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Hilfe für den Osten. T«r Reichstag zur Not ver östlichen Grenzgechiete. — Berlin, den 2. Dezember 1928. Der Reichstan seht die Beratung des Nachtragsetats für 1926 mit der Besprechung des Programms zur Förde rung der östlichen Grenzgebiete fort. Der Haushaltsausschns; hat in seiner heutigen Vormittagssitzung beantragt, die von der Regierung für diesen Zweck auSge» worsene Summe von 32 Millionen auf 41 Millionen zu erhöhen. Abg. Hensel-Ostpreußen (Dntl.) bezeichnet die schleunige Behebung der Kreditnot des Mittelstandes im Osten als dringendste Ausgabe und begrüßt den Auöschubbcschluß alS eine erfreuliche Verbesserung der Regierungsvorschläge. Leider seien aber noch immer sehr notleidende Gebiete »«- brücksichtigt geblieben, wie der Regierungsbezirk Frankfurt a. O„ die Norbmark und die bayrischen Grenzbeztrke. Abg. lll'tzka (Ztr.) fordert, das Reich müsse alles tu», um die Ostgebiete alS Bollwerk und Magnet deö Deutsch tums zu erhalten. DaS EntschäbtgungSverfahren werde lei der in einem Geiste durchgeführt, der bet den Betroffene« große Erbitterung errege. Redner empfiehlt die Annahme des Ausschußantrages und spricht die Erwartung aus, bast auch für die gciährdeten Gebiete Bayerns bald die geforder ten 2 Millionen bereitgcstellt werden. ReichSinnenminister De. Külz weist darauf hin, daß der Reichstag bei der Einsetzung des Ost- Audtchusses ursprünglich nur daran gedacht hatte, durch et« Hilsöprvgramm der ostpreußischen und obcrschlesischen Grenzbcvölkcrung den Dank abzustatten für die außeror dentliche Treue, mit der sie auf ihrem wirtschaftlich schwe ren Posten anSgehalteu hat. Der Minister betont den Willen der ReichSrcgieruu« in den Hilfsmaßnahmen weiter fort,»fahren und kündigt auch Verhandlungen mit Bayer», Baden und Sachsen a». Nach «nSfttbrungen weiterer Redner vertagt sich der, Reichstag auf Freitaa. , ! Freitag, am 3. Dezember 1928 92. Jahrgang Nr. 281 OcrMches im» Sächsisches Krone der Seür Sehne. — Druck und Berlag: Sari Sehae in Dbwvl-Lnvald«. Auzet«««»»«!»: Ot« MULmeler VE« PeMM« re ««chepfe-müM. Etna«s<rnd1 «n» «ackm»«n so Merchtpfennlg«. Aieses Bla« ealhil« die amtlich«« Bekanntmachunrea -e» «mtshaaplmaaascha«. des «mls-erichla «a» -es Sta-lrals »u Dippol-iswal-r eitzeritzZeilung raaeszeikmig m» Anzeiger sw DWoMswalde, Schmiedeberg u.11 V v «ettefte Satt««, öa» BaLirk» ...... Ls sind in Pflicht genommen worden Herr Polizei-Haupk- wacktmeister Stephan als ständiger Skelloettreler des Voll- sircckungsbeamten und die Herren Polizei-Hauptwachtmelster Heerklotz und Sohr als HUssvollslreckungsbeamke. Dippoldiswalde, am 1. Dezember 1S2Ü. Der Sladtrat. Auf Blatt 182 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die «rirma Balm-Hotel Tellkoppe, Franz Reinecke in Kipsdorf, ist Aute eingetragen worden, daß der Gastwirt ^Eto Philipp Franz Reinecke ausgeschieden und Hedwig Gertrud Martha verw. Reinecke verw. gew. Voigtsberger geb. Nimksch in Kipsdorf 3n- Laberin ist 1 A. Reg. 164/2«. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 2. Dezember 1926. Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Schöffengericht stand gestern der am 4. 6. 03 geborene Berufsschullehrer Herbert Haschs, früher in Höckendorf, jetzt in Glashütte, unter Anklage, dem Bürgermeister Strehle in Höckendorf feine Mißachtung da durch bewußt zum Ausdruck gebracht zu haben, daß er in einer an das Bezirksschulamt zu Dippoldiswalde gerichteten Eingabe vom 7. 5- 26 beleidigende Aeußerungen getan hatte; ferner soll er am 22. 7. 