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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192611305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-30
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1926
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iWecheritzZeitung Ml Wgeszetwng m»«nzeiger Ar DWvMswM«, Schmieöeberg «. It Aeökrste 3ell««g -es »ezirks 0..^ * D«anworMch« Redakteur: SeNr Sehne. - Druck und Verlag: Sari Sehne in Dlvvoldlswalde. W« Dienstag, am 30. November 1926 92. Jahrgang rnlhält Sie amtliche« LekannlmachtMD« shaupimaunschaft, -es Amtsgericht, »es stadtrats zu Dippol-iswal-e Nr. 276 !- — V«pigsprti<: FAr einen Monat LRelchtmark »tt Anträgen, einzeln« Nummern 1S Reichs Pfennige. Gemeind« - Verband- - Girokonto Nummer S Fernsprecher: Amt Dippvldis- «atd« «r. k Postscheckont» Dresden 12 K4S. — Anzeigenprel«: W« s» Millimeter Kreit« Petitgetl« K «etch«pfenn»»e. Otngesand« an » Reklamen VS Reich-Pfennig«. Oerlliches und SächfischeS DivvoldiSwalde. Wie uns bekannt wird, ist der Vorverkauf I der Karten für das Lustspiel „Die deutschen Kleinstädter sehr I lebkast Wer beabsichtigt, die Aufführung zu be uchen, lut gut l daran baldigst den Vorverkauf aufzusuchen um sich noch einen I Matz zu sichern. Vorläufig Ist offiziell noch nicht bekannt, ob I sich die Gesellschaft „Erholung" zu einer zweiten Aufführung ent- schlichen ^wud. Montag wurde der Kutscher Fl von I hier, bei M. in Stellung, auf der Staatsstraße zwischen Gasthof I Berreuth und Reichstädt von einem auf Rittergut Berreuth I bediensteten Schweizer überfallen, als Fl. ein Mädchen nach Reichstädt begleitete. Dem Ueberfall war ein Slrell vorausge- I gangen. Fl. erhielt einen so schweren Schlag ins Gesicht, bah ihm die untere Kinnlade linksseitig zerschlagen wurde: er mutzte sich in arzkUcheBehalandwirtschaftliche Abteilung I der Handelsschule zu Dippoldiswalde hat in den Räumen der I Schule z. Zt. etwa 50 Obstsorten ausgestellt. Es handelt sich durch weg um Obstsorten aus dem hiesigen Bezirk, die in dankenswerter Weise von dem erfahrenen Obstkenner, Oberlehrer Gunther aus Reinholdshain, zusammengestellt worden sind. Durch diese Aus stellung soll in erster Linie den Schülern der landwirtschaftlichen Abteilung Gelegenheit gegeben werden, sich in der Sortenkunde auszubilden, aber auch andere Interessenten, die ihre Kenntnisse in der Sortenkunde erweitern wollen, können die Ausstellung im Laufe dieser oder der nächsten Woche besichtigen. — Zur Unterstützung von wenig bemittelten Volksbüche- I reien hat die Gesellschaft für Volksbildung (Berlin W. 40), Lüneburger Strahe 21, neben Ihren sonstigen Bücherei-Einrich- tungen (Wanderbllchereien, Richert-Stlflung, gemeinnütziger Bachervertrieb) die bereits vor dem Kriege ins Leben gerufenen Eigenbüchereien wieder eingerichtet. Die Gesellschaft gibt unter -er Bezeichnung Eigenbüchereien kleinere und grötzere Bücher bestände, auch ganze Büchereien, ab, die durch Beiträge im Laufe von 2 bis 4 Jahren abzukragen sind. Die Mahl der Bücher wird den Büchereien überlassen, und es werden geeignete Verzeichnisse hierfür zur Verfügung gestellt, so dah jede einseitige Beeinflussung bei Ser Bücherrvahl ausgeschlossen ist. Viel« Hunderte von Büche reien sind auf diesem Wege in -er letzten Zeit auf einmal mit einem Bücherbestände versorgt worden, der sonst nur in größeren Zeiträumen erworben werden konnte. Die starke Inanspruch nahme der Einrichtung läßt erkennen, dah am Wiederaufbau des volkstümlichen Büchereiwesens zur Zeit überall kräftig gearbeitet wird. Trotz der wirtschaftlichen Notlage wenden besonders viele kleine Gemeinden für ihre Büchereien gegenwärtig mehr Mittel an, als vor dem Kriege. Die Gesellschaft für Volksbildung hat seit Beginn des Jahres 1920 insgesamt 139 493 Bände an Volks büchereien abgegeben. — Die Landesverslcherungsanslalt Sachsen hat auf dem ehe maligen Rittergut Burkersdorf in Ostsachsen ein Invalidenheim eingerichtet, das mit seinen Aufnahmen soeben begonnen hat. Aus genommen werden Invalidenrentenempfänger, die bereit sind, ihre Aentengebührnisse und Ihre sonstigen Bezüge zur teilweisen Deckung der entstehenden Verpflegungskosken abzutreten. Dafür gewährt die Landesversicherungsanstalt freie Wohnung und Unter halt und zur Bestreitung von persönlichen Bedürfnissen ein monat liches Taschengeld. Die Aufgenommenen können, soweit es ihr Zustand erlaubt, zu leichten Handreichungen in Küche und Haus oder zugunsten anderer Pfleglinge von der Heimleitung herange zogen werden. Eine große Zahl von Invaliden hat bereits um Aufnahme nachgesucht. Die Bewerber wenden sich am besten an ihr Wohlfahrtsamt, das dann die Aufnahme beantragt. — Der Bericht über die letzte Jahresversammlung des Haupt- vcrdandes Deutscher Krankenkassen liegt jetzt In einem stattlichen Bande vor. Eine Fülle von Anregungen für die Weiterentwick lung der Krankenversicherung ist in den hier wiedergegebenen Vorträgen enthalten. Nach dem Geschäftsbericht erörterte der Vortrag des Ministerialdirektors Grießer (Reichsarbeitsmini- stcrium) die Internationale Sozialversicherung und ihre Trieb kräfte: Oberregierungsrat Unger berichtet über Gesundheitsfür sorge durch Arbeitsgemeinschaften der Versicherungsträger: Prof. Klein—Jena über das Naturhellverfahren: Direktor Köhn—Berlin über das Frühheilverfahren In der Unfallversicherung usw. Der Bericht ist mit diesen Vorträgen ein gutes Spiegelbild der jetzigen Strömungen In der Krankenversicherung. , ,71 Anhcizen der Kachelöfen! Ein recht heim ¬ tückischer Geselle kann der Kachelofen sein, wenn er nicht richtig bedient wird. Das mußte dieser Tage eine Geburtstagsrunde in einem Hause der Schmelzhuttenstraße in Gera erfahren. Dort ekplodierte mit lautem Knall -er Kachelofen, gleichzeitig das ganze in eine dichte Rauchwolke hüllend. Der Luftdruck nahm seinen Weg durch den Schornstein nach dem geheizten Stuben- bes darunter liegenden Raumes und richtete auch in diesem Schaden an. Zu frühzeitiges Zuschrauben -er Aschefall, ture hatte zur Folge gehabt, dah der Brennstoff auf dem Roste nur noch verschwelte, da ihm die erforderliche Verbrennunaslutt fehlte. Die sich dabel bildenden Rauchgase hatten keinen ^Aus trieb mehr und sammelten sich in den Osenzügen und im Schorn- stein. Vermutlich haben sie sich dann an der auf dem Roste liegenden Kohlenglut entzündet. Die Äichflamme nahm mit groker Gewalt den mit Gas gefüllten Raum ein, bewirkte den Knall und Zertrieb beide Oefcn. Dieser Vorfall dlene zur Warnung, die > -lüren des Aschenraumes -er Oefen nicht