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Chronik des Tages. — Zwischen Mitgliedern der deutschen und italienischen V0lkerbnndSdelegativu sand eine Aussprache über den end- aültigcn Entwurf eines SchiedSverträgeS statt, init dessen baldigem Zustandekommen gerechnet wird. — Briand stattete dem deutschen Außenminister Dr. Stresemann einen Gegenbesuch ab, bei dem alle, die Genfer Tagung berührende Fragen erörtert wurden. — Der Gcucralsekrctär der Botschafterkonferenz ist von Gens nach Paris zurückgekehrt. — Der Mißtrauensautrag der englischen Arbeiterpartei gegen die Negierung wurde im Unterhaus mit 339 gegen 131 Stimmen abgelehnt. Die Liberalen enthielten sich der Stimme. — In Ehina ist eine neue Schlacht zwischen Kantontrup pen und Teilen der Nordarmee im Gange, in der Wupeifn erneut zum Rückzug gezwungen wurde. — In Kairo starb der Mahdistenstthrer Oöman Digna Pascha, wie versichert wird, im Alter von über 100 Jahren. Die Kontrollfrage geklärt? Die Grundzüge der geplanten Verein barung. Die Beratungen der juristischen Sachverständigen über eine Abänderung des Jnvestigationsprotokolls, auf dessen Durchführung die Gegenseite wegen des deut schen Widerstandes verzichten mußte, stehen dicht vor dem Abschluß. Nach dem, was darüber bisher bekannt geworden ist, scheint man den deutschen Forderungen bezüglich der Gestaltung der Völkerbundskontrolle Rech nung tragen zu wollen. Eine Einigung soll auf fol gender Grundlage in Aussicht genommen sein: Die Jnvestigationsrntwürfe vom September 1S24 und März 1928 werden dnrch einen Anhang er gänzt. Dieser bestimmt, daß jeder Kontrollakt einzeln — für bestimmte Fälle — vom Rat beschlossen und bei den Kontrollhandkuttge» Deutschlands Staatshoheit gewahrt werden muß. Tas soll dadurch geschehen, daß »er Kontrollkommission deutsche Polizeibeamtc beige geben werden. In der Kommission selbst hat Deutsch land keinen Sitz, wohl aber in solchen Kommissionen, die außerhalb der deutschen Grenzen tätig sein werden. Ter Plan auf Errichtung von ständigen oder selbstän digen Kontrollorganen in der Rheinlandzone ist fallen gelassen worden. Diesen Bestimmungen soll ein Schlußpassus an- gehangt werden, der besagt: „Sollte es zu einer vorzeitigen Räumung des besetzten Gebietes kommen, wird ein gemischter militärisch-politisch-juristischer Kontrollausschuß einge setzt, in dem Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Bel giens und Italiens sitzen sollen und der die bisherige Ueberwachung durch die (zurückzuziehenden) Truppen er setzen soll. Dieser Entwurf bildete bereits den Gegenstand einer Aussprache zwischen Stresemann und Briand. Wie berichtet wird, hat die Aussprache zu einer vollen Uebereinstimmung geführt. Die wei tere Besprechung betraf die Haltung der Botschafterkon- ferei z, die nicht befriedigend ist, da ziemliche Schwie rigkeiten, speziell in der Frage des Kriegsmaterials, aufgetreten sind. Es wird versichert, daß sie in Genf anwesenden Staatsmänner bemüht sind, trotzdem zu einem Abschluß zu kommen. Für den Fall, daß die in Paris bereits zusammengetretene Botschafterkonfe renz keine Einigung erzielt, erwägt man den Ge danken, die rein technischen Fragen einem Schiedsge richt zu unterbreiten. — Zunächst hat aber die Botschafterkonferenz das Wort. Wie die von. ihr zu fällende Entscheidung ausfallen wird, ist noch ungewiß. Im günstigsten Falle wird sie die deutsche Entwaffnung als vollendet an erkennen, vorbehaltlich