Volltext Seite (XML)
AeMsslr Jetiluug -es Dezirks Verantwortliches Redakierm Selk Jeh««- — Muck und Derlaa: Carl Iedne in Dlovolvissoalde. 92. ^üdrgang Mittwoch, am 1. Dezember 1926 Nr. 279 Oertlichcs mW Sächsisches Am Sonnabend nachmittag entstand in der so W .D " i Dippoldiswalde. Ein dichter Nebel deckte Heuke die Fluren: nur wenige Meter weit konnte man sehen. Der Verkehr auf den Ströhen litt darunter sehr. Gieses Bla« errlhSN -le amlUchm Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschafi, -es Amtsgericht» mW -es Sta-trats Zu Dippol-lswal-e A»z«tg«uprM: « «Ultmeter »r««« VetihÄt. r» »ÄchepfmM«. «tnaasamdi mch »«Uamen V0 ReichSpfennkg«. Weisterit; Je itung «gesMUW ML Anzeiger M DWvMswal-e, Schmieöeberg N.A genannten Karlsmühle ein Schadenfeuer, das rasch um sich griff und bald das ganze Gebäude erfaßte. In dem Grundstücke, wei ches der Rittergutskerrschaft in Lauenstein gehört, war eineKnopf- sadrik und Hirschhorndreherei untergebracht. Das Grundstück brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Das Mobiliar des Knopsfabrikanten Böhme konnte gerettet werden, dagegen sind die wertvollen Maschinen beschädigt und unbrauchbar ge ¬ worden. Oelsa. Am verflossenen Sonntage hatte der hiesige Militär- vsrein seine Ehrenmitglieder, Kameraden, Angehörige, Freunde und Gönner zur Feier seines 43. Stiftungsfestes" im unteren Gast hofe eingeladen. Ein ausgezeichnetes Konzert, ausgeführk von der 18 Mann starken Kapelle der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff- fahrts-A.-G. zu Dresden, in Matrosenuniform gekleidet, unter persönlicher Leitung des Obermusikmeisters a. D. Max Ende, er freute die zahlreich Erschienenen. Nach dem ersten Teile des Programms begrüßte der Vorsitzende, Fabrikbesitzer Max Ziegen horn, die Festversammlung mit herzlichen Worten, dankte vor allem Bezirksvorsteher Tierarzt Kettner—Dippoldiswalde für sein Erscheinen und wünscht« einen frohen Verlauf des Abends. Als auch der zweite Teil verstrichen war, ertönte der Ruf: „Das Ganze sammeln!", worauf die Vereinsmitglieder im Saale an traten. Die Fahnenabteilung marschiere mit der Fahne unter Marschmusik ein. 2m Mittelpunkt des Festes stand di« Aus zeichnung von Mitgliedern: Kriminalkommissar Helbig—Dresden, Postschaffner a. D. Loose, Gutsbesitzer Müller, Stuhlbauermeister Neubert und Tischlermeister Schönherr für 25 jährige treue Ka meradschaft, während Bezirksvorsteher Kettner bekannt gab, daß -er Sächsische Milikärvereinsbund das allseits hochgeschätzte Ehrenmitglied, den früheren Frelguksbeflher Hamann, dem der Verein fast alles zu verdanken hab«, seine höchste Auszeichnung, den „Bundesbank" verliehen habe. Mit tiefempfundenen Wor ten, die wohl in alle Aerzen gedrungen sind, suchte Ler Ausge zeichnete bescheiden abzuwehren. Auch der Orkspfarrer, Kamerad Schwinger, sprach markige Worte und feierte das Ehrenmitglied Hamann als edles Vorbild. Nachdem das Deutschlandlied von den Anwesenden gesungen worden war, schloß sich ein flotter Ball an, der alle noch bei fröhlicher Stimmung bis nach Mitter nacht zusammenhielt. So bann der Verein mit Stolz auf das so schön verlaufene Fest zurückbllcken. Dresden. Auch die heutige zweite Sitzung des neugewählten Landtages konnte vor vollständig gefüllten Tribünen abgehalten werden. Anscheinend erwartete man ein Ergebnis hinsichtlich der Wahl des Ministerpräsidenten. Die Sitzung begann mit drei- viertelstündiger Verspätung, da der Aeltestenrak tagte. Nach einigen kurzen Bemerkungen zur Geschäftsordnung wurden die ordentlichen Ausschüsse gewählt, die sich sofort konstituierten. Einigermaßen Aufsehen