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Chronik des Tages. — Der Dortmunder «chulstreik ist von der Evangelischen Elternschaft Westfalens abgebrochen worden. — Reichsanbennünister Dr. Stresemann will nach der Beendigung seines Winterurlaubs nach OSlv fahren, uni im Nobel-Institut den in den Statuten vorgesehenen Vortrag zu halten. — Der Gouverneur des MemelgebietcS, ShalkauSkaS - hat der neuen litauischen Negierung iu Kvwuo sein Niick- trittSgesnch unterbreitet. j — Unter dem Vorsitz des Präsidenten der französischen ' Republik sand in Paris ein Ministerrat statt, in dem Briand i über die Verhandlungen in Genf Bericht erstattete. —Die Stadt Carlosama in Evlumbicn ist durch ciu ! Erdbeben zerstört worden. — Wie aus Budapest berichtet wird, ist der auS dem ungarischen Franefälschcr-Prvzeb bekannte Prinz Windisch- Graetz zu einer Operation auö dem Zuchthaus in ein Sana' torinm überführt worden. s Deutschlands Außenpolitik. Eine große Rede Dr. Stresemanns. Den Höhepunkt der Hamburger Veranstaltungen aus Anlaß des Besuches des deutschen Außenministers Dr. Stresemann bildete eine Festversammlung im Rat- Hause, an der die Spitzen der Behörden, Vertreter der Wirtschaft und das internationale Konsularkorps teil nahmen. Bürgermeister Dr. Petersen hielt die Be grüßungsansprache und betonte dabei die klare und gerade Linie der Politik, die Deutschland seit 1919 verfolge. Der Rangälteste des internationalen Kon sularkorps hob die gegenseitige wirtschaftliche Abhän gigkeit der Rationen hervor und bezeichnete Ruhe und Frieden als eine Hauptbedingung für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Darauf nahm Ncichsaußenministcr Tr. Stresemann das Wort. Einleitend wies der Minister darauf hin, daß man Verständnis dafür haben müsse, wenn das deutsche Volk immer wieder auf seine große Ver gangenheit zurückblicke. Trotzdem habe es mit ge sundem Sinn die Notwendigkeit neuer Entwicklungen begriffen. Deutschland glaube an den Willen der Menschheit zum Frieden und zur direkten Verständi gung. Die deutsche Politik erstrebe neue Formen für das Zusammenleben der Völker und diene damit dem Ideal des Völkerfriedens und seinen eigenen Inter essen. Diese Linie werde unentwegt cingchaltcn. Auch nach dem Ergebnis der letzten Rcichstagsvcrhandlnngen dürfe man trotz der scharfen parteipolitischen Auseinandersetzungen das eine mit Genugtuung seststelle«, dass die Schwankungen inucrpolitischer Art an diesem Knrs der deutschen Autzen- politik nichts andern werden, der sich heute aus die Zustim mung der überwältigenden Mehrheit des deutschen Volkes zu stützen vermag. Der Aussenminister beschäftigte sich Vann mit den Er- aebnissen der Genfer Tacuma und bemerkte dabei, vom dent- schen Standpunkt anS dürfen wir cs als einen Fortschritt bezeichnen, dass dabei die E n t w a s s n n n g s a k t i o n, wie sie uns durch den Versailler Vertrag auferlegt wurde, nun mehr allseitig alS durch geführt anerkannt worden ist. Forderung nach allgemeiner Abrüstung. Trotzdem stelle das nur eine Etappe dar. Das Ziel sei eine allgemeine Abrüstung. Denn cs sei ans die Dauer eine Unmöglichkeit und mit der Gleichberechtigung Deutschlands im Völkerkunde unvereinbar, die allgemeine Nüstuugssrei- hcit bestehen zn lassen, und dabei einem einzelnen Staat die ! volle Entwaffnung vorzuschrciben «nd ihn einseitig zu kon trollieren. Diesen Zustand zu beseitigen sei eine Aufgabe, j die im Zusammenhang mit dem allgemeinen Abrüstnngs- problem unbedingt gelöst werden müsse. Die Welt werde Verständnis dafür haben, dass Deutschland seinen Willen