26 das Sitzungszimmer des Gemeindeamts des Gemeindeamts Höckendorf, in dem er erschienen war, um von dem Bürgermeister Strehle die Teilnahme an einer Sitzung des Verbandsfortblldungsschulvorstandes zu fordern, die ihm aber aus drücklich verweigert wurde, trotz wiederholter Aufforderung des von seinem Hausrechte Gebrauch machenden Bürgermeisters nicht verlassen und selbst, als dieser ihn Hinausführke, sich noch heftig dagegen gesträubt zu haben, obwohl er wußte, daß er nach der Aufforderung Strehles zu weiterem Verweilen in dem Zimmer nicht berechtigt war. 3n der gestrigen Hauptverhandlung wurde er wegen Beamtenbeleidigung zu 20 RM. Geldstrafe, hilssweise 2 Tage Gefängnis verurteilt. Von der Anklage des Haus friedensbruches wurde er sreigesprochen. Der Angeklagte hat die Kosten des Verfahrens, soweit er verurteilt worden ist, und die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen zu tragen. Soweit Freisprechung erfolgt ist, fallen die Kosten der Staats kasse zur Last. — Weller war der am 9. 3. 7i in Schönbrunn geborene Tischler Hermann Kahl und seine am 13. 2. 01 in Dres den geborene Stieftochter Gertrud Langbein, beide in Dippoldis walde wohnhaft, angeklagt, weil sie als Verschwägerte auf- und absteigender Linie miteinander den Beischlaf ausgeübt haben. Die Angeklagten wurden wegen Blutschande, und zwar Kahl zu 3 Monaten Gefängnis, die Langbein zu 1 Monat Gefängnis ver urteilt. Sie haben auch die Kosten des Verfahrens zu tragen. Kahl hat sich dem Urteil sofort unterworfen. Dippoldiswalde. Seit am 20. Juni d. 3. auf der Kraft - wagenlinie Dip p o ld Iswa l d e—E d l e Krone der Verkehr ausgenommen wurde, waren immer Zuschüsse der Ver bandsgemeinden nötig, so daß im September in einer Sitzung des Krastwagenlinienverbandes beschlossen wurde, den auf ein Vier teljahr mit der Staatlichen Kraftwagenverwaltung abgeschlossenen Vertrag nur um «in weiteres Vierteljahr zu verlängern. Da auch diese Frist bald abgelaufen ist, fanden sich die Vertreter der Verbandsgemelnden zu einer Verbandsversammlung heute früh 9 Uhr Im hiesigen Ratssitzungszlmmer zusammen, der auch Amts- Hauptmann v. d. Planitz und Betriebsleiter Eckardt von der Staatlichen Kraftroagenverwaltung beiwohnten. Vorsitz führte stellv. Bürgermeister Amtsgerichtsrat Dr. Arnold. Das Betriebs ergebnis auf Monat September, das zunächst vorgelragen wurde, ergab bei 3096 gefahrenen Kilometern eine Einnahme von 2382,20 Mark — 77 Pf. auf das Kilometer, so daß bei 1,04 Ausgabe für Kilometer ein Fehlbetrag von 837,64 M. entstanden ist, der von den Verbandsgemelnden zu decken Ist. 3m August waren es 793,85 M., im 3uli 684,66 M., der Fehlbetrag Ist also dauernd gestiegen. Man war allgemein der Ansicht, daß die Verbands- gcmeinden solche Zuschüsse auf die Dauer nicht leisten könnten und besorach die Möglichkeit, in Ruppendorf eine Wagenhalle zu errichten, um die käst leer« Früh- und Abendfahrt zwischen Dippoldiswalde und Ruppendorf zu beseitigen, die den Betrieb unrentabel machen, seien doch —allerdings erst In den letzten Tagen — einmal von Edle Krone bis Höckendorf 84 Personen im Wag«n gewesen, durchschnittlich bis Ruppendorf immer 40—45 Mann. Der inzwischen eingetroffene Betriebsleiter Eckardt konnte aber für die letzten Monate ein besseres Belrlebsergebnis Mitteilen, und wird darnach der Zuschuß im Oktober nur 40,17 Mark ergeben, der November gar keinen Zuschuß nötig haben. Man führt das auf noch regere Benutzung des Verkehrsmittels infolge schlechteren Wetters, der Kirmes in den einzelnen Ort schaften und der günstigen Auswirkung des seit Oktober gütigen Fahrplanes zurück. Bestehen bleibt aber die Tatsache, daß In /> Monat November auf der Strecke Dippoldiswalde—Ruppen dorf der Wagen durchschnittlich nur von reichlich einer Person beseht gewesen ist. Am 19. Dezember läuft der vorläufige Ver trag mit der Staatlichen Kraftwagenverwaltung ab. Da sich das Ergebnis In letzter Zelt günstiger gestaltet hat, beschloß man, Ihn auf ein weiteres Vierlellahr zu verlängern, konnte sich aber zu einem Dauerverkrag nicht entschließen und will erst noch ab- warten, wie sich das Ergebnis In den Winkermonaten gestaltet. 