zu zeitig zu schließen! — Hinterbliebenenrente in der Angestelltenversichcrung. Daü Gesetz vom 28. Juli 1925 hak -le Wartezeit für die Hinterbliebcnen- enten in der Angestelltenversicherung vorübergehend gekürzt. Ist Antrag auf Hinterbliebenenrente nach dem 31. Dezember 1922 wegen Nichterfüllung -er bisher längeren Wartezeit rechtskräftig ist auf Antrag von der Reichsversichcrungs- Zu prüfen, ob unter Berücksichtigung der verkürzten Warle- ""f Grund der Versicherungspflichk), nun- mehr S nterbliebenenrenke zu gewähren ist. Der Antrag auf Nachprüfung kann nur bis zum Schluffe des Jahres 1926 gestellt schlaggebend ist. Keinesfalls aber durfte ein Präsidium, welches erst In der Bildung begriffen, also vollständig noch gar nicht vor handen war, eine bindende Feststellung dahin treffen, -atz die Ab geordneten Lieberaich und Mucker gewählt seien ... Es hän selt sich bei dem Scyrlftführerwahlgang um Verletzung zwingender Vorschriften der Geschäftsordnung, die unbedingt befolgt werden müssen und deren Nichtbeachtung die Nichtigkeit einer entgegen den bestehenden Vorschriften erfolgten Wahl zur Folge hat. Im Landtag ist ein Antrag der Deutschnationalen eingeganaen, -le Re gierung zu ersuchen, das Rinderzuchlgeleh vom 10. Juli 1925 nebst Ausführungsverordnung vom 22. Oktober 1925 sofort aufzuheben. Die Deutsche Demokratische Fraktion beantragt, die Regierung zu ersuchen, auf die Reichsregierung zum Zwecke einer baldigen all gemeinen Erhöhung der Beamtenbezüge und des Wohnungsgeld zuschusses einzurylrken; mindestens aber den sächsischen Beamten eine sofortige einmalige Entschuldungsbeihilfe zu gewähren. Frak- tionsvorsihende und Ihre Vertreter: Linkssozialisten: Böchel, Edel und Liebman: Deutschnationale Volkspartei: Hofmann, Dr. Eberle und Dr. Siegert: Kommunisten: Ewert und Böttcher; Deutsche Bolkspartei: Dr. Blüher, Röllig und Schmidt: Wirlschastspartet: Kaiser, Großmann und Aßmann; Demokraten: Dr. Seyfert; Alk- sozialisten: Wirth; Aufwertungspartei: Dr. v. Fumelti; National sozialisten: v. Mücke. — Mährend -er Abbruchsarbeilen -es alten Gasometers an der Ecke der Wettiner- und Könnerihstrahe in Dresden im Juli löste sich ein größerer Block alten Mauerwerkes, wodurch -er Maurer Küster, der eine sechsköpfige Familie zu versorgen hatte, getroffen und dabei so verletzt wurde, daß der Tod kurze Zeit nach erfolgter Einlieferung in das Krankenhaus einlrat. Dieses Unglück unter Außerachtlassung seiner Berusspslichten ver- fchuldet zu haben, wurde dem Maurervolier Hantuch zur Last ge legt, der auch von den Arbeitern durch ihren Baudelegierten auf die Gefahr aufmerksam gemacht worden sein soll. Das Gericht hielt eine Fahrlässigkeit unter Außerachtlassung einer Beruss- pflichk für erwiesen und verurteilte den Angeklagten wegen fahr lässiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis, billigte ihm aber eine dreijährige Bewährungsfrist zu. In -er Begründung des Urteils kam u. a. zum Ausdruck, -aß die Gefahr wohl abzuwenden ge wesen sei, wenn -er Block abgesteist wurde. Radeberg. Am Montag morgen gegen 4 Uhr war Im Kohlen raum -es Gasthof zum Roß ein Feuer ausgebrochen, das rasch größere Ausdehnung nahm und bald auf das Saalgebäude über sprang. Das Feuer fand in dem alten Gebälk, im Bühnen- und Kuliisenraum