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Weißeritz-Zeitung : 06.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261206
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-06
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.12.1926
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Die Delegationen in Genf. Die Ankunft der Ratsmitglieder. — Die Aufgaben der Tagung. Mit fast einstündiger Verspätung ist der Zug, der die deutsche Delegation zur 43. Tagung des Völker- vundsrates nach Genf brachte, im Schneegestöber dort eingetroffen. Nm Bahnhof hatten sich der deutsche Generalkonsul, der deutsche Untergeneralsekretär des Völkerbundes, Pressevertreter, Mitglieder des Nats- komitees und ein Vertreter der Danziger Völkerbunds- delcgation eingesunden. Chamberlain, Briand, Za leski, Vandervelde und die übrigen Mitglieder des Rates trafen am Sonntag vormittag ein. Der Vor abend der Ratstagung war von Gerüchten und Richtig stellungen ausgesüllt. Unzweifelhaft ist, dass die völlige Einigkeit aller dentsche» Parteien in der Beurteilung der Juvestiga« tionsfragc, der Besahungs- und Saarsrage einen star ten Eindruck macht. Während der deutsche Aussenminister mit den übri ge« Natsmitglicdern als gleichberechtigter Partner am Ratstisch teilnimmt, will man ein von Furcht und Miß, trauen gegen Deutschland diktiertes Jnvcstigationsproto- koll möglichst beibehalten und ebenso die Besetzung deut schen Bodens. Die Sinnlosigkeit und der Widerspruch der dartu liegt, tritt in Genf deutlich in Erscheinung. Dieser Zustand, der mit der Zugehörigkeit Deutschlands zum Völkerbund nicht vereinbar ist, muß schleunigst geändert werden. Bon den Fortschritten, die man in Genf nach dieser Richtung hin erzielt, hängt die Bedeutung der gegenwärtigen Ratstagung ab. Die Abreise aus Paris. Vor der Abreise der englischen und französischen Delegation aus Paris hatte der belgische Außenmini ster Vandervelde noch eine längere Unterredung mit Briand. Beim Verlassen des Auswärtigen Amtes er klärte Vandervelde, bezüglich der mit Briand besproche nen außenpolitischen Fragen teile er dessen An sichten. Weiterhin betonte er, von der geplanten Btermächte-Konserenz sei nicht mehr die Rede. Im übrigen habe der größte Teil der Unterhaltung auch einer Besprechung der Lage in China gegolten. Im Anschluß an diese Besprechung fand ein Ministerrat statt, in dem Briand über seine voraussichtliche Hal tung in Genf Bericht erstattete. Der Abschluß der Iudufiriekonfereuz. Eine gemeinsame Erklärung deutsch-eng lischer Industrieller. Die Konferenz der Vertreter des deutschen und englischen Reichsverbandes der Industrie in London nahm an ihrem zweiten Verhandlungstag verschiedene Berichte der Unterkommission entgegen und behandelte dann die allgemeinen Verhältnisse der europäischen Wirtschaft. Nach einer kurzen Besprechung der Kredit versicherung und ihrer Vermehrung wurde die Kon ferenz geschlossen. Rach dem Schluß der Sitzung wurde eine von den Vorsitzenden der beide« Verbände unterzeichnete Mit teilung herausgegeben, in der diese ihre Befriedigung über den Verlauf der Verhandlungen zum Ausdruck bringen und i« der feftgestellt wird, daß im Verlaufe oer Besprechungen die Krage internationaler Kartelle und Syndikate nicht erörtert worden ist «nd ebenso wenig irgend welche Anregungen für ein gemeinschaft liches Vorgehen der deutschen und der englischen Kn- »nftrie gegen die Industrie anderer Länder. Verschiedene englische Blätter messen der Konfe renz eine außerordentlich große Bedeutung zu und be zeichnen sie als einen wichtigen - :.:tt zur wirt schaftlichen Erholung Europas. Die Haussuchungen im Westen. Sine Erklärung des preußischen Innenministeriums. — Berlin, den 4 Dezember 192S. Vor Ser Plenarsitzung des Landtags hatte sich der Ael- cestenrat mit dem Arbeitsprogramm für die nächste Woche befaßt und beschlossen, bis