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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196800003
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1968
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Band
Band 1968
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- Hochschulspiegel
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Als Absolventen der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt möch ten wir nachstehend einige unserer Erfahrungen beim Studium einem größeren Leserkreis mitteilen. Wir glauben uns dabei zu der Feststel lung berechtigt, daß uns die an der TH genossene Ausbildung befähigt hat, in der Industrie unseren Mann zu stehen. Doch die Anforderungen an uns alle werden in Zukunft noch viel höher sein. Richtungweisend für die Hochschulausbildung sind hierzu die Ausführungen des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der SED, Walter Ulbricht, auf dem VII. Parteitag der SED, der das Leit bild des sozialistischen Wissenschaft lers und Ingenieurs klar umrissen hat: „Der sozialistische Wissenschaft ler soll eine feste weltanschauliche Position für den Marxismus-Leninis mus einnehmen, die führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei anerkennen und all sein Können und seine Kraft für die weitere Entwick lung unserer sozialistischen Men schengemeinschaft einsetzen. IIlIIllIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIlIIIIIIIIIliIlIIllIIIlIllIllllilllIllilIllllllllllllilllllllllllllllllllllitlllllllltilll Absolventen der TH über ihre Studienerfahrungen Im Kollektiv formt sich die sozialistische Persönlichkeit Von Gen. Dipl.-Ing. W. Schulz und Gen. Dipl.-Ing.W. Rösner, Absolvent der Fachrichtung Konstruktion von Maschinen und Geräten des allgemeinen Maschinenbaus IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Der sozialistische Wissenschaftler soll sich durch gute charakterliche Eigenschaften, Verantwortungsbe wußtsein gegenüber dem gesell schaftlichen Auftrag, durch Kämp- fertum, hohe persönliche Ein satzbereitschaft, Bescheidenheit und Ehrlichkeit auszeichnen und zugleich umfassende fachliche Fähigkeiten und Klarheit über das Wesen der wissenschaftlichen Arbeit und die Perspektive der Wissenschaft be sitzen. Der sozialistische Wissenschaftler soll zur schöpferischen Arbeit, zu kühnem Vorwärtsdenken und Pla nen fähig sein, sich .ständig auf das Neue orientieren und sich von den Bedürfnissen unserer sozialistischen Wirtschaft und Gesellschaft leiten lassen. Er soll dabei ständig bestrebt sein, die eigene Qualifikation zu er höhen, sich neue Erkenntnisse und Erfahrungen aneignen, ein schöpfe risches, aktives Mitglied im sozia listischen Kollektiv sein und sich selbstkritisch zu seiner eigenen Ar beit, zu seinen Fähigkeiten und Lei stungen verhalten.“ Unter diesen Gesichtspunkten möchten wir die nachfolgenden Aus führungen als Hinweise verstanden wissen, um einerseits dem Studen ten zu helfen, den Weg zur Er ringung höherer Studienergebnisse und zur Entwicklung seiner Persön lichkeit zu finden, und andererseits den Hochschullehrern einige Gedan ken zum Ausbildungs- und Er ziehungsprozeß zu vermitteln. Unsere Verantwortung vor der sozialistischen Ccac"schali Das Studium beginnt mit der Im matrikulation. Von diesem Zeit punkt an muß sich jeder Student im klaren darüber sein, daß ein re- lativ langer Weg vor ihm liegt, auf dem es manche Schwierigkeiten zu überwinden gibt. Wie ihm das ge lingt, hängt nun vor allem von sei nem eigenen