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Weißeritz-Zeitung : 30.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261230
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-30
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.12.1926
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'7 Donnerslaa, am 30. Dezember 1926 Nr. 303 W. « WM»«« KE v*tktz««s n MMhSpfcmn»^. Vn»«s«ch< «ch » W«»ch»pfenMi«. W»»«^,ei«r S«r M«n Mvnat k Reichsmark M« Aotraa«». «inzeln« Uwnmmit 1S Reich*- Gemein-« - Berkan-« - Gtrokont» «mmner « Fernsprecher: Amt »pp»«d«- »aü>« Ar. I. WMchetanl» Grett« Deranftvorüich«, rledaklem: S-Nr Seb««. - Druck und Verlag: «arl Jeb« in DkwoWiswalb«. Weitzeritz-Jettung raaesreilun« M Anzeiger Pir Dippoldiswalde, Schmiedeberg mit X ÄEllEllE ^EG ÄEAlVlSO »leies »la» euNM die amliichrn Bekanntmachm»-«, '^ «mlsham»lmam,schast,-es «mlsgerichl» N«- -es Sla-lrsls zu Dippol-iswal-e OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. 2m Anschluß an die gestrige Stadtver ordnete n-Sitzu n g hatte stellv. Bürgermeister, Amtsge richtsrat Dr. Arnold, die Mitglieder der städtischen Kollegien mid die Pressevertreter zu einem Umtrunk und kleinen Imbiß nach der „Alten Pforte geladen. In seinen Begrüßungsworten be tonte er ganz besonders, daß selten eine Stadtvertretung zu finden sei, in der innerhalb der Kollegien so wenig Meinungsverschieden heit herrsche wie in Dippoldiswalde und daß dieser Melnungs- gleichklang für die Stadt selbst die besten Folgen zeitige. Stadt- verordneten-Vorsteher Schumann dankte dem Gastgeber und wieS seinerseits auf das gute Einvernehmen hin, das in und zwischen den beiden Kollegien geherrscht habe. Manch frisches und frohes Wort wurde Im Laufe des Abends noch gesprochen und bezeugte und bekräftigte nur das vorher Gesagte. — Die im Wahlbezirke Freiberg-Dippoldiswalde nö tige Nachwahl eines geistlichen Vertreters für die LandeSsynode findet am 9. Januar 1927 stakt. Beerwalde. Unser Turnverein (DT.) wird am Neujahrstage einen Theaterabend veranstalten und ladet dazu im Inseratenteil dieser Nr. ein. Wir verweisen auch an dieser Stelle auf das Inserat hin. Obercarsdorf. Am Neujahrstage wird im hiesigen Gasthofe der Turnverein „Jahn" auS Reichstädt seinen Theaterabend wie derholen. Die Aufführung am 1. WeihnachtSfeierlage im Schusterschen Gasthofe in R. fand ungeteilten Beifall. Das heimatliche vaterländische Festspiel Uhligs ist ja auch ganz darnach angetan, die Zuhörer zu erwärmen und mit fortzureißen, dazu hak Kantor Helbigs Leitung alle Hindernisse und Mühen beim Ein- skudieren überwinden helfen. Wir wünschen der Wiederholung einen gleich guten Erfolg wie der ersten Aufführung. Schmiedeberg. Am 2. WeihnachtSfeierlage fand von der Sänger-Abteilung des Zentralvereins Schmiedeberg u. U. im hie sigen Gasthofe ein Konzert statt, unter Mitwirkung der Solo- tänzerin Frl. Hanna Günther von der Dresdner Skaatsoper. Den Saal füllten weit über 300 Personen. Unter Leitung -es Musik meisters Otto Seyffert—Dresden wurde eine reichhaltige Vor tragsfolge geboten, bestehend aus Frauen- und Männerchören, ge mischten Chören, Solotänzen und Klaviervorkrägen. All« Dar bietungen ernteten stürmischen Beifall, so daß einige Nummern des Programms wiederholt werden