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AuSgabcnbcmcssung sür das Jahr 1927 wird bceinslußl von der Einwirkung der weiteren Entwicklung der deutschen Wirtschaft auf die Einnahmen. Zn Anbetracht der 1927 noch steigenden Lasten konnte der Vcrwaltungsrat zunächst nur sür Bahnanlagen und Elektrisierung erhebliche Beträge auSwerscn, während die Ent scheidung über den Umfang der Neubcschassung an rollendem Material noch ausgesetzt werden mutzte. Es ist beabsichtigt, diese Bestellungen im Interesse der Wirtschaft so hoch zu bemessen, wie cs nach der Finanzlage der Reichsbahn möglich ist. Der Ver- waltungsrat nahm davon Kenntnis, datz der Wettbewerb des Kraftwagens zur Zeit jährlich bis zu 10» Millionen Mark an Güterfrachtcn der Reichsbahn entzieht. Einer weiteren Abwande rung soll durch immer bessere Abfertigung, schnellere Beförderung und in geeigneten Fällen durch Tariferleichterungen entgegen ge wirkt werden. Eine Abänderung des Kohlenausnahmetarifes zu gunstcn des Hafens Mannheim wurde genehmigt. Die Arbeiten für die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn werden möglichst beschleunigt. Der Vcrwaltungsrat billigte den Abschluss eines Stromlieserungsverlragcs mit den Berliner Elektrizitätswerken Aktien-Gcsellschast und den Elektrowcrken, wodurch sich der Bau eines eigenen Kraftwerkes erübrigt. Bis Ende des lausenden Jahres werden für die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn etwa 50 Millionen Mark aufgcwendet und dem Arbeitsmarkt zu Gute gekommen sein. Ein Dorf bei Nizza verschüttet. 20 Personen getötet. Paris, 25. 11. Wie aus Nizza gemeldet wird, ist das Dorf Rocqucbillicrc, welches 15 km von Nizza entfernt liegt, infolge eines Erdrutsches, der durch wolkenbruchartigen Regen der letzten Tage verursacht wurde, verschüttet worden. Bisher wurden 20 Personen als tot gemeldet. Polnische Massendemonstrationen gegen die Wahlniederlage. Kaltowih, 25. 11. Infolge der für die Polen so ungünstig ausgefallenen Gemeindewahlcn in Polnisch-Obcrschlesien haben die nationalen Berbände für kommenden Sonntag und Montag große Demonstrationen angesagt. Man spricht von einem „Marsch auf Kattowih", um den Deutschen zu zeigen, wie mächtig das Polenlum trotz der Wahlniederlage noch ist. Am Sonntag findet in Katto- witz eine Massenversammlung statt. — Der polnische Innenminister hat sein Erscheinen zugesagt. Ebenso wird der oberschlesische Wojewode vor der Versammlung sprechen. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoidlswalse am 24. November 1926. Das Kollegium ist vollzählig. Weiter sind erschienen der stell vertretende Bürgermeister Or. Arnold und die Stadträte Gictzolt, Jäckel und Voigt. Etwa 30 Zuhörer. Vorsteher Schumann eröffnet die 20. Sitzung kurz nach 8 Uhr, begrützt die Erschienenen — insbesondere unseren Berichterstatter, der nach längerer, durch Krankheit verursachter Unterbrechung heute erstmalig wieder tätig ist — und weist darauf hin, datz sich eine Sitzung schon heute wieder nötig gemacht habe mit Rücksicht auf Punkt 9 der Tagesordnung. Die Besetzung der erledigten Bürgermeisterstelle möglichst zum 1. Januar sei dringlicher Wunsch schon mit Rücksicht auf den stellvertretenden Bürgermeister Or. Arnold, der dankenswerterweise die Bürgermeistergeschäfte mit besorge, aber schon beruflich sehr stark in Anspruch genommen stüi.p,bl,5rsseierus^e90kumen en enen enenen encn enen en sei. Vorsteher Schumann betonte die Wichtigkeit des Wahlaktes und schloß mit dem Wunsche, datz die Wahl zum Wohl und Segen der Stadtgemeinde ausschlagen möge. In die Tagesordnung eintretend wird Kenntnis genommen vom Dankschreiben deS Verwaltungs-Inspektors Zetzsche sür das Beglückwünschungsschreiben anläßlich seines 25 jährigen Orts- und Dienstjubiläums. Der Jubilar versichert auch sernerweit treueste Pflichterfüllung. Der Hausbesiherverein bittet um Herabsetzung der Leihgebühr sür die städtische Iauchepumpe, die ja auch nicht im richtigen Ver hältnis zum Anschaffungspreis stehe. Der Äerichterstatter führt dazu aus: Die Pumpe kostet 1000 M.: je 10 A Verzinsung