Leistungswillen, von seinem Verantwortungsbewußtsein ab. Der Student ist an der Hochschule für sein Tun und Lassen eigenver antwortlich geworden. Er steht nicht mehr unter der mehr oder weniger strengen Aufsicht und Kontrolle in Oberschule und Elternhaus. Diese Eigenverantwortlichkeit ist sehr nützlich; denn sie ermöglicht es ihm, seinen eigenen Arbeitsstil zu entwickeln und seine Persönlichkeit auszubilden. Sie bringt jedoch auch eine Reihe von Problemen mit sich. So mancher glaubt noch, in unserem sozialistischen Staat längst überhol ten Vorstellungen vom Studentenle ben nachgehen zu können. Im allge meinen wird es aber nie sehr lange dauern, bis auch diesen Studenten die Einsicht kommt, daß ein beque mes Studentenleben früherer Prä gung bei uns nicht mehr möglich ist. Die wissenschaftlich-technische Revolution, die in der DDR unter den Bedingungen der Vollendung des Sozialismus vollzogen wird und de ren Meisterung in der Klassenaus einandersetzung mit dem Imperia lismus von größter Bedeutung ist, fordert zwingend, auf allen Gebie ten nach Höchstleistungen zu stre ben. Das gilt in besonderem Maße für die Studenten einer Technischen Hochschule, die als künftige hoch qualifizierte sozialistische Fachleute den Prozeß der wissenschaftlich- technischen Entwicklung entschei dend mitbestimmen. Jeder Student übernimmt also mit Aufnahme seines Studiums eine hohe Verantwortung gegenüber unserer sozialistischen Gesellschaft, und seine Verpflichtung besteht darin, von Anfang an um hohe Studienlei stungen zu kämpfen. Weshalb mußte z. B. eine Anzahl von Jugendfreun den unserer Seminargruppe schon frühzeitig wieder aus dem Studium ausscheiden? Wir sind der Mei nung, daß hier nicht eine etwa vor handene unterschiedliche Vorbil dung, sondern vielmehr der ungenü gende Kampf um beste Leistungen von Anfang an die wesentliche Ur sache war. Studienzeit muß gründlich genutzt werden Wir möchten aus dieser Erfahrung sagen: Die Anforderungen sind zu Beginn des Studiums noch nicht allzu hoch. Es gibt Zeit und Gele genheit genug, Lücken zwischen Oberschulbildung und Hochschul studium zu schließen. Wichtig ist jedoch, daß in dieser Zeit der eigene Arbeitsstil gefunden wird und das Kollektiv der Gruppe so schnell als möglich gebildet und wirksam wird. Äußerst wichtig ist, daß zwischen den Hochschullehrern und Studie renden engste Beziehungen entwik- kelt werden. Dabei sind die ersten Semester von besonderer Bedeutung. Viele Studenten haben zunächst nur unklare Vorstellungen vom Studium, vor allem von Wesen, Problematik und Aufgabenbereich ihrer Fach richtung. Ein entscheidendes Problem ist beim Studium die sinnvolle Nutzung der zur Verfügung stehenden Zeit. Die nach den Vorlesungen, Übungen und Praktika verbleibende Zeit ist im wesentlichen für jeden nahezu frei verfügbar. Demgegenüber stehen die fest vorgegebenen Termine für Aufgaben, Belege und Prüfungen. Oft wähnt man sich noch weit ent fernt vom nächsten Termin. Die Folge ist, daß die in der Vorberei tungsphase ungenutzt vorübergestri chene Zeit durch erhöhte An strengung in der Endphase wieder aufgeholt werden muß. Es ist für jeden Studenten von gro ßer Bedeutung, kontinuierlich zu ar beiten. Oft klagen Studenten über „fehlende Zeit“. Aus eigener Erfah rung möchten wir aber in diesem Zu sammenhang feststellen, daß es für den Studenten keine 5-Tage-Woche geben kann, sondern auch das Wo chenende für das Studium gründ lich genutzt werden muß. Aber auch bei der Studienplan gestaltung muß mehr nach