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Weißeritz-Zeitung : 14.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261214
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-14
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.12.1926
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Netteste Zeitung »es Bezirk, Verantwortlicher Redakteur: SeNr 8ebne. — Druck und Verlag: Sari gehn« in Divvoldisroalde. Dienstag, am 14. Dezember 1926 Nr. 290 UnzetgenpreS«: M» « Mtlltmelei dre«, Vetttzeil« r> NNchDpfemn»»!. Etngosankt «ch N«Uam«ik IS Neich-tpsen-ntg«. 92. Jahrgang »—„,««»«»«»4» Dieses Bla» enthält -le amtlichen Lekanntmachnngen »er Amtshai^tmannschaft, des Amtsgerichts Ml» »es Sta»trats zu Dippol»iswat»e Reinhardtsgrimma. Die letzte diesjährige Monatsversamm lung des Sächsischen Millkärvereins Reinhardtsgrimma fand Sonntag, 12. Dezember, im hiesigen Erbgericht statt. Der Besuch Uetz leider recht viel zu wünschen übrig. Mögen auch die Un gunst des Wetters und das nahe Weihnachtsfest manchen abge halten haben, es hätten dennoch mehr Kameraden anwesend sein können. Das Pflichtgefühl der Zusammengehörigkeit mutz unbe dingt stärker werden. Kamerad-Borsteher Hetze berichtete über die Herbstversammlung des Bundesbezirks „Oberes Müglitztal", die am Sonntag, 28. November, In Zinnwald-Georgenfeld unter Leitung des Bezirksvorstehers Rittmeister a. D. von Lüttichau, Bärenstein, tagte. Das Bundespräsidium war durch Präsidlal- miiglied Peschke vertreten. Nach einem Borirage über Deutsch land vor und nach dem Kriege wurden Bundes- und Bezirks angelegenheilen erledigt. — Wie alljährlich wurden auch diesmal wieder zum bevorstehenden Weihnachtsfeste aus der Bereinskasse Unterstützungen an bedürftige Kameraden bez. deren Witwen zur Auszahlung bcrcilgcstellk. Die Jahreshauptversammlung findet Sonntag, 9. Januar 1927, bei Kamerad Bögler statt. Hierbei wird ein Bericht über die neuen Bundessahungen und die darnach umzuarbeitenden Bereinssahungen geboten werden. Mit Be friedigung wurde noch Kenntnis genommen, bah die Frühjahrs- oersammlung 1927 dcä Bezirks „Oberes Müglitztal" in Rein hardtsgrimma abgehaiten werden soll. Kamerad-Borsteher Hetze schloß die Bersammlung, indem er allen Kameraden ein frohes Weihnachten und ein glückliches, neues Jahr wünschte. Reinhardtsgrimma. Der Kasinoverein Reinhardtsgrimma und Umgegend hielt am Sonnabend, den 11. Dezember, im Erbgerichts- gastyofe fein Militär-Konzert mit Ball, ausgeführt von der Dresd ner Schiffskapelle ab. Unter sicherer Leitung des Obermusik meister Ende kamen die vorzüglich gewählten Konzertstücke be sonders gut zum Bortrag. Rauschender Beifall lohnte die schwie rigen Aufgaben der Kapelle, welche sich deshalb zu einigen Zu gaben entschließen mutzte. Besonders wunderbar gelangte die Kirchenhymne aus dem 16. Jahrhundert von Palestrina, für Streichinstrumente, zum Borlrag,. welche wiederholt werden muhte. Es war sehr bedauerlich, daß der Einladung so wenige ehemalige Mitglieder des Bereins gefolgt waren: insbesondere sollte diesen mit dem herrlichen Konzert etwas ganz besonderes geboten werden, und alte Freundschaft mit dem Kastnoverein wieder aufgefrischt werden. Dem Konzert folgte flotter Festball, welcher von der gesamten Kapelle ausgeführt