Donnerstag in den Plenarberatun gen erneut eine Pause eintreten zu lassen. Nach der Eröffnung »er Plenarsitzung protestieren die Kommunisten dagegen. Sie beantragen die sofortige Beratung verschiedener An- träge. Nach dem das abgelehnt »st, nimmt der preußische Innenminister Grzesinski bas Wort zu einer Er- ttärung über die im Frühjahr vorgenommenen Hausfuchnngen bei Wirtfchaftssührern. Der Minister führt auS, der Oberreichsanwalt habe ihm mitgeteilt, daß er aus Grund der bei den Haussuchungen am 11. uno 12. Mat 1S2S gefundenen Beweisstücke ein Ermitt« bmgsvcrfahre» lediglich gegen de« Justizrat Claß cingeleitet Habe. Den Behörden «ud Personen, die die Durchsnchnngen für notwendig hielten «nd de« daran beteiligten Polizeibe amte«, sei jedoch ein Borwnrs nicht zu machen. Der Mini ster betont dann, er stehe heute nicht an, den Männern, die keinerlei staatsgesährliche Pläne verfolgt haben, sein Bedau ern ausdrücklich ansznspreche», daß sie durch polizeiliche Maßnahmen, in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Der Dortmunder Schirlstreik. Die Stellungnahme der Fraktionen. Ein kommunistischer Antrag ans die sofortig« Be sprechung der Ministererklärung wird abgelehnt. Nach Neberweisung einiger Anträge an die zuständigen Aus- WüH« folgt die Besprechung der volkspartetlichen und drutschnationalen Anfrage, die sich gegen die Uebertragung de, Schulaufsicht über alle nicht katholischen Schulen des Gchulaufsich'sbczirkS Dortmund Land I an einen bissiden» Äschen Schulrat wendet. Abg. Meyer-Herford »D. Vp.» führt auS, im Mittelpunkt »er Beschwerden siehe die Tatsache, baß ein Dissident enbgül- A« zum KreiSschulrat für Dortmund ernannt worden ist. Im ähnlichen Sinne äußert sich auch der Abg. Oelze, der die deutschnationale Interpellation begründet. Der Abge ordnete macht auf daS drohende Uebergreifen des Schul- «eiks aus die Nachbarb-zirke aufmerksam und fordert die «egierung auf, die erregte Bevölkerung durch die sofortig« Abberufung beS Schulrat» Michalk« zu beruhig««. Da» Witt«! de» SchulsirrikS s«t an sich bedauerlich. K«lt«S»i»tster Dr. Becker AErtz die beiden Großen Anfragen gingen von «nrlch- itgen Voraussetzungen au». Schulrat Michalke s», 1M4 von Hem fbtthereo, oottSparteittche« »»««»Minister mit der M»ya«»ng «tyes „dg «»aggeliichin Kreis«» tu Ostnreuße» ' vcauftragt worden. Michalke werde von seiner vorgesetzten j , Behörde als tüchtiger Pädagoge bezeichnet, der niemals einen Lehrer in seiner religionsunterrichtlichen Arbeit einge schränkt oder gehemmt habe. Der Minister betont, er habe I geglaubt, im besonderen Entgegenkommen gegen evangelische ! Belange dem Wunsch des OberkirchcnratS entsprechen zu > sollen und Michalke anS einem rein evangelischen in einen ! gemischt-evangelischen Kreis zu versetzen. Dabet sei seine ' Wahl auf den Schulaufsichtskreis Dortmund-Land I gc- i fallen. Bei der Frage müßten auch die Verhältnisse des Re- gicrnngSbczirkS gewürdigt nnd berücksichtigt werden, dessen ! Nevölkcrnng zu einem erheblichen Teile in Dortmund-Land j ihre Kinder in weltliche Schnlcn schicke. Es sei dnrchans i tragbar, wenn unter den 84 Schulräten des Negiernngsbe- j zirks ein Vertreter der weltlichen Schnle sich bcsindct. ES ; sei außerordentlich bedauerlich, daß die Eltern, einen Schnl- strcik beschlossen haben. Michalke allein könne nicht die Ur- j sachc sein. Gerade von den evangelischen Kreisen sei mit < einer außerordentlichen Hetze vorgcgangcn worben. Solange der Streik dauere, sei er als Minister nicht in der Lage zu verhandeln. Eine Versetzung Michalkes käme , nicht in Frage. Der eigentliche Kcrnpnnkt des ganzen Kampfes sei eine Vorwegnahme des Neichsschnlgesetzcs. Der s Minister richtet zum Schluß an das HauS den Appell, müg. , lichst schnell für die Verabschiedung des Reichsschulgesetzes im ' ! Reichstag zu wirken. Von den weiteren Rednern fordert Abg. König