Volltext Seite (XML)
Oie Archie -es Geheimrats. Silvestercrzühlung von Fritz Kaiser-Ilmenau. Der Geheimrat und seine Gemahlin waren kaum zehn Minute» zuvor aus ihrer Wohnung gegangen, als die Kor- Lidorglocke kurz anschlug. Herr Trenkelsurt, der bei den alten Leuten ein möbliertes Zimmer innehatte, begab sich zur Tür und ösfncte. Eine junge, elegante Dame stand vor ihm mit einem kleinen Köfferchen in der Hand und schien ebenso überrascht zu sein, wie er selbst. „Ach, Sie verzechen," erwiderte sie aus seinen höflichen Grütz mit viel Anmut in der Stimme, „ich bin die Nichte des Geheimrates." „O, die Ehre, freut mich! — Ich bin seit kurzem bei Ihrem Onkel in Miete. — Darf ich Sie bitten, näherzutreten?" Ihr kleiner Fub trat leicht und graziös über die Schwelle, stand dann jedoch auf dein dicken Läufer unentschlossen still, und fragend flog das Köpfchen zu dem jungen, stattlichen Mann herum, der im Begriff war, Mantel und Köfferchen abzunehmen. „Es ist so still hier! Onkel und Tante sind doch nicht etwa krank?" „Keine Sorge, Fräulein, im Gegenteil! Soviel ich weiß, sind sie beide zu einer kleinen Siloesterfeier, kaum erst, vor wcnigen Minuten. Und auch Hanna, das Dienstmädchen, ging unmittelbar darauf." Enttäuscht blickten die großen, schönen Augen, und die Hand wollte schon wieder nach dem abgesetzten Kösferchen greisen „Ja, was soll ich denn da? — Ich dachte den alten Leut chen eine Ueberraschung zu bereiten mit meinem unverhoff ten Besuch und bin nun überflüssig. Sagten sie nicht, zu wem sie gehen?" „Tut mir leid, Verehrteste, ich habe nicht die blasseste Ahnung." „O, das ist mir geradezu peinlich, Herr!" Etwas Hilfesuchendes stand in dem reizenden Gesichtchen. „Nicht so, Fräulein. Unangenehm wäre es gewesen, wenn Sie vergebens geschellt haben würden. So aber können wir doch wohl ebenso gut Silvester gemeinsam feiern." Verlegen zupften die Finger am eleganten Pelzhandschuh, und das Köpfchen war leicht gesenkt. Als der Blick wieder stieg, war ein Anflug von Befangenheit darin, und ein Lächeln floß um den kleinen Mund, das weder nein noch ja sagte. Ein tiefer Atemzug aber hob die leichtgewölbte Brust, der wie auf ein feines Aufbegehren des jungen Her zens deutete. „Ich würde Sie doch nur abhalten, Herr. Sie haben sich doch gewiß etwas vorgenommen für heute abend?" Eine sichtbare Röte strich über die zarten Wangen, mit in den Augen begann ein geheimes Feuer auszuglimmen. „Ich schlage alles aus, meine Verehrteste, wo es Ihre Ge sellschaft gilt!" Sie überließ Mantel. Hut und Handschuh« seiner Auf merksamkeit und liek licb von ihm in sein autdurchwärmtee Zimmer führen. Sie tauschten hier ihre Namen aus und nahmen gegenüber in bequemen Sesseln Platz. Wohlgefällig strich der Blick Trenkelfurts über den schö nen Wuchs von Fräulein Ruth. Sie trug ein kniekurzes Gewand, das den köstlich gemeißelten Beinen wunderbaren Ausdruck gab. Der dunkle Bubikopf stand dem vollen Ge sichtchen gut, und in dem tiefen, runden Ausschnitt leuchtete der Teint der schönen Brust blütenrein. „Es ist doch eine recht seltsame Rolle, die ich hier spiele," lachte der kleine Mund des angeregten Mädchens. „Man kommt sich i» ihr vor wie eine Abenteuerin." „Sie sagen das mit viel Freude," erwiderte Trenkelsurt voll glücklicher Erkenntnis. „Ein Zeichen, daß Ihnen die Rolle gar nicht so unsympathisch ist." Er sah ihr fest ins Auge und wies den leisen Widerspruch bei ihr zurück. „Letzten Endes sind wir Menschen alle Abenteurer, die Vir das Leben in der Erwartung leben, irgendwann ein- «al dem Glück zu begegnen. Und niemand hat