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Weißeritz-Zeitung : 08.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261208
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-08
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.12.1926
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r Dnänlworllicher Redakisur: SeNk Sehne - Druck und Verlag: Larl Jeb«« in Divvolvis«al-e. 92. Jahrgang Mittwoch, am 8. Dezenwer1926 Nr. 285 Dyeigenpr«. Di« « «MEter »rei-. PMtzelk r> UMchgpfenMg«. Vngesand, »„» «Mam«n « Aelchtpfenitta«. Dieles Sla» rnlhSll -ie amtlich«« Bekauutmachunge» - H.» Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht» ««- -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e 8 »qugtprei«: FLr «Inen Monat r Rotchdmard ß Jalragon, «tnz»ln» Rammern 18 Metch«» j pfemrta«. Gemeinde - Verband» - Diroiwnt» ! Rammer » Fernsprecher: Amt Dlp«»w«- ? «Lide Rr. L Posts checkont» Sresden H»«. eitzeritz-Zeilung M-sr°iwg ms Auz-ig« Schmi-Seb-r,«.!' Dippoldiswalde und Wilsdruff. Am Montag kurz nach der Mittagspause löste sich in der Lehmgrube des Dampfziegelwerkes Gebhardt in Grum- oach plötzlich eine Lehmwand und begrub den Kutscher Paul Zimmermann unter sich. Er konnte nur als Leiche geborgen wer den. Fünf anderen Arbeitern gelang es, sich in Sicherheit zu bringen. Ottendorf-Okrilla. Dienstag morgen brach in einem Ofen- gebäude der Fabrik von August Walther L Söhne A.-G. ein Feuer aus, das den Dachstuhl des Gebäudes vernichtete. Zn ein stündiger Tätigkeit wurde die Feuersbrunst von der Fabrikfeuer wehr gelöscht. Der Schaden ist unbedeutend. Am Mittwoch kann der Betrieb bereits wieder ausgenommen werden. Hartha, 7. Dezember. Heute nacht hat der 30 jährige Ar beiter Richard Pahl an seiner 24 jährigen Ehefrau einen Mord versuch unternommen. Die Eheleute lebten mit bei den Eltern der Frau, was zu Unzuträglichkeiten führte. Schließlich duldeten die Eltern der Pahl den Aufenthalt des Schwiegersohnes in ihrer Wohnung nicht mehr. Es kam zu einem Ehescheidungsverfahren. 3m Laufe der vergangenen Woche führte ein Sühnetermin zur Einigung der Eheleute. Am Sonntag kam es wieder zu Aus einandersetzungen, in deren Verlauf Pahl seiner Ehefrau am Halse und am Kinn tiefe Schnittwunden beibrachte. Der Ehefrau ge lang es schließlich, ihrem Manne das Rasiermesser zu entreißen. Daraufhina ergriff Pahl die Flucht und stellte sich später der Polizei. Pahl hat zugestanden, daß er seine Ehefrau habe er morden wollen. Die Verletzungen der Frau sollen nicht lebens gefährlich sein. Bischofswerda. Ein Opfer ihrer Unvorsichtigkeit wurde ein Dienstmädchen in Großharthau. Zn Abwesenheit ihrer Herrschaft sengte sie eine Braigans mit Spiritur ab. Auf eine noch nicht geklärte Weise singen die Kleider des Mädchens Flammen, und unbedachtsamer Weise rannte es mit den brennenden Kleidern zur Küche hinaus in die obere Etage, wodurch die Flammen erst recht angesacht wurden. Mit schweren Brandwunden wurde die Unglückliche nach dem Bautzner Stadtkrankenhaus gebracht, wo sie bald nach der Einlieferung verstarb. Bernstadt. Der Stadtarbeiter Rudolf Richter stieß bei Bodenarbeiten in etwa 1'/- Meter Tiefe auf eine große Anzahl alter Silbermünzen, die etwa 1 Millimeter