Zeitreser ven gesucht werden, die dem Studen ten für selbständiges, schöpferisches Studieren zur Verfügung gestellt wer den können. Wie meinen wir das? Die notwendige Förderung nach höherer Qualität der Ausbildung wurde bisher noch oft zu sehr in der Erhöhung der Quantität des Lehrstoffes gesehen. Natürlich kön nen und werden beispielsweise neue oder andere Vorlesungen notwendig sein, da sich Wissenschaft und Tech nik ständig weiterentwickeln. Für den Studenten darf das jedoch nicht zu einer immer höheren Wochen stundenzahl obligatorischer Lehr veranstaltung führen. Die Lösung des Problems kann vielmehr nur in der Rationalisierung des gesamten Studienprogramms, in der gründ lichen Veränderung der Studianin halte bestehen, wie das jetzt mit der (Verwirklichung der soziali stischen Hochschulreform zielstre big durchgeführt wird. Die Veränderung der Lehrpro gramme, der Studieninhalte und -methoden in diesem Sinn werden auch dazu führen, daß z. B. solche Erscheinungen wie das „Kupfern“ verschwinden. Wir möchten zu den Ursachen und schädlichen Folgen des „Kupferns“ hier nichts weiter ausführen, sondern vielmehr beto nen, daß es für jeden Studenten dar auf ankommt, eigenschöpferisch zu arbeiten. Das muß natürlich vom Hochschullehrer auch in jeder Weise gefördert werden. In diesem Zusammenhang sei uns ein Hinweis für das alle Ingenieur studenten wichtige Fach Maschinen- elemente gestattet. Hier sollte nach unserer Meinung eine Einführung in die Könstruktionslehre bzw. ui eine sich abzeichnehde Konstruktions- Wissenschaft gegeben werden. Die in der Vorlesung bisher dargebotene Fülle Verführt nämlich den Studen ten zu der Annahme, daß er sich im Bedarfsfall nur das geeignete Ele ment auszusuchen brauche. Das ist aber seiner eigenen schöpferischen Tätigkeit nicht gerade förderlich. Bei den Belegen sollten an Stelle der immer wieder verwendeten Standardaufgaben besser praxisnahe Probleme aufgeworfen werden, für die es von vornherein noch keine feststehende Lösung gibt; denn das Entscheidende für den Studenten ist doch das Auffinden des Funk tionsprinzips, nicht aber die unbe dingt genaue Ausführung im De tail. Hilfe des Kollektivs wirksam machen Als eine erfolgreiche Methode, gute Studienergebnisse zu erzielen, betrach ten wir die Arbeit im Lernkollektiv. Sie kann auf vielfältige Art erfolgen. Aus eigner Erfahrung wissen wir aber, daß dabei besonders bei den jungen Studenten, oft falsch gehan delt wird und sie daher nicht die erwarteten Ergebnisse bringt. Aus diesem Grund wäre es unserer Mei nung nach sehr nützlich, wenn güte Erfahrungen der kollektiven Lern arbeit, die es in den verschiedenen Bereichen gibt, verbreitet würden. Worauf kommt es bei der Arbeit im Lernkollektiv an? Wir glauben heute sagen zu können: Bei kollek tiver Lerntätigkeit — wobei wir vor allem die ersten Studienjahre im Auge haben — muß es darum gehen, in gemeinsamer Diskussion das Prin zipielle eines Wissensgebietes zu er arbeiten. Übungsaufgaben sollten von jedem selbst gelöst werden, deren Ergebnisse dann aber wiederum ge meinsam ausgewertet und verglichen werden können. In jüngster Zeit gibt es an der Hochschule Studentenkollektive, die bereits an Forschungsarbeit heran geführt werden. Wir halten das für einen sehr großen Vorteil für jeden Studenten, der daran beteiligt ist; denn er dringt dabei nicht nur tie fer in ein bestimmtes Wissensgebiet ein und lernt schöpferisch zu arbei ten, sondern wird bereits frühzeitig befähigt, in und mit dem Kollektiv eine konkrete