mußten. Die von Frl. Hanna Günther vorgeführten Solotänze übertrafen die Erwartungen der Anwesenden, die die Ueberzeugung hatten, «inen äußerst genuß reichen Abend erlebt zu haben. Kipsdorf. Mittwoch fanden hier Vorbesprechungen der staat lichen Kraftwagen-Verwaltung mit Vertretern von Gemeinden und Interessengruppen statt wegen Einrichtung eines Schnell-Autover kehrs Dresden—Kipsdorf statt. Auch Amtshauptmann von der Planitz war zu der Besprechung erschienen. Das Ergebnis der Aussprache war, den Plan eines täglichen Schnell-Autoverkehrs von und nach Dresden nur mit Halt in Possendorf, Dippoldis walde und Schmiedeberg mit aller Energie zu betreiben, um die Linie mit Beginn des Sommerfahrplanes eröffnen und bereits schon während der Osterfeiertage probeweise den Betrieb durch führen zu können. Mancherlei Schwierigkeiten werden noch zu überwinden sein, man hofft sie aber bis zur gegebenen Zeit zu beseitigen. Geising. Am 3. Weihnachtsseiertage fand in Roßwein ein Werbe- und Schauspringen statt. Die hiesige Ski-Abteilung im Wintersportverein hakte ebenfalls eine Deputation dazu entsandt, die als preisgekrönte Sieger heimkehrten. In Klasse 1 errang Erich Liebert vom Wintersportoerein Geising den 1. Preis und in Klaffe 2 Walter Hofmann ebenfalls den l. Preis. Geising. Eine hübsche und eindrucksvolle Weihnachtsfeier hatte die Leiterin des hiesigen Kinderheims, Frl. E. Hübner— Lauenstein, am 3. Weihnachtsfeiertage im Saale des Schühen- ! Hauses veranstaltet. Die kleine Schar führte das während des ganzen Jahres Gelernte in Form eines kleinen Theaterstückes vor und drollig war eS anzusehen, mit welchem Ernst und Eifer i die Kinder bei der Sache waren. Geising. Am Dienstag setzte plötzlich Tauwetter ein, das den ganzen Tag und die Nacht anhielt, und obendrein wehte ein schar fer Westwind, der sich am Mittwoch zu einem starken Sturm auswuchs. In der Mittagsstunde ging der Regen dann wied«r zu Schnee über, der allerdings ziemlich naß war. Trotz des Tau- wctterS gehen Ski und Rodel noch sehr gut. Poffendorf. Plötzlich und unerwartet verschied am vergange nen Dienstag hier der frühere Butterhändler Robert Legler. Er war einer der Mitbegründer unserer Freiwilligen Feuerwehr und deren tätiges Mitglied bis zu seinem LebenSende. Bei der Al- Jahrfeier -er Wehr Im Sommer dieses Jahres führte er seinen Stcigerzug in tadelloser Ordnung vor. Ihn schmückte das Ehren zeichen des Landesverbandes Freiwilliger Feuerwehren, das Ihm bei jener Feier überreich! werden konnte. Er war der älteste Kamerad des DippoldiSwaider Feuerwehr-Bezirksverbandes. Leipzig. In Zeitz erschoß ein 25 jähriger Geschirrführer seine Braut, weil die Eitern deS Mädchens sich einer ehelichen Verbin dung widersetzten. Der Täter ist geschieden und Vater von zwei ebelicken und einem unebelichen Kinde. Sich selbst verletzte er S durch einen Schuß jo schwer, daß er in hoffnungslosem Zustand« in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Ob -le Tat im Einvernehmen mit der Getöteten erfolgte, Ist noch nicht geklärt. , — Nunmehr erstattet Vorsteher Schumann einen Tätiakeits- : bericht auf das zu Ende gehende Kalenderjahr, dem daS Folgende entnommen sei: Das Jahr war sehr ereignisreich: Landtagswahl , und Gemeindevertreterwahl. Die