wurde. Geising. Am Sonnabend entstand in der Mittagsstunde in einem Zimmer des Hotels ,^chellhasbaude" ein Schadenfeuer. Wahrscheinlich ist durch zu starkes Helzen eines Ofens ein Balken in Brand geraten. Glücklicherweise wurde das Feuer bald be merkt, so datz es von einigen Mitgliedern der Freiwilligen Feuer wehr, die telephonisch, ohne erst die gesamte Wehr zu alarmieren, heraufgerufen worden war, gelöscht werden konnte. Dresden, 13. Dezember. Der 5. Berhandlungstag im Mord- prozetz Donner begann mit der Bernehmung zweier ehemaliger Feldkameraden des Angeklagten Krönert, die ihn beide als einen überaus netten und guten Kameraden bezeichnen, der niemand im Stich gelasten und die Kameraden immer schauspielerisch unter halten habe. Krönert sei rechtmäßig in den Besitz des Eisernen Kreuzes gekommen, hatte aber immer die Neigung, den Offizier zu markieren, war aber sonst nicht schlecht gegen feine Kameraden und nicht feige. Hierauf wurde die Beweisaufnahme geschlossen und dem Vertreter der Staatsanwaltschaft Dr. Schubert das Wort zur Anklagerede erteilt. Am Schluß seiner eingehenden Aus führungen beantragte er für beide Angeklagte wegen des voll endeten gemeinschaftlichen Mordes die Todesstrafe. In der Nachmittagssihung erhält sofort Rechtsanwalt Dr. Fleischhauer das Wort zu seiner Verteidigungsrede für den Angeklagten Krönert. Es ist enorm, so führt der Verteidiger aus, mit welchem I Oertlichcs nnd Sächsisches I Dippoldiswalde. Am Sonntag nachm. fand in „Stadt Dres- I Son" eine Sitzung der Gruppe Dippoldiswalde vom Sächsischen Llbgau-Sängerdunde statt, die für den geschäftlich ab gehaltenen Vertrauensmann vom Gruppendirigenten, Ehrenchor meister Kegel, Dresden, geleitet wurde. Von 18 zur Gruppe ge hörigen Gesangvereinen waren vier nicht vertreten. Nach Er öffnung mit dem Gruppenspruche wurde mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß durch daS am 12. Sept. d. I. in Rabenau statlgefundene Gruppenkonzert ein Ueberschuß von 32,55 NM. erzielt worden ist und daß die Kasse einen ansehnlichen Bestand aufweist. Vom Gruppendirigenten wurde der Wunsch geäußert, j daß bei künftigen Konzerten die Sänger bis zum Schluffe der I Borkragsfolge ausharren und insbesondere an den Gesamtchören Mitwirken, sowie mehr Zusammenhalt pflegen möchten. Nach dem Aabenauer Konzert sind in einer hiesigen Zeitung die Leistungen eines zur Gruppe gehörigen Vereins in äußerst abfälliger Weise kritisiert worden. Das Herausgreifen eines einzelnen Vereins wurde als nicht besonders taktvoll bezeichnet. Es wurden deshalb Maßnahmen beschlossen, die ein derartiges Verhalten für künf tige Fälle verhindern. Mit Rücksicht auf die Vorbereitungen zum Elbgau-Bundes-Sängerfest in Radeberg und auf die felt- s iichen Veranstaltungen innerhalb verschiedener Vereine wurde der am 9. Mai d. 3. gefaßte Beschluß, im Jahre 1927 ein Gruppen- konzerl inOelsa zu veranstalten, wieder aufgehoben. Dagegen bleibt die Abhaltung eines Gruppensingens Vorbehalten. Leber den zum Radeberger Sängerfest angcmeldeten Gcsamtchor wurde Näheres berichtet und den Vereinen der Bezug des erforderlichen Stimmaterials auf aufgegeben. Nachdem der Gruppendirigent ! noch zugesicherk hatte, die Uebungsstunden der einzelnen Vereine zu besuchen und ihnk und dem Schriftführer harmonisch