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Weißeritz-Zeitung : 27.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-27
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.12.1926
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Netteste Jett«»- »es Le-Irk» SKUa»« » DketchtpfemH»«. DermworSich« AeLaUeurr SeNe Sedee. — Druck und Verlag: Sarl 8«-« d, DtVrwttis»»«!-«. Nr. 3»0 Montag, am 27. Dezember 1928 Mittwoch, am 29. Dezember, abends 8 Uhr Sffcntt. Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde Die Tagesordnung hangt im Rathaus« «K. Diese» Nlaü euthSU -ie amtlich«« Bekanutmachungr» Der AmtOhaÜPtmmmschast, de» Amtsgericht» m»D De» Sta-trats -u Dtppol-iswal-e 92. Jahrgang Weitzeritz Jeilung Tageszeitung m- Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmie-eberg U.A, der Königin Luise benutzte Vorstandsmitglied Artur Reichel, um auf ihre Bedeutung hinzuweisen. Mögen die gespendeten Gaben, so führte er aus, alle Empfänger erfreuen, ein Dank werde nicht begehrt. Nachdem zum Schluß das Lied: „Stille Nacht, heilige Nacht" verklungen, wurden die Geladenen mit Kaffee, Kuchen und Zigarren bewirtet. Reich beladen — Stollen, Butter, Wurst, Kaffe« sowie allerlei nützlich« Gebrauchsgegeystände — verließen die treuen Alten die Stätte, an der sie eine kurze Spanne Zett Weihnachtsstimmung erleben durften. Dippoldiswalde. Wie schon seit einigen wahren hat auch dies mal am 1. Weihnachtsfeiertage der Mannergesangverein „Ein tracht" in der Reichskron« seinen Gästen durch ein Konzert schöne Unterhaltung und innerliche Erbauung geboten. Im ersten Teile erfreute der Männerchor unter Leitung des Oberlehrers Kantor Schmidt durch gut geübte, fein ausgefeilte Borträge. In dem Duett für Frauenstimmen „Weihnachtszauber" von Abt lösten die beiden schönen Stimmen der Frau Richter und Frau Hoch echte Weihnachtsstimmung aus, und Möhrings Lied: „In der Fremde" mit Äoritonsolo des Restaurateurs Claus mag besonders die an den heimatlichen Herd als weihnachtliche Gäste zurückge kehrten Dippser innerlich ergriffen haben. Der Schlußchor: „Armin bei der Seherin" für Männerchor, Sopranfolo (Frau Richter) und Klavier war geeignet, Weihnachlshoffnung für das Vaterland aufsteigen zu lassen. Zwischen den Gesängen fügten sich Violinvorträge mit Klavierbegleitung (Oberlehrer Schmidt und Alfred Hocke — Frau Wunderlich bez. Restaurateur Arnold) in den Rahmen deS Ganzen innig ein und gaben ihm einen schönen metallischen Klang. Im zweiten Teile des Konzerts ging das Singspiel: „Das Liesl vom Miesbachtal" über die Bretter und erregte durch flottes Spiel und mancherlei spaßige Szenen unter den Zuschauern die größte Heiterkeit und erntete dankbaren Beifall. — Eines außerordentlich starken Zuspruchs konnte sich der öffentliche Unterhaltungsabend des Arbeiter-Sport- Kartells am 1. Weihnachtsseiertag erfreuen. Gegen 800 Per sonen füllten den Schühenhaussaal. Das Programm war außer ordentlich abwechslungsreich, und nur gutes wurde geboten. Be- londers gefielen das von den Turnern exakt zur Borfahrung ge brachte sowie das Stabschwlngen von fünf Turnerinnen, desgleichen ein Radballspiel, das in seinem Berlaufe manchen spannenden Moment brachte, und der von sechs Radfahrern gefahrene Kunst reigen. Das von den Arbeiter-Samaritern zur Aufführung ge brachte Theaterstück „Eine gelungene