Einschätzungen der strukturbestimmenden Industrie zweige, in denen die Mehrheit der Absolventen zum Einsatz kommt, und der Wissenschaftsentwicklung abzuleiten ist; 3. die Aufgaben der Sektion mit ‘ den Industriezweigen oder führen den Kombinaten besser als bisher abgestimmt werden müssen; 4. vor Beginn der Arbeiten alle Mitarbeiter und Studenten mit den wesentlichen Zielen und Aufgaben umfassend vertraut gemacht wer den und darüber der Meinungs streit geführt wird; 5. die Studenten von Anfang an als gleichberechtigte Partner an den Arbeiten mitwirken und den Schrittmacherkollektiven unter ihnen bestimmte Aufgaben über tragen werden. Grundsätzlich sollte bei der Grün dung der Sektionen beachtet werden, daß das Zukünftige die Aufgaben stellungen bestimmen, das Einende und Gemeinsame im Vordergrund stehen muß und die inhaltlichen Fragen vor den Strukturfragen ge klärt 7 werden. Erste Erfahrungen mit Komplexpraktika Zur Erhöhung der Effektivität des Ingenieurpraktikums wurden im Matrikel 1963 neben den üblichen Einzelpraktika zwei Komplexprak tika in den beiden Textima-Betrie- ben VEB Strickmaschinenbau und VEB Spinnereimaschinenbau durch geführt. Das Charakteristische dieser Komplexpraktika war, daß Studenten mehrerer Fachrichtungen einen The menkomplex gemeinsam bearbeite ten, wobei jedoch jedem eine eigene Aufgabe aus diesem Komplex über tragen wurde. Im VEB Strickmaschinenbau ar beiteten an einem Themenkomplex Studenten der Fach- bzw. Studien richtungen Textilmaschinenkonstruk tion, Längenmeßtechnik, Werkstoff kunde, Technologie, Angewandte Mechanik, Schmierungstechnik. Im VEB Spinnereimaschinenbau waren es Studenten der Fach- bzw. Studien richtungen Textilmaschinenkonstruk tion, Textilmaschinenbetrieb, Plast technologie. Nach Abschluß des Praktikums wurde der komplexe Einsatz von allen Studenten und auch von den Betrieben grundsätzlich positiv ein geschätzt. Der Vorteil wurde beson ders bei den konstruktiven Fachrich tungen deutlich. Im speziellen Fall haben die Tex tilmaschinenkonstrukteure die im Rahmen ihrer Arbeit auftretenden Fragen der Werkstoffauswahl, der Schmierung, des Verschleißes, der Getriebeberechnung und bei der Durchführung spezifischer Versuche durch Korrespondenz mit Studenten der zuständigen Spezialrichtung viel effektiver klären können. Ebenso er wies sich für den Schmierungstech niker die Anwesenheit der Längen- meßtechniker und Studenten der Angewandten Mechanik als beson ders vorteilhaft. Dagegen vertraten die Studenten der Fachrichtungen , Technologie, Längenmeßtechnik und Werkstoff kunde die Meinung, daß eine eigen ständige Arbeit auch erfolgreich ver laufen wäre. Trotzdem beurteilten auch sie den eingeschlagenen Weg als grundsätzlich richtig, da durch den kolekfiven Einsatz ein gegenseitiger Ansporn geschaffen wird. Die Diskussion um die Aufgaben stellung ergab, daß auch in Zukunft der Aufgabenkomplex so weit ge faßt werden muß, daß ein gutes or ganisches Zusammenwirken aller an der Lösung Beteiligten gewährleistet ist. Aus den Erfahrungen dieser ersten Komplexpraktika kann zunächst fest gestellt werden: 1. Das Komplexpraktikum hat sich auf die Ausbildung und Erziehung positiv ausgewirkt, da die Studenten gemeinschaftlich an einem Komplex thema von volkswirtschaftlicher Be deutung arbeiteten, dabei ihre Grundlagenkenntnisse anwenden konnten und verantwortliche Ent scheidungen im Rahmen der gestell ten Aufgabe treffen mußten. Verant wortungsbewußtsein und Entschei dungsfreudigkeit wurden entwickelt. 2. Der Aufgabenkomplex ist künf tig so festzulegen, daß alle Teilneh mer die Möglichkeit zur vollen Ent faltung ihrer schöpferischen Poten zen haben. Für die Lösung der Auf gabe sind günstige betriebliche Bedingungen zu schaffen. Mit den Verantwortlichen der einzelnen Fach richtungen sind die Einzelaufgaben stellungen im Betrieb zu überprüfen. Es erscheint vorteilhaft, die Auf gaben ein halbes Jahr vorher be- bekanntzugeben, um den Studenten das Einarbeiten zu ermöglichen. Dipl.-Ing. Barth, wiss. Mitarbeiter 60 Jahre Mitglied der Gewerkschaft Kürzlich wurde unser Genosse Wilhelm Dittrich, Meister im Ver suchsfeld der Sektion Fertigungs technik und -Organisation, für seine 60jährige treue und verdienstvolle Mitgliedschaft in den Gewerkschaf ten mit der Ehrennadel des FDGB ausgezeichnet. Die Hochschulpartei- leitung und die Hochschulgewerk schaftsleitung übermittelten ihm aus diesem Anlaß herzliche Glückwün sche. In einem Schreiben dankte ihm die HGL für seine langjährige ak- tive gewerkschaftspolitische Arbeit. Genosse Dittrich trat 1908 dem Me tallarbeiterverband bei, war später als Betriebsratsvorsitzender tätig und setzte nach 1945 als Mitglied der SED seine ganze Kraft für die Ver wirklichung der Ziele der Partei der Arbeiterklasse und der Gewerk schaftsbewegung ein.
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