Aufgabe zu lösen. Das aber ist sehr wichtig für seine spätere Tätigkeit in der sozialistischen Pra xis, wo gerade diese Fähigkeit eine immer größere Rolle spielt. Die Zeit der Einzelgänger und Einzelleistungen ist im wesentlichen vorbei. Unter den Bedingungen der wissenschaft lich-technischen Revolution werden der- rasche Fortschritt der Wissen schaft und Technik, bedeutende Er gebnisse wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung in zunehmendem Maße von sozialistischen Kollektiv leistungen bestimmt und verlangen auch ihrerseits danach. Die Bildung von Lernkollektiven, von wissen schaftlichen Studentenzirkeln, die Einbeziehung der Studenten in For schungskollektive — das alles sind Methoden, die den Studenten nicht nur während des Studiums zu höhe ren Leistungen bringen, sondern ihn auch am besten auf seine spätere berufliche Tätigkeit vorbereiten. In diesem Zusammenhang möch ten wir unsere Bemerkungen über eipige Erfahrungen aus unserer Stu dienzeit nicht abschließen, ohne noch einmal auf die Bedeutung der Per sönlichkeitsentwicklung im Studien prozeß zurückzukommen. Die sozialistische Persönlichkeit formt sich in der Gemeinschaft Wir haben erkannt, daß das Stu dium nicht nur ein Lernprozeß ist, sondern weit mehr: ein Prozeß der sozialistischen Persönlichkeitsent wicklung. Das aber ist im wesent- lichen ein Erziehungsprozeß, das heißt ein Prozeß, bei dem es nicht nur um Bildung, sondern um die Formung der gesamten Persönlich keit geht. Deshalb müssen Ausbil dung und sozialistische Erziehung im Studium eine untrennbare Einheit bilden, wobei wir unter Erziehung nicht nur die erzieherische Einfluß nahme des Hochschullehrers und des Kollektivs der FDJ-Gruppe, sondern auch die Selbsterziehung im Sinne des Leitbildes des sozialistischen Wissenschaftlers und Ingenieurs ver stehen. (Fortsetzung auf Seite 4) Gen. Stefan Pötschke auf der Schrittmacherkonferenz der TH Mit Herz und Verstand bei der Sache sein Stefan Pötschke berichtete vor der Schrittmacherkonferenz über das Leben in seiner FDJ-Gruppe. Auch darüber, daß es dem Kollek tiv zunächst nicht gelang, einen Freund für die Funktion des Gruppensekretärs zu finden. Jener Jugendfreund, der dafür vorge sehen war, hatte die besten Vor aussetzungen für die Ausübung dieser wichtigen Funktion im Ju gendverband. Monatlich nahm er sein Leistungsstipendium in Emp fang und glaubte fest daran, es genüge, nur auf fachlichem Ge biete das Beste zu geben. Da hatten die 20 FDJler der Gruppe allerdings eine andere Meinung. Sie meinten: Leistungs stipendium kann bei einem be stimmten Leistungsdurchschnitt vergeben werden. Grundlage für die Vergabe dieses Stipendiums ist neben guten fachlichen Lei stungen auch die bewußte gesell- schaftliche Mitarbeit. Stefan Pötschke betonte die Notwendigkeit, daß jedes Grup penmitglied mit Herz und Ver stand bei der Sache ist. Vor der Konferenz erläuterte er, welche Lehren die Jugendfreunde aus der bisherigen Arbeit für das weitere • Gruppenleben gezogen hatten. Er sagte: Um ein hohes Niveau der fachlichen Leistungen und der gesellschaftlichen Tätigkeit zu erzielen, ist es unbedingt notwen dig, daß sich die FDJ-Gruppe vom ersten Tag an zu einem festen Kollektiv entwickelt. Dazu ist er forderlich, daß der Auswahl der FDJ-Gruppensekretäre noch grö ßere Aufmerksamkeit geschenkt wird, daß sich das Gruppenaktiv schnell bildet und daß sich die staatliche Leitung, Vor allem der Seminargruppenberater, noch stärker und bewußter um die Se minargruppe