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Weißeritz-Zeitung : 07.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-07
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.12.1926
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Weitzeritz Zeitung T ageszeitung MK Anzeiger M Dip-oMswal-e, Schmie-everg u.L UeMAtprrl«: Flr «in«n Monat 2 Reichtmark 3 «11 Autrag«n, einzeln« Rummln 15 Retcht- H Pfennig«. Gemeind« - Verband« - Girokonto ! Rümmer S. Fernsprecher: Amt vippoM«- s «M« Ar. t. Voslscheckont» vretden 12548. Aeüßsste Zeitung -es Bezirks Dieses Blak enihStt die amtlichen Lekanutmachunze« -er Amtshau-lmannschast, -es Amtsgericht« nnd -es Sta-trats zu Dippot-ismal-e Anret-enprett: Di« 4t MMmeter tritt« > Vetthelk« 28 RÄchtpfennda«. Lintzesandl «nd Reklamen 50 Aelchtpfennts«. «—^»„««««««««»e Derantworaicher Redakteur Selir Jehne» — Druck und Verlas: Earl Jehn« in Dlvvoldisroalde. . 7^« Nr. 284 92. Zabrgang Dienstag, am 7. Dezember 1926 Oertlichcs und Sächsisches — In letzter Minute bestieg nach Geschäftsschluß eine junge Dame in Dresden den Vororkzug nach Tharandt. Kaum hatte sie die Abteiltür hinter sich zugeschlagen, da setzte sich auch schon d-e Zug in Bewegung. Gerade an der Tür hatte sie noch ein Plätzchen erwischt. Als sie nun in Freikal-Pokschappel aussteigen wollte, war der Geist wohl willig, aber . . . die Tür lieh sich beim besten Willen nicht öffnen, der Mantel war eingeklemmt. Alle ihre Bemühungen und auch die der Mitreisenden und des Schaff ners blieben ohne Erfolg. Die Tür gab ihr Opfer nicht frei. Am den Aufenthalt nicht endlos werden zu lassen, blieb nichts anderes übrig, als den Mantel auszuziehen und ihn die Fahrt bis Tha randt allein foctsehen zu lassen. Dort wurde er kunstgerecht aus montiert und der in tausend Aengsten schwebenden Besitzerinnen dann wieder zurückgegeben. — Vor dem Schwurgericht zu Dresden kommt ab Mittwoch der Skrafprozeh gegen den 1896 zu Schmiedeberg geborenen früheren Malerlehrling, späteren Gärtner und angeblichen Hilfs- monteur Otto Walter Krönert und dessen Geliebte, die 1894 zu Dresden geborene Gerichlsassessorswitwe Annemarie Donner, ge borene Hammer, wegen gemeinschaftlichen Mordes zur Verhand lung. Beide Angeklagte werden beschuldigt, als Liebesleute nach vorheriger Verabredung, den Gerichtsassessor Otto Donner in der Nacht zum 16. 4. 1920 durch Eischleben vorsätzlich getäkek, und um das schwere Verbrechen zu verschleiern, einen tödlichen Un- glücksfall oorgetäuscht zu haben. Donner war 1886 zu Dresden- Blasewitz geboren. Sein Vater war ein bekannter und sehr ge achteter Kaufmann; die Familie Donner war an gröheren Naphta- konzessionen und industriellen Unternehmungen im Kaukasus be teiligt, was noch heute der Fall ist. — Als Referendar lernte Donner seine spätere Frau, die Äpothekerstochker Annemarie Hammer, kennen. 