der Erfüllung einer Reihe von Forderungen, die in einer Liste näher bezeichnet wer den. Als Termin für die Zurückziehung der Interalliierten Kontrollkommission wird jetzt der 15. Januar oder der 1. Februar genannt. Politische Rundschau. — Berlin, den 10. Dezember 1926. — Der Generaldirektor der Deutschen ReichSbahnge- sellschaft, Dr. Dorpmüller, hat sich in das oberschle sische Industriegebiet begeben, um sich über die dortigen Ver kehrsverhältnisse und die Lage der Industrie zu unterrichten. — Mit Rücksicht auf weitere Mietserhöhungen hat die preußische Negierung die WohnungSgeldzuschüsse im neuen Etat um 10 Millionen Mark erhöht. — Tas zur Stützung des Stinncskonzerns gegründete Bankenkonsortium hat seine Tätigkeit beendet und die Pfän der freineaeben. :: Ter Ausweisungsbefehl gegen Generaldirektor Schulz von der Gräflich Henckel von Donnersmarckschen Verwaltung aus Polen ist nicht vollzogen worden. Auf deutsche Vorstellungen hin hat die Gemischte Kom mission für Oberschlesien durch den Präsidenten Kalkenbeek bei den polnischen Behörden sofort Schritte gegen die Ausweisung unternommen. :: Zur Förderung des Baues von Landarbeiter- Wohnungen hat der preußische Wohlfahrtsminister dem Landtag einen.Gesetzentwurf zugehen lassen, durch den der Finanzminister ersucht wird, aus der produk tiven Erwerbslosenfürsorge weitere 10 Millionen Mark zur Förderung des Baues von Werkwohnungen und Eigenheimen für Landarbeiter und Handwerker zur Verfügung zu stellen. :: Die Ergebnisse des Personalabbaus in Preußen. Auf Verlangen des Preußischen Landtages unterbreitet der Preußische Finanzminister soeben eine Uebersicht über das Ergebnis des Personalabbaus in Preußen. Danach sind insgesamt 15 612 Personen abgebaut, wodurch dem Staate eine Ersparnis von ins gesamt 30 374 584 RM. entstanden sind. :: Hochverratsprozeß gegen einen Kommunisten. Das Reichsgericht in Leipzig begann einen mehrere Tage in Anspruch nehmenden Hochverratsprozeß ge gen einen kvnnnunistischen Funktionär, dem Tischler Mentzel aus Berlin. Bei einer am 28. Dezember 1925 durchgeführten Haussuchung beschlagnahmte die Polizei bei. Mentzel ein großes Wasfenlager und viel f Munmon, die zu einem Aufstande der LinkSradikalen ! verwendet werden sollten. Mentzel hatte die Wassen ! von dem Waffenaufkäufer Pfaf von der K. P.D.-Zen- i trale erkalten, der sie nach Niederschlagung des Auf- j standes in Hamburg nach Berlin geschafft hatte. k Rundschau im Auslande. i k Die Zaberner Wochenschrift „Die Zukunft", die für eine Selbstverwaltung Elsaß-Lothringeus eintritt, wurde I wegen Beleidigung eines national.französischen Journalisten zu einer Geldstrafe von 500 Franken und zu einem Schadens- j ersatz von 5000 Franken verurteilt. ; Zu Beginn des neuen Jahres werden in dem diplo- s matischen Dienst der Tschccho-Slowakei umfangreiche Ver- ! änderungen vorgenommen. U. a. wird der bisher in Berlin - tätige Gesandte Dr. Krofta ein von Minister Dr. Girsa versehenes Prager Amt übernehmen. An seine Stelle soll . der bisherige Gesandte in Rom, Dr. Mastny, treten. ! ! Die griechische Kammer sprach der neuen Regierung nach der Verlesung der Regierungserklärung, in der eine . friedliche Politik angekündigt wurde, mit 235 gegen 11 Stimmen bei 10 Stimmenthaltungen das Vertrauen aus. i k In London wurde die erste Internationale Kredit- 's versicheruugskonferenz eröffnet, auf der 18 Nationen ver- : treten sind. d , * Polen parzelliert