Stadt verlor Ihren Bürger meister und ein Mitglied des Verkehrsausschusses — Gastwirt W<mke — durch Tod; ehrend sei der so unerwartet schnell Heim- gegangenen gedacht. Das Kollegium hielt 22 (im Vorjahre 24) Sitzungen von durchschnittlich 3 Stunden Dauer mit Insgesamt 5gg (580) Beratungsgegenständen ab. An allen Sitzungen nah men der Bürgermeister oder der stellv. Bürgermeister und andere Ratsmitglieder teil. An Ratssitzungen waren 44 (37) nötig. Aende- rungen im Kollegium machten sich nicht nötig. Im Schulausschuß trat G. Fritzsche an die Stelle Schiebels und im Gemeindesteuer- auSschuh Kühnel an die Stelle Köthes. Die Stelle Wankes im VerkehrSausschuß ist noch nicht wieder beseht. Schuhmacher melster Gäbler konnte sein 25 jähriges Bezirksvorsteher-, Tischler meister Heinrich sein 50 jähriges Bürger- und Inspektor Zetzsche sein 25 jähriges Orts- und Dienstjubiläum begehen. Die Zahl der Sitzungen der aemisckten Ausschüsse schwankte Mischen einer und 45 (KreditouSschuß). Die Gemeindeverfassung wurde der ab- aeänderten Gemeindeordnung angepaßt. Zwei Orlsgesetze wur den verabschiedet (Ruhelohn der städtischen Arbeiter und Ruhe- skandsunterstühung der Hebammen). Die Stadt trat aus dem Reichsstädtebund aus. Das städtische Vermögen beträgt nach vor sichtiger Schätzung 1 438 000 M., die ausgewerteten Schulden be tragen 272 000 M. Trotz dieser günstigen Vermögenslage ist die Finanzlage, wie in allen Gemeinden, schlecht dank der jetzigen Steuerpolitik — die zum Protest bei der Reichsregierung geradezu zwingt — und verlangt gebieterisch größte Sparsamkeit, in Zu kunft mehr noch als bisher. Grundstücke konnten deshalb nicht erworben werden. Der haoshaltplanmäßlge Fehlbetrag von rund 100 000 M. konnte trotz aller Mühe nur zum Teil abgedeckt wer den. Ob die Gemeinden vom 1. 4. 27 ab Einkommensteuerzuschlag erheben können, fleht noch dahin. Die Frage der Feuerschuh- abgabe, des Grund- und Gewerbesteuerzuschlags und ev. die wei tere Erhöhung des MasserzinseS bleiben der Beratung -es neuen Kollegiums Vorbehalten. Die unbeliebte Straßenreinlgungsabgabe Ist verschwunden. Während einerseits aus denuMusglelchsstock nur sehr wenig zu erwarten steht, wird andererseits — anders als Im Vorjahre — der 4. Termin der Bezirksumlage (rund 3800 M.) zur Einhebung kommen. Der Ueberschuß der Forst- und Flurkaffe litt unter dem geringen Obsterkrag: von der Girokaffe ilt In Zukunft weniger Reinertrag zu erwarten, während die Sparkasse in -le- jem Jahre noch keinen Ileberschuß abwirft. Der Ueberschuh der Jnstallationsabteilung des Elektrizitätswerkes soll In Zukunft un verkürzt der Stadtkasse zufllehen. Der erfreulicherweise weiter gestiegene Stromverbrauch machte die Anschaffung eines zweiten Gleichrichters nölig. Ein neuer Werkstattraum ist geschaffen worden. Den Verunreinigungen des Leitungswassers suchte man nach Möglichkeit beizukommen. Vollständige Beseitigung könnte nur eine Enteisenungsanlage im Langen Grunde bringen: die Mittel dazu fehlen leider jetzt. Außerordentlich viel Geld kosteten Wohlfahrtspflege und Fürsorge infolge der ungünstigen wirtschaft lichen Verhältnisse. In der Erwerbslosensürsorge waren rund 165 000 M. (im Vorjahre rund 42 000 M.) nötig: der Anteil der Stadkkasse beträgt schätzungsweise 16 000 M. (mit 7000 M. rech nete der Haushalkplan). Der niedrigste Stand betrug 165 Er werbslose mit 220 Zuschlagsempfängern (1925: 21 mit 39 Zu- schlagsempfängern), der höchste 276 mit 452 Zuschlagsempfängern (1925: 233 mit 417 Zuschlagsempfängern). Die auSgeführten Nok- standsarbeiten halfen soweit als möglich. Die Räumung der Vor sperre kann als beendet noch nicht angesehen werden. Die zwei Kinderspeisungen umfaßten 255 Kinder: 10 485 Portionen wurden verabreicht. 