dick waren und einen Durchmesser von 30 Millimeter hakten. Die Art ihrer Prägung läßt auf sehr hohes Alter schließen. Zittau. Am Sonntag abend wurde auf der Görliher Straße eine Altersrenknerin, die sich aus dem Nachhausewege befand, von einem Unbekannten überfallen, der sie in die Seite stieß, ihr eine Handvoll Pfeffer ins Gesicht warf und gleichzeitig die Handtasche entriß. Der Täter entkam unerkannt. Grimma, 7. Dez. Gestern abend spielte das 6'/-jährige Töchterchen des Handarbeiters Hettwer von hier auf dem Fuß wege der verkehrsreichen Lange Straße mit einem kleinen Zungen. Als es die Straße überqueren wollte, geriet es direkt vor ein Wurzener Mietsauto, dessen Führer nicht mehr rechtzeitig halten konnte. Das Kind erhielt von dem Auto einen furchtbaren Stoß an den Hinkerkopf, der sofort tödlich wirkte. Den Führer des Autos soll nach Zeugenaussagen keine Schuld treffen. Leipzig, 7. Dez. Zn einem Eisenbahnzuge zwischen Halle und Leipzig sind 4 unbekannte Männer beobachtet worden, die zu nächst unter sich während der Fahrt das verbotene Kartenspiel „Kümmelblättchen" spielten, bei dem einer oder der andere an sehnliche Beträge gewann. Zm Verlaufe des Spieles, das mut maßlich nur gespielt wurde, um die Spielleidenschaft Mitreisender zu entfachen, luden sie einen, der sich für das Spiel interes sierenden Reisenden zur Beteiligung. Dieser zog es aber rich tigerweise vor, die Finger davon zu lassen, wenn ihm auch die Gewinne von 30 bis 50 M. sehr verlockend erschienen. Man ver- nutet in den vier unbekannten Männern, die Kölner Mundart prachen und in Schkeuditz den Zug verließen, sogenannte Bauern- änger, deren lichtscheues Gewerbe vor dem Kriege in den großen Städten in hoher Blüte stand. Döbeln. Zn der sehr engen Kurve Körnerplah—Schießhaus- traße wurde am Sonnabend nachmittag durch Anfahren an den :echten Bordstein dem Führer eines Lastautos das Steuerrad aus der Hand geschleudert, während dec Wagen scharf nach links ab bog und dadurch ein Kind an eine Wand brächte. Das Kind erlitt hierbei einen Oberarmbruch. Gleichzeitig wurdr aber von dem Kotflügel des Autos ein hiesiger Krankenkassenoberinspektor erfaßt. Dem Verunglückten wurde das rechte Bein so schwer beschädigt, daß er sofort in das Krankenhaus übergeführt werden muhte, wo er am Sonntag gestorben ist. Chemnitz. Zn Himmelharlha bei Wechselburg erschlug der 20 jährige Knecht Walter Stopp aus Seifersdors die 30 Zahre alte Frau Dulies, deren Mann in Amerika lebt, und ihr 3'/r jähriges Söhnchen. Der Bursche hatte bei der Frau waschen lassen und von ihr den Betrag von 5 M. verlangt, um die Restschuld für sein Fahrrad bezahlen zu können. Als er das Geld nicht erhielt, wurde er in der Wut zum Mörder. Die neunjährige Nichte der ermordeten Frau erhielt ebenfalls einen Schlag, konnte aber flüchten und Hilfe herbeirufen. Der Mörder, bei dem man einen Betrag von t>0 M. sand, wurde aus dem Bahnhofe in Narsdorf verhaftet und der Staatsanwaltschaft Chemnitz zugeführk. Chemnitz. Montag mittag 1,21 Uhr stieß auf der Schmal spurlinie Schönfeld—Meinersdorf der Personenzug 3910 an der Kreuzung mit der Staatsstraße Geyer—Ehrenfriedersdorf mit einem von Geyer kommenden staatlichen Kraftwagen der Linie