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Weitzeritz Zeitung Tageszeitung ms Anzeiger für DippoMswal-e, Schmie-e-erg «.L Aelteste Zeitung -es Bezirks Kieses Blatt enlhSU -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshalwtmannschast, -es Amtsgerichts «u- -es Sla-trats zu Dippot-tswat-e Derankoorllicher Aedaklemr Setir ttebn«. — Druck und Verlag: Sari Jehne in Divvoldisroalve. Nr. 291 Mittwoch, am 15. Dezember 1926 92. Jahrgang eeeeeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeeeeneseeeeane» Aazel«ertpttr-r Ms 4» WMmeLer »rett. Vr«»»preUr ALr «tn«n Monat r Reichsmark »il Zutragen, eln^ln« Rmnmern IS N«lch*- pfennig«. Semeinde - Verband« - SKroiwnk» «ammer » Fernsprecher: Amt vippoldis- »ald« Rr. > Posts checkont, jvretben öemrmdevei'ti'elei'tag Mittwoch, am ss. Oereinden igrS, vormittags >/c is ittn- im Nahnkotel in vippoldirwalde. Dippoldiswalde, am 13. Dez. 1926. Der Amtshauptmann v. d. Planitz Mol- und lilaoenstuclir ist unter dem Klauenviehbeskande des Gutsbesitzers Oswald Geißler in Pretzschendorf (Rundhos) sestgestellt worden. Als Sperrbezirk werden erklärt: das verseuchte Gehöft und die Gehöfte von Bruno Bellmann, Oskar Bellmann, Max Günzel, Reinhard Glaser und Juliane Hegewald; als Beobachtungsgebiet: der Teil von Pretzschendorf von der Oberkolmnitzer Grenze bis zu der Beerwalder-Oberbobrihscher Slrahe; die Schutzzone nach 8 168, 1 des Viehseuchengesehes umfahl die übrige Flur von Pretzschendorf sowie die Gemeinden Beerwalde, Frledersdorf, Hartmannsdorf und Frauenstein. Für Sperr- und Beobachkungsgeblet gellen die Borschriften in 88 162 folgende der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchen- gesetz (R.-G.-Blatt 1912, Seite 3). Die Ortsbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. G. 33Ts. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 14. Dez. 1926. Maul- und Mouenstoclie ist unter den Klauenviehbeständen des Rittergutsbesitzers G. Pietzsch und Gutsbesitzers Arthur Nacke in WilmSdors ausge brochen. Als Sperrbezirk werden erklärt: die verseuchten Gehöfte und die Gehöfte von Iulius Liebscher Nr. 28, Bruno Dittrich Nr. 31, Robert Vetter Nr. 1 und Richard Ullrich Nr. 2; als Beobachtungs gebiet: die übrige Flur Wilmsdorf; die Schutzzone nach 8 168, 1 oes Viehseuchengesehes umfaht die Gemeinden Hänichen, Börnchen b. P. und Oelsa. Für Sperr- und Beobachkungsgeblet gelten die Vorschriften in U 132 folgende der Bundesraksvorschriften zum Viehseuchen gesetz (R.-G.-Blatt 1912, Seite 3). Die Orlsbchörde hak die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 13. Dez. 1926. G. 32 Ts. Oerttiches mW Sächsisches Dippoldiswalde. Am Dienstag nachmittag gegen 2 Uhr be merkten Hausbewohner im Grundstück der Bäckerei Böhme, Tech nikum-Allee 290, im Treppenslur starken Rauch. Die sofort an- gestellten Nachforschungen auf dem Hausboden wurden, da man dort nichts fand, eingestellt; man nahm an, der Rauch rühre vom Dampfbackofen her. Als aber die Rauchentwicklung immer stärker wurde, suchte man weiter und fand, dah ein Deckenbrand in einem an einen Müllerschüler vermieteten Zimmer der ersten Etage des Neubaues die Ursache war. Hier war durch Ueberhlhen eines eisernen Osens und dadurch, dah in vorschriftswidriger Entfernung das Ofenrohr an Wand und Decke angebracht war, das Balken werk angeglimmt und dann angebrannt. Durch das energische Eingreifen des Hauseigentümers, der Hausbewohner und zweier herbeigerufener Feuerwehrleute wurde das Feuer mit Walser und Minimax bekämpft und unterdrückt, ehe es gröheren Schaden anrichten konnte. — Auf der Mittagssahrk nach Edle Krone entstand bei dem Auto der staatl. Krastwagenverwallung