bemüht. Jeder Student, muß unserer Meinung nach wissen, warum und für wen er lernt. Es geht nicht, daß einer meint, wie er lerne, ob er bummelt oder wühlt, ob er im Kollektiv oder einzeln und ab gekapselt arbeitet, ginge nieman dem etwas ap. Unsere Aufgabe ist es, jedem Studenten klarzumachen, daß das Studieren eben ein gesellschaft- licher Auftrag ist und deshalb jeder Student unserer sozialisti schen Gesellschaft, also uns allen, rechenschaftspflichtig ist. Die FDJ-Gruppenleitung wird, um in der FDJ-Arbeit weiter vor anzukommen, eine Reihe von Auf trägen erteilen. So soll z. B. der erwähnte Jugendfreund den Auf trag erhalten, in Zusammenarbeit mit dem Seminargruppenberater das FDJ-Studienjahr voranzubrin gen. Ein anderer Student mit einem gleichfalls guten Zensurendurch schnitt wird beauftragt, einige schlechtere Studenten zu unter stützen. Weiterhin wird ein Mit glied der Gruppe eine Leistungs übersicht von allen vier Semestern mit sämtlichen Noten anfertigen. Die Gruppenleitung stellt sich selbst die Aufgabe, den vorhan denen Arbeitsplan der Gruppe zu überarbeiten. Was wollen wir damit errei chen? Ich möchte hier die Frage so stellen: Was nützt unserem so zialistischen Staat ein Absolvent, der zwar gute fachliche Leistungen zeigt, aber auf gesellschaftlich-po litischen Gebiet versagt? Wir wollen uns hier bereits zu solchen Persönlichkeiten ent- wickeln, die sich in der sozialisti schen Praxis in jeder Beziehung bewähren; denn dort können wir auch nicht den Problemen aus weichen, Dje müssen von uns ge löst werden. Wenn wir also hier an der Hochschule beginnen, uns zu sozialistischen Fachleuten zu erziehen, dann werden wir später auch bestehen. fotografiert In der DDR akkreditierte Journalisten von Zeitungen kommunistischer und Arbeiterparteien verschiedener europäischer Länder, darunter der UdSSR, Polens, Bulgariens, Frankreichs, Norwegens, informierten sich kürzlich an unserer TH über Probleme der sozialistischen Hochschul- reform. Nach herzlicher Begrüßung durch den Rektor, Genossen Prof. Dr. Jäckel, gab Genosse Dr. Werner Lohse einen Überblick über die bisherige Entwicklung und die weitere Perspektive unserer Hoch schule. In der Aussprache, an der auch der 1. Sekretär der HPL, Ge nosse Dr. Nawroth, und weitere Mitglieder des Akademischen Senats teilnahmen, zeigten die Journalisten besonders großes Interesse für die wissenschattlich-produktive Tätigkeit der Studenten, die Arbeit des sozialistischen Jugendverbandes, die marxistisch-leninistische Ausbildung und für Probleme der Profilierung der TH. Genosse Ober ingenieur Burkhardt, Leiter der Bauabteilung, erläuterte den Gästen anhand des Modells (unser Foto) den Aufbau des Hochschulzentrums an der Reichenhaitier Straße. Abschließend fand ein Rundgang durch die Versuchsfeld-Hallen der Sektion Fertigungstechnik und -Organi sation statt. Studentensommer 1968 Unter dem blauen Banner neue Taten für die Republik Was gibt's? So vielleicht die Frage mancher Studenten. Gegenfrage: Was sagen dir die Begriffe FDJ-Studentenbrigade „Schwedt 66“, „Dahlen 67“? Auch wenn jetzt noch nicht das be rühmte Licht aufgeht, lohnt es sich, weiter zu lesen. In diesem Jahr heißen die entsprechenden Vorhaben nämlich „Karl-Marx- Stadt“, „Plauen“, „Greifswald“, „Klingenthal“! Vier Wochen des Sommers 1967 prägten junge Leute im Blauhemd das Stadtbild von Dahlen, anfäng lich von den Einheimischen be staunt, dann mit wachsender An erkennung bedacht: Studenten unserer Technischen Hochschule, der Fachschule