Annaberg—Chemnitz zusammen. Der Kraftwagen wurde vom Zuge aus die Seite geschoben und beschädigt. Vier seiner Zn- fassen wurden leicht verletzt. Der Unfall ist darauf zurllckzuführen, daß der bergabfahrende Wagen trotz Schneeketten und anscheinend richtiger Bremsung nicht gehalten werden konnte und durchae- ruischt ist. Bärenstein b. Chemnitz. Ohne Wissen der Bahnverwaltuna nahmen mehrere Arbeiter, die auf dem hiesigen Bahnhof mit dem Verladen von Holzern beschäftigt waren, Waagonverschie- bungen vor. Dabei stießen zwei Wagen zusammen.' Der Sohn des Holzhändlers Steinert auS Dornsdorf geriet zwischen die Puffer. ES wurde ihm der Brustkorb eingedrückt. Er war sofort: tot. meinde. Zn zündender Welse verend es der Vortragende, feine lubörer zu wecken und zu ernstem Nachdenken zu bewegen. Nach einer Kurien Pause brachte wiederum der Klrchenchor einen Choralgesang: Befiehlt du deine Wege — —", nach Art Zohann Sebastian Bachs zu Gehör. Den zweiten Vortrag hielt Pfarrer Müller—Kipsdorf über daS Thema: „Wechselwirkung zwischen Kindergoltesdienst und Elternhaus." Die Ausführungen des ge schätzten Redners enthielten viele praktische Beispiele aus den Erlebnissen seiner Amtstätigkeit. Sie gaben Eltern und Erziehern beherzigenswerte Winke. Von Kantor Grohe wurde noch auf die Bedeutung des Gesanges im kirchlichen Sinne und dessen Segen hingewiesen. OrtSpfarrer Müller dankte in seinem Schluß worte allen denen, die zur Verschönerung des Abends mit bei getragen hatten. Der Posaunenchor schloß diesen ab mit dem Choral: „Großer Gott, dich loben wir!" Reheseld-Zaunhaus. Slellmachermeisker Karl Fischer voll endete am 3. Dezember sein 92. Lebensjahr. Auf ein reich ge segnetes Leben konnte er zurückblicken, wenn es auch manchmal durch schwere Zeiten hindurch ging. 12 Zahre diente er beim Militär und nahm an den Feldzügen 1864 und 1866 teil. Später begründete er hier seine auf der Höhe stehende und von seinem Sohne Georg weitergeführke Stellmacherei und baute sich dazu 1879 ein neues Haus. Trotz seines hohen Alters freut er sich „och körperlicher und geistiger Gesundheit und Frische. Golt erhalte sie ihm auch im neuen Lebensjahre! Dresden, 7. Dez. Man hat im Sächsischen Landtag schon allerhand erlebt, ein Novum aber ist es, daß eine Sitzung ohne jegliches positive Ergebnis verläuft. Dies war heute der Fall. Das Haus war vollständig beseht und auch die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Zunächst sollte der kommunistische Antrag auf Enthaftung des Abg. Ewert beraten werden. Es stellte sich aber heraus, daß der Rechtsausschuh sich mit dieser Angelegenheit noch gar nicht hatte belassen können, da ein Teil der angesorderten Akten erst während der Sitzung eingetrofsen war und noch keine Beachtung hatte finden können. Infolge dessen konnte der kommunistische Antrag noch nicht be handelt werden. Es sollte dann die Wahl des Ministerpräsidenten erfolgen. Das Ergebnis war so ziemlich das gleiche, wie bei der ersten Wahl. Von den 95 Stimmen entfielen 44 auf den Reichs lagabgeordneten Fleißner (Soz.), 16 erhielt Abg. Kaiser (WP.), 14 Hofmann (Dn.), 12 Abg. Dr. Blüher (DVPch 5 Dr. Seyfert (Dem.) und 4 Ministerpräsident Heldt. Der Präsident mußte wiederum