erregte ein Antrag deS nationalsoziali stischen Abgeordneten v. Mücke, die übrigen Punkte von der Tagesordnung abzusehen und zu beschließen: 1. Ungesäumt die notwendigen Schritte zur sofortigen Haftentlassung des Ebg. Ewert (Kom.) zu ergreifen und die Wahl deS Ministerpräsidenten erst dann auf die Tagesordnung zu sehen, wenn der Landtag voll ständig sei; 2. über die Aufhebung der Immunität des Abg. Bött cher (Kom.) erst dann zu beraten, wenn -le neue Regierung -as Vertrauen des Landtags erhalten hat. Die Interimsregierung besitzt nicht das Vertrauen des Landtags. Aus formalen Gründen glaubte Abg. Böttcher (Kom.) dem seinem Parteigenossen wohl wollenden Anträge nicht zustimmen zu können. Das Haus lehnte aber eine Aenderung der Tagesordnung überhaupt ab. Darauf begründete Abg. Böttcher (Kom.) den Antrag seiner Fraktion auf sofortige Freilassung des verhafteten kommunistischen Abg. Ewert. Das Haus lehnte es ab, den Antrag sofort in Schlußberatung zu nehmen und nach kurzer Aussprache wurde er an den RechtS- auSschuß verwiesen. ES sollte hierauf die Wahl des Minister präsidenten stattfinden. Sie veriief ober, wie zu erwarten war, ergebnislos. Die Linkssozialisten und die Kommunisten vereinig ten 44 Stimmen auf ihren Kandidaten Fleißner, während die üb rigen Fraktionen Ihre Fraktionsführer wählten. Auf den gegen wärtigen Ministerpräsidenten Heldt entfielen 4 Stimmen. Präsi dent Schwarz mußte mittelten, daß -le absolute Mehrheit von 95 anwesenden Abgeordneten 48 sei, daß diese Zahl aber keiner der Gewählten erreicht habe. Infolgedessen sei die Wahl des Ministerpräsidenten ergebnislos verlaufen. In der nächsten Sitzung, am 7. Dezember, nachm. 1 Ähr, soll die Wahl des Mi nisterpräsidenten wiederholt werden. Ob ein anderes Ergebnis hera»skommen wird, erscheint heute noch zweifelhaft. — Lothar Mehnert, das Mitglied des Dresdner Staat lichen Schauspielhauses, starb Dienstag mittag gegen 12 Uhr kurz vor einer Operation. Leipzig, 1. 12. Im Korruptionsprozeß gegen die Leipziger Polizeibeamten stellte der Anklagevertreter folgende Strafanträge: Kriminaloberwachtmeister Rouvcl wegen fortgesetzter Beihilfe zum Bandendiebstahl, Anstiftung zum Amksverbrechen, Freilassung von Gefangenen Im Sinne des 8 347 des Strafgesetzbuches. Anstiftung hierzu und passiver Beamtenbestechung 8 Iahre Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte; gegen die übrigen An geklagten, darunter Kriminalwachtmeister Kühle, Schaefter und Grandze Zuchthausstrafen von 2 bis 8 Iahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Freiberg. Der Schlosser Hempel aus Döbeln, der im vorigen Iahre seine beiden unehelichen Kinder in Döbeln In die Muide geworfen halte und deswegen vom Schwurgericht Freiberg wegen Mordes zweimal zum Tode verurteilt wurde, ist vom Gesamk- ministcrium zu lebenslännlickem Zuchthaus begnadigt worden. Er wurde dem Zuchkhause Waldheim zugefllhrt. Döbeln. Die Döbelner Straßenbahn, die während der In- flalion die Liquidation beschlossen hatte, hat neuerlich dadurch Chronik des Tages. — Nach Pariser Meldungen fall eine Berständigung »wischen der englischen und der französischen Regierung in der Kontrollfrage nahe bevorstehen. — Im Haushaltsausschuß deS Reichstags wurde dem Reichökavinett durch die Regierungsparteien nahegelegt, die „Deutsche Allgemeine Zeitung" wieder zu verkaufen. — Der russische Volkskommissar für auswärtige Ange- legenheiten, Tschitscherin, ist zu kurzem Aufenthalt in Ber lin eingetroffen. — AIS Fortsetzung der End« dieser Woche in Loudon stattftndenden deutsch-englischen Inbustriellenbesprechnngen ist eine weitere Konferenz