zur Innehaltung der E n t w a f f n u n g s b e st i m m u n g c n und die Anerkennung der Investigation süesiig- nisse des Völkerbundes nicht betonen kann, ohne gleichzei tig anszusprechen, dass auch der Gedanke der allgemei- < neu Abrüstung seiner Verwirklichung zngeführt wird. Tr. Stresemann betonte dann noch, daß wir nns , erst im : Anfangsstadium einer neuen politischen Ent wicklung - befänden. Ein Erfolg auf diesem Wege werde erleich- j tert durch die offene Aussprache zwischen den euro- s päischen Staatsmännern, für die der Völkerbund einen j geeigneten Rahmen abgebe. Das Werk von Locarno - und der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ha ben eine gute Grundlage für diese Politik der Solidari- j tät der Interessen gelegt. Die geschlossenen Verträge j müßten aber tote Buchstaben bleiben, wenn es nicht ! dazu käme, im großen Geist der Verständigung darauf j weiterzubauen.' i Tic Ausuahmc iu Frankreich. Die französische Presse gibt die Rede Dr. Strese- : nanns ausführlich wieder. Die Organe der Nationa listen, besonders das „Echo de Paris" sehen darin eine s Drohung, daß Deutschland wieder aufrüsten will. Die ! linksstehende Presse nimmt jedoch eine verständigere j Haltung ein. Tas „Oeuvre" gibt sogar seiner vollen > Zustimmung zu den Ausführungen Stresemanns Aus- ? druck und betont vor allem, daß tatsächlich eine weitere Besatzung des Nheinlandcs auf die Dauer mit den Locarno-Verträgen nicht zu Vereinen sei, und daß Vie Deutschland auferlegtc Entwaffnung nur der An fang zu einer allgemeinen Abrüstung sein dürfe. Politische Rundschau. — Berlin, den 22. Dezember 1926. — Ter frühere Reichskanzler Tr. Luther ist von seiner Südamcrilareise wieder nach Deutschland zurüclactchrt uuo in Bremerhaven cingetrvsseu. — Aus dem Stiftungsfest dcS katholischen NaimoS in Freising beschäftigte sich der bayerische Ministerpräsident Tr. Neid mit der Regierungskrise und betonte, dass die Bare» rische VolkSpartci und das Zentrum bei der RcgicinngSbil- Tung eine ansschlaggcbcndc Rolle spielen könnten. :: Tas neue vcutschc Strafgesetzbuch, das in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Justizverwal tung im Entwurf fertiggestcllt wordeu ist, soll noch in diesem Jahre von den Neichsratsausschüsscn in erster Lesung beraten werden. Das Gesetz soll dann im kommenden Frühjahr dem Reichstag zuaeleitet werden. Der Gesetzentwurf bringt nicht nur eine Reform der deutschen Strafgesetzgebung, sondern auch eine deutsch- österreichische Rechtsangleichung. :: Tic deutschen Stellen im internationale» Ar beitsamt in Genf, insgesamt 12 Posten, sollen durch öffentliche Ausschreibung im „Reichsanzeiger" und im „Reichsarbeitsblatt" besetzt werden. Die offizielle An stellung erfolgt ebenso wie bei den beiden Referenten durch das Internationale Arbeitsamt in Genf. Bei der Vergebung müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichmäßig berücksichtigt werden. Rundschau im Auslande. t Am 7. Februar wird in Brüssel ein Ausschuss von Sachverständigen anS 12 Länder» zusammcntretcn, um fcst- zustellcm, ob »iid mit welchen Mitteln eine Einschränkung der militärischen Lusischiffahrt möglich ist. ohne der zivilen Abbruch zu tnu. L Der Generalagent für die deutschen Reparationen, Parker, hat sich nach Amerika begeben, um dort die Weih- vachiSfeicrtage zu verbringen. * Eine Ansprache des Papstes. 