Hebung" sprach gut an, wie man auch gern den Klängen der vom Gesangverein „Liederkranz" dargebotenen Lieder lauschte. Das von den Fuhballsportlern dar gebotene „humoristische Fußballspiel" löste stürmische Lachsalven aus. Im Mittelpunkt des Abends stand auch eine ernste Weih nachts-Rezitation des Vorsitzenden des Sportkartells, Alfred Kaul fuß. Gern blieb man nach den schönen, wohlgelungenen Borfüh rungen noch zu einem frohen Tänzchen beisammen. — Heute Montag abend veranstaltet gewissermaßen zum Abschluß der Weihnachtsfestlichkeiten Musikdirektor Jahn im Reichskronensaale ein Konzert. Wir verweisen auch hier da raufhin: siehe auch Inserat. — Der starke Frost, der unmittelbar vor dem Weihnachts feste einsehte, führte auch rasch zu Eisbildungen auf der Elbe. Am 2. Weihnachtsfeiertage war die Stromfläch« in voller Breite bereits mit Eisschollen bedeckt. Stellenweise konnte man zahl reiche Wildenten beobachten, die Ihre sonstigen Aufenthaltsgebiete verlassen haben und sich Nahrung suchend munter zwischen den talwärts treibenden Eisgebilden tummeln oder unter diesen hin weg tauchen, um dann an ganz anderer Stelle wieder auf der Stromfläche zu erscheinen. Der Elbstrom hat mit Eintritt des Eis ganges sein rechtes winterliches Aussehen erhalten. — Weißerih-Talsperren-Genossenschaft. In der Genoffen- schaftsversammlung wurden die Abschlüsse für 1923/24 und 1924/25 und 1925/28 genehmigt. Bon einer Firma wurde an Stelle einer 15 prozentigen Aufwertung der Genossenschafts anteile ein 25orozentiae gewünscht. Auch der Haushallplan für das nächste Geschäftsjahr wurde angenommen. Der Gesamtbedarf beträgt danach 278 232 M., zu deüen Deckung 394 073 M. vor handen sind. Nach Erledigung der Regularien wurde über Wider sprüche der Anlieger an der Talsperre Malter beraten, die vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen worden waren. Infolge der nicht eindeutigen Rechtslage wurde auf die Gesamtbeitragssumme von 442 M. verzichtet. Schließlich wurde der fertiggestellte Er weiterungsbau der Filteranlage in Klingenberg nachträglich aut- geheißen. Die Kosten betragen etwa 479 000 M. Außerdem wurde ein Plan genehmigt, wonach ein Grundstück zur Errichtung von Gebäuden und Lagerplätzen angekauft werden soll. Reichstädt. Zu. einem Theaterabend hatte der hies. Turn verein „Jahn" seine" Freunde in den Schusterschen Gasthof ge laden. Eine sehr große Anzahl Reichstädter und Auswärtige waren der Einladung freudig gefolgt, und sie werden es nicht bereut haben: denn was uns in dem heimatlich-vaterländischen Festspiel von Hermann Ilhlig geboten wurde, war eine überaus köstliche Weihnachtsgabe für uns Gäste seitens der Ausführenden. Letztere ernteten deshalb reichlichen, wohlverdienten Beifall und zugleich anerkennenden Lohn für all ihre Mühen beim Einstu dieren unter der vorzüglichen Leitung unseres Kantor Helbig, der den größten Anteil daran hatte, daß alles so sein klappte. Od',frn«endor«. Am 22. Dezember fand die letzte Gemeinde- verordnetenversammlung der bisherigen Gemeindeoertreter statt. Anwesend waren der Bürgermeister Und 7 Gemeindeverordneke, zwei fehlten entschuldigt. Punkt 1: Zunächst erstatteten die Rechnungsprüfer Bericht über die Gemetnderechnung 1925/28. Nach Richtigstellung einiger Zweifel wird diese richtig gesprochen und Kassierer E. Sommerschuh entlastet. Bon den Eingängen Ist zu erwähnen: a) der Bescheid der Amlshauplmannschaft über die Anfrage bezüglich des Ausiückens der Feuerspritze am 13. 