28 Kinder wurden in Erholungsheimen untergebracht. Weiter wurden Kleidungsstücke besorgt, das Kinderheim unter stützt usw. Die Stadt förderte die Reichsgesundheitswoche, ver besserte die Jugendherberge, den Sportplatz und anderes mehr. Der Stadtpark wurde der Oeffentlichkeit übergeben. Von den 40 000 M. Ertrag der Mietzinssteuer zweigte man 4000 M. ab für Erhaltung vorhandener Wohnungen, während mit den üb rigen 36 000 M. neun Wohnungen erstellt wurden. Der Bau eines Vierfamilienhauses für Rechnung der Stadt — in erster Linie für Kinderreiche — ist in Angriff genommen worden. Eine Unfallversicherung für die Lehrer der hiesigen Schulen ist abge schlossen, di« Einrichtung einer Bezirks-Lichtbildstelle ermöglicht worden. Mit der Fertigstellung des Handelsschulgebäudes wer den die Raumverhältniffe der Volksschule besser: hier noch offen- , bleibende Wünsche können Berücksichtigung jetzt keinesfalls fin den. Die Schulzahnpflege konnte verbessert werden. Landwirt- schaltslehrer, Landwirtschaftsrat Throm konnte ständig angestellk werden, nachdem das Wirtschaftsministerium das Gehalt für das Eommerhalbjahr übernahm. Die Handelsschule Abt. A. hatte 100, Abt. B. 71, die Gewerbeschule 147 Besucher. Ab Ostern erhofft man die Indienststellung des neuen Schulgebäudes. Die Be- sucherzahl der Müllerschule beträgt 150: im Januar kommen noch j 33 neue Schüler dazu. Eine Meisterprüsungskommission mit Ge- ! werbeoberstudienrat Meller an der Spitze ist eingesetzt worden. Außerdem wurde ein Sonderkursus für ältere Müller abgehallen. Als eine Wohltat hat sich die Anschaffung der Motorspritze er wiesen, die freilich auch noch mehrfach Ausgaben verursachte. Die Erfüllung der an sich berechtigten Wünsche hin sichtlich der Alarmierung der Feuerwehr war leider nicht möglich. Besondere Anerkennung verdient auch das einzig im Allgemein interesse liegende, die vtadt entlastende Wirken des neugegrün deten HeimalvereinS mit seinen» rührigen Vorsitzenden, Inspektor i. R. Braune. Die Krastmagenlinie nach Edie Krone scheint die richtigen Wege gesunden zu haben, hossentlich kann daS bald auch von der Linie nach Oelsa gesagt werden. Die Platzsrage für das neue Postgebäude hat sich lösen lassen, mit den Arbeiten wird im nächsten Jahre begonnen werden. Der Fonds für die Krieger- Ehrung beträgt 431 M. Auch hier bleibt zu Kossen, daß das Ziel In nicht allzuferner Zeit erreicht wird. Als Platz ist die Gegend der Körner-Eiche gedacht. Vorsteher Schumann wid met Dankesworle allen, die zum Wohle der Stadl tätig waren, besonders den Mitgliedern der städtischen Kollegien und der ge mischten Ausschüsse, den VczirkSvorstehern, dem Rat mit dem stellv. Bürgermeister Dr. Arnold an der Spitze, der trotz beruslicher Ueberlastung in aufopfernder Welse seit einem Vierteljahre