2>is auf Höckendorf konnten die Vertreter noch keine bindende Erkürung abgeben und werden Entschließung bis Ende nächster Woche bekannt geben. Auch Fahrplnnänderungen sollen einst weilen nicht vorgenommen werden, doch will man mit der Kraft wagenverwaltung wegen eines etwa zu gewährenden Darlehns zum Bau einer Kraftwagenhalle In Ruppendorf Fühlung neh- m d>e Satzungen des Verbandes sind eingereicht und vom L-ezirksausschuß bereits genehmigt worden, nur die Bestätigung »ln .Kreisausschusses steht noch aus. Es macht sich nun die Wahl ^nes Vorstandes nötig. Gewählt wird einsthnmig der zum AÄ^E'ster von Dippoldiswalde gewählte Stadtrechtsrat 'Dr. Z^erg als Vorsitzende^ Bürgermeister Strehle In Vorsitzender, Bürgermeister Münzner In reerklo^Rei^stA" des Vorstandes und Bürgermeister o-ermotz-Reichstädt als dessen Stellvertreter. Gebeten wurde mordeten befunden hätten. Diese Handtasche fehlt aber und ist entweder während der Fahrt von Lischke aus dem Magen ge worfen worden oder beim Transport der Verletzten nach der Sanitätswache verloren gegangen. Heldeau. Auf dem Urnenfelü an der Müglih wurden neuerdings wieder zwei Urnen gefunden, von denen eine erhalten, die zweite leider völlig zerdrückt war. Außerdem fand man Teile auf, die von zerstörten Urnen herrühren. SauperSdorf. Am Mittwoch morgen wurde in der Kamin garnspinnerei Saupersdorf der 23 jährige Ringspinner Paul Da misch beim Auflegen eines Ringes von der Transmission erfaßt, wobei er an Händen und Füßen schwere Verletzungen erlitt, daß der Tod auf der Stelle einkrak. Großenhain. 3n der Nacht zum Donnerstag brach in dem Trockensaale einer in Großraschütz bei Großenhain gelegenen Machstuchfabrik ein Schadenfeuer aus. Die Ursache ist noch nicht festgestellt. Der angerichtete Schaden soll außerordentlich hoch sein. Den Feuerwehren gelang es, den Brand bald zu be schränken, so daß die Großenhainer Wehr, um ft-9 Uhr alarmiert, bereits gegen Mitternacht wieder zurück war. Leipzig. Am Mittwoch abend spielte sich in Leipzig eine auf regende Szene ab. Der Vater des Direktors einer großen Ber liner Filmgesellschaft gab auf der Straße auf seine Schwiegertochter einen Revolverschuß ab, durch den diese schwer verletzt wurde. Wie der Festgenommene angab, hat er das Attentat aus Er regung darüber verübt, daß seine Schwiegertochter Ihn mit feinem Sohne entzweit habe. Leipzig, 2. 12. Der dritte Strafsenat des Reichsgerichts ver warf heute die Revision des in dem bekannten Magdeburger Mordprozeß Helling zum Tode, lebenslänglichem Ehrenverlust und wegen Urkundenfälschung zu 6 Monaten Gefängnis verur teilten früheren Handelsschülers Schröder. Damit ist das Todes urteil bestätigt. Die Revision stützte sich auf Versahrenrügen, in der Hauptsache auf die angebliche Verletzung der Vorschriften über die Oesfentlichkeit des Verfahrens. Der Senat schloß sich dem Antrag des Vertreters des Reichsanwalts an, der die vorge brachte Revisionsbegründung als rechtlich nicht ausreichend be- zeichnete. Leftrzig. Hier wurde ein 41 jähriger Unterbeamter des Leip ziger Fernsprechamtes verhaftet, der seit längerer Zeit Gelder zum Schaden der Post veruntreute. Er bestahl die Münzkästen der öffentlichen Fernsprechapparake und verkaufte die daraus ent wendeten Fernsprechmünzen an die Verkaufsstellen. Das Gelt^ verbrauchte er für persönliche Anschaffungen. Ehrenfriedersdorf. Wie die ganzen letzten 3ahre soll auch in diesem 3ahre wieder der alte erzgebirgische Weihnachtsbrauch ausgenommen werden, während der Adventszeit Montags, Mitt wochs und Sonnabends