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Beilage zur Wecheriy-Zeitung 92. Jahrgang Freitag, am 17. Dezember 1926 Nr. 293 'gilt "ißt keu 1 r c Klang, den. ll«. -Ä1 Aus Stadt und Land. " «kdrohung eines Linienschiffes durch «inen Geisteskranken. Vom Neichswehrministerium, Abtei lung Marinelcitung, wird eine amtliche Meldung aus- gegeben, die besagt: Auf dem Linienschiff „Schleswig- 'bl ',-<1 ken hen, en müdlichen Doppelschneckenwerk hin und her getrieben. > Die Verkäuferinnen stöhnen, und jammern, daß sie ! nicht mindestens sechs Hände haben und die Kassiere- rinnen, die sich der anstiirmenden Banknoten kaum zu erwehren wissen, raufen sich mit Entsetzen die Bubi- : köpfe. Die Packerinnen verbrauchen Bindfaden kilo- s meterweise und ringen, da sich die zu verpackende Ware ! förmlich zu Bergen türmt, nach neuer Puste. Tausend, j Fiche rennen, tausend Gehirne rechnen, tausend Zungen rufen, fragen, befehlen. Alles gleicht einem großen, aufgeregten Ameisenhaufen... ! «vvau höherer Beamten in der Neichsfinanzverwaltung, aus die überhaupt zu wenig Rücksicht genommen werde. Das habe sich auch bei der Weihnachtsbeihilfe gezeigt. Nach dem Abschluß des Personalabbaues sei von der Regierung feier» lich versprochen worden,-aß ein solcher Abbau nicht wieder holt werden solle. Die Maßnahme des Reichsfinanzministers sei ein Bruch dieses Versprechens. Abg. Höllein (Kom.) bezeichnet die Steuermilderungen des Ministers seien eine Prämie für den Besitz. Abg. Dr. Hertz (Soz.) führt aus, die heutige Erklärung des Reichsfinanzministers sei unvereinbar mit der parla- mentarischen Uebung. Wenn der Minister glaubt, einen Reichstagsbeschluß nicht durchführen zu können, so müße er die Vertrauensfrage stellen. Abg. Hening (Völk.) spricht gegen die für den t. Januar 1927 vorgesehene Erhöhung der Bierstcuer. Nach einer Erklärung der Abgg. Bänder lSoz.s und Torglcr (Kom.) nimmt ReichSsinanzminister Dr. Reinhold noch einmal das Wort, und stellt eine beschleunigte Neurege- lung der Beamtenbesoldung in Aussicht. Abg. Dr. Frick lVölk.s fordert eine sofortige allgemein? Erhöhung der Beamtenbezüge. Danach werden die Etats angenommen. Ebenso der Antrag für die Weihnachtsbci- hilfe für die Beamten nnd Arbeiter. Nach der 2. Beratung deö Etats des Auswärtigen Amtes, wird die 2. Lesung des Hanshaltsgesctzes beendet. Nächste Sitzung Donnerstag. SiichsischeS — Die Zahl »er Ausgest-u«rl-n. Nach tea An- gaben der Landesregierungen beliefsich die Gesamtzahl deram SO. September aus Mitteln -er Wohlfahrtspflege unterstützten Ausgesteuerten Im Reichsgebiet auf 66 934. Vergleicht man diese Anzahl mit den am 1. Oktober von -er Erwerbslolenfürsorge unterstützten Erwerbslosen — 1,394 Millionen — so ergibtsich, »ah > auf je 100 Unterstützte rund 5 Ausgesteuerte kommen. Mill man , ein Bild über die weitere Entwicklung gewinnen, so wird man zu -er Zahl der Ausgesteuerten vom 30. September noch E am 15. November Ausgesteuerten hinzuzählen müssen. Es sind dies 45 381 Personen. Zu diesem etwa um den 15. November herum anzunehmenden Stand von rund 100 000 Ausgesteuerten können bis zum 15. Februar 1927 höchstens noch 207 971 hinzulreten, deren Unterstützung am 15. November bereits 39 bis 52 Wochen lief, so daß für den Zeitpunkt der stärksten Auswirkung der Einflüsse - der Wintcrperiode auf den Arbeitsmarkt etwa mit 300 000 Aus gesteuerten gerechnet werden kann. Zu beachten bleibt, daß dies die Höchstzahlen sind, die in Frage kommen können, weil