deutschen Großgrundbesitz. ! k Nach polnischen Vlättermeldungen wird die dem I Fürsten Thurn und Taxis gehörende, im Posenschen ge- ' legene Herrschaft Krotoschin liquidiert und durch die Staat- s liche Landwirtschaftsbank übernommen und parzelliert wer- , den. Die von dem Fürsten eingebrachten Vergleichsvor- i schlüge sind von der polnischen Regierung abgelehnt worden. ! Neuwahlen in Ungarn. ! Die von der ungarischen Regierung zur größten i Ueberraschung der Opposition ausgeschriebenen Neuwahlen > haben am 8. Dezember ihren Anfang genommen und werden : bis zum 15. Dezember andauern. Der größte Teil der Ab- > stimmung ist öffentlich. Von 245 Abgeordneten werden 46 in geheimer und 199 in öffentlicher Abstimmung gewählt. ! Von den 103 Bezirken, in denen bisher öffentlich abge stimmt wurde, fand in 53 Bezirken eine einstimmige Wahl — eines Regierungsanhängers — statt. Unter den so Ge wählten befinden sich der Ministerpräsident Graf Stephan Bethlen und weitere fünf Mitglieder der Regierung, ^owie Graf Albert Ahponh und Julius Gömbös. Neue Morde bei Ventimiglia. Auch Italien verstärkt seine Grenztruppen. L Der italienische Grenzort Ventimiglia erlangt eine ! immer traurigere Berühmtheit. Der Mordtat in der Sonn- ' tagnacht, der ein Angestellter eines italienischen Konsulats > in Nizza zum Opfer fiel, folgte rasch ein neues Verbrechen. Fu »er Nähe der Ortschaft Camporosso sind zwei ita lienische Gendarmen tot aufgefunden. Man glaubt, die ! Mordtaten einer von einem gewissen Pollastro geführten italienischen Räuberbande zuschreiben zu können, die auch noch andere Verbrechen auf dem Gewissen hat und auch , in Mailand zwei Polizeiunteroffiziere ermordet haben soll. , Die italienische Regierung hat ein Regiment Infan terie und die faschistische Miliz mobilisiert, um auf Pollastro § und seine Komplizen zu fahnden. Jedenfalls sind jetzt an - der Grenze bei Nizza starke, wafsenstarrende italienische und ! französisch« Truppenmengen aufmarschiert, die einander auf kürzeste Entfernung gegenüberstehen. Reue Truppenmassen j ' sind im Anmarsch. ! Alle diese Dinge, die — gewollt oder nicht — leicht zu j Zwischenfällen führen können, erregen natürlich in der ganzen Welt großes Aufsehen und beweisen, wie gespannt die Beziehungen zwischen Frankreich und Italien sind. - Die Genfer Ratstagung. s Schiedsverträge, Abrüstung und Wirt- schaftskonferenz. Den Beratungsgegenstand der dritten Ratssitzung, : in der Deutschland durch den Staatssekretär von Schu bert und Frankreich durch Paul Boncour vertreten war, bildeten Abrüstungsfrage und Schiedsgerichtsbar keit. Der Rat billigte den Abschluß von Schiedsvertragen und erklärte sich zur Mitwirkung bereit. In der Aussprache wurde die Notwendigkeit der Abrüstungskonferenz betont, jedoch zum Ausdruck gebracht, daß die Gewährleistung eines erfolgreichen Abschlusses der Abrüstungskonferenz wichtiger sei, als die Ueberstürznng des Zusammentritts der Konfe renz. An eine Abhaltung der Abrüstungskonferenz im Jahre 1927 dürfte nicht mehr gedacht werden. Weiterhin beschloß i der Nat noch, die Weltwirtschaftskonferenz auf > den 4. Mai 1927 nach Genf einznbcrufen nnd den Vor- § sitzenden des Borvereitungsausschusses, den früheren bel- > gischen Ministerpräsidenten Theunis, zum Präsidenten der . Konferenz zu ernennen. i Das Finauzkomitee des Völkerbundes, das seit . Monaten über die Frage einer internationalen Anleihe für Danzig < verhandelte, hat