1913 fand die Trauung stakt, 1914 wurde ein Knabe, zwei Jahre später ein Mädchen geboren. Anfänglich in Radebeul in der Kaiser-Frledrich-Allee wohnhaft, hatte es den Anschein, als sei die Ehe besonders glücklich. Mitte 1918 er warb Frau Donner mit der Zustimmung ihres Mannes das Land haus Frtedrlch-August-Skraße 3 la Niederlößnih, das damals auch sofort bezogen wurde. Zu Beginn des Krieges war Donner als Reserveoffizier eingezogen, wurde später Batterieführer und ver blieb bis zum Kriegsende an der Front, ohne jemals verwundet zu werden. Er erfreute sich bei der Truppe einer seltenen Be liebtheit und war bei allen Kollegen wegen seiner außerordent lichen Begabung und wegen seines immer freundlichen und liebenswürdigen Charakters hoch geschäht. Krönert entstammt einer angesehenen und geachteten Kaufmannsfamllie. Nahezu dreißig Jahre war dessen Vater im Gemeinderat tätig, gehörte dem Schul- und Kirchenvorstand an und betätigte sich tmmer In gemeinnütziger Weise. Nach erfolgter Entlassung aus der Schule kam Krönert zu einem Malermeister nach Dresden in die Lehre, wo er nur ein Jahr verblieb. Er wurde dann beim Gärtnerei- besitzer Siems in Dresden-Laubegast in die Lehre gegeben, wo er bis zur Beendigung auch ausgehalten hat. Am Kriege nahm er im Reserve-Infanterie-Regiment teil und galt bei der Truppe als Witzbold. Nach der Entlassung trat er in eine Filmschule, wo er Frau Donner kennen lernte. Mik den Eltern und Ge schwistern hatte Krönert in den letzten Jahren wenig Verkehr. Mehrfach traf er in seinem Heimatorte zu Besuch ein, brachte auch die beiden Donnerschen Kinder mit und erzählte den eigenen Eltern, deren Vater sei Im Felde gefallen. — Die Mitangeklagte Annemarie Donner hatte eine bessere Schulbildung genossen und später auch etwa ein Jahr lang Unterricht im Bühnenfache ge habt. Der unglückliche Ausgang des Krieges, vielleicht auch die Ungewißheit, was aus den großen Werten Im Kaukasus geschehen werde, ließen bei ihr den Plan auskommen, im Film irgend eine Rolle zu spielen - und auf diese Weise mitzuoerdienen. Hier lernte sie Krönert kennen. Diese Bekanntschaft führte gar bald zu einem richtigen Verhältnis. Unter dem Vorwand eines derufs- täiigen Gärtners wurde Krönert in das Donnersche Landhaus in Niederlöhnih eingefühlt. Der ahnungslose Gerichtsassesfor wußte nicht, was hinter seinem Rücken geschah. Baid wurden Pläne erwogen, wie der beiden lästige Ehemann wohl am besten be seitigt werden könnte. In der Nacht zum 16. April 1920 erschoß Krönert den Gericktsassessor Donner mit dessen eigener Waffe, die er zuvor von dessen Frau zugesteckt erhallen halte, im Treppen flur seines Hauses, als sich D. zu mitternächtlicher Stunde zum Stellplatz der Einwohnerwehr begebe» wollte. In raffinierter Weise wurde ein tödlicher Unglücksfall oorgetäuscht. Es wurde «in kleines Netz mit Tonkugeln, wie solche den Kindern als bpielzeug mit dienten, In den Treppenflur gelegt und damit auch «reicht, daß bei Aufhebung der Leiche am Morgen nach der Tat von der Ortspolizeibehörde ein Sturz, ein Ausgleiken auf der Treppe und im Zusammenhänge damit die Entladung der Schuß waffe und die tödliche Verletzung als vorliegend erachtet wurden. Der plötzlich zur Wiiwe gewordenen Frau Donner war keinerlei besondere Trauer anzumerken., Kaum war der Gerichlsaffessor beerdigt worden, da zog Krönert in die Villa Donner ein. Die Inflation machte auch nicht vor dem Landhause Donner In Nieder- lößnitz halt. Krönert war gezwungen, auch etwas mllzuverdlenen, er verrichtete Gelegenheitsarbeiten als Ailfsmonteur. Inzwischen bot sich der Witwe Donner Gelegenheit, eine andere Partie zu Machen. Krönert löste das Verhältnis und blieb Herr im Hause. Dieses eigenartige Verhältnis, mancherlei oft merkwürdige Vor kommnisse und Aeußerungen fielen in der Nachbarschaft auf. Nach sechs Jahren wurde der wirkliche Sachverhalt ausgedeckt, am v-April Krönert, anderen Tages auch Frau Donner festgenommen. Anfänglich geständig, versuchen die beiden Angeklagten jetzt die Bluttat in anderer Weise darzustellen. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung der Gcmeindeverordnelen Freitag, den 10. Dezember 1926, abends 7 Ahr in der alten Schule: Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung. — Unterstützungsmaßnahmen für Erwerbslose und sonstige Hilfsbe dürftige. — Wahl der Mitglieder für den Ortschätzungsausschuß der staatlichen Schlachtviehvcrsichcrung. Geising. Nachdem cs in der Nacht zum Sonntag leichk ge schneit hatte, lag am Morgen wieder dichter Nebel über der ganzen Gegend und hin und wieder schneite es. Der Fremden verkehr war verhältnismäßig gut. Sehr - lebhaft ging es am Sonntagmorgen im Grenzausweisbüro her. Herrlich ist es jetzt in unseren schneebedeckten Wäldern, die in ihren Schneisen pracht volle Abfahrten bieten. — Auch der Kraftwagenverkehr war trotz des Schnees ziemlich lebhaft und zahlreiche Gefährte standen in der Mittagsstunde und namentlich geen Abend vor den Hotels. Geising. Im benachbarten Zinnwald starb Ende vergangener Woche der frühere Schuhmacher Ou. Vor der Inflation hatte er sich durch sein Handwerk eine hübsche Summe auf der Spar kasse liegen, hatte aber dann nach der Inflation den Betrag nicht zur Auswertung angemeldet und lebte seit der Zeit in den denk bar dürftigsten Verhältnissen. Er empfing Unterstützung und han delte nebenbei noch mit Geflügel. Nach seinem Tode fand man dann außer barem Gelbe, das er überall In der Wohnung ver steckt halte, noch ein Sparkassenbuch über einen namhaften Geld betrag. Frauenstein. Auch die Verwaltung der hiesigen Skadtspar- kasse hat beschlossen, denjenigen Inhabern aufwertungspflichtiger Sparguthaben, die über 65 Jahre alt und bedürftig sind, einen Vorschuß bis zu 50 RM. auf ihre Auswertungsforderung zu zah len. Entsprechende Anträge sind unter Vorlegung der Spar bücher tunlichst persönlich vom Spargläubiger im Geschäfkslokal der Sparkasse zu stellen. Frauenstein. Am vorvergangenen Sonntag hielt der Kegelklub „Goldwasser" Im Bahnhofshotel auf der neuhergestellten und den Vundesvorschriften entsprechenden Bahn sein erstes öffentliches Preiskegeln ab. Die Beteiligung war trotz der schlechten Wege- verhälknisse sehr gut. Insgesamt schoben ca. 50 Kegler ca. 1500 Kugeln. Als Preisträger gingen hervor: Emil Kempe In Frauen stein, „Eckenschleber" (9, 8, 6) mit dem 1. Preis: 2 fette Gänse; Erich Weymann in Frauenstein, „Goldwasser", mit dem 2. Preis: 1 großen Schinken usw. Der Klub „Schiebe mit Liebe" in Schmiede berg errang sich ebenfalls recht hübsche Preise. Glashütte. Die Maserncpidemie hat hier so überhand ge nommen, daß in verschiedenen Schulklassen die Hälfte der Kinder dem Unterricht fernbleiben muß. Vor einigen Tagen ist auch noch die Diphterie ausgetreten. Bannewitz. Bei der am 1. Dezember erfolgten Viehzählung waren vorhanden 140 Pferde, 398 