gestern kurz hinter Reich- städt ein Brand an der Maschine, der vom Fahrer rasch gelöscht wurde, sich aber bald wiederholte. Er wurde zwar auch das zweite Mal unterdrückt, doch muhte der Wagen in Ruppendorf ouher Dienst gestellt werden, die Passagiere und alle die, die in Höckendorf aus das Auto warteten, muhten den Meg nach Edle Krone zu Fuh zurücklcgen. — Die Gewinnliste der 13. Carola-Geld-Lotterie, ge zogen am 4. und 6. Dezember in Dresden, liegt in unserer Ge schäftsstelle zur Einsichtnahme aus. — Umsahsteuervoranmcldungen und -Vorauszahlungen. Durch die Verordnung vom 8. November 1926 sind mit Wirkung vom 1. Dezember ab die Vorzugszuschläge, aber auch die Schonsrislcn aufgehoben worden. Die Umsatzsteuervorauszahlungen wären da her an sich für den Monat November bis zum 10. Dezember und für den Monat Dezember bezw. für das letzte Kalcndervierteljahr l926 bis zum 10. Januar 1927 zu leisten, zu den gleichen Zeit punkten wären auch die Voranmeldungen abzügeben. Um Schwierigkeiten in der Uebergangszeit zu vermeiden, hat der Reichsminister der Finanzen die Finanzämter angewiesen, all gemein von der Erhebung von Zuschlägen nach 8 170 Absatz 2 der Relchsabgabenordnung und den Verzugszinsen abzuschen, wenn die bis zum 10. Dezember 1926 fällige Umsatzsteuervoranmeldung und Umsatzskeuervorauszahlung der Monakszahler bis einschließlich 15. Dezember 1926 und die bis zum 10. Januar 1927 fällige Vor anmeldung und Vorauszahlung der Monalszahler und Viertel jahrszahler bis einschliehlich 15. Januar 1927 beim Finanzamt (Finanzkasse) eingehen. Gehen die Vorauszahlungen jedoch nicht s bis zum 15. Dezember 1926 bezw. 15. Januar 1927 ein, so werden s Verzugszinsen <10 v. H.) vom 10. Dezember bezw. 10. Januar ab , erhoben. — Bei der Aufwertung von Lebensvcrsiche- rungsan sprächen sind sich viele Versicherte nicht darüber klar, ob eine Aufwertung der Versicherungssumme oder der ein- gezahlten Prämien erfolgt. Es tritt nur eine Aufwertung der Prämienrescrve jeder Versicherung ein, das sind die eingczahlten Goldmarkprämien abzüglich Verwallungskosten der Gesellschaft. Die Höhe der Aufwerlungsguote wird bei jeder Gesellschaft ver schieden sein, je nachdem das vorhandene Vermögen angelegt war. Eine höhere Quote als 15—20 wird wohl voraussichtlich bei keiner Gesellschaft herauskommen. Die meisten Gesellschaften werden sogar einen niedrigeren Prozentsatz aufwerten. Alle nach dem 15. Juni 1922 zurückgezahlten Versicherungen unterliegen der Aufwertung. Bei den vorher zur Auszahlung gelangten Beträgen muhten sich die Versicherten ihre Rechte Vorbehalten haben, um an der Aufwertung teilnehmen zu können. — Die Sächsische Evangelische Korrespondenz schreibt: Kürz lich suchte im Vogtlands ein Russellianer einen Pfarrer auf und warf ihm vor, er verkündige nicht das Work Gottes. Die Frage, ob er den Pfarrer denn schon einmal sprechen gehört habe, muhte er verneinen, rechtfertigte sich aber mit der Behauptung, „Wenn Sie Gottes Work verkündigen wollten, würden Sie von Ihrem Konsistorium sofort abgcseht werden." Eine solche Unsachlichkeit dürfe kaum überboten werden können. — Pfarrer Klink, bisher in Jonsdorf bei Zittau, erhielt vom Landeskonsistorium die Stelle des deutschen ev.