in der Zelt bis zum 15. Februar Ausgesteuerte aus der Wohlfahrtspflege wieder ausscheiden werden. — 3m Monat November sind 106 Anträge auf Konkurseröff nung gestellt worden. Von dielen entfallen 47 auf die Großstädte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau. 61 Anträgen ist stattgegeben worden, während 45 mangels Masse abgelehnt sind. Bon den neuen Konkursen betrafen 72 natürliche Personen und Linzelfirmen, 15 Gesellschaften (darunter 3 offene Handelsgesell schaften und 8 Gesellschaften m. b. H.), 17 Nachläße und 2 andere Gemeinschuldner. 16 entfielen auf die Industrie, 52 auf den Warenhandel, 19 auf sonstige Gewerbe und 2 auf die Landwirt schaft. Beendet worden sind 106 schwebende Konkursverfahren, davon 72 durch Schlußverteilung, 17 durch Zwangsvergleich, 3 in folge allgemeiner Einwilligung und 14 wegen Massemangels. Ne ben den Konkursverfahren sind noch 14 Geschäftsaufsichten zur Abwendung des Konkurses angeordnet und 7 abgelehnt worden. Davon betrafen 13 natürliche Personen und Einzelfirmen und 8 Gesellschaften (darunter 4 offene Handelsgesellschaften und 1 Ge sellschaft m. b. H.), 8 entfielen auf die Industrie, 7 aufden Waren- bandel, 1 auf Banken und 5 aus sonstige Gewerbe. Beendet wur den 52 Geschäftsaufsichten und zwar 46 durch Zwangsvergleich, 5 aus anderen Gründen, während bei 1 der Konkurs eröffnet werden mußte. Von den insgesamt beteiligten 265 Unterneh mungen waren 159 (— 60 Proz.) erst nach dem Kriege entstanden gegen 22 (8,2 Proz.) aus -er Krlegszelt und 84 (— 31,7 Proz.) aus der Vorkriegszeit stammenden. Am die Hauszinssteuer. Die Landkreise für die Beibehaltung der Hauszinssteuer. Der Vorstand des Preußischen Landkreistages hat auf einer in Münster abgehaltenen Tagung erneut ein gehend zu dem Wohnungsbauprogramm Stellung ge nommen. In der Erkenntnis, daß die herrschende Woh nungsnot durch gesteigerte Bautätigkeit gemildert wer den muh und daß hierfür auf Bereitstellung öffent licher Mittel nicht verzichtet werden kann, ist der Land kreistag der Auffassung, daß über die Notwendigkeit des Fortbestandes der Hauszinssteuer für die nächsten Jahre kein Zweifel herrschen kann. Die Hauszinssteuer könne sowohl für den Wohnungsbau als auch für die Deckung des allgemeinen Finanz bedarfs vorerst nicht entbehrt werden. Zum Ans. gleich mühten die öffentlichen Wohnungsbanmittel durch Anleihen des Reichs verstärkt werden. Die Ausge staltung oder Umformung der HauSzinssteuer könne jedoch nur im Rahmen des endgültigen Finanzaus gleichs erfolgen. Für die Regelung des vorläufigen Finanzaus gleichs wurden folgende Gesichtspunkte in den Vorder grund gestellt: „Solange die Länderanteile der Einkommen- und Körperschaftssteuer und damit diejenigen der Kom mune nicht über 75 Prozent auf mindestens 90 Prozent wieder erhöht worden sind, dürfen auch Bestimmungen nicht in Kraft treten, die in den Finanz ausgleich zu ungunsten der Gemeinden und Gemeinde- Verbände eingreifen. Deshalb mutz die Grunder werbssteuer in der bisherigen Höh« einstweilen erhalten bleiben, desgleichen das Recht der Forterhe bung oder Wiedereinführung der Getränke steuern. Vor allem müsse die besondere Umsatzsteuerga rantie weiter gewährt werden, ohne die eine Siche rung der Kommunalfinanzen bis zum endgültigen Fi- nanzduSgleich unmöglich ist." Zum Schluß wurde noch zum Ausdruck gebracht, datz die Absichten des Reichsfinanzministers den Ge meindefinanzen wenig Rechnung tragen. Der goldene Sonntag. Sein Name ist