Welhnachts- und Advenkslieder vom Kirchturme zu blasen. Crimmitschau. Gegen die vergangene Stadtverordneken- wahl ist von der linken Seite Berufung eingelegt worden, und zwar soweit es die Liste Pelz betrifft. Als Grund des Einspruchs wird angegeben, daß die Unterschriften auf dem seinerzeit ein gereichten Wahlvorschlag Pelz nicht sämtlich eigenhändig von den Unterzeichnern vorgenommen worden seien. Chemnitz. Der Rat der Stadt Chemnitz beschloß In seiner letzten Sitzung auf eine Eingabe der Kleinhandelsvereine hin, das Bedürfnis des Offenhallens der Läden an drei Adventsonn- kagen anzuerkennen. 3n der letzten Stadtverordnekensitzung hak ten sich die Vertreter der Angestelltenverbände in scharfer Form gegen diese Eingabe gewandt. Neukirch (Lausitz). 3m Steinbruch Tröbiger Berg wurde der 59 3ahre alle Hilfsarbeiter August Gruhl aus Niederneukirch von einem durch die Schwebebahn Heruntergelastenen Kipper gestreift, wodurch er einen Meter tief in den Steinbruch ab stürzte. An den Folgen eines Schädelbruches Ist er sofort ver schieden. zum Schluß noch darum, überall und in allen Kreisen zu werben und diese Autolinie bekannt zu machen, damit sich der Verkehr auf ihr noch weiter hebt, vor allem möchten aber die vielen Leer fahrten zwischen Dippoldiswalde und Ruppendorf durch regere Benutzung durch die Anwohner in Wegfall kommen. — Aufhebung der Verzugszuschläge auch in Sachsen. Wie von uns schon angekündigt, hat die sächsische Regierung, dem Bei spiel des Reiches folgend, soeben den Verzugszuschlag bei Steuer- Zahlungen aufgehoben. Bei verspäteter Zahlung der Gewerbe-, Grund- oder Aufwertungssteuer sind künftig 10 Proz. Verzugs zinsen zu zahlen, jedoch nur dann, wenn der rückständige Betrag 10 RM. übersteigt und die Zinsen Im Einzelfall wenigstens 1 RM. betragen. Der Zinsbetrag ist auf den nächsten durch 5 teilbaren Pfennigbetrag nach unten abzurunden. Diese Vorschriften gelten sinngemäß auch für die Steuern und Abgaben der Gemeinden und Bezirksverbände. Diese können aber durch Ortsgesetz Ab weichungen beschließen, die sich aber nicht auf die Zuschlagssteuer zur Gewerbe- und zur Grundsteuer und auf die Zuschläge zur Aufwertungssteuer erstrecken dürfen. Die neue Verordnung tritt am heutigen 1. Dezember in Kraft. Ab heute findet der Zins fuß von 10 Proz. jährlich auch bei Verzugszinsen von solchen Beträgen Anwendung, die vorm 1. Dezember fällig geworden sind. 3st vorm 1. Dezember eine Verpflichtung zur Zahlung von Verzugszuschlägen entstanden, so werden diese nur insoweit er hoben, als die halben Monate, auf die die Zuschläge entfallen, vorm. 1. Dezember abgelaufen sind. Soweit hiernach Verzugs zuschläge nicht erhoben werden, werden Verzugszinsen berechnet. — Der Referendar Hilbertist zur Fortsetzung seines Vor bereitungsdienstes unterm 1. Dezember vom Amtsgericht Dres den Hierher verseht worden. Schmiedeberg. Am Mittwoch tagten die Kantoren der Gruppe Weiheritztal des Landesvereins der Kirchenmusiker Sach sens (e. V.) unter Leitung ihres Vorsitzenden Kantor Grohe- Schmiedeberg in Dippoldiswalde. Er gab zunächst Bericht über die Vertreterversammlung in Chemnitz, die sich im besonderen mit der Ausbildung des kirchenmusikalischen Nachwuchses am Kirchenmusikalischen 3nstitut zu Leipzig, besten Prüfungsordnung, und amtlichen Fragen der Kantoren befaßt hat. Für Sachsen sind die Ziele des 2 jährigen Kursus am Kirchenmusikalischen 3n- stltut zu Leipzig maßgebend. Es sollen nur solche Bewerber kirchenmusikalischer Stellen angestellt werden, die ein Zeugnis (Seminar- oder Reifezeugnis) vorweisen können. 