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Weitzeriy Jeikmg AgeszeMW M Anzeiger Wr DWoMswal-e, Schmie-eberg «.A Aeöksste Zetiuug -es Lezirkr DeranlworNichei? Redakteur? Selix Nehne. - Druck und Verlag: Earl Iehne in Diovol-is«al-e, Donnerstag, am 25. November 1926 92. Jahrgang Petitz«ile r> MetchtpfemMg«. Gtirgtisair^ mck N«U»m«« SO Neichspfeuuige. Nr. 274 WHes Blak rnlhSU die amtlich e« BekannlmachungeL Ker Amishauplmannschafi, öes Amlsgerichls uuL -es Sla-irais M Dippoldiswalde « NtzugsprelS: FLr Men Monat 2 Roichtmark Mt Zutrauen, einzeln« Rammern 1S Reicht- ! E Pfennig«. Gemeind« - Verlxnrdt - Girokonto i Nummer L Fernsprecher: Amt vippoldit- I / »ald« Nr. Poftscheckont» Vretden 12 S«. z Am 1. Dezember d. I. findet wieder eine Viehzählung galt. Die Zähluna erstreckt sich aus die Zahl der viehbesitzenden .Haushaltungen, Pferde föhne MIlltärpserde), Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Federvieh. Den mit der Zählung beauftragten Polizeibeamten sind die erforderlichen Auskünfte zu erteilen. Die richtige Eintragung des Zählungsergebnisses in die Zählungslisten haben die Viehbesitzer bezw. deren Stellvertreter durch Unterschrift zu bestätigen. Dippoldiswalde, am 23. November 1926. Der Stadtrat. Ocn!iMcs nnv Tächstsches. Dippoldiswalde. In der gestrigen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde, wie auch aus dem Bericht darüber zu ersehen ist, Skadtrechtsrat Or. Walter Höhmann in Freiberg zum Bürgermeister unserer Stadt gewählt. Or. Höhmann hak die Wahl angenommen. Damit ist der durch den Tod Bürger meister Herrmanns verwaiste Posten wieder beseht worden. An fang Januar, spätestens Mitte Januar wird der neugewählte Bürgermeister sein Amt übernehmen. Or. Höhmann, in Kassel geboren, hat von frühester Kindheit an in Sachsen gelebt. Er besuchte in Leipzig die Bürgerschule, das Staaksgymnasium und die Universität. An der Universität Heidelberg errang er sich den Doktorkitel. Seiner aktiven Dienstpflicht genügte er beim Leip ziger Infanterie-Regiment 107, und war vor wie nach dem Kriege Rechtsanwalt in Burgstädt. Sofort bei der Mobilmachung ein- gczogen, rückte er sogleich ins Feld und nahm am Vormarsch und an einer Reihe Schlachten und Gefechten keil. Zuletzt war er Adjutant und Gerichtsoffizier beim Bezirks-Kommando Annaberg und wurde erst 1919 aus dem Heeresdienste entlassen. Seit 1922 ist Or. Höhmann Stadtrechtsrat in Freiberg. Wir begrüßen unser neugewähltes Skadtoberhaupt aufs herzlichste. Die nahezu ein stimmige Wahl wird ihm ein Beweis sein, welch hohes Vertrauen das Stadtverordneten-Kolleaium in ihn seht. Möge sein Wirken ein recht gesegnetes für unsere Stadt sein. Möge ihm sein Amt Freude, der Stadt Glück und neues Aufblühen bringen! — Die Sächsisch - Evangelische Korrespondenz schreibt: Während gegenwärtig in Deutschland unter starker Beteiligung der Kirchen ein lebhafter Kampf für Wahrung und Ausbau der Sonntagsruhe geführt wird, wird der Sonntag in Rußland von der Sowjelregierung für bestimmte Arbeiterklassen so gut wie abgeschasst. Die russische Zeitung „Trud" vom 8. September berichtet darüber: „Um die Hemmungen im Abtransport der Brennstoffe zu überwinden, wurden im vergangenen Zähre, im Einvernehmen mit der Gewerkschaft der