11. 26 früh 7 Uhr (man nimmt mit Bedauern Kenntnis von der Einstellung der Amlshauptmonnsckast), b) ein Schreiben der Amtshouptmannschast bezüglich der Dollstreckunpskostrn bei erfolgloser Pfändung eines hiesigen Landwirtes, c) di« Auf- > forderung zur Wahl eines Spaikasicnausschußmitgliedes nebst s Stellvertreters sdie bisherigen, Bürgermeister Zimmermann und Landwirt B. Böhme 38, werden einstimmig wicdergewählt), <i) die Mitteilung über die Höhe der Gesamtrechnungsanteilr an Einkommensteuer, e) der Bescheid d«S BaudarlehnsausschosseS, nachdem nur einer der Baovorhabenden unterstützt werden kann. Einstimmig wird der Bau Hauptmanns oorgeschlagen und die Bürgschaft übernommen. Zwei Kirchenstellerreklamationen werden angenommen. Einstimmig wird beschlossen, den nnnnterbrochen 10 Wochen erwerbslos Gewesenen, vom 20.12. rückwärlsrechnend, ein« einmalige WeihnachtSbethtlf« in Höhe deS halben Mochen- onterstützunassahes zu gewähren. Da nichts weiter vorliegt, schließt der Bürgermeister die Sitzung, nachdem er den Semetnde- verordneten für ihre geleistete Mitarbeit zum Wohle der Gemeind« gedankt, di« ausschridenden Mitglieder mittels Handschlages ver abschiedet und der Schriftführer dem Bürgermeister für die ordnungsmäßige Leitung der Sitzungen wie deS GemelndewesenS überhaupt im Namen der Gemeindeverordneten den wärmsten Dank ausgesprochen batte. Schmiedeberg. Am 1. Weihnachtsseiertag rief der Gemischte Chor „1919", Schmiedeberg, unter Leitung von Herrn Arno Beyer zu einem Konzert in den Gasthof. Bor gefülltem Saale wurde der Abend mtt zwei weihnachtlichen Chören eröffnet. Es folgten dann ein Largo von Händel für Sopran, Bloltne und Klavier, unter Mitwirkung deS Fräulein Zoh. Machner, Herrn Lehrer Mildner und Arno Beyer. Frl. Machner und Frl. Richter boten ein Duett: Wiegenlied der Hirten. Ein Männerchor brachte wirkungsvoll zwei getragene Lieder zum Bortrag.« Di« Chöre zeugten von einer gründlichen Durcharbeitung. Sicher, unter zäher Kleinarbeit, hat es Herr A. Beyer verstanden, die Wirkung zu erreichen. Das gilt vor allem für den den Höhepunkt des Abends bildenden WrihnachtszykluS für Soli, Duett, Quartett, gemischten Chor und Orchesterbegleltung. Außer den-oben Genannten wirkten hier noch mit: 2 Dresdner Künstler, Frl. G. Vermar und Herr Schuldirektor Kadner. Anhaltender Beifall lohnte die Bemühungen, mit denen alle Mitwirkenden ihr Bestes gegeben hatten, so daß «ine Wiederholung des letzten Teiles stattfinden mußt«. An das wohlgelungene Konzert sckloh sich ein Tanz an. Schmiedeberg. Am 4. Advent hatte der hiesige Frauen verein einige 40 hilfsbedürftige Erwachsene und gegen 30 Kinder zu einer Weihnachtsbescherung geladen und beschenkte diese mtt Kleidungsstücken, Wäsche und Lebensmitteln. Nach hergebrachter Sitte fand diese Feier in dem von der Schule bereitwilligst über lassenen Zeichensaale statt. Nachdem Frau Sanitätsrat Germar als Vorsitzende die Anwesenden begrüßt hatte, folgten gemeinsam gesungene Meihnachtslieder. Iungmädchen sowie einige Kinder trugen zur Unterhaltung Deklamationen vor. 2n herzlicher An sprache wies Ortspsarrer Müller auf die Bedeutung -es Festes hin. Den Beschenkten wurde noch Kaffee und