4 Bei dem in Nom abgehaltcnen geheimen Konsistorium hielt der Papst eine Ansprache, in der er nochmals auf die Verfolgungen katholischer Priester in Mexiko zu sprechen kam und erklärte, die Verfolgungen seien mit grosser Schärfe o»d unmenschlicher Unbarmherzigkeit dnrchgeführt morden. Im weiteren Verlauf seiner Rede berührte der Papst noch das Attentat auf Mussolini, das scharf verurteilt wurde. Das Attentat habe ein fast mit den Augen erkennbare» Ei » grcifen der göttlichen Bvrseh u n g bewirkt. Der Papst gab sodann seinem Bedauern Ausdruck, dass man, während er, die Bischöfe, die Priester und die Gläubigen sich in Danksagungen vereinigt hätten, Gewaltütigkeiten und Verwüstungen gegen Personen, Sachen, Einrichtungen, Häu ser begangen hat, ohne Halt zu machen vor den heiligen Gebäuden, der ehrwürdigen Autorität der Bischöfe. Die besten katholischen Gläubigen habe man verfolgt. Wenn der Sturm auch vorbei sei, scheine es doch, als ob noch eine dunkle Gefahr für die Organisationen und Werke der Katholiken bestehe und ebenso für die christliche Erziehung der Jugend, da oie Faschisten neben ihren eigenen Jiigcnö- bünden keine anderen dulden wollen. Tas neue ungarische Parlament. DaS endgültige Resultat der ungarischen Wahl, die mehrere Tage in Anspruch nahm und bei der in der Haupt sache öffentlich abgcstimmt werden mußte, weist folgende Ziffern auf: Von 218 Mandaten erhielten die unter Führmng des Grafen Beth len stehende Einheitspartei 170, die unter Führung des Grafen Zichy stehende christlich-soziale Wirtschaftspartei 38, die parteilosen Regierungsfreundlichen 1, die rechtsstehende Opposition 10, die S o z i a l d e m o k r a - l c n 14, die vereinigte Linkspartei 9, die parteilosen LinkS- oricntiertcn 3 Mandate. Damit verfügen die Regierungs parteien insgesamt über 209 Mandate, die Gegner über 36. Tas verschleuderte Eigentum. Eine angesehene amerikanische Nachrichtenagentur ührcibt zu dem veröffentlichten Geheimbericht über die Miss wirtschaft in der Verwaltung deS beschlagnahmten deutschen Eigentums, der Bericht habe „die übelste systematische Aus plünderung enthüllt die Amerika je erlebt habe. Wie weiter rcmeldet wird, hat Senator Borah angekünbigt. dass der Senat nach den Weihnachtsferien eine genaue Unter- iuchung der Angelegenheit anordnen werde. Im Gegen- Iah dazu erklärt Schatzsekretär Mellon, dass der Bericht feine Beweise für eine Verschleuderung von Eigentum öringe. Die getadelten Methoden seien von der gegenwär. igen Verwaltung aufgcgeben worben. Die Negierung reabsichtigc kein Vorgehen auf Grund des Berichts. Abbruch des Schulstreiks. Anrufung des Staatsgerichtshofes. Der westfälische Schulstreik, der durch die Be- rufung eines dissidentischen Schulrates nach Dortmund ausgelöst und auch im Preußischen Landtag erörtert worden war, ist beigelegt worden. Tcr Evangelische NcichHeltcrnbnn- hat Vie Ent scheidung des Obersten Gerichtshofes über die Frage angcrufen, ob die Auslegung des preußischen Schnl- aufsichtsgcsclrcs von 1872, auf das sich der preußische Kultusminister bei der Versetzung des dissidcnlischeu Schulrats Mischalke berufen hat, mit Artikel 174 der Rcichsvcrfassuug vereinbar ist. Ter Reichsminister dcs Innern hat sich bereit erklärt, die Angelegenheit vor dem Staatsgcrichtshof anhängig zu machen. Im Hin blick ans die dadurch eiugeleitete Eröffnung des Rechts weges hat der Evangelische Eltcrubuud Westfalens bc» schlossen, den Streit zu beenden. Damit dürfte der Konflikt auf dem Wege einer rechtlichen Auseinandersetzung beigclegt werden. Diese Hoffnung ist berechtigt, da auch der preußische Kultus minister Dr. Becker mit der Anrufung des Staatsge- richtShofs einverstanden ist. In einer Kundgebung 'zu dem Abbruch des Streiks betont die Reichselternschaft, an dem evangelischen