Rinder, 5 Schafe, 643 Schweine, 184 Ziegen und 3258 Federvieh. Bannewitz. In der öffentlichen Gemeindeverord ne tensihung wurde ein Schreiben des Ardelts- und Wirl- schaftsministeriums bekannt gegeben, das als Antwort auf die Ein gabe der Gemeinde um baldigen Beginn des Verlegungsbaues der Staatsstraße Dresden—Dippoldiswalde als Arbeitsgelegenheit für die hiesigen Erwerbslosen. Hiernach ist das Straßen- Und Wasserbauamt angewiesen worden, beschleunigt einen neuen Plan vorzulegen, der die Umgehung des gesamten Ortes vorsieht und jede größere Steigung vermeidet. Mit dem Plan sollen zugleich die Mittel angeforderk werden, damit der Bau bereits 1927 vor genommen werden kann. Hierdurch würde der jetzt auf dieser Strecke für den äußerst starken Kraftwagenverkchr bestehende Uebelstand der vielen starken Steigungen und jähen Kurven in Wegfall kommen, was im Interesse des Kraftwagenverkehrs nur zu begrüßen ist. Ueber die Auflösung des Schulbezirkes Dresden- Kaih—Bannewitz sind unter Beteiligung von Vertretern der Stadt Dresden Verhandlungen geführt worden, nach denen die Auflösung möglichst Ostern 1927 erfolgen soll. Während Bannewitz für ÜaS Jahr 1926 keine Beiträge an Dresden zu zahlen hat, übernimmt die Gemeinde den von Dresden an den Bezirksschulverband noch zu zahlenden Betrag in Höhe von 800 RM. Es waren sür 1926 75 v. H. der auf ein Dresdner Kind entfallenden Kosten zu zahlen, was z. Z. sür 1 Kind 101 RM. beträgt. Dieser Beitrag steigert sich aber nach dem vorliegenden Vertrag bis 1932 auf 100 v. H. Bei 49 in der Schule von Dresden-Kaih befindsichen Kindern des eingemeindeten Ortes Nöthnitz hätte die Gemeinde bereits für dieses Jahr rund 5000 RM. auszuwcnden, was unge fähr dem Haushalkplan der beiden hiesigen Schulen gleichkommt. Dresden. In der letzten Stadtverordnekensihung kam es wieder zu außerordentlich stürmischen Auftritten, die eine zeit weise Unterbrechung der Sitzung zur Folge hatten. Der Vorstand schlug dem Kollegium vor, den sozialdemokratischen Stadtverord neten Rösch von der Sitzung auszuschließen. Dieser Antrag rief ungeheure Erregung und eine längere Debatte hervor. Schließlich mußte um 1 Uhr nachts die Sitzung unter großem Lärm abge brochen werden. Dresden. Wie wir hören, wird die Ministerpräsidentcnwahl in der heutigen Landtagssitzung wieder ergebnislos verlausen, da die inzwischen fortgeführten Besprechungen der in Frage kom menden Parteien noch zu keiner Einigung eführk haben. — In einer Besprechung in der Dresdner Oberposk- direklion wurde von amtlicher Seile mitgelcilt, daß zurzeit die > Frage geprüft werde, für Dresden eine Stadlrohrpost einzurichten. ! Das im Entstehen begriffene unterirdische Fernsprechnetz über ganz ' Deutschland habe bereits einen 98-paarigen Stichkanal mit Leipzig § erhalten. Auch nach anderen großen Städten seien Kanäle bereits gelegt oder geplant. Bei Besprechung des Paketvcrkehrs wurde mitgekcilt, daß jetzt beim Postamt 7 in Dresden Tag und Nacht Pakete aufgcgeben werden können. Ob und in welcher Weise die Vildtclegraphie dem Betriebe der Deutschen Reichspost einge- > gliedert werde, stehe heute noch nicht fest. Wilsdruff. Am Freilag nachts 11,15 Uhr ereignete sich am ! Bahnübergang in Kcssclsdors ein Auiounglück. Ein