Transportarbeiter, im Donbezirk Sonn- und Feiertagsarbeiten eingeführt. An diesen Tagen betrug die Verladung ungefähr 50—60 Prozent derjenigen der Werktage. Gegenwärtig hat das Volkskommissariat für Verkehrswesen beantragt, die Verfrachtung an Sonn- und Feier tagen auf 100 Prozent zu steigern. Der Oberste Volkswirtschafts rat hat sich gegen diese Absichten ausgesprochen. Er hält es da gegen für möglich und nützlich, die Verfrachtung an Sonn- und Feiertagen bis auf 80 Prozent des Normalen, das an Werktagen erreicht wird, zu steigern." Religionsfeindlichkeit und Volks feindlichkeit Hand in Hand! — Am 24. gegen Abend sind im Walde bei Berreuth ein Koffer und ein Paar Schaftstiefel gefunden worden. Der Eigen tümer wolle sich bei dem Gendarmerieposten Dippoldiswalde melden. — Das Landesamt für Arbeitsvermittlung berichtet über die Lage auf dem Arbeitsmarkte: Der Bedarf der Landwirtschaft be schränkt sich auf jüngere, ledige Kräfte und geht weiterhin zurück. Der Bergbau blieb in beschränktem Masse aufnahmefähig für ge lernte Kräfte. Im Baugewerbe steigt das Angebot stetig, wenn auch vorläufig nur in geringem Maße an. Die weiterverarbeiten den Industrien, Metall-, Textil- und Holzindustrie sowie die Ver brauchsgüterindustrie haben einen anhaltenden Bedarf an Fach- arbeitskrästen, dessen Deckung auS dem reichlichen Angebot meist ohne wesentliche Schwierigkeiten möglich ist. Stellenweise muß in der Textilindustrie zu dem Mittel -er Anlernling gegriffen werden, um den Bedarf zu befriedigen. Die Tendenz zum all mählichen Rückgang des Angebotes hält also weiterhin an: immer hin muß bei der derzeitigen Entwicklung der Effekkenkurse damit gerechnet werden, daß eine Verzögerung der gegenwärtigen günstigen Angebotsentwicklung eintreten kann. — Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird ge schrieben: Von verschiedenen Seiten ist die Befürchtung ausge sprochen worden, daß aus Anlaß der Neuverpachtung die Schloß gastwirt schäft zu Pillnitz zu einer modernen Vergnügungsstätte ersten Ranges mit Tanzdiele und Aulogaragen umgewandclt werden solle. Die Befürchtung ist nicht begründet. Es sollen viel mehr nur der Gästeplah im Freien vergrößert werden und die East- und Wirtschaslsnebenräume unter Hinzuschlagung einiger Räume in demselben Gebäude zweckmäßiger angeordnck werden, da die Schloßgastwirlfchaft bei der jetzigen Raumeinteilung dem gesteigerten Verkehr schon seit längerer Zeit nicht mehr gewachsen ist. An dem Charakter der Schloßgastwirtschast sol^ nichts ge ändert, auch wird den Grundsätzen iks Heimatschuhes hierbei in vollem Ilmfang Rechnung getragen werden. Hartmannsdorf. Wie der „Frauensteiner Anzeiger" von gut unterrichteter Selke erfährt, ist in den letzten Tagen ein Vertrag abgeschlossen worden, nach dem die im nahen Gcmeindcbezirkc Reichstädt gelegene Lehnmühle in das Eigentum des sächsischen StaateS übergeht. Der Verkauf dieses Grundstückes an den Staat hat seinen Grund darin, daß das Gelände der Lehnmühle zu dem Bau der Wilden-Weißerltz-Talsperre benötigt wird. Der Rcstau- ! rantbelrieb in der Lehnmühle geht vorläufig weiter. Ober und Niederfraucndorf. Anläßlich des Roten - Kreuz- ! tages fand auch in unseren Orten eine Haussammlung statt. Schulleiter Grund konnte der Sanitätskolonnc den stattlichen i Betrag von 64,80 NM. überweisen. Oberfraucndorf. Der hiesige Turnverein, D.T., hatte für vergangenen Sonnabend zu einer außerordentlichen Hauptver sammlung in das VereinSlokal gerufen. 