Charakter des Schulwesens auch in Zukunft fcstzuhaltcn und nicht eher zu ruheu, bis dieser endgültig gesichert sei. Die Germersheimer Bluttat. Der Prozeß vor dem Kriegsgericht beendet. Der Schluß der Beweisaufnahme im Germers heimer Prozeß vor dem französischen Kriegsgericht in Landau brachte noch vernichtendes Beweis ma terial gegen den Unterleutnant Nouzier. Große Ueberraschuug rief die Vernehmung der Zeugin Hon ecker hervor, die unmittelbar hinter Müller und Rouzier nm Fenster stand und cine genaue Darstellung des Vorfalles geben kann. Nach ihrer Bekundung näherte sich Müller, eine Zigarette im Munde, Nouzier, den er, wie andere Zeugen aussagtcn, fragte: Monsieur, warum hast du meinen Kameraden erschossen? Darauf hat Nouzier nach der Aussage der Zeugiu Honecker zweimal er widert: „Kaput, egal, eins, zwei, vrci", worauf zwei Schüsse krachten. Müller sank, zur Seite sallc w, zu sammen. In keinem Augenblick hab. vcr unbewafsncte Müller einen Fanstschlag versetzen können. So nahe seien sich beivc nie gekommen. Die Aussagen der Zeugin Honecker brachten Non- zier sichtlich in große Aufregung. Darauf gab auch die französische Verteidigung ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, daß erst im Gerichtssaal wichtige Tatzen gen aufträten, die dem Anklagevertreter ntcyt bekannt gewesen feien. Der Verteidiger der deut schen Angeklagten betonte jedoch mit Recht, daß er diese Zeugin vorher nicht nennen konnte, da die Verteidigung in der Voruntersuchung keinerlei Recht habe. Daß Rouzier aber nicht in Notwehr gehandelt hat, ergab auch die von dem französischen Stabsarzt Roucheet vorgenommene Leichenschau bei Müller, bei der er keinerlei Pulverspur an den Wunden wahr- genommcn hat, woraus hervorgeht, daß der Schutz auf Müller aus größerer Entfernung abgegeben wor den ist. Ueberhaupt haben die Verhandlungen gezeigt, daß Rouzier einen recht zweifelhaften Charakter hat und wiederholt ohne Grund deutsche Staatsangehörige angcrempelt und verletzt hat. Im Gegensatz zu der Aussage eines französischen Sicher- heitSbcamteu, der dem Erschossenen und den wegen Beleidi gung angcklagten Fechter und Matthes ein schlechtes Leu- wundzcngnis anSstellt, Haven alle anderen Zeugen von den so Beschuldigten nur das Beste sagen können. Der Ger mersheimer Bczirksamtmann Keiler widerlegte auch die von Franzosen behauptete feindselige Haltung der Bevölkerung. Die Bevölkerung habe sich vielmehr durchaus friedlich und ruhig verhalten. Erst nach der Störung des Kricger- vercinSsestes im Juli 1923 habe eine allgemeine Erbitterung in der Bevölkerung Platz gegriffen, ohne bass eine Aufhetzung slattgefnnden habe. Diese Darstellung wurde durch den früheren Regimentskommandeur Oberst Tribout im grossen und ganzen bestätigt. Trotzdem hielt der französische Militärstaatsanwalt in seinem Plädoyer auch jetzt noch an dieser Behauptung fest. Im übrigen bildete das Plädoyer eine scharfe Anklagerede gegen Rouzier. Ausdrücklich wird das Vorliegen von Notwehr wider legt nnd festgestcllt, daß Rouzier jede Kaltblütigkeit und Ueberlegung verloren hatte und geschossen hat, ohne verletzt oder auch nur geschlagen zu sein. Rou- ziers Verhalten müsse entschieden verurteilt werden, allerdings fänden die Taten Rouziers eine weitge hende Entschuldigung (?) durch die Herausfor derung, deren Ziel er gewesen sei. Und darauf bean tragte der Staatsanwalt zur allgemeinen Bestürzung Nach dem Staatsanwalt kam noch der Verteidiger der deutschen Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Führ, zu Worte, der um Freisprechung ersuchte. Das gelte