reichliche Nahrung. Die Feuerwehr muhte die stark gefährdete Nachbarschaft vor einem Uebergreifen des Brandes retten. Elf Schlauchleitungen kamen in Anwendung. Gegen 7 Uhr morges war die Gefahr beseitigt. Ueber -le Enlstehungs- ursache war noch nichts Bestimmtes bekannt. Freiberg. Infolge von Schneeverwehungen entgleiste am Sonnabend vormittag der 8,36 Uhr von Freiberg nach Großhart mannsdorf fahrende Personenzug auf -er Strecke zwischen Müdis- dorf und Großhartmannsdorf. Di« Verkehrsstörung dauerte bis zum Nachmittag. Grimma. In der hiesigen Herberge wurde ein Fremder aus Marokko ohne Papiere, der kein Wort Deutsch konnte, aufge- grffen. Bettelnd hakt« er sich von Trier aus durch Deutschland gesunden und wollte über Dresden, Prag, Rumänien, Rußland, Schweden wieder heimwandern. Limbach. Ein bei einer Firma in der Chemnitzer Straße langjährig Beschäftigter stahl innerhalb -er letzten zwei Jahre nach und nach Seide und Garn im Werte von mehreren Tausend Reichsmark. An dem Diebstahl waren Personen von auswärts als Hehler beteiligt, die verhaftet worden sind. Pausa. Im benachbarten Ramspach brannten am Freitag abend die Scheunen und Stallungen der Gastwirtschaft von Golle nieder. Das Feuer ist wahrscheinlich auf den 63 Jahre alten In validenrentner Reinhard Ottiger aus Tobertltz zurückzuführen, der wandernd umherzog und in der Scheune genächtigt hatte. Seine Leiche wurde am Sonuabendvormittag bei den Aufräumungs arbeiten gefunden. Außerdem sind landwirtschaftliche Maschinen und Erntevorräte dem Brande zum Opfer gefallen. Meerane. Der hiesige Verein für Luftschiffahrt und Flug wesen hat die Anlegung eines Flugplatzes in Aussicht genommen. Diesem Projekt haben die Stadt und die Industrie ihre Unter stützung zugesagt. Nach dem Gutachten eines Chemnitzer Flug sachverständigen kann als geeigneter Platz nur ein ziemlich weit entferntes, an der Hohenstrahe gelegenes Gelände in Frage kommen. Zwickau. Die Iahresrechnung des Bezirksverbandes der Amtshauptmannschaft Zwickau schließt mit einem Fehlbetrag von 109 715 M. ab, der auf Vorschlag der Amtshauptmannschaft durch Umlage aufgebracht werden sollte. Die bürgerliche Mehrheit lehnte jedoch die Aufbringung der Mittel durch Umlage ab. Eine gleich ablehnende Stellung nahm die Mehrheit in der Frage -er Rückzahlung der dem Bezirk im Jahre 1924 zur Unterstützung der ausgcsperrten Bergarbeiter überwiesenen 200 000 M. ein, von de nen bereits, wie aus den Verhandlungen hervorging, 100 000 M. zurückerstattet worden sind. Ein von der SPD.-Fraktion «In- gebrachter Antrag, die von der Regierung geforderte Schuldver schreibung über 100 000 M. zu unterzeichnen, lehnte die bürger liche Mehrheit ab. Plauen. Am Freitag nachmittag war ein 50 Jahre alter Bau unternehmer an der Schillerstraße mit dem Streichen eines Hinter hauses beschäftigt. Infolge des schlüpfrigen Bodens rutschte plötz lich die Leiter, auf der der Mann stand, ab und der Bedauerns werte stürzte aus etwa 4 Meter Höhe auf Steinplatten. Er hatte einen Schädelbruch und anscheinend auch innere Verletzungen da vongelragen. Löbau. Bel der Untersuchung eines zunächst unaufgeklärten Kaninchendiebslahls ließ sich später einwandfrei seststellen, daß zwei Hunde in brüderlichem Verein das Drahlgiller des zu ebener Erde