gedankt worden war, nahm ein Sanaesbruder aus Oclla Veranlassung, der Versammlung ein Faß „Paulaner Bräu" zu stiften, so daß dem eingangsgemäß geäutzerten Wunsche auf Zusammenhalt erst- mallg Rechnung getragen wurde. — Das Wirlschaftsmlnisterium hat neuerdings eine Umlage angeordnet, die die vorjährige nicht unbeträchtlich übersteigt. Sie beträgt 5,5 für jeden Einhufer und 1,6 für jedes Rind bei den VI ey s euch e ne nt s ch ä di g u ng e n und 5,4 für jedes Rind bei den Entschädigungen nichtgewerblich geschlachteter Rinder. Wie die Pressestelle der Landwirkschaftskammer milteilt, sind die Beiträge, soweit sie sllr die Diehseuchenentschädigungen in Frage kommen, deswegen erhöht worden, weil eine erhebliche Zunahme der EntschädigungSsälle zu verzeichnen ist. In den ersten neun Monaten dieses Jahres mußten bereits 451 Pferde und 1504 Rinder mehr entschädigt werden als im Vorjahre. Auch ist die Entschädigungssumme gegenüber dem Vorjahre bei Pferden von rund .500 000 M. auf rund 700 000 M. und bei Rindern von rund 400 000 M. auf rund 800 000 M. gestiegen. Auch bei-der Schlachtviehversichcrung haben die im Jahre 1925 eingehobenen Ilmlagebeiträge zur Deckung des Aufwandes nicht ausgereicht, wobei noch durch das Anziehen der Schlachtviehpreise die durch schnittliche Entschädigungssumme von 149 M. aus 208 M. ge stiegen war. Der so entstandene Fehlbetrag von 600 000 M. ist durch die Umlage mit aufzubringen. Leider ist auch im Rechnungs jahr 1926 ein Rückgang in der Zahl der Entschädigungsfälle und auch der Entschädigungsbeträge nicht «eingelrelen. ES ist im lausenden Rechnungsjahr deshalb mit einem Entschädigungsaus- loond von reichlich 3 Millionen Mark zu rechnen, der auf rund 6NV0O Rinder umzulegen ist. Es wird darauf aufmerksam ge macht, daß die Umlagebeilräge bis zum 10. Dezember zu zahlen sind, in Berücksichtigung der ungünstigen Wirtschaftslage wird jedoch nachgelasten, daß von den Umlagebeiträgen für Vichseuchen- enlfchädigung nur 4 und 1 RM. bis zum 10. Dezember gezahlt werden, der Rest bis zum 1. Mai 1927. Die Pressestelle der LandwirlschaftSkammer legt Werk darauf, festzuskellen, -aß die oft geäußerte Ansicht, als ob ein großer Teil der Umlagebelträge durch VerwallungSkosten aufgezchrt werde, durchaus irrig ist. Im Kalenderjahr 1925 hat der Verwaltungsaufwanü einschließlich der Ausgaben für die Einhebung der Umlagebeilrägc und der Reichs- vcrsicherungSskeuer für den Vichseuchenenlschndigungsstock bei den Pferden 3,3 v. A. und bei den Rindern 9,9 v. H., für die bchlachlviehversichcrung bei den Rindern 9,6 v. H. der auSge- Zuhllcn Entschädigungen betragen. Reichstädt. Die wenig winterliche, eher srühlingsmätzige Witterung der letzten Tage hatte lm Reichstädter RittergukSforsk eine Kreuzotter auS dem Winterschlaf geweckt, und da sie wahr scheinlich Hunger verspürte, schauke sie sich nach einer Mahlzeit um. Diesen Vorwitz mußte sie büßen. Sie wurde eingesangen und gestern ans dem hiesigen Gemeindeamlc abgeliesert. DaS Exemplar ist '/- Meter lang. nach dem Kriege sah, wie sein Vermögen hinschwand, und er zu sparen gezwungen war, hat er die Zügel zu scharf und zu rasch angezogen, in seiner jungen Frau aber den Trotz geweckt, es kam zu erregten Szenen und -a haßte die Frau ihren Mann. Sie. ging zum