lSoz.i j den Minister ans, nicht nachzngeven, da es sich in Wirklich- i keit nm einen Kampf gegen die staatliche Schulaufsicht han dele. Abg. Dr. Bohner. »Dem.» führt auS, es dürfe nicht Gewohnheit werden, daß gegen einen Minister wegen Hand lungen vorgegangen wird, die der eigene Parteiminister als verantwortlicher Vorminister unternahm. Die ASgg. Gottwald »Ztr.» und Frau von Tilling lDntl.s verlangen, daß der religiöse Schulunterricht nicht durch einen Dissidenten beaufsichtigt wird. Zum Schluß kommt es zu einer erregten Anseinander- setzung zwischen den volksparteilichen Abg. Dr. Boelitz und dem Kultusminister Dr. Becker. Dr. Becker erklärt, daß die Schulverwaltung mit dem Elternwillen rechnen müsse, sei selbstverständlich. In Dortmund seien am Streik aber noch nicht einmal KN Prozent der Elternschaft interessiert. So etwas zu organisieren sei daher frevelhaft. »Große Un ruhe rechts.» i Nach weiterer kurzer Debatte, vertagt sich daS HauS auf Donnerstag 1 Uhr: Haussuchungen bei WirtschaftS- > führeru. ' * t r Weitere NuSdehnnng de» SchulstreikS. Dte evangelische Elternschaft von Dortmund-Stadt will am heutigen Montag ebenfalls in einen Sympathiestreik eintreten. Damit greift der Schulstreik gegen den bissiden- tischen Schulrat auf den dritten Bezirk über. Vom 8. De zember ab ist der Generalstreik der evangelischen Elternschaft der gesamten Provinz Westfale» erklärt. Aus Stadt und Land. " Raupüberfall auf eine Kontoristin. Ai Kö« : niaSgraben in Berlin wurde aus eine junge ito- i ristin, die bei der Bank einen größeren Geldbet ib- > gehoben hatte, von einem Burschen ein Raubü ll , ! verübt. Der Räuber, der mit der Beute eiligst d. rannte, konnte jedoch von Leuten, die Augenzeugen Ueberfalles waren, eingeholt und der Polrzei übergeben ! werden. Der Täter wurde als ein 21jährig«r stellungs- , und wohnungslaser Kaufmann festgestellt. * * Neue polnische Gewalttaten in Ostoberschlesien. ! In Ckarzow hatte der Bürgermeister die neugewähl- ' ten Gemeindevertreter zu einer Vorbesprechung für j die Wahl des Gemeindevorstandes eingeladen. Plötz lich erschien der Aufständischenführer Borek mit noch ! zehn anderen Personen und fiel über die deutschen j Gemeindevertreter her, die zum Teil schwer mißhandelt - wurden, ohne daß der Bürgermeister und die pol, nischen Mitglieder der Gemeindevertretung dagegen ein- j geschritten wären. " Tragischer Ausgang einer Probefahrt. Bei einer Probefahrt rannte der Chauffeur Priesnitz aus < Freiwaldau, einer Meldung aus Neiße zufolge, mit > seinem Wagen gegen einen Baum. Der Tischlergeselle j Proske und eine mitfahrende Frau waren sofort tot, , während die anderen Insassen mehr oder minder schwere i : Verletzungen erlitten. ' ! i ** Ter Massenansbruch a«S dem Gleiwitzer Ge- fängniS hat nunmehr seine volle Aufklärung erfahren. ' Der Ausbruch war bereits vor langer Zeit von dem i wegen Spionage zugunsten Polens inhaftierten frühe ren Polizeiwachtmeister Hugo Friedberg mit Hilfe von . Verwandten vorbereitet worden. Ueber die Art der : Vorbereitungen lehnt die Kriminalpolizei im Inter- i esse der Untersuchung nähere Angaben ab. Sie be- > zeichnet es jedoch als feststehende Tatsache, daß Fried- j berg derjenige ist, der die Schußtvaffen in das Gefäng- > nis einschmuggcln ließ. Die weiteren Vorbereitungen des FluchtplanS waren alsdann im Einverständnis mit . anderen Gefangenen besprochen worden. Nach Er- i langung der Freiheit kamen acht Ausbrecher zu Fuß I über die Grenze, während, wie neuerdings erst bekannt ! wird, zwei wegen Verletzungen die Flucht aufgeben muhten. j * K4 0V0 Mark ErwerbSlosengeldcr gestohlen. Bei einem nächtlichen Einbruch in das Stettiner , Arbeitsamt wurden 54 000 Reichsmark geraubt, die ! - am Freitag zur Auszahlung an die Erwerbslosen gc- » langen sollten. Von den Dieben fehlt jede Spur. * * Beträchtlichen Nnterschleifen kam man