und Tilgung ergibt 200 M.; so datz bei jährlich 100 Stunden Benutzung die Stunde unter 2 M. nicht berechnet werden kann. Es entspinnt sich eine längere Aussprache, die das Bestreben zeigt, dem Wunsche des Hausbesihervereins entgegenzukommen. So wird angeregt, den Betrag herabzusetzen, auch für die Bedienung, in der Hoff nung, datz die Benutzung in Zukunft besser werde. Dem wird cntgegengehalten, datz damit schon gerechnet sei (nach den jetzigen Erfahrungen könne eigentlich nur mit 80 Stunden Benutzung ge rechnet werden, was dann eine Stundenleihgebühr von 2.50 M. ergäbe) und datz berechnete Lohn für die Bedienung nur den Selbstkosten entspreche. Uebrigens sei die Leistungsfähigkeit der neuen Pumpe wesentlich grötzer als die der alten. Dem Einwand, datz Störungen häufig vorkämen und die Stundenzahl vergröberten, wird mit dem Hinweis begegnet, datz jedermann nur die Stunden bezahlen werde, während deren die Pumpe tatsächlich arbeitsfähig sei. Schlietzlich tritt man dem Vor schläge des Berichterstatters bei, lehnt das Gesuch des Haus besitzervereins vorläufig ab mit der Maßgabe, datz nach einem Vierteljahre zu prüfen ist, ob regere Benutzung der Pumpe die erbetene Herabsetzung der Leihgebühr zulätzt. Einverstanden ist man damit, datz das Legen der Wasserleitung nach den Neubauen an der Reichstädter und an der Siedlerstratze ihier in Verbindung mit Herstellung von einem Stück Straße) mit Hilfe der produktiven Erwerbslosenfürsorgc vorgenommen wird. Es handelt sich um rund 600 Tagewerke. Die Kosten sind auf etwa 7500 M. veranschlagt. Die Wasserleitung in der Siedlerstratze mutz deS Neubaues wegen um 50 m verlängert werden, was 600 M. kosten wird. Hierzu kommen aber weitere 75 M. für die bei jeder Ver längerung ebenfalls notwendig werdende Verlegung der Spül leitung. Um letztere Ausgabe, die schon mehrmals gemacht wurde, nicht vielleicht schon nach einem Jahre wieder zu haben, schlägt der Bauausschutz vor, die Leitung schon jetzt um 100 m zu ver längern, womit allerdings die Kosten um 600 M. steigen würden. Man ist damit einverstanden, wenn der Finanzausschuh Mittel hat. Den Besitzern der Grundstücke an der rechten Seite der Reich städter Stratze, denen das Wasser durch eine dahinterliegende Privatleitung zugesührt wird, die angeblich mangelhaft geworden ist, soll der Anschluß an die geplante neue Leitung nach dem Perlschen Neubau empfohlen werden, da das jetzt mit geringeren Kosten verbunden ist als später. Garlcnbaudirektor Rose hat eine Reihe Vorschläge hinsichtlich des StodtparkeS gemacht. Sie betressen Verbesserung des Rasens, Baum- und Strauchanpslanzungen und daS Blumenbeet. Nach Ausführungen von Sladtrat Gietzolk und Stadtverordneter Heeger sind die Vorschläge im Rahmen des geldlich und sonst Möglichen bereits zur Ausführung gekommen oder eS geschieht im kommenden Frühjahr. Vorsteher Schumann sllgt an, die Mittel frage werde auch in Zukunft mitsprechen müssen. Zustimmend nimmt man Kenntnis. Die städtischen Kollegien halten seinerzeit einem Vorschläge > des Flurausschusses, den Pachtschilling der städtischen Pacht grundstücke nach 3 Klassen auf 90, 70 und 58 Pf. für den Ar sestzusetzen, zugestimmt mit der Matzgabe, datz im Herbst eine Nachprüfung vorgenommen werde. Letzteres ist geschehen. Der FlurauSschutz Hal eine Anzahl Grundstücke einer niedrigeren Klasse zugewiesen, was eine Mindereinnahme an Pachtgeld mit sich bringt, und schlägt vor, sür die 3. Klasse der einfacheren Rechnung wegen 60 Pf. Pachtgeld zu berechnen. Gleich dem Rate ist das Kollegium mit alledem einverstanden. Der Neubau an der Siedlerstratze, der in erster Linie für kinderreiche Familien gedacht ist und dessen AuSsührung dem Baumeister Hinkelmann als dem Mindestsordernden übertragen wurde, hat auch die Verlängerung der Lichtleitung (135 M.), Straßenbau (1275 M.) im Gesolge. Weiter ist nachträglich ein Ein gang zum Keller von außen als notwendig erkannt worden, was 294 M. kostet. DaS Kollegium stimmt auch diesen Vorlagen gleich dem Rate zu. Auf Anfrage deS Stadtverordneten Trubig wird fcstgestellt, daß