nunmehr seine Beratungen abge- ! schlossen und dem Völkerbundsrat die Empfehlung der § Auflegung einer internationalen Anleihe für Danzig vorgeschlagen. Die Empfehlung ist an verschiedene Be dingungen geknüpft, über deren Einzelheiten noch nichts verlautet. , Baldige Zurückziehung der Saartruppen? Die Frage der Zurückziehung der französischen Saartruppen, deren Lösung vom Völkerbundsrat wie derholt hinausgcschoben worden ist, dürfte nunmehr endlich eine Lösung finden. Die Forderung der Fran zosen auf Beibehaltung von zwei Bataillonen zum Bahnschutz ist fallen gelassen worden. Eine Einigung auf folgender Grundlage scheint bevorzustehen: ES soll für die saarländischen Bahnen ein rein technischer Bahnschutz ohne irgendwelchen militärischen Charakter geschaffen werden, der ausschließlich der Re- gierungSkommission für das Saargebiet untersteh«« und aus fremden von der Regierungsrommission gewählten Staatsangehörigen mit rein zivilen Funktionen be stehe« wird nnd im Bedarfsfälle den Schutz der «ahn- , Höfe und der Bahnlinien zu übernehmen hätte. Einer Zurückziehung der Saartruppen dürfte da- mit nichts mehr im Wege stehen. * Einem Erdrutsch sind in Oviedo (Asturien) sieben Personen, darunter fünf Kinder, zum Opfer gefallen. „ * Bet einem Zugzusammenstoß in der Südmandschurei sind 25 Personen getötet und 54 schwer verletzt worden. ' Der neue Millionenbetrug. Die grüßten Spritschiebungen seit Weber. — Das Rei-chSstnanzministerium übergibt das Material der Staatsanwaltschaft. Soweit bisher Einzelheiten über die Schiebungen beim Reichsmonopolamt bekannt geworden sind, scheint kein Zweifel mehr zu bestehen, daß es sich um den größten Betrug seit SPrit-Weber handelt. Tas Mo» noPolamt, das in die Affäre verwickelt ist, dürfte in der Tat Verluste zu beklagen haben, die weit in die Millionen gehen, «n» obendrein sind noch mehrere Beamte dieser Zentralstelle in den Verdacht geraten, die Schiebungen eines Konzerns im Westen des Reiches gedeckt und vertuscht zu haben. Von den Personen, die in die Angelegenheit ver wickelt sind, kommen, wie es heißt, besonders in Be tracht Regierungsrat Benecke aus Berlin-Lankwitz, ferner die Direktoren der Monopolverwaltung Stel ler und Horwitz, außerdem mehrere Angestellte der Reichsmonopolverwaltung sowie verschiedene Kaufleute, darunter die Brüder Heinrich, Joseph, Peter und Karl Schwarz. Die Vorgänge liegen bereits meh rere Jahre zurück, und neu an ihnen ist nur, daß vom Reichsfinanzministerium als der dem Zoll- grenzkommissariat vorgesetzten Stelle das gesamte Ma terial jetzt der Staatsanwaltschaft übergeben wurde. Wie man hört, sollen die Angeschuldigten im Jahre 1922 bei der Verwertung des Geländes den Rheinischen Preßhefe- und Spritwerke A-G. in Mon heim große Privatgeschäfte gemacht und zum Teil be trächtliche Bestechungsgelder gegeben und erhalten ha ben. Auch unerlaubte Aktiengeschäfte spielen bei diesen Strafkomplcxen eine Rolle. Besonders belastend für Benecke ist eine Geldüberweisung, die von den Rhei nischen Spritwerken an Beneckes Schwiegervater ge macht wurde. Tie Hauptschuldigen an der ganzen Angelegenheit solle» die vier Brüder Schwarz sein, die das Reich bereits vor dem Krieg durch Schiebungen um großs Beträge geschädigt haben. Bei der neuen Betrugsaffäre schoben die Brüder Schwarz in geradezu riesenhaftem Aus maße. Peter Schwarz importierte aus Holland Sprit unter allen möglichen Bezeichnungen und setzte die