Film, weil sie mitverdienen wollte. Dort wurde sie moralisch nicht empor gehoben, sondern herabgezogen. Sie lernte Krönert kennen. Beide liebten sich: er blieb ihr Liebhaber auch, nachdem er erfahren halte, daß sie Gattin und Mutter war. DaS Gericht hat nicht angenommen, daß sie die traurigen Verhält nisse allein verschuldete. Um frei zu sein, war der Meg der Scheidung gegeben, den sie aber nicht gehen konnte, da sie nichts hatte. Dann reiften die schweren Entschlüsse. Es wurde erwogen, wie Donner am besten aus dem Wege geschafft werden konnte. Die Tat selber wollte Frau Donner, aber vor der Ausführung schreckte sle zurück. Diese sollte durch den Mann geschehen. Mit Ueberlegung ist die Tat vorbereitet worden, mit Ueberlegung geschah sie, die klare Ueberlegung war vorhanden. Beide hahen in Mittäterschaft den Mord ausgeführt, daher die gesetzliche Todesstrafe. Zum Schluh teilte der Vorsitzende mit, datz das Ge richt ein Gnadengesuch befürworten werde, weil doch eine Reche von erheblichen Milderungsgrünüen für die Tat vorliegen. — Krönert strich, bevor er den Saal verlieh, seiner Geliebten noch einmal liebevoll über den Kopf. Frau Donner brach in Weinen aus. Dresden. Am 1. Dezember war die Frist des Preisaus schreibens für die Neugestaltung des Vergnügungsparkes der Jahresschau abgelaufen. Run hak sich das.Preisrichterkollegium an die mühevolle Arbeit begeben, die 627 Vorschläge, die aus allen Gegenden Deutschlands eingegangen sind, zu prüfen. Zu der großen Menge der Vorschläge, die teilweise mit umfang reichen Schilderungen und Zeichnungen versehen, zu einem an deren Teil so geheimnisvoll gehalten sind, daß sie erst enträtselt werden müssen, dann einerseits sich mit den Festlichkeiten befassen, anderseits technische Unmöglichkeiten auswelsen, hat zunächst eine größere Anzahl in die engere Wahl genommen werden können. Es wird noch einer erheblichen Arbeit der Preisrichter bedürfen, bis sie die Entscheidung treffen können. Doch wird diese noch vor Weihnachten fallen. — Von amtlicher Stelle wird mikgekeilt: Der Leipziger Prozeß gegen 5 Taschendiebe und 4 Kriminalbeamte, die mit den internationalen Verbrechern sich zur Ausplünderung des Pub likums zusammengefunden hakten, ist nunmehr zu Ende geführt worden. Weit über die Grenzen Sachsens hinaus hat dieser Pro zeß besonderes Aufsehen erregt, deshalb, weil Persönlichkeiten, vom Staate bestellt und bezahlt zur Bekämpfung des Verbrecher tums monat-, zum Teil jahrelang in unerhörter Weise das Pub likum dadurch auSgeplündert haben, daß sie einer Anzahl organi sierter Taschendiebesbanden Hilfe leisteten und sich dafür bezahlen netzen. Die rechtliche Seite der Katastrophe ist wohl damit er ledigt, daß gegen die angeschuldigten Beamten Zuchthausstrafen von über 3 bis 7 Jahre ausgeworfen worden sind. Der Prozeh hat zu ganz verschiedenartigen Meinungsäußerungen in der Presse geführt. Einmal hat man die Beamten als beinahe zwangsläufige Opfer der schlechten Bezahlung durch den Staat, besonders In der Inflationszeit, hingestellt, zum andern hak das Publikum Folge rungen gegen die gesamte Polizei gezogen. Es ist in diesem Zu sammenhänge von einem Polizeisumpf gesprochen worden. Wie abwegig solche Betrachtungen sind, geht zunächst daraus hervor, datz von den ca. 200 