darum das Recht, den zu verdammen, der sich auf die Stunde einstellt, die ihm das zu verheißen scheint. Auch wenn er selbst nicht das glückliche Einstellungsvermögen besitzt." Heiß brannte jetzt das Auge von Fräulein Ruth, und ihre Worte waren von lebhaften inneren Schwingungen durch setzt. „Sie haben eigentlich recht. Ich will dieses Wort, das Eie mir noch in letzter Stunde des alten Jahres zu erleben geben, gut für das neue merken." „Tun Sie das, Wahrhaftigkeit ist der schönste Vorsatz für die Jahreswende!" Und nun diese Worte zwischen den beiden Menschen ge tauscht waren, strichen die Stunden dahin unter dem Zeichen unverhohlenen Iugendsehnens. Jedes stand vor des an deren innerstem Wesen und erkannte sich mehr und mehr selbst darin. Eine feine, schimmernde Brücke war von Herz zu Herz geschlagen. Und als brausend und dröhnend von den Türmen das Silvestergeläute anhub, da stießen sie klingen- ihre Gläser aneinander und wußten, auf was sie tranken, ohne daß sie's in Worte zu fassen brauchten. Das Jahr schlägt seine Augen auf. Eine Silvestererinnerung von Frida Schanz. Eiskalte, dunkle, schneestarre Nacht, durch die in brausen der Fahrt auf kältekreischenden Schienen ein junges Mäd chen reist. Ich muß sie kennen, selbstverständlich kenne ich sie; ganz deutlich sehe ich sie jetzt vor mir, so wie sie war. Ich bin mit ihr jung gewesen. Ich bin mit ihr alt gewor- worden Sehr lange Ist diese Fahrt also her. Aber ich sehe das damals, als sei es heute! Das junge Mädchen glüht und fiebert vor heimlichem Glück. Nach langem, bitterem Heimweh reist sie in der Silvesternacht von einem in den sthlesischen Vorbergen gelegenen Landgut, wo sie ein feines, Mlles Kind unterrichtet, nach Hause. Statt -es Weihnachts- «trlauhs jetzt ein paar freie Tage! Liebe Menschen haben tzO ihr «Mgemerkt, wie sehr ihr Herz, das ein arges Mutter- kind ist, darnach verlangt. Am frühen Neujahrsmorgen «ill sie unerwartet die Klingel an Mutters Vorsaaltür ziehen. Sehnsucht eilt, als ob sie mit ziehen müsse, dem ohnehin schon rgststden Eilzug voraus. Gegen zehn Uhr hält er an irgendeiner kleinen Station. Hält — hält, im mer noch, geradezu unerträglich lange! Viel Laternen- gehusch, hin- und herblitzende Lichter. Ein vereister, reif- - starrender Schaffner reißt die Kupeetür auf und verkündet: „Der Zug geht erst morgen früh um sieben Uhr weiter. Ein Schneerutsch hat die Strecke eine halbe Stunde hinter der Station unbefahrbar gemacht. Alles aussteigen!" Tiefes Erschrecken; wohl ein paar Tränen, ein ängstliches Befragen im ungemütlichen Wartesaal. Nein, übernachten darf sie hier nicht. Drüben über der Straße steht ein Hotel. Sehr teuer? Ach nein, sie haben schon auch billigere kleine Stuben. Ich sehe sie, wie sie das Haus schüchtern betritt, wie sie kopfschüttelnd gemustert wird. Aus lauter Bangen um zu sehe» Preis kommt ihre Frage nach einem Nachtquartier wohl auch seltsam bedrückt und bescheiden heraus. Vom -rsten Stock, in den man sie weisen will, fragt sie sich bangend treppauf, bis in den dritten hinauf. — O, das ist ja in Betracht des wirklich billigen Preises ein sehr nettes Zimmer, groß, luftig, Dachstube freilich und sehr, sehr kalt. Das kräftige, rotbäckige Zimmermädel tröstet sie. Sie wird im großen, grünen Kachelofen sofort Feuer anmachen. Und morgen früh bringt sie dem Fräulein warmes Wasch wasser. — Halb sechs schon? Ist das nicht gar zu früh? Nein! Das junge Mädel liebt es, vor Reisen sehr, sehr lange Zeit zu haben, bis heute hat sich diese Eigenheit be wahrt. Gut! Die Rotbäckige bedeutet sie, sie möge den großen