in Berlin Ende Februar ober Anfang März geplant. — Die Arbeit in den englischen Kohlengruben ist allge mein wieder ausgenommen worden. — Die fremdenfeinbltche Bewegung in China nimmt bedrohliche Formen an. Das neue Arbeitsschutzgesetz. Wie verlautet, soll das neue ArbeitSschmtzgesetz, dessen Entwurf vor einigen Tagen vom ReicySkabi- nctt gebilligt worden ist, noch in dieser Woche dem Reichsrat und dem Reichswirtschaftsrat zugeleitet wer den. Der Gesetzentwurf regelt die Arbeitszeit, den ArbeitS- und Gewerbeschutz und die Frage der Mehrarbeit. Für das Wirtschaftsleben ist das Gesetz von größter Bedeutung, da es zum Teil ein schneidende Bestimmungen enthüll, die wirtschaftliche Gesetzgebung wesentlich vereinfacht und viele Verord nungen und Gesetze aufhebt, von denen manch« bereits auf ein 50jähriges Dasein zurückbllcken können. Das Gesetz erstreckt sich mit wenigen Ausnahmen auf alle Arbeitnehmer. Ausgenommen sind die Be rufszweige, die eine Sonderregelung erfordern. Dies sind Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Flößerei, See- und Binnenschiffahrt. Ebenso erstreckt sich das Gesetz nicht auf die höheren Angestelltengruppen und auf die in der Hauswirtschaft beschäftigten Personen. Die Heimarbeit ist in den Geltungsbereich des Gesetzes einbezogen worden. Der Gesetzentwurf zählt 60 Paragraphen, deren erster den Achtstundentag als allgemeine Norm grund sätzlich festlegt. Für die Heimarbeit und für die bei mehreren Arbeitgebern tätigen Arbeitnehmer sind noch einige Sonderbestimmungen getroffen worden. Das gleiche gilt von den ununterbrochen in Schichten arbei tenden Betrieben. Als Höchstleistung ist hier die 56- Stunden-Woche zugelassen. Vorbereitungsdienst, wie z. B. das Anheizen der Kessel, ist auch in Zukunft zu lässig. Das gleiche gilt von der Arbeitsbereitschaft mit der Maßgabe, daß sich die Arbeit auf nicht mehr als 12 Stunden am Tage verteilen soll. Eine Neurege lung, die für das Handelsgewerbe von Wichtigkeit ist, hat die Frage des ZuendebedienenS der Kunden er fahren. Danach dürfen Kunden nur noch bis 20 Mi nuten nach Ladenschluß bedient werden. Alle über den Achtstundentag hinaus geleistete Arbeit gilt als Mehrarbeit, für die ein Lohnzuschlag zu geivähren ist, der im allgemeinen auf 25 Prozent festgesetzt wurde. Diese Bestimmung ist jedoch nur für reine Arbeitergruppcn. Angestellten und Lehr lingen braucht bei einer über den Achtstundentag hin aus geleisteten Arbeit keine besondere Vergütung ge zahlt zu werden. Wenn das Arbeitsschutzgesetz auch eine Mehrarbeit zuläßt, so ist diese selbst jedoch be grenzt worden. Eine Mehrarbeit bis zu 60 Stunden im Jahre ist ohne weiteres zulässig, darüber hinaus kann in Airsnahmefällen durch Tarifverträge oder mit beträgt RM. 3750. Mutze wird in etwa 14 Tagen das HauS- ! beziehen. Geising. Infolge deS starken Schneefalles mußten die Ver- breikerungsarbeiten an der Feldgasse, bei der eine ganze Anzahl hiesiger Erwerbsloser Arbeit gefunden hatten, bis auf weiteres § V-zugSpretS: Für Men Monat 2 Reichsmark mit Zutrauen, einzeln« Rammern 15 Reichl- j! Pfennig«. Gemeind« - Verbands - Girokonto L Rammer 8. Fernsprecher: Amt. vippoldtS- ? »al-< Rr. S. Pvstscheckonw Dresden 125«. Z einen Aufschwung genommen, daß sie neben dem Pferdebahn betrieb zum Kraftomnibusbetrieb übergegangen ist. Die schmucken Magen erfreuen sich bei der Bevölkerung außerordentlicher Be liebtheit. Da die Gesellschaft außer ihrem Stadtbetrleb auch noch eine Linie nach Roßwein unterhält und darüber hinaus auch noch andere Linien nach Nachbarorten einrichten will, müssen neue Wagen angeschafft werden. Den Nachteil dieser Neueinrichtung trägt lediglich die Pferdebahn, die deshalb bald aus dem Döbelner Stadtbild verschwinden wird.