Poesie, ist Hocherfüllung. Der Tag der Haupternte vor dem Skethnachtsfest . . . Wenn auch der silberne Sonntag zumeist sehr befriedigende Umsätze gebracht hat, so war immerhin die Zahl der sogenannten „Sehleute" vielfach noch ganz erheblich. In Berlin z. B. kamen diesmal aus Beweis, daß der silberne Sonntag für Viele noch einen Käufer im Durchschnitt — sechs Sehleute, ein immer eine willkommene Gelegenheit ist, um gewisser maßen die „Lage abzutasten" und die besten Ein- kaufsmöglichkeiten auszuspionieren. Das wird nun am goldenen Sonntag natürlich ganz anders werden. Die vorteilhaftesten Gelegenheiten sind ermittelt, die Brief tasche ist gehörig gespickt, die große Attacke auf die Geschäftshäuser kann beginnen. Der goldene Sonntag ist der Tag der Rayonchefs. Da spritzen sie durch die Verkaufsabteilungen, trepp auf und treppab, als würden sie von einem uner- Das Sperrgesetz im Reichstag. Das Fürstcnsperrgesetz an ven Ausschntz überwjesen. - Berlin, den 15. Dezember 1926. Aus -er Tagesordnung der heutigen Reichstagssitzung steht die zweite Beratung der Vorlage ans Verlänge rung -es Gesetzes über Depot- und Depo» jltrngeschäste Während die Regierungsvorlage die Verlängerung bis zum 3t. Dezember 1928 vorsoh, beantragt -er Ausschuß die Verlängerung bis zum 31. Dezember 1927. i Nach kurzer Debatte, tn der Sozialdemokraten und De mokraten gegen bas Gesetz Stellung nehmen, weil eine 'Zwangswirtschaft auf dem Gebiete deS Kreditwesens nicht Mehr notwendig sei, während Bayerische VolkSvartei, Deut- sche VolkSpartei und Dcutschnationale die Vorlage befür worten wird da» Gesetz tn der AusschuSfassung mit 156 ge- aen 126 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Gleich darauf wird daS Gesetz auch in dritter Beratung end- gültig verabschiedet. § Ohne Aussprache wird dann in zweiter und dritter Be- ! ratnng eine Novelle zur Wechselordnung angenommen. Da- « «ach sollen künftig nicht nur Postbeamte, sondern auch Post» ' agenten und ihre Hilfskräfte zur Aufnahme von Wechsel» . Proteste n befugt sein. „ j Nach kurzer Aussprache wird -aS Gesetz über die Er» : stattung von RcchtSanwaltögebtthren in Armensachen bis zum 80. Juni 1928. die Geltungsdauer der LohnpsändungS- Verordnung bis zum 31. Dezember 1928 verlängert. Das Gesetz zur EntlastungbesReichSncrichtS j bleibt bis zum 80. Juni 1928 in Kraft. Es folgt die erste Lesung der Vorlage über die , Berläugernng des Lperrgcsetzes für Lie Fürften-AnSein» andersetznngsprozesse bis zum 80. Juni 1927. In der Vorlage wird auch die Ver» äußerung von Vermögensstücken der Maße ohne Zustimmung der Landesregierungen verboten. Retchsinstizwinister Dr Bell erklärt, durch die Verlän gerung des SverrgesetzeS um ein halbes Jahr solle verhin dert werden, daß die in nichtpreußischcn Ländern noch vor handenen Verglcichömöglichkeiten durch Wiederaufnahme der Prozesse vereitelt weiden. Die Reichsregierung Hosse, daß die Verlängerung des SverrgesetzeS von den Parteien zur gütlichen Verständigung ausgenuht wird. > Abg. Dr. Rosenfeld (Soz.) begrüßt die Vorlage und be zeichnet daS BeräußerungSverbot als notwendig. Im ! Rechtsansschuß müsse geprüft werden, ob die Fällung auS- ' reicht: Eine Abschwächung des Gesetze» sei abzulehnen. Abg. Dr. Rosenberg IKom.» tritt für die Vorlage ein. Abg. Schulte iZtr.) begründet einen Antrag der Regie rungsparteien, wonach der 2. Artikel der Vorlage ersetzt wer- den soll durch eine Bestimmung, die die Länder zum Erlaß eines BcräntzerungSverbots auf dem Wege der Landesqesetz- Sebung ermächtigt. Abg. Hampe (Wirtsch. Vg) äußert Bedenken gegen die Verlängerung des SverrgesetzeS, da es sich um ein Ans- «ahmegesetz handle. Die Deutsch.