Kriminalbeamten Leipzigs ein ganz geringer Bruchteil, nämlich 6 Beamte, der Versuchung erlegen sind. Es ist weiter im Prozeß selbst festgestellt worden, daß von mangel hafter Ausbildung der Beamten zu der Zeit, als die verbreche rische Zusammenarbeit mit den Taschendieben begann, nicht wohl die Rede sein konnte. Ebenso war zu dieser Zeit die schlechte Besoldung der Jnflationsperiode zum wesentlichen Teil über wunden. Darüber hinaus hat ja gerade der Hauplangeschuldigte Rouvel Immer mit seinem angeblichen oder wirklichen Vermögen brilliert, zum Beweise dessen, daß er nicht aus Gewinnsucht sich der Verfehlungen schuldig gemacht habe. Ganz rein steht aber das Gros der Leipziger Kriminalbeamtenschaft und die Polizei als Ganzes auch nach diesem Prozeß da. Daß kein Schatten auf die Leitung und die Masse der Beamten der Leipziger Kriminalpolizei fällt, datz ist im Prozeß selbst vom Staatsanwalt und den Ver teidigern ausgeführt worden, das ist vom Untersuchungsrichter wiederholt bestätigt und durch daS Ergebnis der BeweiSaufnahine selbst völlig klargestellt worden. Der Vorsitzende des Gerichts führte in der Urteilsbegründung aus: „Die Hauptverhandlung, die in voller Oeffenklichkeit geführt worden ist, und zu der das Polizeipräsidium alles nur irgend erdenkliche Material bereit willig und in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hak, hat nicht das Geringste dafür ergeben, daß die Leipziger Polizei als Ganzes krank sei. Auch die Verdächtigungen gegen den De zernenten sind in nichts zerflossen. Es würde ein schweres Un recht gegen die pflichttreue Beamtenschaft der Polizei sein, wolle man sie unter den Verbrechen, die einzelne begangen, leiden lasten, und es kann zur Wiedergutmachung des Schadens wesentlich bei tragen, wenn sich die Oeffenklichkeit auf diesen Standpunkt stellen würde." Das Ergebnis des nunmehr abgeschlossenen Prozesses wird von den verantwortlichen Stellen des Landes in Gemein- chafk mit den erfahrensten Fachleuten durchgcfprochen werden ind. sofern sich Irgendwie ein Anhalt dafür bietet, daß alles ge- chehcn wird, was Irgendwie getan werden kann, sei eS in organi- ätoriscker oder dicnstaufsichtlicher Hinsicht, um die Wiederkehr olcher bedauerlicher Vorkommnisse unmöglich zu machen. Rotzwein. Auf noch unaufgeklärte Weise geriet der in der Bahnhofstraße ausgestellte Benzinbehälter plötzlich in Flammen, während für ein auswärtiges Auto Benzin gefüllt wurde. Der Autosührcr beging hierbei den Fehler, den Schlauch des Be hälters auf die Straße zu werfen, wodurch das im Schlauch an gefüllte Benzin sich auf die Straße ergoß und im Nu ein Flam menmeer bildete. Der Inhaber der Tankstelle, Kolonialwaren händler Guhlmann, hat hierbei an beiden Händen schwere Brand wunden erlitten. ES wird angenommen, daß die Explosion durch die Auspuffgase enlslanden ist. eitzeritz Heilung Ageszeiwntz mö Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmiedeberg u.U Fleihe der Versuch gemacht worden ist, den objektiven Tatsachen auf den Grund zu kommen, die dieser Tragödie zu Grunde liegen. Aber für die psychiologische Seite dieses Falles scheint mir die Hauptverhandlung wenig ergiebig gewesen zu sein. Die beiden Angeklagten sind zu qualifizieren als Personen, denen man einen grauenhaften Mord nicht zutrauen