festskellen, daß die erforderliche Mehrheit der Stimmen auf keinen der Gewählten entfallen und die Wahl deshalb wieder ergehnislos verlaufen sei. lieber dieses Resultat erboste sich der kommunistische Abg. Böttcher, ohne an der Sache etwas ändern zu können. Die Kommunisten stellten schließlich den Antrag, der provisorischen Regierung daS Vertrauen abzusvrechen, um, wie Abg. Böttcher geschmackvoll bemerkte, den Rechtsparteien etwas Feuer unter den parlamentarischen Hosenboden zu machen. Eine stundenlange Debatte fand schließlich über den Tag und die Tagesordnung der nächsten Sitzung statt. Schließlich kam es auch hier zu einer Einigung. Die nächste Sitzung soll Dienstag, den 14. Dezember, nachm. 1 Uhr stattfinden mit der umfangreichen Tagesordnung: MißkrauenSankraa gegen die Regierung, Haft entlassung des Abg. Ewert, Mahl des Ministerpräsidenten und Vereidigung, Weihnachtsbeihilfe für die Beamten und kommu nistische und linkssozialistische Anträge bekr. Erwerbslosenfürsorge usw. — Die Fraktion der Deutschen Volkspartei hat folgenden Antrag im Landtag eingebracht: die Regierung zu ersuchen, dem Landtag baldmöglichst Auskunft darüber zu erteilen, wie die neuen Grund- und Gewerbesteuern nach den inzwischen durch die Reichs finanzbehörde vorgenommenen Bewertung sich auswirken. Die Fraktion der Wirtschaftspakte! hat eine Anfrage wegen Förde rung des RealkreditS der sächsischen Landespfandbriefanstalt ge stellt und wünscht Auskunft: Zst die Regierung bereit, die Be- leihungSvorschriften derart zu ändern, daß in Zukunft auch eine Versorgung der gewerblichen Grundstücke von Handwerk, Han del und Gewerbe in großem Umfange möglich ist. — Von der selben Fraktion liegen weiter folgende Anträge vor: Der Zins satz für den Miktelstandskredit für den Kreditnehmer darf im höchsten Fall den Reichsbankdiskont erreichens ferner: die Ge währung von Mitteln auS dem Lastenausalelchsstock ist nicht an die Erhebung der gemeindlichen Höchstzuschläge zur Gewerbe- und Grundsteuer gebunden; weiter: Den ß 4 des Gesetzes über den Geldentwertungsausgleich bei bebauten Grundstücken vom 15. April 1926 dahingehend zu erweitern, daß die Befreiungs- vorschristen auch für die gewerblichen Räume gelten. — Zm Monat November ist die Zahl der beim Arbeits- und Wohlfahrtsministerium eingegangenen BetriebsstillcgungSanzeigen gegen den Vormonat Oktober (84) um 12 auf 72 gefallen. Die meisten Anzeigen entfallen wieder auf den Maschinenbau mit Gießerei, nämlich 13 (gegen 16 im Vormonat). An zweiter und dritter Stelle stehen die Zndustrie der Steine und Erden und die Wirkerei und Stickerei mit je 7 Anzeigen. Es folgt die Spiel- warenindustrle mit 4, die Eisen- und Skahlwaren- und Metall industrie mit je 3 Anzeigen. Auf die Glasindustrie, die Metall- Hütten und Metallhalbwerkzeuge, die Eisen-, Stahl- und Tem- pereigießereien, die elektrotechnische Zndustrie, die Wollindustrie, die Papierverarbeitung, die Herstellung von Holzbauten, Bauteilen und Möbeln, die Holzwaren- und Musikinstrumenteninduslrie, die Herstellung künstlicher Blumen, Federn usw., die Schuhmacherei und Schuhindustrie entfallen je 2 Anzeigen und mit je einer An- zeige sind vertreten die Gewinnung von Graphit, Asphalt