-Hannovcraner würden dir Vorlage ablehncn. Abg. Stoecker (Korn.) mächt der Regierungspartei den Vorwurf der Verschleppung. Abg. Nönneburg (Dem.) wirft die Frage auf, ob die ganze Wirtsch. Vereinig, den Standpunkt des Abg. Hampe teilt. (Abg. Hampe: »Ich habe die Ablehnung nur für die Hannoveraner ausgesprochen!"). Darauf wird die Vorlage an dem RechtSaukschub über wiesen. Danach wird die zweite Lesung des Nachtragshaushalts de» ReichSfinanzministerinmö fortgesetzt. Ncichsfinanzminister Dr. Reinhold wiederholt seine schon im Ausschuß abgegebene Erklärung, «aß die Negierung unmöglich mit den großen Erhöhungen, -ie der Reichstng beim Ostprogramm und bei den Natstands- bcihUfcn beschlossen hat, einverstanden sein könne. Er bittet -en Reichstag, bei der dritten Beratung zn den ursprüng lichen Sätzen für Ostprogramm und Notstaudsbeihilsen zn- rückznkchrcn Sollte das nicht geschehen, so werde die Ne- Niernng die Mehrbewilligung nicht anssühren. Abg. Dr. v. Dyrander (Dtl.) führt Beschwerde über den Die Geschäftswelt hat zu dem „Goldenen" Ver trauen genug, daß es in der Tat so sein wird, umso mehr, als alle diejenigen, die die bisherigen Kauftage nur als „Angucketage" benutzt haben, noch recht viel nachhvlen müssen, wenn ihr Gabentisch am Heiligen Abend wirklich mit schönen, geschmackvollen Geschen- geschmüut sein soll. Holstein" hat ein Feuerwerksmat in einem Anfall von geistiger Umnachtung, verursacht durch übermäßigen Alkoholgenuß, versucht, in der Munitionskammer des Schiffes Feuer anzulegen, nachdem er die ordnungs mäßigen Verschlüsse der Kammer erbrochen hatte. Da» Feuer konnte mühelos gelöscht werden. Irgendeine Gefahr bestand nicht. Der Unteroffizier wurde zur Beobachtung seines Geisteszustandes nach dem Lazarett gebracht. Der Unteroffizier hatte kurz vorher einen vergeblichen Selbstmordversuch unternommen". * Roch ein „UnterstandSmieter" festgenoutmen. Im Zusammenhangs mit der Aufdeckung einer Ein brecher-Villa im Walde bei Erkner unweit Be rlin, wo von der Polizei eine Unmenge Diebesgut beschlag nahmt werden konnte, ist jetzt eine zweite Festnahme erfolgt. Es handelt sich um einen Komplicen des verhafteten „Vtlla"-Jnhabers. Beide Verhaftete be streiten die ihnen zur Last gelegten Einbrüche und wollen den größten Teil der beschlagnahmten Waren in der Höhle vorgefunden haben. " Berlin plant ven Bau eines riesigen B«r» kchrstnnnelS. Zwecks Entlastung des kaum noch zu bewältigenden Verkehrs in der Leipziger Straße der Reichshauptstadt hat der Berliner Stadtbaurat Hahn ein Projekt entworfen, das die Verlegung der stark verkehrshindernden Straßenbahn unter die Erde Vor sicht, Vom Berliner Rathaus bis zur Potsdamer Brücke soll ein viergleisiger Tunnel angelegt werden, dessen beide innere Gleise von der Untergrundbahn, und dessen äußere Gleise von der Straßenbahn be fahren werden sollen. Die Untergrundbahn ist als Schnellbahn gedacht und soll auf der genannten Strecke keine Haltestelle erhalten, während für den Kurz streckenverkehr die unterirdische Straßenbahn sorgen soll. Dem Vernehmen nach soll Oberbürgermeister Böß diesem Entwurf zugestimmt haben. Der Ma gistrat soll sich vermutlich schon im Januar im Zusam menhang mit den Beschlüssen der Stadtverordneten-Ver- sammlung über neue Arbeiten für die Erwerbslosen« mit