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Weißeritz-Zeitung : 29.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261229
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-29
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.12.1926
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wem sie der Kall lles, war zur Zeit England r. Diese Verkehrs- chtiaeren cch Wink- ie Paisie- ten, dem lstruierte -erlichen i wurde, rsens biS nd Ber- natürlich ;r gleich- bequeme 'c schuf >e». Ist öchst er- r letzten ;ar sehr ;t. Zu -undert- n einem llimeter in Hun- ich recht leMcht- : losge- hlungS- Falsisi- schmün- me ver- u. Das Anetn- ammen- als die rtmark- lle gut :r TSu- rtmark- en Be- Steuer- k 6.30: Näbet, 0-8.00: s Thii- 4- 8.18: Duste. Schönen erd. — König z Hoch« »ezahl". .Dorn- lornen- ntsttlle. NNd t, nicht arf ich "L -u er- !>ab er el an regen, sch be- unklen opfert, d feige a8 be- Mann seinen reten! einst sch. Mr Die Bro- eieden !gend. lauge. neben enlig- Dcine aus- »üchste lich?" rliche ,en?" )aftS- hatte einer rief rsten träfe sah träfe die rhen. Netteste Zeitung -es Bezirk« Deranlworüich« Redakleur: SeNr Jebar. — Druck und Verlag: Larl Jehn« in Dtvvold !«««!-«. 92. Jahrgang Mittwoch, am 29. Dezember 1926 Nr. wurde einem Priem keinen wehrte »«zeig»»»«*! « «Ätmeter hie», Petttzeile « AetchspfennlOe. «tng«sant4 «ick 8k«-fat»e« RI Relchspsennsge» Mylau, st» den Vormittagsstunden am 1. Wethnachtsfeicrtag ' ein hiesiger Einwohner auf der Straße nach Elsterberg von Unbekannten angefallen. Der Wegelagerer fragte nach und versetzte dem Mylauer, als dieser erklärte, das, er besitze, einen Schlag gegen die Brust. Der Angefallene sich mit seinem Stocke und brachte dem Wegelagerer eine Verletzung im Gesichte bei. Der Verbrecher floh darauf und ent- Aiefe» Blatt rulhäll -ie amlttch«» Bekannlmachuuge« -er Amlshaüplmanrrschafl, -es Amtsgericht» mr- -es Sla-lrais zu Lippol-iswal-e Weitzeritz Zeitung Lageszeiluntz M Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.U tige Entscheidung gefällt. - Danach können als Pflichtarbeilen nur solche Arbeiten angesprochen werden, die unter normalen Ver hältnissen überhaupt nicht oder zu anderer Zeit oder nicht in dem selben Umfange ausgeführt werden. Die Schneebeseittgung ist je doch eine seit altersher aus polizeilichen Gründen notwendige, von den Gemeinden stets zu der Zeit und in dem Umfange, in dem es das Allgemeininteresse erfordert, durchzusührende Arbeit, da dem nach die charakteristischen Merkmale der Pfllchtarbeit im Sinne der Erwerbslolenfürsorge fehlen, ist die Schneebeseitigung aus drücklich aus dem Kreis der Dfllchtarbeiten gestrichen worden. Für die Erwerbslosen ist diese Entscheidung insofern von Bedeu tung, als die Schneebeseitigung damit zu einer freien Arbeits gelegenheit wird, die tarifmäßig zu bezahlen ist. Für den einzel nen Erwerbslosen wird sie meist nur Gelegenheitsarbeit bedeuten, so daß die entsprechenden Vorschriften über die Anrechnung des Verdienstes auf die Unterstützung zu beachten sind. — Eine wichtige Entscheidung, die für die Schule von grund sätzlicher Bedeutung ist, hat das Oberlandesgericht Dresden ge fällt. Der Schuhmacher Franke in Roßwein hatte seinen elf jährigen Sohn, der die dortige Volksschule besucht, am 30. Mai 1926 ocm Religionsunterricht ab- und zum Moralunterricht ange meldet. Der Zunge ist darauf vom 1. Juni ab dem Religionsunter richt fern geblieben, obgleich die Schulleitung den Vater darauf aufmerksam machte, daß über sein Gesuch erst die Schulinspekkion Entschließung fassen mühte. Der Vater hielt auch