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Mecüclose (8 pkiastei) 75 ?f. l. edevolil - k" ukback ALß. em- pnncil. fülle u.fuksclicveili, 8eli2clitel (2 lRclec) 50 Lk., erkältl. in Fpotlrelcen u. l)ro^. 8icl>. ru bub. bei: bi. bommnkscli, vroA. r. Liek. schotzenen kalalviiischeu Separatisten gestatten, in Bel gien zu bleiben, unter der Bedingung, daß sie sich nicht pr*''"ch betätigen. Keine Betrauung Ballets? — Paris, 20. Nvvbr. Die Meldung einer Nach richtenstelle, die frauzSüsche Negierung wolle General Nollet, den früheren Borsi^enden der Interalliierten Militärkontrollkommission, zum Vorsitzenden deö künf tigen Jnvestigationskomitees Vorschlägen, soll nach dein „Petit Journal" von zuständiger Pariser Stelle demen tiert werden. Die ArbeitsLosenversicherung. Ter ReichSrat stimmt ver Vorlage zu. — Erweiterung vcs Kreises der Bersichorungspflichtigen. Der Reichsrat hat den Gesetzentwurf über die Arbeitslosenversicherung nach längeren Beratungen mit einigen Aenderungen angenommen. Die wichtigste ist die Ausdehnung des Kreises der Versiche rungspflichtigen auf Personen, die der Ange stelltenversicherung unterliegen. Der Gesetzent wurf wird nunmehr dem Reichstage zugehen und dürfte dort in nächster Zeit zur Verhandlung kommen, da die Reichsrcgierung auf eine baldige Verabschie dung der Vorlage Wert legt. Danach wird die bisherige Erwerbslosenunterstützung ersetzt dnrch eine gesetzlich sestgclegtc Arbeitsiosenvcrsiche- rnng nach dem Muster der übrigen so,palen Versicherurcgs- gesetze, Trager der Versicherung sind die Krankenkassen. Die Beiträge werden nach dem Lohnklassen-System er hoben. wonach anch die Leistungen gewährt werden. Insge samt werden sieben Lohnklassen errichtet, beginnend mit einem Einheitslohn von 12 Mark in Klasse I. Der Einheits lohn der Klasse VH beträgt 42 Mark. Die Unterstü!- znng ist sozial abgcstnst nnd dar? in den Klassen eins nnd zwei 70 Prozent, in den Klassen drei nnd fünf 65 Prozent nnd in den Klaffen sechs nnd siebe» 60 Prozent des Arbeits lohnes nicht übersteigen. Die Ausschüsse hatten neu cingesiigt die Möglichkeit > einer K u rz a r b e i t e r « n t e r st ü tz n » a. Werner batten uc tn die Borlage eine K r i s e n f ü r s o r q e hineiugcarbsi- ! tet, deren Kosten zn "/» vom Reich und zn einem Neuntel von i den Gemeinden getragen werden sollen. i Die Kurzarbeiterfürsorge wurde von der Voll- s Versammlung des Reichsrats wieder gestrichen, die ' Krisenfürsorge dagegen aufrechterhalten. Danach soll die Höchstdauer der Unterstützung bei einer ungäustige» Lage Vee kick- öbr 26 Wochen , hinaus ans 3l> Wochen nusgedehut we ben. Bei einer besonders ungünstigen ArbcU^lnge soll der Reichs- s arbeitsminister ermächtig; weiden, mit Zustimmung des Reichsrates, die Unterstützung aus der Versicherung als l Krisenunterstützung auch an solche Personen zu ge- ! währen, die die Anwartschaftszeit noch nicht voll er- i füllt haben, und auch an solche, die bereits auSge- j steuert sind. ! Arn das Schund- nnd Schmutzaesetz. Eine Kundgebung der evangelischen i Elternschaft. ! — Berlin, 20. Novbr. Der Neichselternbund, die SPitzeuvrganisation der evangelischen Elternschaft, der - zwei' Millionen Mitglieder zählt, erlässt eine Kund gebung zu dem in nächster Zeit im Reichstag zur Ver- ' Handlung kommenden Gesetz gegen Schund und Schmutz. i Darin heisst es: „Wir wollen die Erziehung unserer Kinder zu ! Gewissensfreiheit und eigener Verantwortung, aber