Zimmerschlüssel abziehen, nachdem sie die Tür abgeschlossen habe, dann brauche sie inorgen früh nicht aufzustehen, um ihr zu öffnen. Sie schließe von außen auf. Ob das Licht- stümpfch<n im weißen Steingutleuchter genügen würde? Das junge Mädel besieht es mit flüchtigem Blick. „Ach ja!" Den Ausspruch bereute sie zehn Minuten später. Es wurde so kuschlich warm in dem großen Raum, das dicke Federbett war so wolkenweich. Ein liebes Weihnachtsbuch reist mit im Koffer. Und Briefe von einem jemand, die sie noch ängstigen, mit denen sie noch nichts Rechtes anzufangen weiß, die sie mit Mutter besprechen will . Im Bett noch lesen! Wie herrlich. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie so allein in ganz fremdem Haus, daß sie sich das hochvornehme, zu Haus verbotene Vergnügen erlauben kann. Nur — das Lichtstümpfchen Erlischt rasend rasch. In dunkelster Dunkelheit liegt sie nun da, ganz seltsam wohlig. Das Feuer ist ausgegangen. Still, totenstill ist die Welt. Sie wartet auf das neue Jahr. Was mir- es bringen? denkt sie, liegt reglos, andächtig, in wachem Sin nen und wartet sein ruhsam; über eine Stunde mag es ge wesen sein. Da bricht eine Flut von Glockentönen los über der kleinen Stadt. Ein« Klangwelle so mächtig, als wolle sie olles unter sich begraben und ertränken. Viele Kirchen muß es hier geben. Dröhnend und schallend, wellenwerfend nach allen Seiten, brechen nahe, ganz nahe, fernere und ganz ferne Glocken in ein mächtiges Verkünden der neuen Lebensspanne aus. Ihr junges Herz, das Hoffen und Seh nen, Bangen und Streben in scheuer Bedrängtheit knospen- *est in sich trägt, will fast springen in Erregung und An dacht. Sie faltet die Hände, atmet tief, lauscht und lauscht. Und mit einemmal ist etwas um sie, was sie noch gespann ter lauschen läßt. Was ist? . Um Gottes willen, was ist da? Sie fährt aus den Kissen in die Höhe. Ein deutliches Er kennen sagt ihr, sie ist nicht allein im Zimmer. Keine kör perliche, keine leibliche Gegenwart ist außer der ihrigen darin, aber doch eine Gegenwart, die ihre Sinne erkennen und erfassen. Etwas Uebernatürlicl>es, etwas Geistiges: kein Laut oder doch nur hier und da einer, den ein Menschen- ohr höchstens ahnend erkennen kann, ein Wehen wie aller leiseste Luftbewegung. Es sind Flügel Eine Menge von Flügeln sind im Raum, sagt sie sich. Große, unirdische, dunkle Schwingen stellt sie sich vor in der sammetdunklen Nacht. Sind Boten Gottes, sind Geister um sie? - Sind die Glockentöne, die weiter und weiter die Lust erfüllen, zu geflügelten Wesen geworden? — Ein Gefühl, halb Selig- keit, halb Grausen, halb Angst, halb unfaßbares Glück schwingt mit jedem Glockenton durch ihre stürmisch bewegte Seele. Ein Etwas ist um sie aus einer anderen Welt. Im Uebermaß der Empfindungen begraben, ist sie, als die letzten Glockenwellen der Neujahrsnacht leise verebbt unter ihrem dicken, wolkenweichen Federbett sonst ein geschlafen. Sie schlief ohne jeden besonderen Traum, ganz friedlich, kindertief. Das Rasseln eines Schlüsselbundes, das Knarren eines eingesteckten dicken Schlüssels weckten sie früh pünktlich halb sechs Uhr aus tiefstem Schlaf zu däm merndem Halbbewußtsein. Mit dem eisernen Kohlenkasten und einer goldfadenspinnenden Laterne trat auf schwere» Sohlen die blühende Zimmcrmaid herein „Aufstehen! Sie, Fräulein! Prost Neujahr!" Gutmütig lachend, hob sie die Laterne über der immer »och traumbefangenen Schtästrin hoch. Die fuhr nun hell wach in die Höhe. Und aus ihrem Munde und dem der Magd klang einstimmig derselbe Helle, hohe Verwunde- rungsruf: „Was ist aber