ferner seinen Sohn vom Besuche des Religionsunterrichtes fern, obgleich er wußte, daß er damit den bestehenden Vorschriften zuwiderhandelke. Er ist deshalb wegen Uebertretung von ß 5 Abs. 4 des Volksschul gesetzes strafrechtlich zur Verantwortung gezogen worden. Er hat sich damit verteidigt, daß in der Reichsverfassung di« Glaubens freiheit garantiert sei und sich auf die Bestimmung berufen, daß niemand gegen seinen Willen veranlaßt werden dürfe, an religiösen Veranstaltungen teilzunehmen. Reichsrecht breche Landesrecht, und deshalb sei die Verordnung des sächsischen Volksbildungsmini- fterlums vom 13. März 1925, die eine zeitliche Bindung sür die Abmeldung vom Religionsunterricht vorsieht, außer Kraft gesetzt. Das Amtsgericht hat jedoch diese Gründe sür unbeachtlich erklärt und den Angeklagten verurteilt. Auf die Revision des Ange klagten hat jetzt das Oberlandesgericht das angefochtene Urteil aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Ent scheidung an das Amtsgericht zurückverwiesen. Der Strafsenat be tonte zunächst, daß der Vorderrichker nicht berücksichtigt hat, daß die Erklärung des Vaters allein überhaupt nicht genüge, sondern, daß auch das Einverständnis der Mutter vorliegen müsse. Wenn letzteres nicht vorliegen würde, liege eine formgerechte Abmeldung vom Religionsunterrichte überhaupt nicht vor. Im anderen Falle jedoch sei die Annahme des Dorderrichters nicht zutreffend. Zn der Verfassung werde gesagt, daß die Abmeldung vom Religions unterrichte jederzeit erfolgen könne. Damit stehe die Verordnung des Kultusministers im Widerspruche. Die Gewissens- und Glau bensfreiheit in der Verfassung sei höher zu bewerten, als schul technische Schwierigkeiten. Entspreche also die Abmeldung den gesetzlichen Erfordernissen, so sei sie auch zu recht erfolgt. — Das Landesfinanzamt Dresden keilt mit: Auch für 1926 können die nicht zu veranlagenden Arbeitnehmer unter vestimm- ten Voraussetzungen um Erstattung von Lohnsteuer nachsuchen. Ein solcher Erstaltungsgrund liegt vor allem vor, wenn infolge Ver dienstausfalls die'regelmäßig steuerfrei bleibenden Beträge im Laufe des Jahres nicht voll berücksichtigt worden sind. Außerdem kann ein Erstattungsantrag gestellt werden, falls im Zahre 1926 die Lei stungsfähigkeit durch besondere wirtschaftliche Verhältnisse wesent lich beeinträchtigt worden ist. Endlich besteht davon unabhängig eine Erstaktungsmöglichkeit in den Fällen, wo Skeuerabzugsbe- träge einbehalten worden sind, obwohl der Arbeitslohn weniger als die im Einkommensteuergesetz vorgesehenen Freibeträge ausge macht hat. Alles Nähere über die Bestimmungen, nach denen eine Erstattung von Lohnsteuer für 1926 in Frage kommen kann, erfahren die Arbeitnehmer aus einem Merkblatt, das bei den Finanzämtern kostenlos entnommen werden kann. Die Finanz ämter haben jetzt auch die neu eingesührten amtlichen Anlragsvor- drucke für Erstattungen wegen Veroienstaussalls vorrätig und ge ben sie gleichfalls kostenlos ab. Es wird deshalb allen Arbeit nehmern, die einen Anspruch auf Erstattung von Lohnsteuer für 1926 zu haben glauben, in ihrem eigenen Interesse dringend an geraten, sich zunächst an Hand des Merkblattes näher zu unter richten und darnach bei Erstattungen wegen Verdienstausfall nur den amtlichen Antragsvordruck zu benutzen, da sonst die Erledi gung ihrer Anträge weit längere Zeit in Anspruch nehmen würde. — Dienstag vormittag ist auf dem Wiener Platze der erste VerkehrSturm in Dresden in Betrieb genommen worden. Es handelt sich zunächst nur um einen Versuch, um auszuprobieren, wie die roten Arme des