der Neubau zu den Straßen- und Masscrleitungs- kosten nur anteilig herangezogen wird, worüber noch beschlossen werden wird. Zum letzten. Punkte der Tagesordnung führt Vorsteher Schumann aus: Seit 28. September ist die hiesige Äürgermeistcr- stelle verwaist. Sie ist ausgeschrieben worden nach Gruppe 10 mit Aufrückungsmögllchkeit nach Gruppe 11. So schreiben die gesetz lichen Richtlinien es für unsere Stadt vor. Diele nicht hohe Be soldung ist wohl die Ursache, datz nur 15 Bewerbungen eingingen. Eine Anzahl Bewerber scheiden aus, weil sie den Ausschreibungs bedingungen nicht entsprechen. So sind nicht alle Volljuristen (2. Staatsprüfung). Das aber habe das Stadtverordnetenkollegium für notwendig gehalten, weil im anderen Falle dem Rate ein Volljurist angehörcn müsse. Gegenwärtig sei daS zwar der Fall, aber die Erfüllung dieser Bedingung könne auch einmal auf ^Schwierigkeiten stotzcn oder unmöglich sein. In engere Wahl habe man gezogen: 1. Or. Alfred Grube, juristischer Hilfsarbeiter in Eisleben; 2. Or. Walter Höhmann, Skadtrechtsrat in Freiberg; 3. Ernst Alexander Nick beim Not in Königsberg (in Dresden geboren). Or. Höhmann wurde zur persönlichen Vorstellung hier hergebeten. Der Vorsteher schlietzt mit der Hoffnung, daß der heutige Abend ein cndgiltiges Ergebnis bringen und das Bürger meisteramt mit Neujahr beseht werden möge. Aussprache wird nicht gewünscht, wohl aber sofortige Wahl. Stadtverordneter Hamann schlägt vor, Stadlrechtsrat Or. Höhmann zu wählen. Weitere Vorschläge werden nicht gemacht. 15 Stimmzettel werden ausgcgeben und wieder eingenommen. Die Auszählung ergibt, daß 14 Stimmzettel auf den Vorgeschlagenen lauten und einer unbeschrieben ist. Vorsteher Schumann gibt seiner großen Freude darüber Ausdruck, daß der neue Bürgermeister — abgesehen von einer Stimmenthaltung — einstimmig gewählt wurde. Für den Gewählten ist das von besonderem Wert. Aus dem Lebenslauf wird bekannt gegeben: Or. Höhmann ist 45 Jahre alt und ledig. In Burgstädt war er als Rechtsanwalt und Notar und eine Zeit lang als stellvertretender Bürgermeister tätig. Jahrelang führte ihn der Krieg in die Ferne. Seit 16. 11. 22 wirkt er beim Rat zu Freiberg in den verschiedensten Abteilungen; eine Zeitlang stand er hier dem Bauamt vor. Vorsteher Schumann schlietzt die Sitzung mit den Morten: Auf die nächsten 6 Jahre haben wir unser Bürgermeisteramt besetzt. Wollen wir hoffen, datz der Antritt am 1. Januar möglich ist. Wenn wir alle den sehnlichsten Wunsch haben, daß es in unserem engeren und weiteren Bakerlande wieder aufwärts und vorwärts gehen Möge, so gilt dieser Wunsch ganz besonders unserer lieben Stadt. Möge es unserem neuen Bürgermeister beschicken sein, in diesem Sinne zu wirken! Das walte Gott! Hierauf nichtöffentliche Sitzung. vie qute oM ! - - lbls/Äb 5/6 obe lhAe/ze //6/7ko- 6//-. 5/6 ZloBs/? 6/// E/ /e/Q-Zs/vs l^756//6^, 5/6 77c^//gl 6//7U/6/6//6//. T/s/zko /ook6/^5e/z/M^ Necke ////ei e/Ve/Ee/^ c/cr§ c7//55e/-OE//Z/PZ/. Transportable Kachelöfen nnd Herde zu haben bei RovertSchmidt,J«MesdnerSK hält Sonnabend, den 27. November 1426 sein diesjährige, Herbstessen verbunden mN Scblacbttest ab Jazzkapelle Plietzsch.Marlo Es laden herzlichst ein Arthur Ziegert und Fr^ Fahrtgelegenyelt jederzeit! Sonnabend, am 27. November 1426 Alle Schlachtspezialitäten in bekannter Größe und Güte kussloi» von lltünckne? Kell LaÄwo-VvrM Mskenckor! Uva Vmeexeva Sonnabend, am 27. November 1426 Kasino eE - Anfang 7 Uhr! Anfang 7 Uhi! Durch Mitglieder elngesührte Gäste sind herzlich willkommen Der Vorstand einladung! Sinladungl Familieuabend ö.MGUickRmhMgrm Sonntag, den 1. 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W Iwel nimmermüäe käncke rüden ausk Am Dienstag früh 4 Uhr verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden meine liebe Gattin, unsre gute Mutter, Schwieger- und Großmutter I Z^nns geb. Ziller , Schmiedeberg und Zena / In tiefer Trauer / Hodeni Hlött und Hinde? Die Beerdigung findet Freitag, am 26. 11. 26, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause aus statt.