das?" Das Mädchen, das in tiefer Nacht die Schwingen zarter Geister, Glück oder Trauer kündender Boten in ihrem Schlasraum zu spüren gemeint hatte, konnte sich vor ent zücktem Staunen am wenigsten fassen. Welche Lösung! Welche unerwartete Erklärung! Sie schüttelt immer wieder den Kopf, lächelt, lacht! Schmetterlinge, goldbraun, samtene Pfauenaugen, saßen mit stach ausgebreiteten Flügeln zu Dutzenden reglos auf ihrem weißen Bett. Klar und schön, im milden, feinabsck)at- tierten Blau hob sich von jeder Schwinge die Zeichnung des charakteristischen Auges ab. Eine Ernüchterung! Aber eine so entzückende! Und eigentlich doch erst recht ein Wunder! So ein liebliches Wunder! * * * Ein Wunder — das sei es nun gerade nicht. Es sei schon einmal im Hotel etwas Aehnliches vorgkko.nmen, erklärte die brave Zimmermarie. Als die Wirtin ihr Kleines kommen, hätten sie auch In einem sonst lmb'wohnten, den Winter hindurch ungeheizten Zimmer Fcuer gemacht. Ei» Schwarm schneeweißer Scbm-U' Uuge sei damals auf ein mal zum Vorschein ...men, hätte sich der jungen Mut- »--r m-ss Bett g- s.s,!. „Aus der Ofenröhre," hätte der Dot- tor die Sache erklärt. Dort suchten die überwinternden ! Flügeltierchen sehr oft ihr Winterquartier, und die Wärme j trieb sie dann wohl hinaus. Es wäre Frühling, dächten sie wahrscheinlich. s Frühling! Auch das junge Mädchen überrieselte es wie Frühlingshauch. In eigentümlich wacher, beseelter Stim- j mung reist sie nach diesem Silvesternachterlebnis weiter i ins stille Mutterhaus. - Es ist mir so, als hätte sie mir von ihrem innersten j Empfinden damals viel erzählt. Lange, lange ist es frK- j tich her! Und doch ist cs mir heute, als sei dieses alles erst ! gestern gewesen. Aus Stadt und Land. " Lurch eine Selbstmörderin verunglückt. In ! selbstmörderischer Absicht stürzte sich in Mahlsdorf bet j Berlin eine unbekannte Frau vor einen Straßen- ! bahnwagen. Es wurde ihr der Kopf zermalmt. Der j Fahrer, der den Körper der Frau im letzten Augenblick auf den Schienen sah, bremste mit aller Kraft. Durch den dadurch entstehenden Rückstoß stürzte ein Fahr gast so unglücklich von der Plattform der Straßenbahn, daß er einen Schädelbruch davontrug. Zwischen Lebe» und Tod . . . Am Bahnüber gang der Kottbus-Peitzer Chaussee hat sich ein folgenschweres Vcrkehrunglück ereignet. Ter Kraftwa gen eines Autovermieters, der einen Geistlichen von einer Beisetzungsfeierlichkeit nach Hause bringen sollte, durchfuhr auf der vereisten Straße die Bahnschranken und blieb auf den Gleisen stehen. In diesem Augen- blrck kam von Frankfurt (Oder) ein Gütcrzug heran und erfaßte mit den Puffern der Maschine das Auto, das etwa 20 Meter weit geschleift und dann die Bö- Ichung hinabgeschleudert wurde. Der Pastor erlitt so erhebliche Verletzungen, daß er bereits kurz nach seiner Einlieferung ins Kottbuser Krankenhaus starb. " Bier Gefängnisinsassen entflohen. In Krap- pitz bei Oppeln (Schlesien) nahmen vier Gefangene, Vie im Gerichtsgefängnis untergebracht waren, dem Justizwachtmeister Stein, als dieser die letzte Runde machte, die Gefängnisschlüssel ab, sperrten ihn dann in eine Zelle und ergriffen die Flucht. Die Verfolgung wurde sofort ausgenommen, ist aber bisher ergebnis los geblieben. — Tie Rekord-Kuh. Der Milchkontrolleur des Nilchkontrollvereins in Wremen (Kreis Wesermünde- Lehe) konnte feststellen, daß eine Milchkuh des Laild- virts Heinrich Böger-Wremen im letzten Jahre 6311 Liter Milch lieferte, die 438 Pfund Fett enthielt. Die höchste Tagesleistung an Milch waren 36,5 Liter. Das Tier gehört der Wesermarsch-Rasse