-luth. Pfarrers in dem Pfarrbczirk Teluco-Viktoria in Chile in Südamerika über tragen. Der ganze Bezirk, der auher den Städten Teluco und Viktoria noch 13 Predigkstationen umfaht, dürfte den beiden Amtshauptmannschasten Zittau und Löbau an Flächengröhe gleichkommen. Ober- und Niederfraucndorf. Die Lehrer- und Schülerschaft der hiesigen Volksschule will auch dieses Jahr wieder mit einer Weihnachksaufführung an die Oesfentlichkeit treten. Schon meh rere Wochen proben Lehrer und Kinder, um den Eltern und den Freunden des Kinderspieles einige frohe Stunden zu bereiten. Ein gewagtes Unternehmen ist es, „Rotkopf Jörge" aufzuführen, ein Stück, das an größeren Schulen (Freital-Deuben, der Heimat des Stückes, und Dippoldiswalde) schon viel Arbeit und Mühe macht. Doch verspricht die Ausführung alles Gute. Möge auch dieser Veranstaltung ein schöner Reingewinn blühen, um endlich das langersehnte Instrument schaffen zu können. Glashütte. Die Stadtverordneten hatten die Ausschreibung des Postens des Bürgermeisters beschlossen, obwohl der bisherige Bürgermeister Opitz, gegen den ein Verfahren auf Dienstent lassung läuft, noch nicht abgeurkeilt worden ist. Der Stadkrat von Glashütte erhob gegen den Beschluß der Stadtverordneten Be schwerde und das Verwaltungsgericht Dresden hak jetzt in Be achtung der Klage den Beschluß der Stadtverordneten für unge setzlich erklärt und aufgehoben. Possendorf. Der Sächsische Militär- und Krieg er verein Possendorf u. U. feierte am vergangenen Sonnabend abend im hiesigen oberen Gasthofe sein Stiftungsfest, bestehend in Kon zert und Ball. Noch einleitendem Militärmarsch und markiger Festansprache des Vereinsvorsihenden, Holserk, Possendorf, die in dem Deutschlandsliede ausklang, folgten gesangliche und musika lische Darbietungen, an welchen sich der Vereinigte Männer- Gesangverein „Arion" (Leitung: Oberlehrer Hennig), der Frauen chor „Liedertafel" (Leitung: Oberlehrer Töpfer) und die Herren Oberlehrer Halm, Kantor Möbius und Kaufmann Schiffel mit einigen Trios beteiligten. Die Anwesenden dankten mit leb haftem Beifall für alle Vorträge. Ein flotter Ball bildete den Abschluß des so schön verlaufenen Festes. Kreischa. Am Dienstag, den 14. Dezember, hielt der Gebirgs- und Verkehrsverein Kreischa u. U. im Gasthof Hoinka eine Ver sammlung ab, in welcher Dir. Meißner einen interessanten Vor trag hielt über: „Die Entwickelung des Verkehrs auf der Land straße". Man besprach verschiedene Wegbesserungen und Mar kierungen, Plakatausstellungen und heimatliche Verschönerungen und beschloß, sich den neuen Verkehrsbestrebungen im Bezirke anzuschließen. Dresden, 14. Dez. Die heutige Sitzung des Landtages vor vollbesetzten Tribünen begann mit einem Heiterkeitsausbruch, als der Schriftführer ein Schreiben der Aufwertungspartei ver las, in dem diese bittet, künftig „Volksrechtspartei" genannt zu werden. Dann begründete Abg. Böttcher (Kom.) seinen Antrag, der provisorischen Heldt-Regierung das Mißtrauen auszusprechen. Er bezeichnete diese Regierung als reaktionäre und wetterte gegen die Linkssozialisten, die im Reiche und im Lande die reaktionären Regierungen unterstütze. Der Linkssozialist Liebmann kanzelte dafür In der von ihm gewohnten verbindlichen Weise seinen po litischen Milchbrudcr Böttcher ganz gehörig ab. Die Aus einandersetzung erregte große Heiterkeit und brachte ein paar Ordnungsrufe ein. Die Rechtsparteien bezeichneten den kommu nistischen Antrag als einen Schlag ins Wasser, da man einer zu- rückgelrekencn Regierung nicht das Vertrauen absprechcn könne. Mik knapper Mehrheit wurde der kommunistische Mißtrauens antrag abgclehnt. Die Nationalsozialisten v. Mücke und Tittmann stimmten mit den Kommunisten, die Allsozialisten Bethke und Wirth gegen den Antrag. Dann wurde der kommunistische An trag auf Haftentlassung des kommunistischen Abg. Ewert in Be ratung genommen. Ein Antrag Dr. Blüher, diese Beratung so lange zu vertagen, bis der Prüfungsausschuß über die Recht mäßigkeit des Mandates entschieden habe, wurde abgelchnt, und hieraus der Antrag auf sofortige Haftentlassung angenommen. Dann sollte zum dritten Male die Wahl des Ministerpräsidenten stallsinden. Nach längerer Aussprache entschied die Mehrheit, die s Wahl des Ministerpräsidenten erst am 11. Januar 1927 oder später vorzunehmen. Das Haus trat dann in die Beratung des An trages der Abgg. Hofmann (Dn.), Dr. Blüher (DVP.), Kaiser j (WP.), Dr. Seyfert (Dem.), Wirth (Altsoz.), Dr. v. Fumelti - (Au w.