und iilumösen Gesteinen, die Vetonwaren- und Bekonwerksteinindu- lrie, die Grobkcramische Zndustrie, der Eisenbahnwagenbau, die einmcchanifche und die optische Zndustrie, die Seifen-, Stearin-, Wachs- und Kerzenindustrie, die Baumwollindustrie, die Teppich- und Möbclstossinduslrie, die Gardinen-, Spitzen und Tüllinduslrie, die Kautschuk- und Gullaperchaindustrie, die Tabaklndustrie, die Reinigung- und Wiederaufarbeitung von Textilwaren, der Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel. . Kesselsdorf. Der Bergarbeiter Otto Pembor wurde in der s Frühschicht unter Tage beim Einsturz einer Wand von einem Stempel getroffen und mit Riickgratverletzungen und einer schwe- ! ren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert. ' Bei dem unterzeichneten Wahlkommissar für den 8- Wahl kreis der die Kirchenbezirke Freiberg und Dippoldiswalde um faßt'sind nachfolgende 8 Wahlvorschläge für die am 19. Dezember 1926 vorzunehmende Wahl zur 13. ordentlichen evangelisch-lu h rischen Landes-Synode rechtzeitig eingegangen: l . Pfarrer Zagsch in Freiberg, 2 Superintendent Michael in Dippoldiswalde und Rittergutsbesitzer von Lüttichau auf Barenstein. 3 Rittergutsbesitzer Dr. Diener von Schonberg auf Pfaffroda, 4! Pfarrer Fügner in Possendorf, 5. Pfarrer Löscher in Berthelsdorf, 6. Oberlehrer Kantor Noack in Altenberg, 7. Postmeister Richter in Brand-Erblsdorf, .. 8. Pfarrer Zinßer in Brand-Erbisdorf. Freiberg, am 7. Dezember 1926. AmtShaupimann Dr. Uhlig als Wahlkommissar. OerHiches nn- Sächsisches Dippoldiswalde. Wir erinnern hier nochmals an den heute Mittwoch abend in der Reichskrone stattfindenden Vortrags abend des Gewerbeverein. Prof. Dr. Naumann—Dresden wird über „Maskerade im Tierreich" sprechen und mit einer großen Zahl von Lichtbildern das gesprochene Wort noch eingehend ver- ^^DippoldiSwalde. Wie alljährlich, so will die Volksschule auch in diesem Zahre mit der Aufführung eines Weihnachts märchens vor die Oeffentlichkeit treten. Gespielt wird „Rot kopf Zörgens", verfaßt von dem Freitaler Lehrer Otto Roth. Da 4 Aufführungen veranstaltet werden, sollen zu jeder nur 600 Karten ausgegeben werden. Es empfiehlt sich deshalb, den Vor verkauf zu benützen, der Freitag in einer Anzahl durch Aushang kenntlich gemachter hiesiger Ladengeschäfte beginnt. Näheres siehe Znserat. . , ... — Das Mekler scheint wieder nach Regen umschlagen und unS Tauwetter bringen zu wollen. Trotz hohen Barometerstandes fiel heute vorm. zeitweise Regen, der den Schnee von den Straßen wegschmolz und Schmutz brachte. — Der Stadtauflage heutiger Nummer liegt eine Sonder beilage des Modewarenhauses Carl Marschner, hier, bei, die der Beachtung der Leser empfohlen sei. Dippoldiswalde. Zm Geschäftszimmer der Sparkasse liegt eine Liste über die am 1. ds. Mts. gezogenen Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reiches zu jedermanns Einsicht aus. — Eine Familie in Leukersdorf hatte eine Wärm- flasche in den Ofen gestellt und den Verschluß fest angezogen. Die Flasche explodierte mit solcher Wucht, daß die Scherben durch die Fenster bis auf die Straße flogen. — Die wie alljährlich Anfang November vorgenommene Ernteermittlung ergibt «inen recht ungünstigen Ausfall