besonders für Matthes, der noch immer schwer ver letzt in der Heidelberger Klinik liege und deshalb nicht vor Gericht erscheinen könnte. Die Kugel Rouziers stecke noch in seinem Hirn. Er habe nicht einmal mit seinem Verteidiger Rücksprache nehmen können. Ge gen einen solchen Mann dürfe nach französischem Nechr kein Abwcsenheitsurteil ergehen. Tie Nachmittagssitzung in Landau. In der Nachmittagssitzung des Landauer Kriegs gerichts kamen noch der deutsche Rechtsanwalt Dr. Grimm und die Verteidiger Rouziers zu Worle. Dr. Grimm wies die Unschuld der angeklagten Deutschen nach und betonte, daß allein Rouzier für die bedauer lichen Vorfälle verantwortlich gemPbt werden mntz. Da er auf frischer Tat ertappt war, hätten Matthes, Fechter und Müller das Recht gehabt, Rouzier zu folgen und ihn der Wache zu übergeben, um seine Persönlich keit scstzustellcn. Demgegenüber versuchten die Ver teidiger des Angcklagten Rouzier das Vorliegeu einer Notwchrhandlung zu beweisen und beantragten Frei sprechung. Einer der Verteidiger führte die Tat sogar auf den Weltkrieg zurück, der alle Leidenschaften aufge wühlt habe. Fm Treibeis geksMert. Verhängnisvolle S ch i f fs k a t a st r o p h e auf dem Hudson. — An 100 Passagiere in die Fluten gestürzt. — 33 Todesopfer Rach einer New ?)orker Meldung ist ans dem Hndson cinc Katastrophe cingetretcn, die als eine un mittelbare Folge der seit zwei Wochen i» New Nork herrschenden strengen Kälte angesehen werden muß. Bon dem Stoß treibender Eismassen wurde ein Per- soncndampser so heftig getroffen, daß er kenterte. Nu- gcsähr 100 Passagiere wurden in das eisige Wasscr geschlendert. Es sind im ganzen 33 Menschen durch Ertrinken ums Leben gekommen. Einzelheiten zu der Katastrophe besagen, daß der Dampfer vor allem von Leuten besetzt war, die durch das Inserat einer Fabrik in New-Jcrseh veranlaßt wor den waren, sich dort als A rb ei t s krä f t e anzubieten. Sie sollen angesichts der Aussicht, Beschäftigung zu finden, vor der Abfahrt an der Anlegestelle des Schiffes gesungen haben. Dem Vernehmen nach hat der Umstand, daß die Leute vor der Abfahrt auf dM Dampfersteg saugen, dazu beigctragen, daß die Rettungsversuche uur langsam einsetzten. Leute am Ufer, die die Schreie der Ertrinkenden hörten, schenk ten ihnen zunächst keine besondere Beachtung, da sic annahmcn, daß die Leute auf dem Boot noch weitersangen. Diesem Umstande ist es zum erheb lichen Teile zuzuschreiben, daß so viele Menschen den Tod fanden. Sport. rr Die BrcSlaiicr Rennfahrer Junge, Krollmann und Skitpinski wurden endgültig für das 18. Berliner Sechstage rennen verpflichtet. Während Krollmann und Skupinski eine Mannschaft bilden, erhält Junge, der mit dem Franzosen Mazillac im letzten Sportpalast-Sechstagerennen eine jo grosse Nolle spielte, wieder einen erstklassigen Ausländer zum Partner. In Frage kommen van Kempen vdcr Mae Namara. — Uebrigcns beginnt das 18. Berliner Sechstagc- renncn in der Kaiserdamm-Arena bereits am 12. Januar abcndö 10 Uhr. « rr Tie deutschen ScchStagcfahrcr Tictz-Bcrlin und Junge-BreSlau sind als Mannschaft für das im April auS- zntrngcude Pariser Sechstagerennen fest verpflichtet wor den. Man muss gespannt sein, wie sich die beiden beste» deutschen SechStagesahrcr im Ausland schlagen werden. rr Arnc Borg als Brnstschivimmcr. Europas bedeutend ster Freistilschwimmer Arne Borg versuchte sich kürzlich in Stockholm alSNrnstschwimmcr. lieber 200Mir. erreichte Borg jedoch nur 3:08,7 Minnien und belegte den 7. Platz. Sieger Rieb der bekannte schwedijche Brustjchwimmcr LindcrS in 2:38,6 Minuten.