Zeichengebers durch die Eisenbahnunter- sührungen vom Bismarckplatze her zu sehen sind. Der jetzt hölzerne VerkehrSturm, der eine Höhe von etwa 2'/- Meter hat, soll dann durch eine Eisenkonstruktion erseht werden. Die Holzkanzel wird dann einstweilen nach dem Albertplahe verlegt werden. Schmiedeberg. Artur Wenzel kommt! Dieses dürfte ge nügen, um am kommenden Neujahrstag den Saal des Gasthofes bis auf den letzten Platz zu füllen. Ueber Artur Wenzels Vor züge und Leistungen noch ein empfehlendes Wort zu schreiben, er übrigt sich, sein Ruf Ist fest begründet. Seine Darbietungen haben in allen Städten, wo er bis jetzt gastierte, unerhörte Erfolge er zielt. Mit seinem goldenen Humor und lachenden Gesicht, seiner Frische und Lebendige», seiner äußerst sympathischen Stimm«, so wie seiner Lharakterisicrungs- und Vortragskunst wird er seine Besucher mit einem Wirbelsturm tollster Einfälle in die heiterste Stimmung versehen. ZohnSbach, Bez. Dresden. Der kiesige Turnverein (DT.) hatte wie alljährlich auch diesen 1. WeihnachlSfciertag zu einem Theaterabend eingeladen, der den Verhältnissen entsprechend sehr gut besucht war. Ein gut Teil dieses Besuches kann man wohl auf die Güte der Theatergesellschast des Vereins buchen. Der stellv. Vorsihende R. Zimmermann begrüßte die Anwesenden ausS herz lichste, dankte ihnen sür die freundliche Unterstützung und sprach den Munsch aus, daß dem Verein neue Freunde und Mitglieder aus diesem Theaterabend erwachsen würden. Der 1. Teil d«S Menüs wurde durch das 4 aktlge Volkssillck „Heimgesunden" von Anzengruber ausgefüllt. Ein durch Streben emporgekommener Sohn einer armen Familie führt ein großes Haus, durch falsche Spekulation steht er vor dem Zusammenbruch. Eine Kugel soll seinem verfehlten Leben ein Eno« machen. Dies verhindert sein durch Zufall hinzugekommener Bruder, der ihn und seine Familie seiner alten Mutter wieder zuführt. Das Stück wurde mit guter Führung gespielt: wenn noch etwas mehr im Geiste des Stückes gearbeitet worden wäre, hätte der Erfolg noch größer sein können. Als Ueberleitung zum 2. Teile tanzten die Turnerinnen unter Lei tung ihres Turnwartes B. Lehnert einen schönen Reigen und stellten mit den Iugendturnern, die als Zwerge gekleidet waren, noch zwei schöne Gruppen. Der 2. Teil brachte einen Iung- hähnelschen Lustspielschlager „Das Turnfest", der sehr flott ge spielt wurde und wahre Lachsalven hervorrief. Möchte der Verein einen ebensolchen finanziellen Erfolg gehabt haben. Nach dem Theater blieben die Anwesenden noch lange bei frohem Tanze nach den Klängen der Bärensteiner Stadtkapelle zusammen. Zinnwald. Von einem auswärts wohnenden Wohltäter, der nicht genannt sein will, wurde vor einiger Zeit unserm Bürger meister ein größerer Geldbetrag zur freien Verfügung ausgehän digt. Hiervon konnten an die Klein- und Sozialrentner einige Hundert Zentner Briketts ausgegeben werden, währen- von dem Restbeträge verschiedene Kleidungsstücke und Nahrungsmittel jetzt als Weihnachtsgabe bei Auszahlung der Rente den Empfängern initgegeben werben konnten. Possendorf. Eine große Freude bereitete der Frauenverein am 22. Dezember 30 alten bedürftigen Leuten des Ortes —» Männer und Frauen — durch eine Weihnochtsbescherung, die in BullerS Gasthof stattfand. Nach Bewirtung der alten Leutchen mit Kaffee und Kuchen hielt Pfarrer Nadler eine ergreifende An sprache und Pfarrer Fügner bot den Anwesenden wirksame Licht bildervorträge. Verschönt wurde die Feier noch durch Meih- nachtslieder, die von allen Anwesenden gesungen wurden. Die reichen Gaben, die unser opferwilliger