- Chemnitz. Als am Sonnabend vormittag ein Polizeibeamtep auf der Ludwigstrahe gegen einen jungen Bergarbeiter etnschritt, -er, weil er beim Betteln nichts erhalten hatte, einer Frau Fuß tritte in den Unterleib beigebracht hatte, wurde der Beamte von dem Bettler gleichfalls derart in den Unterleib getreten, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Flöha. Infolge Versagens der Lichtleitung fuhr an Ortsleile Glückelsberg der Kraftwagen -es Bauunternehmers Franke in den Straßengraben, wobei -er Wagen vollständig zertrümmert wurde. Während der Sohn des Besitzers mit dem Schrecken da vonkam, erlitten der Führer des Wagens und ein hiesiger Herr erhebliche Verletzungen. Lengenfeld. Beim Dreschen in einem landwirtschaftlichen Be triebe in Äangengrün vernahm man plötzlich einen exolosions- artigen Knall, wobei der in den zwanziger Iahren stehende Sohn des Besitzers schwerverletzt zusammenbrach. Es wird angenommen, daß sich in einer Getreidegarbe eine Schrotpalrone befand, die durch das Dreschen zur Entzündung gebracht wurde. 'M Reihenfolge zu sprechen. Es waren insgesamt, wenn auch kurze doch interessante Vorträge, die alle hier wieüerzugeben unmöglich ist. Nur auS der Rede des Postmeisters Richter, der der seit herigen Landessynode schon «Ine Reihe von Iahren als Mitglied angehört bat, sei hervorgehoben, daß dieser bekannt gab, daß der letzten und auch den früheren Synoden leider kein Handwerker und Mittelständler ongehört habe, während die Landwirtschaft 7, die Arbeiterschaft 4 Vertreter usw. aufzuweisen hatten. (Wo blieb die starke Gruppe des Handwerkes?) Die neue LandeSsynode wird aus 40 weltlichen und 20 geistlichen Vertretern bestehen. Die Versammlung war durch Sup. Michael eingeladen worden, der sie aber, da er in der ihr vorangegangenen Besprechung des Land- bundeS von diesem als Kandidat ausgestellt worden war, nicht lei ten konnte. Die Leitung übernahm Pfarrer Ludwig—Reinhardts grimma. Sie begann um 11 Uhr und endete um 2 Uhr. Sie war von allen Gemeinden der Ephorie besucht. — In Olbernhau wurde der tschechisch-slowakische Staats angehörige Friseur Heinrich Strache festgenommen, von dem man vermutet, daß er als Täter einer großen Zahl von Diebstählen an der LandeSgrenze in Frage kommt. Möglicherweise hat er auch solche in den Grenzorten unseres Bezirks auSgeführt. Vor- gefunoen wurden bei ihm verschiedene Brieftaschen, die von Dieb stählen in -er Umgebung von Stadt Sayda stammen. Ruppendorf. Der hiesige nichtständige Lehrer Walther Weidlich ist vom Ministerium für Volksbi Lung zum personal- ständigen Lehrer ernannt worden. Glashütte. Am Montag erfolgte die Versteigerung der auf -le Firma „Glashülter Feinmechanische Werkstätten G. m. b. H." eingetragenen Grundstücke. Auf diese umfangreichen vormals L. Trappschen Fabrikgebäude nebst Villa und dem ziemlich fertigen Fabrikneübau wurde nur seitens des Vertreters der Sächsischen Girozentrale ein Gebot in Höhe von 10 000 M. getan. Der ev. Zuschlag soll am 17. Dezember erfolgen. Lauenstein. Am Montag gegen 4 Uhr vorm. bemerkten der Gend.