von Freiberg in Richtung Dresden kommendes Personenauto luhr auf der Land straße Grumbach-Kcsscisdorf neben dem nach Freital verkehren den Abendzugc her und infolge örtlicher Unkenntnis beim Straßen übergang an die Lokomotive. Dadurch, «das der Chauffeur in letzter Minute das Steuer nach rechts riß, wurde größeres Un glück verhütet. Ein Weichenstellblvck wurde von dem Auto um- gerisscn, das Auto selbst stark demoliert. Der Chauffeur kam mit dem Schrecken davon. > Wilsdruff. 1500 M. Belohnung seht der Oberstaatsanwalt beim Landgerichte Dresden aus sür Mitteilungen, die zur Er mittelung und Ergreifung der Täter führen, die die letzten drei Brände in Wilsdruff verursachten. Radeberg. Am Montag früh wurde von der Polizeiwache Radeberg eine unbekannte Tote geborgen, die vermutlich, um schneller auf den Bahnsteig zu gelangen, über die Schienen ge gangen und vom Zuge überfahren wurde. Es handelt sich um eine etwa 24- bis 26 jährige. Leipzig. Eine mysteriöse Geschichte hat sich am Sonnabend hier zugetragen und zwar meldet der Polizeibericht wie folgt: Am Sonnabend, den 4. ds. Mts. zwischen 8 und 10 1lhr abends ist von mehreren Zeugen aus der Staatsstraße in Wiederitzsch ein kleiner, sehr beschmutzter, 4 sihiger Personenkraftwagen gesehen worden, aus dessen Innern beim Vorüberfahren am Alten Gast hof kkehrere Hilferufe einer weiblichen Stimme gehört wurden. Auch später wurden die Hilferufe gehört und an dem Kraft wagen wurden darauf sämtliche Lichter gelöscht, worauf nach einem dumpfen Schlage die Hilferufe verstummten. Der Wagen lenkte dann in den nach Sachsen führenden Weg ein. Auf die sem Weg hatte ein anderer Zeuge von männlicher Stimme im Wagen den Ruf gehört: „Bist du nun ruhig?" Dieser Zeuge hat versucht, den Wagen durch Laufen einzuholen, doch ohne Erfolg. Das sofort benachrichtigte Ueberfallkommando, das in der näheren und weiteren Umgebung sofort Eumittelungen anstellke, konnte über den Verbleib nichts ermitteln. Leipzig. Durch die Aufmerksamkeit eines 16 jährigen Fleischerleyrlings ist es gelungen, einen Schlachthosdieb festzu nehmen, dem die Polizei etwa 25 unaufgeklärte Schlachthofdieb- stähie zur Last legt. Der Festgenommene ist vielfach vorbestraft und ist kürzlich auch dabei beobachtet worden, wie er offenbar gestohlene Häute verkaufte. Leipzig. In der Nacht zum Montag sand der Händler Schmidt beim Nachhausekommen seine Frau tot im Bett auf. Die Sektion ergab, daß die Toie erdrosselt worden war. Nach Angabe des Mannes fehlten aus dem Küchenschrank 10 Mark Silbergelt. Es scheint also Raubmord vorzuliegen. Von den Tätern fehlt vorläufig jede Spur. Leipzig, 6. Dez. Am Montag wurde in dem Sporergäßchen zu Leipzig eine 38 Jahre alte Ehefrau eines Handelsmannes kot im Bett aufgefunden. Die Kriminalpolizei hak festgestellk, daß die Frau, die gewerbsmäßige Unzucht trieb, von einem Mann, den sie ins Haus gebracht hatte, erdrosselt worden war. Der Mord geschah in der Küche. Die Leiche wurde nachher vom Mörder ins Wohnzimmer gebracht, wo sie gefunden wurde. Aus den Tischladen fehlen nach Angaben des Ehemannes etwa 10 Mark. Von dem Mörder fehlt jede Spur. Der Ehemann, auf den sich der Verdacht zunächst lenkte, dürfte als Täler nicht in