Frauenverein den Bedürf tigen gespendet hatte, als Lhriststolien, Kleidungsstücke, Geld, Aepfel und Nüsse, wurden dann von denselben freudestrahlend und dankend in Empfang genommen. Den freundlichen Gebern sei auch an dieser Stelle herzlicher Dank gezollt. Freital. Die Stadtverwaltung Freital hat für die Zeit vom I.OKkober 1921 bis 1. Oktober 1926 einen umfangreichen Tätig keitsbericht in Form einer Broschüre herausgegeben. Der Bericht gibt über die Entwicklung der wichtigsten städtischen Aemker in den ersten fünf Jahren nach der Stadtgründung Ausschluß. Er enthält allgemeine Informationen über kommunalpolitische Fragen, deren Bearbeitung im Aufgabenkreis der städtischen Aemter liegt. Freiberg. Der alte Freiberger Ratskeller hat ein neues Gewand erhalten. Zu den Gewölben im Städtischen Kaufhaus« am Markte, welches seit vielen Jahren di« Rakskellerwirtschaft aufnahm, Ist zur Erweiterung eine weitere Gewölbereihe hinzuge nommen worden. Die trennenden Wände sind aufgebrochen worden, so daß ein übersichtlicher, -och wieder in seiner natürlichen Gliederung außerordentlich behaglicher Raum, eine große, drei teilige Gewölbehalle, entstanden ist. Aus der finsteren Gaststube von früher sind lichte und interessante Hallen geschaffen und ihnen ein Charakter gegeben worden, wie man ihn sich für eine Bergstadt wie Freiberg nur wünschen kann. Interessante Gesteinsstufen flnd in das Gemäuer eingefügt und die kostbarsten Bergkristalle und die buntesten Gesteinsbildungen sind in erleuchteten Wandschränkchen, in die eichene Vertäfelung eingelassen, zur Schau gestellt, so daß sie gleich Bildern, bunt wie SchmetlerlingSsammlungen, den Raum schmücken helfen. Die gedrungenen Säulen sind mit Silber- und GlaSmosaik umkleidet und sprechen in ihrer sonderbaren Orna mentik eine ähnliche Sprache wie das Gestein. Meißen. Die Meißner Kirchgemeinden der Frauen-, Luther-, Iohannes- und Trinitatiskirche, die zu einem Steuerausschuß ver einigt sind, haben mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage der Gegenwart beschlossen, den zweiten Termin der Kirchensteuer 1926 erst am 1. Februar 1927 und für ihre in der Stadt wohnenden Mitglieder nur in halber Höhe zu erheben. Diejenigen, die den zweiten Termin schon bezahlt haben, können den halben Betrag beim Skadtsteueramt zurücksordern. Geithain. Eine Ueberraschung brachte die letzte Stadtver- ordnetensihung in der Frage der Zuschläge zur Grund- und Ge werbesteuer: denn nach längerer Debatte wurde diese Steuer auS prinzipiellen Gründen (vor allem von der Linken) mit acht gegen fünf Stimmen überhaupt ganz abgelehnt. Leipzig. Im Naturpark Schleußig brach Dienstag vormittag Feuer aus. Ueber dem großen Saale befindet sich ein Heuboden, auf dem etwa 500 Zentner Heu dicht zusammengcpreßt lagern. Das Heu hat sich infolge der Ueberhihung der Essen wahrscheinlich schon vor einigen Tagen entzündet. Das ganze Dachgeschoß ist ausgebrannt. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrleute verletzt, einer davon so schwer, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Pleißa. Das Verbandsgaswerk Siegmar hat den GaSpreiS für die Gemeinden von 17 auf 9 Pfennig herabgesetzt. Mittweida. Die Gemeinden Ober- und Niederthalheim haben sich mit Genehmigung des Ministeriums des Innern zu einer Ge meinde mit der Bezeichnung „Thalheim bei Mittweida" vereinigt. Werdau. DI« Stadtverordneten beschlossen gegen 4 Stimmen, beim Ministerium für die Aufhebung der Jahrmärkte vorstellig zu werden. Die Bedenken dagegen seien verkehrspolizeilicher Art, ferner glaube man, daß kein Bedürfnis mehr dafür