3eder künf tige Kirchenmusiker muß, ganz gleich, wo er sich ausbildeke, die Prüfung am KIrchenmusikolischen 3nstituk ablegen. — Der Vor sitzende berichtete anschließend über die am Dienstag in Dippol diswalde abgehaltene Wahlversammlung der Synodalwähler Freiberg-Dippoldiswalde. Die Mitglieder der Kantorengruppe beschließen, den Wahlvorschlag „Oberlehrer Kantor Noack— Attenberg" ganz besonders zu unterstützen. Gleichzeitig tagte der musikalische Ausschuß des Bezirkslehrervereins Dippoldiswalde ebenfalls unter Vorsitz von Kantor Große—Schmiedeberg. Die musikalische Arbeitsgemeinschaft soll sich mit dem Schulgesang und Schulmusik behandelnden Telle des Bildungsplanes für die zehn jährige Volksschule (musikalische Erziehung der Kinder) und ebenso mit einem Vorschlag: Veranstaltung einer Beethovenfeier in ihrer nächsten Sitzung eingehender befassen. Frauenstein. Zum Bau der Wilden-Weißerihlalsperre, der jetzt schon durch Ausschachtungsarbeiten In Angriff genommen worden ist: Die Firma Dresdner Tiefbau-Genossenschaft ist mit der Hauptsache der jetzt vorzunehmenden Erdarbeiten beauftragt worden. Ilm das Material und die Arbeitsgeräte zu diesen Ar beiten herbeizuschaffen, wird die Firma den Verkehr von der Bahnlinie Hainsberg-^Schmiedeberg mittels Lastkraftwagen nach der Steinbrückmühle bewerkstelligen. Von der Steinbrückmllhle talabwärts soll In absehbarer Zeit eine Rollbahn gebaut werden, die dazu bestimmt ist, die Erdmassen von Stelle zu Stelle zu trans portieren. Wie weit infolge der winterlichen 3ahreszeit In den nächsten Wochen die geplanten Arbeiten gedeihen können, ist natürlich nicht vorauszusehen, aber all das müßige Gerede, daß die von der Regierung vorgenommenen oder geplanten Grund- stückserwelterungen einen anderen Zweck hätten, als die Schaf fung der projektierten Talsperre, ist vollständig unbegründet, wie die bereits im Gange befindlichen Vorarbeiten beweisen. Die Baubüroräume der Talsperre sollen vorläufig in den Gebäuden der bereits vom Staate angekauflen Lehnmühle untergebracht werden. (Fr. A.) Freital. Der in Freikal-Potschappel wohnende A. H. war einem Händler aus Tharandt behilflich gewesen, 100 Zentner Kartoffeln In die Bärenschänke In Dresden zu liefern. H. kas sierte dort den Rechnungsbetrag ein und verschwand damit. Als der Händler um Bezahlung bat, mußte er zu seinem Schrecken erfahren, daß Ihm H. zuvorgekommen war. Dresden. Zu dem Mord In einer Aukodroschke wird noch folgendes mitgeteilt: Die am Tatort erschienenen Kriminal beamten setzten Zweifel in die Angaben des Lischke und nahmen diesen wegen Mordverdachtes fest. Lischke leugnete zunächst hart näckig und gab an, daß die Echnöbel ihm unbemerkt den Re volver aus der Tasche gezogen und sich, ohne daß er es habe verhindern können, erschossen habe. Bei seiner weiteren Ver nehmung verwickelte er sich in Widersprüche, brach aber nach ängerem Verhör zusammen und legte ein Geständnis ab. Er halte der Ermordeten, die er schon seit frühester 3ugend kannte, vorgetäuscht, daß er Ihr In Berlin eine Stelle verschaffen könne und er sich auch selbst dort niederlassen wolle. Beide fuhren am 27. 11. 26 nach Berlin, fanden dort aber keine Arbeit und be schlossen deshalb, über Dresden wieder nach Ihrer Heimat zurück zukehren. Da sie völlig mittellos waren und die Eisenbahn des halb nicht benutzen konnten, mieteten sie In Berlin eine Kraft droschke nach Dresden und faßten den Entschluß, sich das Leben zu nehmen. Kurz vor dem Ziel führte Lischke sein Vorhaben aus und erschoß seine Geliebte. Angeblich fehlte ihm aber der Mut. die Waffe auch gegen sich selbst zu richten. Ilm einen Selbstmord vorzutäuschen, drückte er der Schnöbe! die Mordwaffe in die rechte Hand. Lischke behauptet nach wie vor, daß er die Tat im Einverständnis mit der Erschossenen ausgeführt habe. Er gibt an, -aß beide in Berlin Abschiedsbriefe an Angehörige geschrieben und daß sich diese Briefe in der Handtasche der Er-