dem Projekt befassen. Schwierigkeiten dürste je doch noch die finanzielle Seite der Frage schaffen, um somehr als die Kosten für die Verwirklichung des Pro jekts ganz gewaltig sein sollen. " Schloß Freienwalde als öffentliche Stiftung. Anläßlich des letzten Oberbarnimer Kreistages in Freienwalde (Oder) machte der Vorsitzende, Land rat Mengel, die Mitteilung, daß die Erben des Ministers Dr. Walter Rathenau Schloß und Park Freienwalde nebst einem Stiftungskapital dem Kreise Oberbarnim geschenkt haben. Schloß und Park sollen in ihrem jetzigen Zustand erhalten und der Oeffent- lichkeit zugänglich gemacht werden. Vom Kreistag wurde die Uebersendung einer Dankadresse an die hoch herzigen Stifter beschlossen. ** Zwei Opfer eines Erdrutsches. Auf dem Ge lände der Harnifser Ziegelei am Flensburger Frei hafen wurden Arbeiter beim Sanoabfahren durch einen plötzlichen Erdrutsch verschüttet. Zwei Arbeiter konnte man nur als Leichen bergen. — Linienschiff „Hannover" auf der Heimreise. DaS deutsche Linienschiff „Hannover" hat am Mittwoch vormittag den Amsterdamer Hafen verlassen, um die Heimreise nach Wilhelmshaven anzutreten. ** Neues vergwerksunglück. Auf der Zeche Ober hausen der Gute Hoffnungshütte brach im Revier S das Gebirge ein. Hierdurch wurden fünf Mann ver schüttet. Drei Mann trugen schwere Verletzungen da von. Zwei Mann sind leichter verletzt woroen. — Großstuer auf ein«« hessische« Hofg«t. Laut einer Meldung aus Alsfeld (Hessen) brach nachts aus bisher unbekannter Ursache auf dem Hofgut Dotzel- rod in den Oekonomtegebäuden Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. 28 Mastschweine, ' der Geflügelbestand und die großen Futtervorräte sind verbrannt. Der Schaden ist sehr groß. Der Bestand an Rindvieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Während die Wirtschaftsgebäude ausbrannten, konnten die Wohngebäude gerettet werden. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend hatten stundenlang zu tun. Man vermutet stark, daß di« Feuersbrunst auf Brandstiftung zurückzuführen ist. * Ein deutscher Fischvampfer verunglückt. Der Fischdampfer „Island" aus Geftemünde ist, wie man aus Oslo meldet, infolge unsichtigen Wetters und Schneetreibens bei Havningberg in der Siähe von Vardoe auf Grund gestoßen und gesunken. Die 13 Personen betragende Mannschaft konnte gerettet wer den und ist nach Havningberg eingebracht worden. Der Dampfer befand sich voll beladen auf der Rückkehr vom Fischfang im Weißen Meer. :: Der Direktor des Internationalen Arbeits amtes Albert Thomas hielt in der Kieler Universität einen Vortrag in deutscher Sprache, zu dem sich viele Vertreter der Behörden, der Wissenschaft, sowie der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände eingefunde« hatten. Der Redner begrüßte die deutsch-französische Annäherung und beschäftigte sich dann mit der von vielen Ländern verzögerten Ratifizierung des Washing toner Abkommens über den Achtstundentag. Da aber niemand die Ratifizierung verweigere, liege hierin der Beweis, daß die Idee der sozialen Gerechtigkeit über all lebendig ist. Die sozialen Probleine und das Ar- beittzlosenproblem führten zn einer neuen internatio nalen Organisation der Arbeit und der Wirtschaft. Eine Wcltkonferenz müsse zu diesem Zwecke einberufcn werden, und dies werde zu einer Erneuerung des Völ- Möglichkeit schaffen. Der Redner schloß: A Enthusiasmus der Franzosen die Wissen- Ichaft der Deutschen, und wir werden die Welt aus den vmneur neben.