-P.) und v. Mücke (Nak.-Soz.) auf Gewährung einer Ent- - sch» dungsbcihilse an die sächsischen Beamten und Lehrer ein, in Verbindung mit den weitergehcnden Anträgen der Kommunisten und Sozialisten. Die Regierung kürzte die Aussprache durch die Erklärung ab, daß sie schon vor Eingang der Anträge in Er- Wägungen darüber cingelrctcn sei, den sächsischen Beamten, Leh- s rcrn und Arbeitern Weihnachksbeihilsen in derselben Höhe zu ? gewähren, wie dos Reich. Für Sachsen komme dafür ein Betrag von mehr als 3 Millionen RM. in Frage. Nach kurzer AuS- spräche wurden die Anträge an den HauShaltausschuß A ver wiesen, der sie so rasch bearbeiten will, daß die Schlußbcratung am Donnerstag staltfinden kann und den Beamten die Beihilfen noch vor Weihnachten ausgezahll werden können. Dann begann . das Haus mit der Beratung der kommunistischen und linkssozia listischen Anträge über Erwerbslosenfragen. Gegen 7 Uhr abends wurden die Beratungen abgebrochen, sie werden am Donnerstag nachmittags 1 Uhr fortgesetzt. — Der im Anfänge der dreißiger Jahre stehende Färberei- besiher Kunzmann war in der Sitzung des Schöffengerichts Frei tal vom 28. 9. wegen ernster sittlicher Verfehlungen zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis und drei Jahren Lhrenrechks- verlust verurteilt worden. Der in Freikal-Deuben wohnhafte An- geschuldigke hakte sich an drei Mädchen unter 14 Jahren in übler Weise vergangen. Gegen das Urteil war Berufung eingelegt worden. Die dritte Strafkammer des Landgerichts Dresden hakte sich jetzt in einem größeren Termine mit dieser Angelegenheit zu befassen. Nach Vernehmung vieler Zeugen wurde die Berufung des Kunzmann verworfen, dagegen das erstinstanzliche Urteil auf Antrag der Staatsanwaltschaft aufgehoben und eine Zuchthaus strafe von gleicher Dauer ausgewovsen. Bei der Nebenstrafe hat es zu verbleiben. Die erlittene Untersuchungshaft kommt In An rechnung. — Der Prozeß gegen den Großindustriellen Wilhelm Kauf mann wird, wie verlautet, im Januar, spätestens im Februar, vor dem Dresdner Gericht zur Verhandlung kommen. Köhschenbroda. Bei Erdarbeiken auf Ackerland wurden ein Totenschädel und Knochen eines Erwachsenen sowie die Reske eines Spazierstockes ungefähr 1 Meter unter der Erde aufge funden. Nach vorläufiger Schätzung hatte die Leiche etwa 25—3V Jahre in der Erde gelegen. Anscheinend handelt es sich hier um einen ungeklärten Mord. Ponlckau. In diesen Tagen jährt sich zum 60. Male der Tag, an dem nach 11 tägiger Abgeschlossenheit von der Welt die beim Brunnenbau verschütteten Brüder Wilhelm und Traugott Muschter lebend aus etwa 20 Meter Tiefe heraufgeholt wurden. Die un teren Verschalungen des im Abtrieb befindlichen Gemelnde- brunnens hatten nachgegeben und immer wieder stürzten Massen nach. Schon wollte man eine Begräbnisfeier für die Verschütte ten abhalten und den Brunnen zuwerfen, da unternahm Bau meister Böhmig aus Ortrand das Rekkungswerk und brachte am 19. Dezember die Verschütteken wieder ans Tageslichk. (In an schaulicher Weise erzählt Zolleinnehmer i. R. Richter in Dippol diswalde gern von jenen mikerlebken aufregenden Tagen.) Leipzig, 14. 