vorhanden sei und endlich hätten sich zuviele Schwierigkeiten mit den Händlern ergeben. Die Artikel seien In den Geschäften wohlfeiler zu haben als bei den Iahrmarklsleulen. Die Gegenseite machte geltend, daß die Jahrmärkte den Arbeitern Verdienst bringen. Lerlliches mw Sächsisches Dippoldiswalde. Sahungsgemäß hat die Allgemeine Orts krankenkasse Dipvoldiswalde-Stadk vor Iahresschluß noch eine Ausschuß-Sitzung abzuhalten, in der vor allem der Haushalt plan fürs neue Jahr zu beraten ist. Diesmal fand sie gestern Diens tag abend in der Reichskrone statt und war von 5 Arbeitgeber- unü 7 Arbeitnehmer-Vertretern besucht. Außerdem waren 9 Vor- stan-smitglieder und der Geschäftsführer der Kasse anwesend. Der Ausschuß-Vorsitzende, Schlosserobermeister Hamann, stellte vor Eintritt in die Tagesovdnunng die ordnungsgemäße Einberufung fest, worauf zu Beisitzern Schuhmachermeister Jäckel und Tischler Bürger berufen wurden. Dann trug sofort Geschäftsführer Adam den HauShaltplan 1927 vor. Er balanziert in Einnahme und Aus gabe mit 108800 M. Anter Einnahmen sind die Beiträge nach 5'/» Proz. vom Grundlohn mit 104 000 M. eingestellt, 93 000 M. (bis 1. 12. 26 -- 77 787 M.) von Versicherungspflichtigen, 11000 Mark (10 000 M.) von Versicherungsberechtigten. Die übrigen Einnahmen sind Zinsen, Ersatzleistungen, vergütete Verwaltungs- Kosten. Unter den Bedürfnissen sind die Hauptposten Arzthonorar 21 000 M. (bis 30. 9. 26 15 179 M.), Arzneien 11 000 M. (bis 30. 11. 26 9820 M.), Krankengeld 32 000 M. (26 452 M.), Ver waltungskosten 13 000 M. (bis 31. 12. 12 400 M.), Rücklage 8800 M. Wesentlich erhöht wurden die Posten sür Zahnärzte auf 3500 M. (1650 M.s und Heilpersonen, Dentisten auf 2000 (992) M. Erläuternd wurde dazu ausgeführt, daß ab 1. Januar bei der Kasse die unbeschränkte Zahnbehandlung «ingeführt wird. Bezahlte bis her die Kaste im Jahre nur 2 Plomben, so wird sie in Zukunft alle sich nötig machenden Plomben erstatten. Darüber hinaus wird sie aber auch noch einen höheren Betrag der hiesigen Schulzahnpflege zur Verfügung stellen. In der Erkenntnis, daß schlechte Zähne die Ursache vieler Krankheiten sind, wurden obige Beschlüsse vom Vor stände seinerzeit gefaßt und der Ausschuß stimmte diesen gern zu. Größere Posten bilden im Haushaltplan dann noch die Ausgaben für Krankenhauspslege 7500 M. und für Woch'enhilfe 5500 M., Sterbegeld und sonstige Ausgaben je 1000 M. Der Haushaltplan wurde einstimmig genehmigt. Betont wurde noch ganz besonders, daß alle Zahlen natürlich mehr oder weniger angenommene Be träge seien und ganz von der Lage des Wirtschaftsmarkkes ab hängig sind. Die Vermögensübersichk wies 8558,93 M. Beikrags- reste nach. Auf eine Anfrage aus der Reihe der Ausschußmit glieder konnte der Kastenvorsitzende, Skadkrat Voigt, erklären, daß diese alle der Kaste sicher seien. Außerdem sei hierzu zu bemerken, daß die hiesige Kaste im Bezirk die niedrigsten Außenstände habe. Das wurde gern gehört. Zu Rechnungsprüfern der Iahresrech- nung 1926 wurden gewählt Baumeister Barsch, Dreher Jahn und Arbeiter Sethmacher. Soweit anwesend, nahmen sie die Wahl an. Anträge waren nicht eingegangen, wurden auch während der Sitzung nicht gestellt. Ebenso war der Punkt Kassenangelegen heiten rasch erledigt. Geschäftsführer Adam wies daraufhin, daß im Herbst kommenden Jahres aller Wahrscheinlichkeit nach Aus schuß und Vorstand neugewählt werden würden, und Schuhmacher meister Jäckel stellt fest, daß die geringe Debatte, besonders auch bei diesem Punkte, die früher oft sehr ausgedehnt gewesen sei, ein Beweis dafür sei, daß der Vorstand