der Brokgetreldeernte. Der Hektarertrag von Winterwrizen be trägt 20,1 Doppelzentner und liegt damit wesentlich unter den Erträgen der letzten drei Zahre. Die Gesamtweizenernte, die für Sachsen auf 145 987 Tonnen festgestellt wurde, übertrifft an Menge In dem Zeitraum seit 1920 nur die Ernten von 1920 und 1922. Noch ungünstig steht der Roggen da, der seit 1920 den geringsten Hektarertrag mit 14,7 Doppelzentner Winlerroggen brachte. Seit 1921 ist die Gesamlroggenernte nicht so niedrig aus gefallen, wie in diesem Zahre mit 254 521 Tonnen. — Eine wichtige Entscheidung für Schule und Eltern haus hat das sächsische Oberlandesgericht gefällt. Der Volks- fchullehrer Spendler in Hartenstein hatte sich eine Anklage wegen Körperverletzung im Amte zugezogen, weil er einen Schüler, der sich in der Klasse fortgesetzt rüpelhaft benahm, und auf Vorhalt in frecher und unverschämter Weise antwortete, so daß seine Mitschüler zu lachen ansingen, eine Ohrfeige gegeben und ihn dann zur Klasse HInauSgesteckt hatte. Der Lehrer hatte mit dieser Maßnahme die Ordnung in her Klasse wiederherstellen und die Schulautorität wahren wollen. Schöffengericht und Berufungs instanz haben auf Freisprechung erkannt. Zwar sei nach dem sächsischen Schulbeüarfsgeseh dem Lehrer die körperliche Züch tigung seiner Zöglinge verboten, indessen habe im vorliegenden Fall der Angeklagte in Notwehr gehandelt, da ein Angriff auf die Ehre des Lehrers vorgelegen, der so stark, also gegenwärtig war, daß ihm nur mit außergewöhnlichen Mitteln zu begegnen war. Ein solches außergewöhnliches Mittel sei die Ohrfeige ge wesen. Die Revision der Staatsanwaltschaft wurde vom Ober landesgericht verworfen, so daß es bei der Freisprechung ver bleibt. — Anfang September d. Z. erregte in weiten Kreisen des vogtlandes die Nachtricht große Aufregung, daß der Adorf er Kraskdroschkenbefiher Friedrich von einem Fahrgast Blohni, den er auftragsgemäß nach Nürnberg fuhr, in der Nähe des Zieles in mörderischer Absicht von hinken angeschossen worden war. Es gelang damals schnell, des Täters habhaft zu werden, und vor dem Nürnberger Schwurgericht fand am Sonnabend die Verhand- lung gegen Blohm statt. Der Angeklagte wurde wegen versuchten versuchten Raubes, Unterschlagung und Diebstahl zu acht Zähren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Dazu kom men „och acht Zahre Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte 15 Zahre Zuchthaus beantragt. Schmiedeberg. Auf Einladung des Kirchenvorstandes hatten sich am Sonntag abend Im hiesigen GaskhofS-Saale Kirchgenwinde- Weder von Schmiedeberg und Niedcrpöbel In zahlreicher Weise der Kirchgemcinde-Ordnuiig einmal jährlich „b- Mailenden Kirchgememdevcrsammlung eingesunden. Auch im v°rm,ttag^o„eSdienste war bereilS dieser Bedeulunq gedacht ^Posvunenklänge und Vorfpruch leiteten den Abend ein Orkspfarrer Müller die Anwesenden herzlich begrüßte' st,"^7 Ar K rche„ch°r unter Leitung Kantor Großes eine 4- I immlge Motette vorgetragen halte, nahm als erster Redner daS Wort zu seinem Vortrag über: „Die gemeinde ^2^7°^ Gegenwart". 1. Eigenart der Kirch- u meinde. 2. Rok der Kirchgemeinde. 3. Aufgabe der Kirchge-
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