die Bürgermeistergeschäfte besorgt, -er Presse und ihren Berichter stattern, dem Protokollanten Inspektor Zetzsche, allen Beamten, Lehrern, Angestellten und städtischen Arbeitern und nicht zuletzt -en nicht wieder ins Kollegium zurückkehrenden Stadtverordneten Gehmlich, Hähnel und Stenzel. Mit einem Ausblick In die wenig rosige, hinsichtlich -er Erwerbslosigkeit aber geradezu schwarze Zu kunft und mit einem trohalledem hoffnungssrohen „Glück aus" für das neue Jahr schließt Vorsteher Schumann seinen mit viel Fleiß zusammengetragenen Bericht und nach Dankesworten des Vize vorstehers Erfurth an Ihn namens -es Kollegiums für die un- parteiische Geschäftsführung auch -ie öffentliche Sitzung. Nichtöffentliche Sitzung folgt. Maul- und Klauenseuche ist weiterhin unter dem Klauenviehbekkande des Gutsbesitzers Vruuv Jähnigen ln WittgenSdors abgebrochen- ^oen Als Sperrbezirk wird daS verseuchte Gehöft erklärt, weg des BeobachlongsgebieleS und -er Schutzzone verbleibt es be»-er unter dem 22. Dezember 1926 - G36TS. - erlaßenen Be- k"""Eischen'ist -je Maul und Klauenseuche unter den KHuen- oiehbeftänden -er Gutsbesitzer Otto Vogler, Richard GraH Bruno Funke, Hermann Thiele, Paul Riemer, Otto Rüthrich und ^Die Age°rdne"len Spe^ werden, da Lunn-rsdorf nunmehr wieder leuchenfrei, hiermit aufgehoben. G, 25 un- 36 Ts. Amkshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 29. Dez. 1926. ÖtffenMche Sitzung der Stadtverordneten zn TipvoldiSwalde am 29. Dezember 1926. Bei Beginn der Sitzung fehlt nur der Stadtverordnete Gehm lich, der etwas später erscheint. Weiter sind erschienen der stell vertretende Bürgermeister Dr. Arnold und die Stadträte Gietzolt, Hach, A. Hofmann, F. Hofmann und Jäckel. 3 Zuhörer. Es ist die letzte Sitzung des Jahres und zugleich des lehigen Kollegiums. Man tritt sofort in die Tagesordnung ein. Kenntnis nimmt man von einem Schreiben unseres neuen Bürgermeisters, wonach er sein Amt am 12. Januar ankrilt. Früher Ist es — auch nach einem Schreiben des Rates von Frei berg — nicht möglich. Die Einweisung erfolgt Freitag, am 14. Januar, abends '/-7 Uhr, Im Rathause. Weiter wird Kenntnis genommen von einer Staaksbeihilse von 600 M. zu den 2636 M. betragenden Jnstandhaltungskosken für die Stadtschule. Die Beihilfe (ursprünglick war mit 1000 M. gerechnet) verringerte sich um deswillen, well die Ausgaben ge ringer wurden (sie waren mit 4200 M. angenommen) und weil Zuschüße zum Wohnung-Vorrichten (Hausmannswohnung) über haupt nicht gegeben werden. Der Vorsteher stellt fest, -aß unter Len Ausgaben sich eine solche für Wandtafeln befindet, für die -er Sonderbeschluß der Stadtverordneten fehlt. Dem soll nach gegangen werden. Schließlich wird noch Kenntnis genommen von einem Dank schreiben des Schuhmachermeisters Carl Gäbler für -ie Aufmerk samkeiten anläßlich seines wegen Alters und aus Gesundheits- rücksichlen erfolgten freiwilligen Rücktritts von dem mehr als 25 Jahre verwalteten Amte als Bezirksvorsteher. Hierauf gibt der Vorsteher auszugsweise Kenntnis vom Er gebnis der letzten Sitzung deS Kraftwagenlinienverbandes Dip poldiswalde—Oelsa (in dieser Zeitung seinerzeit ausführlich be richtet). Dippoldiswalde hakte für Oktober und November 48 und 47 M. Zuschuß zu leisten. Stadtrat