Ware in Deutschland ab, während sein Bruder Hein rich aus dem Hamburger Freihafen waggonweise „Des infektionsmittel" hereinbrachte. Diese „Desinfektions mittel" waren in Wirklichkeit jedoch vergäll ter deutscher Sprit, den das Monopolamt zur Ausfuhr sreigegeben und mit Karbolsäure versetzt hatte. Dieser Sprit wurde nach Köln zum Teil an die Rhei nischen Spritwerke, zum Teil an die Kölner Firma Schenk geleitet, wo man den Alkohol wieder che misch reinigte und dann mit ungeheurem Gewinn absetzte. Sämtliche vier Brüder Schwarz haben, nachdem die Sache ruchbar wurde, Reißaus genommen. Aus Stadt und Land. »» Drei bewaffnet« Einbrecher fuhren nachts in Berlin vor einem Lebensmittelgeschäft am Lands berger Platz vor, dukchbrachen in dem betreffenden Hause eine Kellerwand und holten mehrere Fässer mit Butter und Schmalz aus dem Magazin. Ihre , große und schwere Beute wollten sie auf den Wagen ! verladen, als zwei Droschkenchauffeure aufmerksam wur- ! den und näherfuhren. Sofort zogen die Verbrecher > die Pistole, hielten sich die Chauffeure vom Leib und - flüchteten. Die Chauffeure verfolgten die Einbrecher auf ihren Autos, konnten aber die Flüchtigen n-cht festnehmen, weil sie von ihnen mit der Waffe bedroht wurden. Lediglich der Kutscher des Wagens konnte festgenommen werden, der angibt, im guten Glauben gehandelt zu haben, da er von den drei Unbekannten mit einem raschen Transport beauftragt worden sei. " Zwei Bahnbeamte totgefahren. Auf den Glei sen der Berliner Vorortbahn Potsdamer Bahn hof-Lichterfelde wurden ein 40 Jahre alter Stell werksaufseher und ein 23jähriger Bahntechniker, die ' an der elektrischen Leitschiene arbeiteten, von der Lo komotive eines Vorortzuges erfaßt und auf der Stelle getötet. Das Unglück ist darauf zurückzuführen, daß der Qualm der Lokomotive und das neblige Wetter sowohl für den Lokomotivführer wie für die beiden Beainten die klare Beobachtung auf eine größere Strecke hin unmöglich machten. . Polnische Matroscnmeuterei. Aus Danzig berichtet man, daß 24 betrunkene polnische Matrosen, die zur Landtruppe versetzt wurden, eine Meuterei im Hafen von Gdingen verübten. Zwei dazwischentre tende Unteroffiziere wurden durch Messerstiche verletzt. Ein hinzukommender Marinekapitän mußte vor den auf ihn einstürmenden Matrosen von der Schußwaffe Gebrauch machen. Schließlich konnte durch Gendarmen der größte Teil der Aufständischen ergriffen und ver haftet werden. Preußischer Landtag. ' LaS Berbot des Wiking- und vlympiab,indes. , —Berlin, den 9. Dezember 1926. Im Preußischen Landtag gab der sozialdemokratisch.: Abgeordnete Heilmann vor dem Eintritt in die Tagesord nung eine Erklärung ab, darin führt der Redner aus, die von ihm im Mai dieses Jahres erwähn ten Briefe, in denen Reichswehrstellen bei dem Vorsitzende» des Olympiabundes. Oberst v. Luck, nach der Gesinnung der in die Reichswehr einzustellenden jungen Leute angesragr haben, seien wirklich vorhanden. Die Angaben des Reichs- irchrministerS, die das Gegenteil behaupten, seien falsch. Zum Beweis verliest der Abgeordnete eine Reihe von Briesen Ein kommunistischer Antrag, d:r baS Staacsministerinm nm Auskunft ersucht, ob im November d. I. oder zu anderer Zeit im Stettiner Hasen russische Waffen für die Reichswehr: angckommen seien, wird mit der Ansrage über die Haus suchungen bei Führern vaterländischer Verbände verbunden ES solgt die Beratung der deutschnationalen Große» Anfrage über die