16 Turnbrlldcr hatten sich eingefunden, um die reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. ' Gegen */-9 Ahr eröffnete der Vorsitzende die Versammlung unter s herzlichen Begrüßungsworten für die Erschienenen. Er bedauerte, s daß bei so manchem Turnbruder das Interesse an der deutschen Turnsache erlahme. Schon die Hauptversammlung mußte etliche Punkte ihrer Tagesordnung unerledigt lassen, die nun diesmal mit erledigt wurden. Der Vorsitzende stellte sest, daß die Versammlung ordnungsgemäß einberufen und auch beschlußfähig sei. Punkt 1 brachte die Wiederholung von Jahres-, Kassen- und Turnplatzbau bericht. Bei Punkt 2 gab der Kassenwart die Abrechnung vom Abturnen bekannt, wobei der Verein einen Reingewinn von 83,80 M. halte. Man beschließt einstimmig, der Turnplahbaukasse 50 RM. zu überweisen zur Deckung der Rechnungen. Infolge Wegzuges mußten den Verein verlassen Turnschwester E. Barthel und Turnbruder K. Fraulob. Freiwillig schied auS passives Mit glied A. Braune. Neu- bezw. wieder angemeldet haben sich und wurden ausgenommen Turnbrudcr W. Gottschlich und Turn- schwcstcr L. Hahnheiser. Punkt 4 brachte den Bericht vom kleinen Gautag, den Turnbruder K. Iäpelk besuchte. Nach Kenntnisnahme verschiedener Eingänge wurde auf Antrag ein stimmig der Monatsbeitran auf 40 Pf. ab 1. 10. 26 erhöht. Die Neu- bezw. Wiederwahl des Turnratcs brachte folgendes Bild: 1. Vorsitzender A. Grund, 2. Vorsitzender W. Zimmermann, 1. Kassenwart K. Iäpelt, 2. Kassenwart A. Wagner, 1. Schrift- wark P. Göhler, 2. Schriftwart P. Merbt, 1. (Männer-)Turnwart W. Köhler, 2. (Frauen-)Turnwart W. Kmoch, 1. Vorturner H. Proft, 2. Vorturner K. Läderach, 1. Zeugwart H. Proft, 2. Zeugwart E. Grosch«, 1. Beisitzer M. Hahnheiser, 2. Beisitzer Br. Böhme, 38. Bezüglich des Turnplatzbaues soll um Ver längerung der Genehmigung zu Notstandsarbeiten nachgesucht werden. Am Sylvester hält der Verein in üblicher Weise sein Winterkränzchen ab, verbunden mit turnerischen Darbietungen, Vorträgen, Verlosung und Christbaumversteigerung. Ende Fe bruar findet dann der alljährliche Unterhaltungsabend statt. Nach Verlesen der Niederschrift schloß der Vorsitzende die Ver sammlung, nachdem nochmals auf die Turnstunde der Männer riege am Sonnabend hinwies. Reinhardtsgrimma. Sonntag, am 1. Advent, soll in unserer Kirchfahrt, wie in beiden zahlreichbesuchten Gottesdiensten am Totensonnkag milgekeilk wurde, Kirchgemeindetag abgehalten werden. — An den Vormittagsgokkesdlenst schließt sich unmittelbar eine Nachversammlung der Kirchgemeindeglieder im Gasthof zum Erbgericht an. Für Abend 8 Ahr ist ein Familienabend der Kirch gemeinde geplant, für den Mitglieder der GlaShütker kirchlichen Iungendvereinigungen ein reichhaltiges und wertvolles Programm musikalischer Darbietungen (Posaunenvorträge, Lieder zur Laute, Violine und Klavier) in Aussicht gestellt haben. Näheres besagt das Inserat. Glashütte. Vorige Woche tagte im hiesigen Bahnhotel der Turnausschuh des 5. Müglihtal-Turngaues (D.T.) um den Arbeits plan für das