beim ' Finanzamt Hamborn auf die Spur. Der Täter, . ein Steuerassistent, ist flüchtig. Dem Vernehmen nach > handelt es sich um Veruntreuungen von insgesamt § i 69 000 Mark. j " Revolverschießerei in einem Eisenwerk. Aus i der Schlackenhalde des Neunkirchener Eisenwerks gab § der Hüttenarbeiter Ullrich mehrere Revolverschüsse auf ! einen Meister ab, mit dem er auf gespanntem Fuße , j lebte. Der Meister konnte von einem anderen Ar- § ! beiter rechtzeitig gewarnt werden und davonlaufen, k , Er stürzte zu Boden, sodaß dte Schüsse ihn nicht trafen, j ! Der Arbeiter glaubte, daß er den Meister verwundet oper getütet hab« und tötete sich daraus durch einen > § Schuh in den Kopf. z — Wi«»<r ei« Großf«m«r in Magv«mrg. Don ! i einem sehr ausgedehnten Brand wurde ein große» ! SPielwarenlager in Magdeburg heimgesucht, zu j ' dessen Bekämpfung die Feuerwehr vierzehn Schlauch leitungen einsetz«« muht«. Anfang» gestalteten sich die Lüscharbeiten ungeheuer schwierig, namentlich deshalb, ; c wett in Zwei Drvaeriewarenlaaern, di« von dem Prgnd - el ohne we- steLn umer- " T«m Räuberunwesen im Böhm«rwcld konnte, einer Prager Meldung zufolge, nunmehr durch Ein setzen von Militär und Gendarmerie endlich ein Ziel gesetzt werden. Dte Gesamtheit der Banden, die sich teilweise au» Zigeunern zusammensetzten, konnte ein schließlich der Führer dingfest gemacht werden. Bei den Kämpfen, die sich bei der Verhaftung abspielten, hat dte Gendarmerie mehrere Leute eingebüßt. " Ein bentfcher Dampfer gestraudet. Nach dem Bericht des Kapitäns des französischen Dampfers „Pro- patria" ist der deutsche Dampfer, der durch Funkspruch gemeldet hatte, daß er in dichtem Nebel an der Sttd- küste von Neufundland gestrandet sei, vollständig wrack geworden. Der französische Kapitän erklärt, er habe bei der Borbeifahrt an Bord der „Totila" oder an Land keine Lebenszeichen bemerkt, es aber für wahrschein lich gehalten, dah die Mannschaft in Sicherheit sei. Trotzdem sind Lotsenboote und Schlepper ausgefahren, um dte deutschen Seeleute zu suchen. — Wie eine spätere Meldung besagt, ist dte gesamte Bemannung des Dampfers durch Schleppdampfer gerettet worden. /X Mild« Winter. Die meteorologische Geschichts schreibung hat sich von jeher ganz besonders der starken Witterungsgegensätze angenommen und so reichen des halb nach dieser Richtung hin unsere Kenntnisse über „linde" Winter bereits bi» ins sechste Jahrhundert zurück. Es sollen nämlich tm Januar des Jahres 582 die Bäume geblüht haben. Auch das Jahr 1172 muß sehr warm gewesen sein und tm Jahre 1287 ha ben ebenfalls da und dort Bäume geblüht. Es sollen damals die Kinder sogar im Bodensee gebadet haben. Seltsamerweise folgte bereits zwei Jahre darauf, 1289, ein ähnlich milder Winter, von dem gesagt wird, dah zu Weihnachten die Bäume wie im Mai geblüht hätten, Veilchen und andere Blumen die Wiesen zierten und in Fluß und See gebadet wurde. Auch der Winter 1302 soll nur zwei kalte Tage gezählt haben. Dann folgt erst wieder gegen Mitte und Ende des 15. Jahrhunderts eine Reihe ähnlich warmer Winter, nämlich in den Jahren 1461, 1473 und 1478. Don Weihnachten 1478 bis zum Dreikünigstag sollen in Süddeutschland und der Schweiz in jeder Nacht heftige Gewitter nieder gegangen sein, 1494 blühten an geschützten Orten im Januar die Kirschbäume. Im Winter 1497-98 soll es so warm gewesen sein „als ob es Sommer wäre". Aehnliche Erscheinungen gab es in jedem Jahrhundert seither einige Male. Im 19. Jahrhundert insbesondere in den Jahren 1806 und 1811. Was kaufe« wir? Wenn man auch aus den Erfahrungen der Saisonverkäufe heraus feststellen darf, daß nach wie vor die allerstärkste Nachfrage nur für wirkliche Bedarfsware besteht, so ist man doch kaum mehr dazu verführt, von dem Grundsätze abzuweichen, als zur Weihnachtszeit. Noch immer leiden weite Kreise des Volkes unter schweren, wirtschaftlichen