kann. Das hat für mich diese Hauptverhandlung ergeben. Auch ich bin der Meinung, daß so wohl nach der Vorstellung wie nach der Willenssphäre die Klar heit beider Angeklagten getrübt gewesen ist, und das grauenvolle Geschehnis daS Resultat eines Liebesrausches war. Es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Verbrechen, sondern um eine Tal, die aus den eigenartigen Verhältnissen heraus entstanden ist. Krönert ist kein Mörder, höchstens ein Totschläger. Nachdem der Verteidiger dies noch näher begründet hatte, bat er die Ge schworenen, nicht das Schlimmste anzunehmen, was im Straf gesetze mit der Todesstrafe angedrohk ist. Dom Eros blind ge macht, beging Krönert eine' Handlung, die man nicht als Mord ansehen und aburteilen kann. Dr. Fleischhauer bat am Schluß die Geschworenen, dem Anträge des Staatsanwaltes nicht statt zugeben, sondern seinem Ankrage zu folgen. Er bak um milde Beurteilung im Sinne seiner Ausführungen. »Im welkeren Ver laus des Prozesses ergriff der Verlcidiger der Angeklagten Donner, Rechtsanwalt Dr. Pittrich, das Wort, der zum Schluß seiner Ausführungen die Geschworenen ersuchte, den Anträgen deS Staatsanwalts nicht nachzukommen und die Angeklagte Donner frclzusprechcn. Dle beiden Angeklagten verzichteten aus daS Schlußwort. Nach mehrstündigen Beratungen deS Gerichtes ver kündete der Vorsitzende in später Abendstunde folgendes Urteil: „Die Angeklagten Krönert und Frau Donner werden wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode und zum dauernden Ver- iust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt." — Zur Begründung deS Urteils führte der Vorsitzende aus, eine Tak, die in weiten Kreisen höchste Aufregung hcrvorgebrachl hak, sindek jetzt ihre Sühne. Die Tak ist ungeheuerlich: daß sie noch nach 6 Jahren ihre Sühne gesunden hak, muß jedermann mit Genugtuung er füllen. Vielfach ist die Ansicht laut geworden, daß die Täler Ungeheuer in Menschengestalt wären. Die Hauptverhandlung bat jedoch ergeben, datz sür die Tak der Angcklagkcn erhebliche Mildernngsgründe vorhanden sind. Die von Assessor Donner übereilt geschlossene Ehe mar sür beide ein Unglück. Als dieser Bezugspreis: Filr «inen Monat k Reichsmark mit Zutrauen, einzeln« -kümmern 15 NeichS- pfennig«. Gemeind« - Verband» - Girokonto Nummer » Fernsprecher; NM vippolliS- > »all« Ar. , Postf checkont» Gve«d«n r in,,77!! — Kaul- und I^Iauenseuclie j list weiterhin unter den Klauenviehbeständen der Gutsbesitzer E. IHarkmann und H. König in BröSgen ausgebrochen. I Als Sperrbezirk werden erklärt: die verseuchten Gehöfte: als IBcobachlungSgebict die Flur Kleba: im übrigen wird auf die über ^ilaul- und Klauenseuche am 13. November 1926 — G. 28 Ts. — »erlassene Bekanntmachung hingewiesen. Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauen- viehbestande 1. des Gutsbesitzers Hugo Horn in Oelsengrund, 2. des Skislsgutspächkers Engelmann in Lungkwitz. Die angeordneten Schutzmaßnahmen sind, da beide Gemeinden swieder seuchenfrei, auszuheben. G. 27 Ts. f Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 11. Dez. 1926. Freilag, am 17. Dezember, abends 8 Uhr öffentl. Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde Die Tagesordnung hängt lm Rathause aus.
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