Dr. Arnold muß leider mit teilen, daß in Oelsa der Unterstand für den Wagen jetzt nicht zu beschaffen ist, bittet aber trotzdem um Zustlmmungzum abermals probeweisen Weiterbetrieb der Linie auf drei Monate in der Hoffnung, daß auch der Bezirk miltut. Dann werde die Aus wirkung des Pendelverkehrs Oelsa—Rabenau und die Streichung -er unrentabelsten Fahrten Dippoldiswalde—Oelsa das weitere von selbst ergeben. Dem stimmt man zu und will daS Ergebnis -er morgenden Derbandssihung abwarten. Nochmals beschäftigt man sich mit dem an sich auch von den Stadtverordneten bereits genehmigten Ortsgesehentwurf für den Schuh der Baudenkmäler. Die falschen(alten) Flurbuchnummern sind berichtigt. Das Landesamt für Denkmalspflege schließt den Vorschlägen des „Heimatschuh" sich an. Diese empfiehlt auch Ler Bauausschuh, der weiter vorschlägt, noch die zur Schutz zone Nikolaikirche gehörenden Flurbuchnummern aufzunehmen, von Beigabe eines Planes aber abzusehen und zwar der Kosten wegen, sich vielmehr mit den Einzeichnungen im großen Etadtplan zu begnügen. Das Kollegium stimmt dem zu: nur der Stadtver ordnete Trubig ist dagegen. Stadtrat Gietzolt hat von sich aus einen Plan eingereicht zur Erschließung des Geländes zwischen Rabenauer und Tal sperrenstraße. Der „Heimatschuh' hat eine zweite Längsstrahe eingezeichnet, die der Bauausschuh nur zu einem Telle gelten laßen will, da andernfalls mehrerer Grundstücke unrentabel wer den würden. Da für die Stadtverordneten heute nur das In teresse der Stadt bezüglich Ihres dortigen Grundbesitzes In Frage steht, dieses aber der „Heimatschutz"-Vorschlag voll wahrt, macht man keinerlei Einwendung. Frl. Fraustadt ist nicht mehr in der Loge, den HauShalk- unterricht in der Handelsschule zu erteilen: die eingesprungene Aushilfe kann eS ebenfalls nur bis Ende Januar tun. Es muß also eine Haushaltlehrerin von auswärts geholt werden. In Ver bindung damit ist die Frage aufgetaucht, ob es wohl vorteilhaft wäre, mit der Anstalt eine Haushaltungsschule als Vollschule für etwa 30 Schülerinnen zu verbinden, da reichlich Nachfrage vor handen sei, hauptsächlich aus dem Gebirge. Der Ausschuß bittet Heuke um Mittel zu Inseraten, um festzuskellen, ob und wieviele Estern ihre Kinder in die Anstalt schicken würden — zunächst ganz unverbindlich. Das Geld wird bewilligt, aber auch ohne jede weitergehende Bindung des Kollegiums, denn — so fügt der Vor- steher H'NM - nennenswerte Mittel dafür aufzuwenden, sei die Stadt keinesfalls In der Lage. « Z "E, dem Vorschläge des Sparkassen- Ausschußes über b5 Jahre alten Einlegern ihre aufgewerketen Papiermarkeinlagen bis zu dreiviertel — Im Höchstfälle 50 M — auf Verlangen zurückzuzahlen vorbehältlich späterer Abrechnung Einlagen bis 25 M. sollen voll ausgezahlt und sofort abgerechnet werden. Dem stimmt man zu, will aber im übrigen die zu er- wartende landcsgesehliche Regelung abwarten. m^^evorsteher Erfurth fragt an, wie es mit Ausführung des Beschlusses wegen einer Weihnachlsgabe hinsichtlich der städtischen ZAiter stehe. Der stellvertretende Bürgermeister kann heute Bofschluß nicht geben, da er Kenntnis von dieser Anfrage nickt hatte, wird das aber in einer späteren Sitzung tun. 92. Jahrgang
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