Nöten. Noch immer ist man gezwungen, vorsorglich hauszuhalten und die vorhandenen Geldmittel unbedingt praktisch anzulegen. Unter solchen Verhältnissen heißt es des halb in der Vorweihnachtszeit mit besonderem Bedacht einkaufen. Niemals im Jahre wird mehr für ein« prächtige Ausstattung der Schaufensterauslagen als in den Wochen vor dem Christfest aufgewandt. Die Pracht der Auslagen aber bedeutet für den, der wohlweis lich seine pekuniären Mittel vertuenden muß, nur allzu leicht die Gefahr, dah er diesen Retzen der Schau fensterauslagen erliegt und Sachen ersteht, die weniger dem eigentlichen Bedarfszwecke entsprechen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen kann man nur dann wirk lich froh werden, wenn wir unsere Geschenketnkäufe so tätigen, daß sie im Einklänge mit unseren Verhältnissen bleiben. Man kaufe deshalb überall dort, wo Be schränkung nottut, unter allen Umständen nur wirklich« Bedarfsware. Nur so wird man sich unangenehme Enttäuschungen ersparen. * Dte der Bäder-Hotel-A.-G. gehörenden Hotels Pic cadilly, Monbijou. Splendid und Astoria in Swin«münde gingen bei der Versteigerung in den Besitz der „Ferien heime für Handel und Industrie in Wiesbaden" über. * Auf dem Bahnhof in Soest (Westfalen) wurde ein LandwirtschaftSaehilfe von seiner Braut vor einen Güter» zug gestoßen. Der tzrnge Mann ist schwer verletzt worden. Dir Braut hat di« Flucht ergriffen. * In der München-Gladbacher Tertilindustri« ist da» Mehrzeit-Abkommrn, aus Grund dessen die wöchentliche Ar beitszeit zuschlagfrei bi« auf 54 Stunden autzgedrhut wer» den kann, von den Gewerkschaften gekündigt worden. _ * In der chemische« Fabrik iu Rerria wurden durch erfaßt würden, fortgesetzt Explosionen erfolgten. Außer dem völlig zerstörten Gebäude sind das Spieltvaren- lager, beide -Chemikalienlager sowie ein Teil einer Tischlerwerkstatt in den Flammen aufgegangen. Gnadengesuch Schröders. Wie man aus Mag deburg meldet, wird der Mörder des Buchhalters Helling, Richard Schröder, ein Gnadengesuch einreichen, in dem er vor allem aus seine Jugend als mildernden Grund Hinweisen will. Ob bei Lage der Dinge das Gnadengesuch einen Erfolg haben wird, erscheint reich lich zweifelhaft. " Tie Riesenfrciorgel als Denkmal. In Kuf stein fand eine Versammlung zahlreicher Vertreter von Vereinigungen aus allen Schichten der Bevölke rung, besonders der Kameradschastsverbände, statt, zur informatorischen Besprechung über die Aufstellung einer Riesenfreiorgel als Denkmal für dte im Weltkrieg ge fallenen deutschen Krieger, die in ganz gewaltiger Aus dehnung gedacht und mit drei Manualen, 80 Registern und 4000 Pfeifen versehen ist. Die Orgel soll auf 6—8 Kilometer hörbar sein. Die Kosten der ganzen Anlage werden sich ans 200—250 000 Schilling be laufen. Die Einnahmen aus der Denkmaisanlage sollen zur Unterstützung armer Kriegerwitwen und -Waisen dienen. Der Orgelvirtuose Goller, Professor an der Musikakademie in Wien, hat über dte geplante Er- uig einer Freiorgel ein sehr günstiges Urteil ab gegeben. Die Orgelbauwerke „Caeeilia" in Salzburg haben ein technisch vollkommen ausgea b itetes Projekt verfaßt, wonach es möglich ist, die Fre sentliche Veränderungen auf der Festung . zubringen. Besonders freudig wurde > Teilnahme begrüßt, die der Vertreter der bayerij i Offiziers verbände bekundete, der verlangte, daß im Sinne der Waffenbrüderschaft beider Staaten auch die Deutschen aus dem Reiche ihr Scherflein zu dem Werke besteuern. aut der Tei wa W bat sag Po zwl Nu die beh sch» Sei vor s-h< Gr kchi siw erp Toi drei Erl Wax betr bore gift« schlo Jah Ent' dar faä No Dr bei Sch An Ma aus Po! erkl wer In den daß ein« stell nen licht -uri dürj anzi daß wie Vor durc selb, klag Ger richt off«, tete Rett Offs Wt» ru»l Untt Auw Mos entg Ges« Gan Schi kow sam jähr auß Deij erhi hau! wen Ein! 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