Jahr 1927 festzusehen. Die Leitung der Verhand lungen lag in den Händen des Gauoberwart Berger, Liebenau, ebenso nahm Gauvertreter Vogel, Glashütte, an der Sitzung keil. Im Vordergrund der im Jahre 1927 festzusetzenden Veranstal tungen innerhalb des Gaubereichs stand ein abzuhalkendes Gau turnfest, verbunden mit dem 50 jährigen Bestehen deS 5. Müglitz tal-Turngaues. Diese Veranstaltung wird für den Monat August vorgesehen, den Ort hierzu bestimmt der im März n. I. statt findende Gautag. Weiter wird der Turnverein Glashütte sein 75 jähriges Bestehen, jedenfalls aber ohne Wetturnen, im Juni, deSgl. der Turnverein Berggießhübel sein 60 jähriges Bestehen mit Wettkämpfen und der Turnverein Döbra seine Turnplatzweihe festlich begehen, so daß cs auch Im neuen Jahre wieder reichlich turnerische Arbeit zu leisten gibt. Die erste Gauvorturnerstunde wird am 6. Februar n. I. beim Turnverein Großluga in der Turnhalle zu Niedersedlitz mit anschließender Hauptversammlung der Gauvorturnerschaft abgehalten, die nächsten zwei in Glashütte und die vierte und zugleich auch die letzte in Großcotta, verbunden mit Gaualtersturnen und Gaugesellige. An den, in den Vereinen, überhandnehmenden Wettkämpfen wird scharfe Kritik geübt und werden zur Abhilfe dieser Uebelstände demnächst Richtlinien vom Gau herausgegeben. Schmiedeberg. Nächsten Sonntag, den 28. November, findet im Gasthaus zur Post, hier, bei Kamerad Müller die diesjährige Herbstbezirksversammlung des Milltärvereins-Bundesbezirks Dip poldiswalde statt. Beginn '/-4 Ahr nachmittags. Hermsdorf. Waldarbeiter Robert Göpfert und Frau Erne stine geb. Kaltofen begingen am 21. November rüstig und gesund ihr goldenes Ehejubiläum. Da ihr einziges Kind, Waldarbeiter Max Göpfert im Weltkrieg gefallen Ist, konnten von ihren nächsten Angehörigen nur die Schwiegertochter und 4 Enkelkinder an der Feier teilnehmen. DaS Landeskonsistorium hatte dem Jubelpaare eine Glückwunschurkunde gewidmet und der Gesang verein „Liedertafel" brachte ihm ein Ständchen. Auch von den Waldarbeitern, Nachbarn und Bekannten wurde es sehr geehrt. Dresden. Der Heuke zusammentretende Landtag wird zu nächst nur die Wahl des Landtagspräsidentcn vornehmen können, denn über den künftigen Ministerpräsidenten und die übrigen Mitglieder der Regierung sind sich die Parteien heute noch nicht " einig. Einmal schien es, als sei man dem Ziele ziemlich nahe: das war damals, als die Deutschnationalen ihre Beteiligung an der Regierung in Aussicht stellten und erklärten, daß sie selbst dann ihre Mitwirkung nicht versagen würden, wenn die Altsozialisten einen Ministersih beanspruchen sollten. Dann kam die Ueber- raschung, die Altsozialisten lehnten eine gemeinsame Regierungs bildung mit den Deulschnationalen ab und forderten eine Koalition von der Deutschen VolkSparkei bis zu den Linkssozialisten. Die „L.N.N." sagen mit Recht, durch diese Haltung der Altsozialislen habe der Wagen der Regierungsbildung in Sachsen eine schwere Panne erlitten. DaS Blatt befürchtet, daß dabei die Altsozialistcn unser die Räder kommen möchten und bemerkt: „ES ift die Aus gabe der Alksozialisicn, die Sozialdemokratie oder doch den Teil davon, der ihrem Einfluß überhaupt zugänglich ist, vom Grundsatz der SlaatSblindheil „die Partei über alles" zuriickzusühren zur EtaalSgesinnung und zur Staatsbejahung. Grundsätze, wie sie die Altsozialisten bisher verfochten haben, werden aber tödlich verletzt, werden hcilloS bloßgcstcül, wenn die Koalition mit den staats- geleistet. fache Arkundens einer verwirkten — In einer ungewöhnlichen Strafsache verhandelte das Schöffengericht Dresden gegen einen 40 Jahre alten Polizei oberwachtmeister Alfred Hugo Siegismund, der sich wegen Ar- Kundenfälschung zu verantworten hatte. Dieser Angeklagte halte während seiner Abkommandierung zum Gefangenhaus des Dresd ner Polizeipräsidiums eine ältere Kellnerin kennen gelernt, die mehrfache Haststrafen verbüßte und von der er wußte, daß sie 100 Mark Ersparnisse bei einem Bäckermeister liegen halte. Siegismund war dem Spielteufel verfallen, anstatt dabei zu ge winnen, machte er gegen 300 Mark Schulden. In der Hoffnung, daß es endlich doch einmal glücken mußte, setzte -er unvorsichtige Polizeibeamte immer neue Beträge, er nahm auch die Ersparnisse -er Kellnerin mit in Anspruch, womit diese auch einverstanden war. Bei der Abhebung des kleinen Restbetrages von nicht ganz neun Mark hatte Angeklagter, um als Polizeibeamter nicht in Erscheinung treten zu müssen, mit „Iohannes Schmidt" Quittung geleistet. Nach vierstündiger Verhandlungsdauer wurde eine eln- lsäischung für vorliegend erachtet und diese anstelle :n fünftägigen Gefängnisstrafe mit fünfzig Reichs mark Geldstrafe geahndet. Dresden. Die Fraktion der Deutschen Volksparkei im Säch- bejahenden Parteien, die zu haben ist, abgelehnt wird zugunsten einer Koalition mit den Parteien, von denen sich die Altsozialisten um der Staatsverneinung willen getrennt hatten, einer Koalition, die zudem eine tragfähig« Mehrheit gar nicht ergeben kann, weil die staatsbejahende Deutsche Volkspartei dabei unmöglich mit machen kann." fischen Landtag hielt am Mittwoch ein« Fraktionssihung ab und konstituierte sich. Zum Vorsitzenden wurde Abgeordneter l)r. > Blüher gewählt, zu Stellvertretern die Abgeordneten Röllig und ; Schmidt. Zum Geschäftsführer wurde Abgeordneter Voigt, zum Schriftführer Abgeordneter Or. Gelfert, zum Kassierer Abgeord neter König, gewählt. Ferner wurden Beschlüsse geküßt, die sich auf die Besetzung der Landtagsausschllsse und dergleichen beziehen. — Aus den nordischen Ländern stammt der schöne Brauch, in der Adventszeit einen Weihnachtsbaum mitten hinein in das Straßenleben zu stellen. Er soll die Herzen aller gewinnen für die Unterstützung der Liebcsarbeit an hilfsbedürftiger Jugend. Der feine, ansprechende Gedanke ist in wachsendem Umfange bereits überall aufgegriffcn worden. In Dresden will -er Verband für Iugendhilfe mit behördlicher Genehmigung und In der Hoff nung auf -le Unterstützung aller am ersten Adventssonntag seinen Weihnachtsbaum mit Opferstock am Bismarckdenkmal aufskellen. Leipzig. Ein Im Jahre 1922 wegen begangener Unredlichkeiten entlassener und infolge einer Nervenkrankheit einer Klinik zu geführter ehemaliger Straßenbahner wurde Dienstag abend auf der Straßenbahnlinie Gundorf, neben dem Gleis liegend, tot aufge funden. Er hielt einen Draht in der Hand, der in Verbindung mit dem Straßenkörper stand. Er hatte sich durch den elektrischen Strom töten