gelegenen Kaninchenslattes so lange mit ihren Pfoten bear beiteten, bis eine Oeffnung entstand, aus der sie sich dann die Tiere herausholten. , werden. Die Reichsversicherungsanstalt hat, soweit sie Lie seiner- I zeit abgelehnten Anträge ermitteln konnte, die hiernach Berech tigten durch besonderes Schreiben auf die Notwendigkeit hinge wiesen, den neuen Antrag zu stellen. Da die Frist binnen kurzem abläuft, wird etwa noch vorhandenen Berechtigten empfohlen, unverzüglich den Antrag zu stellen. — Unregelmäßigkeiten im Finanzamt zu Freital bildeten am Montag den Gegenstand «Ines Strafprozesses vor dem Ge meinsamen Schöffengericht ZU Dresden, -er sich gegen den Sleuer- sekretär Wilhelm Winkler richtete. Im Finanzamt Freital lagen gegen 6000 Anträge auf Steuerrückvergütungen vor von erwerbs losen Personen, die wohl einen Teil im Jahre gearbeitet, aber über die steuerfreie Grenze nicht hinaus gekommen waren. Nach -es Angeklagten Zugeständnisses will er in etwa 15—20 Linzel- fällen Beträge bis zu ungefähr 50, insgesamt gegen 600 Reichs mark erlangt haben. So hatte ein Erwerbsloser 42 M. zurück erhalten. Letzteren bestellte Winkler später nochmals zum Finanzamt, erklärte, ihm sei die Quittung weggekommen, er müsse den Betrag ersetzen und bat den betreffenden Arbeiter gegen Gewährung von 5 Mark als Trinkgeld, sich die Summe noch mals an Ler Kasse verabfolgen zu lassen, was auch geschehen war. An anderen Fällen ließ Angeklagter solche Steuerrückvergütungen an der Kaffe erheben von Personen, die noch lange nicht an -er Reihe waren. Dem Anträge -es Staatsanwaltes entsprechend erkannke das Gericht auf ein Jahr sechs Monate Zuchthaus und 150 Reichsmark Geldstrafe. Letztere und zwei Monate der er kannten Zuchthausstrafe gelten durch die erlittene Untersuchungs haft als verbüßt. Schmiedeberg. Sitzung Ler GemeinLeverordneten Freitag, den 3. Dezember 1926, abends 7 Uhr in Ler alten Schule. Tages ordnung: Oeffentliche Sitzung: Mitteilungen. — Abrechnung über die Abortanlage am Sportplatz. — Gesuch um Genehmigung zur gewerbsmäßigen Güterbeförderung. — Gesuch um Bewilligung eines Ausstellungsehrenprelses. — Gesuch um Genehmigung zur Verlegung eines öffentlichen Weges. — Bericht über Prüfung der gemeindlichen Kaffen und Rechnungen. — Etwa noch Ein gehendes. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Kreischa. Am Sonntag, den 28. Nov., hielt der hies. Militär verein im kleinen Saal -es Gasthofs Hoinka seine diesjährige Hauptversammlung ab, die einen guten Besuch aufwies. Rach ehrendem Gedächtnis Ler verstorbenen Kameraden ergriff Dir. Meißner das Wort und bot einen fesselnden Vortrag über -le Geschichte -er Heimat. Er schilderte die Entstehung der Boden schichten, die Minierarbeit des Lowihbaches, Land und Leute -er slawischen Sorben, das Lehn- und Feudalsystem der alten Staats einrichtungen, die Heimat im 7 jährigen, 30 jährigen und Be freiungskriege und kennzeichnete die Entwicklung und Hebung Kreischas. Dem Vortragenden spendete man reichen Beifall. Bei den Äeuwahlen wurden die ausscheidcnden Vorstandsmitglieder wieder gewählt. Es wurde weiter über die Sterbekaffe des Bun des, über Abänderung der alten Satzungen usw. verhandelt. Man beschloß, das 60 jährige Stiftungsfest am 4. Februar 1927 festlich zu begehen und im Frühjahr einen Lichtbildervortrag über die Berge deutscher Heimat abzuhalten. Der Militärverein Kreischa und Umgegend zählt z. Zt. 5 Ehrenmitglieder und 162 Mitglieder. In Anbetracht der großen Verdienste um denselben ernannte die Versammlung Kam.