Stollen dargereicht. Schmiedeberg. Als ein herrlicher Winterlag war der heilige Weihnachtsabend angebrochen. Während in den Nachmittaas- stunüen noch allenthalben geschäftiges Leben herrschte, läuteten ole Glocken um 5 Uhr die Christvesper ein. Fast bis auf den letzten Platz füllte sich das Gotteshaus, das mit einer Lichtfülle di« Gemeinde umflutete. Zu beiden Seiten des Altares verbreiteten Llchterbäume ihren Glanz. Mit leisen Klängen setzte LI« Orgel ein, übergehend zu dem „Stille Nacht, heilige Nacht" von Prehsch- ner, gespielt von Kantor Große. Nach Intonation am Altäre ver las Ortspfarrer Müller zunächst alttestamentliche Weissagungen, die auf das Kommen des Heilandes hinwlesen. Als Mittelpunkt der Feier folgte dann die Weihnachtsgeschichte von der Geburt des Herrn Im Stalle zu Bethlehem. Aus frohlockendem Kinder munde hörten wir dazwischen die alten, lieben Weihnachtslieder: „Tochter Zions", „Es ist ein Ros' entsprungen", „O, Jesulein zart" (geistliches Volkslied aus dem 17. Jahrhundert), „Gloria, Gott in der Höh'". Klangrein und sicher kamen diese Lieder unter Kantor Großes Leitung zum Vortrag. Einer arbaulichen Ansprache des Geistlichen, in der Weihnachten als höchstes Fest der Liebe und des Lichtes gepriesen wurde, sang die Gemeinde das Schlußlied: „Vom Himmel hoch, da komm ich her." Po saunenklänge des Blaserchores vom Iungmännerverein grüßten vom Kirchturme die Nachhausegehenden. — Den Hauptgottesdienft des 1. Weihnachtsfeiertages verschönte der Chorgesangverein mit dem vierstimmigen Chore von Gregor Aichlnger (1590 Organist bei Fugger in Augsburg): „Wir verehren dich, Christe." Die Leistung des Chores ist insofern hervorzuheben, als die Kompo sition Schwierigkeiten im taktischen Ausbau und In der Stimm führung aufweist, wodurch eine besonder« Wirkung erzielt wurde. — Am 2. Weihnachtsfeierkage sang Frl. Ilse Pretzsch aus Rippien bei Dresden das Weihnachtslied v. W. Berger: „Vom Himmel in die tiefsten Klüfte." Mit besonderem Lwnke wird es von den Kirchenbesuchern begrüßt, daß man auch In kirchen musikallscher Beziehung stets bemüht ist, die Gottesdienste mit er baulich zu gestalten. Liebenau. Am Sonnabend wurde in dem Grundstück des Zimmermanns Eduard Fritzsche das Herrenfahrrad des Arbeiters Ernst Schwenke, der im Kornhaus Bärenhecke beschäftigt ist, ge stohlen. Als der Diebstahl kurz nach 12 Uhr nachts bemerkt wurde, waren die Täter schon über Börnchen nach Bärenstein zu entkommen. Dresden. Infolge der In den letzten Tagen eingetretenen Kält« und der dadurch auf der Elbe hervorgetretenen Eisbildung sehen sich die Schiffahrtsgesellschaften gezwungen, den regelmäßigen Schisfahrtsbetrieb gemäß ff 113 der Verfrachtungsbedingungen unter dem 25. Dezember als geschloffen zu erklären. — Einer amtlichen Preffemeldung zufolge war am Morgen des 27. September auf der Staatsstraße von Naundorf nach Folbern der Versuch unternommen worden, eine Dienstmagd Martha Clauß zu vergewaltigen. Der zunächst unbekannt ge- ! blieben« Mann ball« das Mädchen in den Straßengraben ge- j stoßen. Durch Hinzukommen von vier jungen Leuten mißglückt« ! dl« Tak. Der Unhold wurde später in der Person des diesjährigen Großenhainer Schützenkönigs, des Ofensetzermeisters Artur , Betler jun., ermittelt und festgenommen. Bom Schöffengericht Großenhain wurde der Angeklagte am 