an und ist sieben Jahre alt. " Nachahmenswerte Berkehrseinrichiung. Die Kölner Stadtverwaltung läßt zur Zeit auf allen Droschkenhalteplätzen für Kraftfahrzeuge gut sichtbare Tafeln aufstellen, die erkennen lassen, wieviel eine Fahrt von hier aus nach verschiedenen Zielen und Entfernungen ungefähr kostet. Diese Einrichtung wird besonders von den Fremden sehr angenehm empfunden, va sie die örtlichen Tarife natürlich nicht kennen. Die Einrichtung verdient bei ihrer außerordcntlick>en Zweck mäßigkeit, daß sie auch von anderen größeren Städten aachgcahmt wird. Schlußakt in der Augersteiu-Tragö-ic. lieber , vas Vermögen des Massenmörders Fritz Angerstein ! »us Haig er (Hessen-Nassau) wurde seinerzeit gleich I »ach seiner Hinrichtung der Konkurs verhängt. Der Wert der Konkursmasse betrug 15 000 Mark, die For- »erungen der Gläubiger mehr als 100 000 Mark. Hauptgläubiger war seine Firma, das Geschäftshaus »an der Züphen, dem Angerstein große Summen unter schlagen hatte. Nunmehr sind die erzielten Gelder aach Beendigung des Konkursverfahrens verteilt vorden. Glück im Unglück. Nach einer Meldung aus Oberwiesenthal riß plötzlich auf der großen Schwe bebahn des Fichtelberges durch Bruch einer Scheibe rin Begleitseil. Ein Wagenzug, der mit Wintersport- . lern dicht besetzt war, befand sich gerade im Fahren, i In dem vollbesetzten Wagen brach eine Panik aus. Der ! Führer blieb aber umsichtig und setzte die Sicherheits- > Unrichtungen in Betrieb, die glücklicherweise funktio- , »irrten. Die Wagen blieben vor dem Eingang in die Station stehen und die Passagiere konnten wohlbehal ten die Wagen verlassen. Daß ein schweres Unglück verhütet wurde, ist dem rechtzeitigen Auktionieren der Sicherheitsvorrichtungen zu danken. Die Reparatur- . rrbeiten sind unversäumt in Angriff genommen worden. * Unerhörter Racheakt. In einer Gemeinde bei Frankenthal (Pfalz) wurde ein Mann verhaftet, va gegen ihn der Perdacht bestand, daß er auf dem ! Felde lagernde Futterrüben mit Nadeln besteckte, um j anderen Leuten, mit denen er in Fehde lag, schweren ! Schaden zuzufügen. Der Verhaftete hat nunmehr vor ' dem Untersuchungsrichter seinen ganz ungeheuerlichen Racheakt eingestanden und erklärt, aus politischen Mo tiven gehandelt zu haben. Die unerhörten Treibereien des Sägewerksbesitzers reichen bereits Wochen zurück, ! wobei es einem besonderen Glücksumstand zuzuschrei- ' ben ist, daß diesem hinterlistigen gemeinen Anschlag nur eine Kuh und eine Ziege zum Opfer fielen. * * Eine schreckliche Sturmfahrt hat der von Oran i kommende französische Passagicrdampfer „Tafna" hin- > ter sich, der jetzt in Marseille eintraf. Das Schiff f wurde mehrfach vom Blitz getroffen und am Bug be- ' schädigt. Der erste Offizier wurde ziemlich schwer ver letzt. Fünf Matrosen und zwei Heizer kamen mit leich teren Verletzungen davon. lt. rvcsyaw vcr Scharlach besonders gefürchtet ist. ^er Scharlach, der in der letzten Zeit wieder stärker ; in verschiedenen Teilen Deutschlands aufgetreten ist, j wird nicht ohne Grund als besonders ernste Kinder- ! krankheit gefürchtet. Tas Schlimmste an ihn« ist die Haus.gkcit seines Auftretens und die Höhe der Sterb- uchkeiiszifscr. Unbedingt anzuraten ist, sobald sich irgendwelche verdächtige Anzeichen beobachten lassen, unvcrsäumt einen Arzt zu Nate zu ziehen. Hat sich durch die ärztliche Untersuchung der Verdacht bestätigt, dann muß der Kreisarzt in Kenntnis gesetzt werden, damit durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen einer weiteren Ausdehnung der Krankheit vorgebeugt wer den kann: - . . , , '