-Vorsteher Richter zum Ehrenvorsitzenden. Oelsa. Im Sitzungsbericht des Gemeindeverordneten-Kolle- giums sind folgende Zahlen richtig zu stellen: Der Betrag für produktive Erwerbslosenfürsorge beziffert sich auf 15 000 lnicht 1500 M.), das Darlehn für die Rohrlegung auf 30 000 (nicht 3000 Mark). Dresden. Der neue Präsident des Sächsischen Landtages, -er linkssozialistische Abgeordnete Albert Schwarz, gehört dem Land tage seit der Revolution an. Er wurde am 25. September 1875 geboren, ist von Beruf Eisendreher und stammt aus Leipzig. Seit 1907 war er Geschäftsführer beim Deutschen Mekallarbeiterver- band mit dem Wohnsitz in Heidenau, wo er Stadkrat ist. Im ersten Revolutionskabinett der Volksbeauftragten leitete er das Arbeitsministerium, von 1919 an war er in den folgenden Kabi netten Buck und Graünauer Wirtschaftsminister, am Frühjahr 1921 mußte er zugunsten Fellischs den Ministerposten verlassen. Er ist in der letzten Zeit nicht mchr als besonders radikal hcrvor- getreken. — Das Organ der Altsozialisten „Der Volksstaat" beschäftigt sich erneut mit der Regierungsbildung. Das Blatt registriert -le Beschimpfungen der linkssozialistischen Presse auf die Mahnung des „Volksstaates", „man solle nicht gewaltsam die K uft zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft aufreihen: man solle nach Möglich keit die bestehenden Gemeinsamkeiten zwischen den Klassen be tonen und herausarbeiten: in der Großen Koalition hätte sich das erreichen lassen" — und antwortet den Linkssozialisten: „Was sott man dazu sagen? Man kann nur schweigen und entschlossen den Weg weitergehen, den man aus eigener Erfahrung erwählt hat." Die Fraktion der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspakte!) hat gegen die Schriftführerwahl vom 25. November Einspruch erhoben. Sie hält die Wahl der Abgg. Lieberasch und Mucker zu Schriftführern für ungültig und beantragt die Wiederholung des Wahlganges. In der Begrün dung des Antrages heißt es: „Nach 8 6 In Verbindung mit ff? 71 ff. der Geschäftsordnung des Sächsischen Landtages halte die Wahl der Zwei Schriftführer in einheitlicher Wahlhandlung statl- zuflnden. Die Wahl ergab, daß von zwei Stimmzetteln zwei un beschrieben waren, während der Abg. Lieberasch 80, -er Abg. Mucker 53 und der Abg. Grohmann 48 Stimmen erhielt. Da die l Wahlen gemäß 8 71 Abs. 1 der Geschäftsordnung nach unbedingter ! Mehrheit erfolgen, war — wie geschehen — sestzuslcllcn, dah alle j drei Abgeordnete die unbedingte Mehrheit erreicht hatten. Eine Vorschrift, wonach bei dieser Sachlage diesenigen beiden Abge ordneten, die die meisten Stimmen erhalten halten, als gewählt zu gelten hätten, besteht nicht, ebensowenig besteht eine Bestim mung, dah unter den drei Abgeordneten, die hinsichtlich der Stim mezahl die Vorschrift der Geschäftsordnung erfüllt hatten („unbe- . dingte Mehrheit"), zwischen den zwei Abgeordneten mit der rela- l liv geringeren Stimmenzahl nun einfache Stimmenmehrheit aus-
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