23. Dezember lediglich wegen lälllcher Beleidigung zu zwei Wochen Gefängnis verurlettt, , die durch die Untersuchungshaft als verbüßt zu gelten haben. Buchholz. Ein bei einem Fleischermelster beschäftigter Lehr ling glitt beim Auspuhcn eines großen Knochens mit dem sehr spitzen Messer auS und stach sich dabei in den Leib. Der junge Mann mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. OerllicheS nnv Sächsisches Dippoldiswalde. Noch vielen Tagen eifriger Arbeit und leb haften Schaffens in Fabrik, Im Bureau, Im Geschäft war das Weihnachlsfeft fast zu rasch herbeigekommen. Der Heiligabend war da, ehe man es recht gedacht, war doch auch gerade an ihm noch der Berkehr in den Straßen der Stadt und in den Laden geschäften außerordentlich lebhaft. ,Da läuteten um 5 Uhr die Glocken zur Christvesper und mehr und mehr zog die Weih- gachtsstimmung in die Herzen und vom Himmel strahlte in viel fachem Sternengeflimmer Weihnachtsglanz auf die Erde her nieder, als ob dort oben ein mächtiger Christbaum angezündet wor den sei. Kalt brach die Nacht herein: umso traulicher war es im Zimmer, wo sich um den Tannenbaum alt und jung scharten, wo unter dessen Zweigen liebe Hände der Gaben reiche Fülle gufgebaut hatten. Und beide Festtage brachten uns dann ein herrliches Weihnachtswetter, wie wirs selten gehabt haben. Ls war kalt, morgens zeigte das Thermometer stets gegen 15° C, und tagsüber stieg die Quecksilbersäule nie über den Gefrier punkt, aber Immer lachte blauer Himmel auf die tief verschneite Flur und lud ein zu einem Spaziergang oder zu größerer Schnee- schuhpartie. Biel Arbeit erwuchs dem Bahnpersonal. Wie zu erwarten war, war der Sportverkehr außerordentlich stark, mit einer größeren Zahl Sonderzügen wurde er aber glatt bewältigt. So verkehrten am 2. Feiertage von nachm. 3 Uhr bis abends ab wärts neun Züge, die gegen 4000 Personen beförderten, am 1. Feiertage zwei Züge weniger. Aufwärts wurden die üblichen Sportzüge in den Morgenstunden gefahren. Ein Glück warS nur, daß das kleine Malheur erst gestern dem Abendzuge aufwärts (gegen '/,10 Uhr) zustieß. In der Nähe der Rölligmüyle entgleiste die Lokomotive mit einer Achse. Ein aus Dresden herbeige rufener Hilsszug gleiste sie wieder ein. Der Berkehr der beiden Nachtzage wurde durch Umsteigen aufrecht erhalten. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht geklärt, vermutlich liegt sie an der Achse der Maschine. Für die MeihnachksauSflügler, die von Be suchen bei Kindern oder «Verwandten wieder Helmkehrken, war das Umsteigen in der kalten Nacht freilich eine unangenehme Zugabe, aber was halfs, und hell wars ja, der Mond schien so schön. — Der Autoverkehr erreichte natürlich nicht den schöner Sommersonntage, er war aber trotzdem recht lebhaft. Biele Autos waren mit Sportgerät beladen, ein Zeichen dafür, wohin die Fahrt gehen sollte. Für manchen nahm sie freilich ein vorzeitiges Ende, denn schon in den Kehren hinter Bärenbura und zwischen dem Wald und Altenberg blieb mancher Im Schnee stecken. Auch Schneeschuhläufer sah man In größerer Zahl In den Straßen. Nun geht es mit neuen Kräften wieder an die Arbeit. Die letzten Tage des Jahres verlangen von manchen noch angestrengte Täkig- tzeit, aber leicht wird sie der überwinden können, der sich an diesen herrlichen Weihnachtslagen recht erholte. Dippoldiswalde. Kirchliche