12. Der vierte Strafsenak des Reichsgerichts verurteilte den Maurer Johann Zehl aus Köln wegen Vorbe reitung zum Hochverrat und Zuwiderhandlung gegen das Repub- likschuhgeseh und gegen das Sprengstoffgeseh zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und 150 M. Geldstrafe. Hehl hatte ein Sprengstofflager unterhalten und Einrichtungen getroffen, um für die Kommunistische Partei fabrikmäßig Handgranaten herzu stellen. Leip-m. Die im Prozeß Rouvel verurteilten Angeklagten Kühle, Wagschal, Eisekowicz und Rubin haben kurz vor Ablauf der Frist Berufung eingelegt, so daß sich die Vierke Strafkammer des Landgerichts in Leipzig nochmals mit dem Rouvelprozeß be schäftigen wird. Die Berufungsfrist lief am Dienstag nachmittags 5 Uhr ab. Gersdorf. Der Kutscher eines hiesigen Landwirts machte beim Iauchesahren einen ominösen Fund in Gestalt eines Kinder beinchens. Er glaubte erst, daß Bein einer Puppe vor sich zu haben. Da ev. ein Verbrechen in Frage kommt, wurde die Sach« der Polizei übergeben. Loga. Eingeäschert wurde die Scheune des hiesigen Ritter gutes, die vor dem Dorfe am Wege nach Milkwitz steht. Die Scheune ist bereits zweimal den Flammen zum Opfer gefallen und immer wieder aufgebaut worden. Ein Tor der Scheune war erbrochen. Es scheint Brandstiftung vorzuliegen. Chemnitz. In der Nacht zum Dienstag stürzte in einem Haus der inneren Klosterstraße der dort wohnhafte 30 Jahre alte Dreher Fritz Kunz, als er nach dem Klosett gehen wollte, einige Stufen der Treppe hinab. Er erlitt, wie ärztlich festgestellt wurde, einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod herbeigeführt hat. Schwarzenberg. Der nm Freitag hier abgehaltene Bezirkstag der Amtshauplmannschaft Schwarzenberg nahm gegen 8 Stimmen einen Nachtrag zur Bezirks-Getränkesteuerordnung an, mit welchem eine Verschärfung der Kontrolle für Gastwirtschaften und Destillationen und ein Einsichtscecht in die Bücher verbunden ist. Der Zuhörerraum war überfüllt, und in einer sofort einberufenen Sitzung des Obererzgebirgischen Gastwirlsvcrbandes wurden nach einem Vortrag von vr. Roggendorf von der Wirtschaftlichen Ver einigung für Handel und Gewerbe des Erzgebirges über die Aus wirkungen dieses Nachtrages beschlossen, diesen mit allen Mitteln wieder zu Fall zu bringen. Oberlungwitz. Der der Deutschen Turnerschast angehörende hiesige Turnverein hat von dem Gutsbesitzer Adolf Nobis ein 13 000 Quadratmeter großes Grundstück an der Erlbacher Straß« erworben, auf dem ein Spork- und Spielplatz errichtet werden soll. Planitz. Die Stadtverordneten haben beschlossen, 100 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren drei bis vier Wochen lang mit einer Milchspeise zu versorgen und 500 Mark zur Milchversorgung für bedürftige Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren zu bewilligen. Ferner soll als NolstandSarbeit die auf 100 000 M. veranschlagte Beschleusung der Bergstraße nach dem Entwürfe des Ingenieurs Räßler—Zwickau auSgeführt werden. Falkenstein. Dienstag früh wurde auf dem Wege nach dem Lohberg (mitten In der Stadt) der In den dreißiger Jahren stehende AmtsgerichtSrat Müller vom hiesigen Amtsgericht mit einer schwe ren Schußverletzung nm Kopfe tot nufgefunden. Die Lage der Leiche ließ zunächst Mord vermuten. Die ärztliche Feststellung ergab jedoch, daß freiwilliges Scheiden auS dem Leben vorliegt. Klingenthal. Am Montag abend hantierte der 18 jährige Kaufmann Emil Künzel aus Unterklingenthal In der Wohnung des Oberlehrers Kießewetlcr im benachbarten Markhausen, wo er be suchsweise weilte, mit einem Revolver. Plötzlich löste sich ein Schuß, der dem am Tisch sitzenden 11>ährigen Gustav Kießewelter das Herz durchschlug. Das Kind war sofort tot. Künzel wurde ins GcrichtSgefängniS nach GraSlih eingelieferl.