immer weitestgehend die Wünsche der Versicherten wie des Ausschusses berücksichtige. Er dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit. Nach stündiger Dauer fand die Sitzung ihr Ende. Dippoldiswalde. Am Dienstag nachmittags von '/r5 bis 6 Ahr war im Wettlnstift große Theaterausführung. In dem geräumigen Saale, wo vor dem Feste die Christbescherung statk- qefunden hatte und heute noch die Christbäume standen und der Ädventsstern leuchtete, saßen Reihe an Reihe die Bewohner des Stifts, denen sich einige Gäste aus der Stadt zugesellt hatten. Mit fragender Spannung lauschte alles nach dem Kasperletheater, das Dr. Paul aus Dresden vor den Zuschauern aufgestellt hatte. Ein Klingelzeichen, die Beleuchtung wurde auSgeschaltet, und nur die Bühne von zwei elektrischen Birnen erhellt. Da ertönten Meih- nachtslieder von einer Ziehharmonika. Kasperle erschien vor deck Vorhang, begrüßte die Versammlung, spielte mit seiner gehor samen, magischen Glocke und kündigte zwei Vorstellungen an:'„Kas- pers Rückkehr aus Sibirien" lind „Kasper und der Lebensborn". Als Darsteller traten noch auf Kaspers Großmutter, ein Schmied, ein jüdischer Handelsmann, der Teufel und der Tod, dann Kaspers Frau, eine Fee und wieder der Tod. Wie verfolgten die Zu schauer leuchtenden Auges das spaßige Spiel, das aber auch manche Lebenswahrheiken enthielt. Heller Jubel erscholl, wenn Kasper persönliche Eigentümlichkeiten aus dem Wettinstift ge sprächsweise mit einflocht oder wenn er sich fragend an daS Pub likum wandte, so daß dieses förmlich mitspielte, und sich dadurch sein Interesse am Spiel steigerte. Das Kasperletheater warf einen wannen Sonnenstrahl in das sonst stille Leben der Pflegebefohlenen. — Einen freundlichen Abschluß der Weihnachlsvergnügen bil dete am Montag daS Jahn-Konzert Im Schühenhaus mit einer günstigen Zusammensetzung der Kapelle und einem glücklich gewählten Programme, daß außer einigen bekannten und be ilebten Kompositionen auch für hier neue Tonsätzc brachte, wie LiebeSfeier, Lied für Tromba und Nachtigall-Konzert, Polka für Piccoloflöte. Daß zu Weihnachten Ködels Weihnachtsgemälde Im mer wieder gern gehört wird, Ist gar nicht verwunderlich, zumal, wenn es so drastisch gegeben wird, wie diesmal. Ueberhaupt wur den die Konzertbesucher durch die vorzüglichen Leistungen der Ka pelle besonders durch das exakte Zusammenspiel aufs höchste be friedigt und dankten darum mit lebhaftem Beifall. — Wie immer um die Jahreswende wird der hiesige Ge- flügelzüchkerverein auch diesmal wieder eine Aus stellung abhalken. Am 31. Dezember bis 2. Januar wird sie in der großen, geräumigen Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins Dippoldiswalde stattfinden und diesmal zu einer großen Kreis- Geflügelschau ausgestaltet werden. Gegen 900 Rassettere werden ausgestellt werden. Ueber 600 Nummern weist der Katalog auf. Verbunden Ist die Schau mit einer Prämiierung, die am Freitag vormittag vorgenommcn werden wird und einer Lotterie, zu der Gewinne In Hohem Werte zur Verfügung stehen. — Das Ardelts- und Wohlfahrtsministerium hat jetzt über die Frage, ob di« Heranziehung Erwerbsloser zur Schneebesettigung im Wege der Pfllchtarbeit durchgesührt werden kann, ein« wich ¬ kam unerkannt. Die Einzeichnungslisten zur Kollektivgratulation liegen aus! D Sim«»»"«»— 8 Str«««preis: F»r einen «anal 2 Reichsmark E »8 Zutragen, einzelne Rammern 18 Reichs- S Pfennig«. Demein-e - Verbands - «Krokant, st Nummer « Fernsprecher: Amt Dtppvtdis- i «alb« Rr. > Postscheckamt» Dresden 12 «s«.
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