Weihnachtsfeier. „Sei still, der Tag kommt". Diese Mahnung legte Superintendent Michael seiner Ansprache in der Christvesper am Heiligen Abend zu Grunde. Wie die Kinder still und voll kindlich heiliger Scheu auf die Gaben des Christkinds warten, so harrten die Bölker, stark hoffend, aus den Heiland. Die Hirten von Bethlehem durf ten als erste vor der Krippe der größten Liebesgabe Gottes still anbetend niederknien. Als sie aber von der heiligem Stätte wieder hinaustraten, verkündigten sie laut, was sie gesehen und gehört hatten. So kündeten auch auf den Plätzen und Straßen unserer Skrdk die Weisen des Posaunenchors, daß der heilige Christ abend herangekommen sei, und während draußen die goldenen Sterne am Himmel mit den reinweißen Schneesternlein auf der stillschlummernden Erde um die Welte glitzerten, erhob sich in den Stuben bei helleuchtendem Christbaume lauter Kinderjubel, und daS Auge der Eltern feuchtete sich selig beim Anblick Ihrer froh lockenden Kinder. Durch die Straßen der Stadt zogen Maria und Joseph mit dem Kind auf einem Esel, hinter sich einen Schlitten mit Weihnachtspaketen ziehend. Woher und wohin? Das haben sie uns nicht verraten. Offenbart aber wurde das Weihnachtswunder durch die Ansprachen und Predigten in den Gottesdiensten. Anbetung der Liebe Gottes erklang Im 1. Feier- tagSgoktesdlenste In dem Sologesang von Frl. Liesel Götting und am 2. Feiertage im Lhorgesang: „Geboren ist Emanuel' von Prätorius. Im Kindergottesdienste führte ein Krippenspiel die Kinder In das Berständnis der Weihnachtsgeschichte recht anschau lich ein. Dippoldiswalde. Am 1. Weihnachlsfeierlage nachmittags 3 Uhr hatten sich im Fremdenhof „Goldene Sonne" der Gesamt vorstand und einige Mitglieder des Sächs. Mililärverelns Dip poldiswalde eingefunden, um 13 treuen Berelnskameraden und Altveteranen sowie 4 Kameradenwitwen «Ine Weihnachts bescherung zu bereiten. Nach Absingen des Liedes „O du fröh lich«, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit" begrüßte Kam.- Borsteher Werner die Erschienenen, schilderte Im Anschluß an daS Bibelwort: Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht: denn solche Opfer gefallen Golt wohl, das Wcihnachtsfest als Fest der Liebe, der Freude, des Schenkens und Beschenklwerdens. Getreu seinen Zielen habe der Militärverein auch dieses Jahr wieder einen Gabentisch bereitet, der im Sinne der Kamerad schaft ousgebauk worden ist. Nicht nur während der aktiven Dienstzeit, sondern auch Im Kriege habe die Liebe als Ausfluß der Kameradschaft gern und freudig Opfer gebracht. So sei es heute noch und solle auch Immer so bleiben. Wahre und treue Kameradschaft kann nur mit dem Tode aufhören. Unter dem Hinweise, bei einkretender Not der bedürftigen Kameraden sich jederzeit an den Mililärverein zu wenden, der, soweit als mög lich, helfen werde, schloß die Ansprache. Hierauf wurden die An wesenden durch zwei stimmungsvolle Meihnachtslieder, gesungen von Frl. Dorle Wild unter Kamerad Ruhsams Begleitung, hoch- ! erfreut. „Edel sei der" Mensch, hilfreich und gut", diese Worte WepigSprei«: Uik «Kren M-mü t RelchSmarb M» Zutrauen, etn^tne fstllmmern 1S Resch«. Pfennig«. Gemeimde - BerLmrdS - Otroksnt, Wtmm«r I. Fernsprecher: Amt lvipp»tdi«- »«»d« «r. K «v»sch«cksn1» »re««, 12 IM.
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