Frage', kommen. Chemnitz. Am Mittwoch war in Chemnitz ein aus Norden stammender Eisseekaucher von etwa der Größe einer Gans auf der Straße ausgesunden und nach dem Schloßteiche gebracht worden. An demseloen Tage ist ein Vogel gleicher Art in Altchemnitz von Schulkindern gefunden worden. Die beiden großen Vögel wurden im Schwimmvogelbassin auf der Schloßteichinsel untergebracht und sollen sich dort auf das freudigste begrüßt haben, da es Männ chen und Weibchen waren, die wahrscheinlich die' weite Reise gemeinsam unternommen hatten. Man hofst die Tiere auf dem Teiche erhalten zu können und hak ihnen die Schwungflügel ge stutzt. Cbemnih, 6. Dezember. Der durch daS Großfeuer im Neubau der Fleischgroßverkaufshalle entstandene Schaden hat sich als ge ringer erwiesen, als ursprünglich angenommen werden mußte. Der gesamte konstruktive Rohbau sowie das Mauerwerk des ca. 4000 Quadratmeter Grundfläche überspannenden Baues hat dem Feuer standgehalten, wie auch die übrigen Bauteile der 2400 Quadratmeter großen Vcrkaufshalle vom Feuer fast gänzlich un berührt geblieben sind, wenn auch die außerordentliche Rauchent wicklung im Innern eine starke Rußschicht abgeschk hat. Von den vier Treppenhäusern sind zwei nusgebrannt. Etwa ein Viertel des Dachstuhles wurde zerstört, das übrige Dach blieb vom Brande verschont. Der Brandschaden wird vorläufig auf etwa 250 000 Mark geschäht. Der Neubau war versichert. Hohenstein-Ernstthal. Die nasse Witterung dieses Jahres hatte am Bahndamm im Hainholz (Hüttengrund) schweren Schaden ver ursacht, so daß große Strecken der Böschungen ins Rutschen ge kommen waren. Seit einigen Wochen werden an beiden Seiten der Gleise Stützmauern aus Beton aufgeführt, welche auf einer Länge von ungefähr 100 Metern das Erdreich befestigen und so eine weitere Gefahr beseitigen lassen. Meerane. Am Sonnabend früh fuhr infolge der Glätte in der Nähe des Phönix-Werkes ein von Glauchau kommendes, mit 2 Herren besetztes Personenauto von der Milte der Chaussee direkt in den Straßengraben. Einer der Insassen, Papierfavri- kanl Junghans aus Glauchau, erlitt derartig schwere Verletzungen, daß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Auto wurde schwer beschädigt. Schwarzenberg. Am Bahnübergang lief ein vierjähriges Kind direkt in ein Auto hinein. Als man das mutmaßlich schwer verletzte Kind hervorholen wollte, stand es auf und ging unver sehrt seines Weges. Wie durch ein Wunder war es unverletzt geblieben. Bautzen, 6. Dez. Der Gcschirrführcr ^c. des Fleischermeisters Keller in Göda wurde am Freitag nachmittag, als er in einer Sandgrube ausschaufelle, von den Erbmassen, die sich loslösten, getroffen, und an daS Rad seines Wagens geschleudert. R. er- iilk so schwere innere Verletzungen, daß der Tod sofort elnlrat. Jöhstadt. Der erst 27 jährige Bürgermeister Berthold von Schmalzgrubc, der vor einigen Monaten hier Anstellung fand, ist mit einem größeren Geldbetrag, den er der Gemeinde- und der Girokasse entnahm, nach Leipzig abgereist. Dort hat er sich der Kriminalstelle Hauptbahnhof selbst gestellt. Die vorgenommenc Kasscnprüsung in Schmalzgrubc hat Unterschlagungen dargetn». B. wurde dem Amtsgericht Jöhstadt zugeführl.
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