für Ökonomie Ro dewisch und der Ingenieurschule für Bauwesen Gotha arbeiteten auf der Jugendbaustelle Flach kühlhausbau Dahlen. Weithin sichtbar wehte das Banner der FDJ über dem Bauge lände. Dem übernommenen Ver bandsauftrag entsprechend setzte die Brigade alles daran, in voller Eigenverantwortlichkeit die öko nomischen Ziele zu erfüllen und ein vielseitiges politisches und gei stig-kulturelles Leben zu entwik- keln. Aber mein Onkel ist Brigadier bei Modul, der besorgt mir Arbeit, da kann ich Geld verdienen, und die Arbeit nutzt unserem Staat genauso! Natürlich, geben wir durchaus zu; und doch sind die Teilnahme am Einsatz solch einer Studenten brigade und Arbeit auf einer be liebigen Baustelle nicht gleichzu setzen. Es geht nicht um irgendwelche Bauobjekte, sondern um Schwer punkte unseres sozialistischen Aufbaus, so zum Beispiel um das Kernkraftwerk Nord. Der Einsatz der FD J-Brigaden ist ein sicht barer ökonomischer Beitrag zur Stärkung unserer Republik. Die Einheit von sozialistischer Be wußtseinsbildung und praktischer Tätigkeit sowie unsere Stellung zu unserem Staat werden deutlich. Studentenbrigaden waren und sind Schulen für die Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten und bilden Fähigkeiten aus, die uns in unserer späteren Tätigkeit von hohem Nutzen sein werden. In deh Studentenbrigaden entfal ten sich neue Formen der sozia listischen Gemeinschaftsarbeit, un ter deren Bedingungen rieh jeder Teilnehmer ständig neu bewähren muß. Das öffentliche Auftreten der- Brigade als Kollektiv des Ju gendverbandes zwingt jeden Teil nehmer, sich für dessen Ziele und Ansehen einzusetzen. Teilnahme am Einsatz einer Studentenbrigade und Arbeit auf einer beliebigen Baustelle sei nicht gleichzusetzen, sagten wir ein gangs. Der Beweis ist hierfür noch nicht vollständig. Wie wir schon andeuteten, ist die Brigade weitgehend eigenverant wortlich tätig. Die Leitung der Brigade besteht aus Studenten, und höchstes Organ ist die Bri gadevollversammlung. Jeder Teil nehmer hat also neben der prak tischen Arbeit auch Probleme der Organisation der Brigade und der Gestaltung eines abwechslungs reichen Feierabends mit zu lösen. Wir finden, diese Eigenverant- Wörtlichkeit, dieses Auf-sich-ge- stellt-Sein und die disziplinierte Einordnung in den Komplex der gesamten Baustelle Sind die inter essantesten Seiten der Arbeit in einer Studentenbrigade. Und nun kannst du mal ein bißchen konkreter werden! Die FDJ-Studentenbrigaden Plauen (l), Greifswald (2), Karl- Marx-Stadt (3) und Klingenthal (4) sind vom 29. Juli bis 24. August tätig. Teilnehmer kann nur sein, wer sich zu den Prinzipien von Inhalt und Form des Einsatzes bekennt. Die ökonomischen Auf gaben der Brigaden 1 und 2 wer den voraussichtlich Erd-, Beton- und Montagearbeiten sein. Für die Rationalisierungsaufgaben der Brigaden 3 und 4 werden im we sentlichen Studenten des 6. Se mesters der Fachrichtungen KW, KT, KMB, TMV, TMS und TMF ausgewählt, da zur Lösung dieser Aufgaben bestimmte fachliche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Die materielle Vergütung erfolgt entsprechend den gültigen Tarifen. Jeder Teilnehmer erhält zusätzliche Auslösung pro Tag. Nun, wie steht’s mit dir? Wirst du dabeisein? Meldungen an die HSL der FDJ (Straße der Natio nen 62, Zimmer 109) bis 10. Mai 1968. Klaus Müller, Sekretär der FDJ- Hochschulleitung, Wolfgang Frot scher, Andreas Poppitz Teilnehmer der FDJ-Studenten brigade „Dahlen 67“
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