-Hauptwachtmeister Romrlg und Nachtschuhmann Lorenz bei einer Frühstreife in einer zwischen den Pappen- und Holzwolle werken und der Gasanstalt gelegenen Fichtenschonung verdäch tiges Licht. Als sie in das Gebüsch eindrangen, fanden sie an einer sehr dichten Stelle der Fichtenschonung einen Landstreicher, der durch sein Aussehen einem . Neger nicht viel nahm. Er saß zusammsngehockt aus einem Stein und wärmte sich an einem Feuer. Die nackten Füße hatte er in Holzasche stecken. Seine In einem alten Rucksack mitgefllhrten Lumpen hatte er kunstgerecht um einen Fichtenstamm und dessen Aeste Herumgehangen, damit sie Ihm einen Schutz gegen Wind boten. Dem bis z. Zt. noch un bekannten Menschen kann man kein Wort verstehen, seiner Sprache nach handelt eS sich um «Inen Türken, der sich nach Aussagen der Bevölkerung schon einige Tage in der hies. Gegend herumkreiben soll. Der Unbekannte wurde dem Amtsgericht Lauen stein zugesührt. Altenberg. Am Donnerstag voriger Woche ging ein Bettler von Haus zu Haus und sprach auch bei Fuchs vor. Da er im Parterre niemand angetrossen halte, kam «r nach der Oberstube und bat um eine Unterstützung. Später bemerkten die Bewohner, daß er 3 Stückchen Butter aus einem Raume Im Erdgeschoß halte mltgehcn heißen. Der Dieb blieb unermitkelt. — Am Freilgg nachmittag entstand Im Hause von Ueberfeld In der Vachstraße ein Brand, dem ein Bett und verschiedene andere Sachen zum Opfer fielen. Das Feuer wurde im Ent- skehen bemerkt und von hiissbereiken Händen noch rechtzeitig unter drückt. Als Entstehungsursache glaubt man einen Racheakt an- nehmen zu dürfen, den ein verdächtiger Hausierer unternahm. Man halte diesen Händler nichts abgekauft. Gelsing. Am Freitag morgen wurde ein hiesiger Hausbe sitzer, der vor kurzer Zeit von seiner Frau, die aber immer noch in dem gleichen Hause wohnt, geschieden ist, von deren Logis- , burschen überfallen, gewürgt und geschlagen. Nur durch die Hilfe rufes des Pflegesohnes ließ der junge Mensch, der die Tür zu- geriegelt Halle, von dem fast 60 jährigen Manne ab. Geising. Das Hermann Dietrich gehörende Wohnhaus mit Feldgrunditückn In der Teplitzer Straße wurde vor einigen Tagen an den Bergwerksteigcr Arno Mutze verkauft. Der Kaufpreis Dippoldiswalde. Gestern vorm. fand im hiesigen Bahnhokel eingestellt werden, eine Versammlung der Patronalsherren, Geistlichen, Kirchenvor- Krahhammer, stände und Kirchgemeindevertreker hiesiger Ephorie statt. Es galt genannten Karlsm wichtige Beratungen abzuhallen für die am 19. Dezember im Frei staat Sachsen stattfindende Wahl der neuen Landessynode. Nach den neuen Bestimmungen sind die Ephorlen Freiberg und Dippoldiswalde zu einem Wahlbezirk zusammengclegt. Vorver sammlungen in dieser Angelegenheit haben bereits In Tharandt und Freiberg stattgefunden. Die hiesige Versammlung hatte in der Hauptsache den Zweck, den Kandidaten, die für den vereinig ten Wahlbezirk Freibera-DippoldiSwalde vorgesehen sind, Ge legenheit zu geben, sich ihren Wählern der hiesigen Ephorie vor- zustellen. Nicht weniger als 9 Kandidaten sind ausgestellt worden, eS sind dies die Herren Psarrer Fügner—Possendorf, Pfarrer Iacksch—Freiberg, Pfarrer Löscher—Berthelsdorf, Rittmeister v. Lüttichau auf Bärenstein, Sup. Michael, hier, Kantor Noack- Altenberg, Postmeister Richter, Brand-ErbiSdorf, Dr. Diener v. Schönberg auf Purschenstein und Pfarrer Zinser, Brand-Erbis- dorf. Von diesen genannten Herren sind in diesem Wahlbezirk drei zu wählen und zwar ein geistlicher und zwei weltliche Abge ordnete. Die Wahl selbst wird In den Kirchgemeinden von den Kirchgemeindevertrelern vorgenommen. Vorgenannte Herren bis auf Dr. Diener v. Schönberg, der entschuldigt war, gaben in -er Reihe, wie sie ausgelost wurden, bei je 10 Minuten Redezeit ihre Stellungnahme zu -er LandeSsynode bei einer ev. Wahl bekannt und erklärten, welcher Gruppe, es gibt solche auch in der Synode, sie sich anzuschließen gedenken. Die Kandidaten verließen der Reihe nach LaS Versammlungslokal, um dann einzeln in geloster