lassen. Die Leiche wies erhebliche Brandstellen auf. Leipzig. Am Dienstag abend hat der 17 jährige Arbeiter Wohlers seinen 21 jährigen Freund, den Elektrotechniker Fritz Albert fahrlässigerweise mit einem Revolver in den Rücken ge schossen. Die Tak geschah auf dem Wege durch die Leuhscher Straße. Beide befanden sich In Begleitung zweier Freunde. Wohlers, der mutmaßlich an der Waffe herumgespielt hat, ging mit einem der Freunde hinter den beiden anderen her. Eine böse Absicht liegt nicht vor. Der leichtsinnige Bursche ergriff nach der Tat die Flucht, nachdem ihm sein Begleiter den Revolver aus der Hand gewunden und auf eine Wiese geworfen halte. Dort wurde die Waffe gefunden und beschlagnahmt. Wohlers kam in Hast, der Verletzte fand Aufnahme im Krankenhause: Lebens gefahr soll zurzeit bei ihm nicht bestehen. Sayda. Am Montag abend brannte die Scheune des Wirt- schastsbesitzers Hugo Erler in Heidelberg bis auf die Grundmauern nieder. Auch die Erntevorräke wurden «In Raub der Flammen. Mittweida. Am Dienstag vormittag hat sich beim Neubau des Elektritttätsschuppens ein schweres Unglück ereignet. Vor einer 2'/- Meter hohen Kieswand war ein ungefähr 1V- Meter hohes Holzgerüst aufgestellt, das mit zwei Rüststangen gestützt wurde. Letztere waren von zwei Maurern ohne Genehmigung der Aufsichtsführenden kurz vor -er Frühstückspause entfernt worden. Als nach -er Pause die beiden Leute sich wieder auf das Gerüst begaben, um die Arbeit forlzusehen, brach -le Kies wand plötzlich zusammen. Während der Maurer Ihle aus Schwelkershain verschüttet wurde und sein Leben einbüßte, kam der Maurer Wagner aus Oberrossau mit einer Verletzung -es rechten Unterschenkels davon. Meerane. Am Montag abend traf der Inhaber des Restau rants zur Weintraub« In Gößnitz, Schnabel, mit dem um 8.06 Uhr auf der Station Gößnitz ankommenden Leipziger Zuge dort «In. Noch ehe der Zug hielt, öf nete Sch. die Tür des Abteils, um auszusteigen: hierbei kam er zu Fall, geriet unter die Räder des Zuges und wurde tödlich überfahren. Zwickau. Der 19 jährige Bauarbeiter Adolf Kiesel geriet auf einem Neubau unter einen Kleinbahnwagen, der umkipple, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Auf dem Transport nach dem Krankenstisk ist er seinen Verletzungen erlegen. Zwickau. An der Kreuzung Schneeberger- und Mühlgraben- strahe stießen Dienstag abend ein Auto- und ein Pferdegeschirr zusammen. Dabei brach die Deichsel des Geschirrs, die -le Wind- scheibe durchschlug. Während der Chauffeur durch Glassplitter an Kopf und Arm erheblich verletzt wurde, blieb der Geschirrführer unverletzt. St. Egidien. Am Freilag abend wurde -er 17 jährige Stricker Arno Schüppel aus Kuhschnappel auf der Staatsstraße Lichten- stein-Callnberg—Waldenburg in Flur St. Egidien von zwei un bekannten Radfahrern angehaltcn, nach der Zeit befragt und hierauf nach Verübung von Gewalttätigkeiten feines Lohnbuches mit 25 M. Bargeldes Inhalt beraubt. Die Verbrecher entkamen. Großes Einslurzunglück in Italien. Berlin, 25. 11. Die Morgenblälter melden aus Rom: In Murano stürz!« die neue große Betonhalle der Glasfabrik Fran- chctti ein und begrub die Arbeiter, die gerade letzte Hand anlegten, unter ihren Trümmern. 5 Tote und 14 Verwundete wurden bisher geborgen.