ge rade darum fordern wir,'daß durch eine sich hemmungs los brcitmachende Literatur ihre Willenskraft nicht gelähmt und ihr Gewissen nicht vergiftet werde. Wir verlangen daher, Satz das zur Beratung stehende Ge setz nicht abermals gehindert werde, sondern die schleu nigste Erledigung finde." Ebenso hat auch die N e i ch Z s ch u u d k a m v f- stelle der evangelischen Jugend au den Reichs tag eine Eingabe gerichtet, in der ein Gesetz zur Be wahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften verlangt wird. Die Vraudkataftrophe in Mürreu. Auch der Hochwald großenteils vernichtet. Zu der folgenschweren Brandkatastrvphe in dem bekannten schweizerischen Höhenkurort Mürren liegt eine Reihe weiterer Meldungen vor. Hiernach wurde» auch drei Wirtschaftsgebäude und ein großer Teil des Hochwaldes zwischen Murre» und Leukerbruun ein Raub der Flammen. Erst durch den in der Frühe einsetzcnden Regen ist der Waldbrand all- mählich znm Erlöschen gekommen. Bereits vor etwa zwanzig Jahren fielen zwei andere große Fremdenplätze im Berner Ober land, Grindelwald und Meiringen, ebenfalls einem Föhnbrand anheim. Die Nordwinde, die im Spätherbst über die schweizerische Hochebene stürmen, werden durch die Alpen aufgehalten und in die Felsenkessel nieder gedrückt. Durch das Zusammenbrechen werden ^ie er wärmt und als warme Luftzüge schlagen sie dann m i t explosiver Kraft zurück, um dann mit ungeheu rer Gewalt durch die Täler zu toben. Diesmal war anscheinend die alte Warnung, daß bei Zeiten des Föhnsturmes kein Feuer in den besonders gefährdeten Holzdörfern brennen darf, nicht beachtet worden, denn eine un behütete Flamme, die im Holzbau des Hotels Edelweiß auS- brach, griff bald auf das halbe Dorf über, und wurde so für den Höhenkurort zu einer überaus verhängnis vollen Katastrophe. * Bei einem Straßenbahnzusammenstof; in der Doro- thecnstraße zu Berlin wurden drei Personen schwer verletzt. * In seiner Wohnung in der Goethestraße in Char lottenburg wurde ein Major der Reichswehr, Alexander Wiedtmann, erhängt aufgefunden. Ueber den Grund zum Selbstmord ist nichts bekannt. Soziales. -4- Wie der Freistaat Danzig der Erwerbslosenkrise steuert. Nachdem bereits am 29. September ein aus 270 Er werbslosen bestehender Transport aus Danzig nn Bord des Norddeutschen Lloyd-Dampfers „Sierra Morena" nach Ar gentinien ausgewanbcrt ist, trafen am letzten Mittwoch weitere 70 Erwerbslose in Bremen ein, um gleichfalls nach Argentinien weiterzureisen. Hiernach scheint die Negierung des Freistaates Danzig einen neuen Weg in der Linderung der Erwerbsloscnnot beschritten zn haben. Unterstützungs empfängern, die sich zur Auswanderung melden und nach sorgfältiger Prüfung dafür geeignet befunden werden, kapt- talistert man die Ermerbsloscnrente auf eine gewiffe Zeit und verschafft ihnen damit die Möglichkeit zur Auswande rung und zur Gründung einer neuen Existenz. Sport. rr Neuer Geschwindigkcitswcltrekord für Flugzeuge. Nach einer Meldung aus Norfolk tVirgiuias hat der italieni sche Flieger de Bernardi in Hampton Roads an Bord eines Wasserflugzeugs den Geschwindigkeitswcltrekvrd ge schlagen bei einem Fluge, bei dem dreimal drei Kilometer hin und zurück, in, ganzen also achtzehn Kilometer, zurück- zulegcn waren. Die von de Bernardi erzielte Durchschnitts geschwindigkeit betrug 416,5 Kilometer. Der bisherige Weltrekord wurde von einem amerikanischen Flieger mit der Durchschniitsstundcugeschwindigkeit von 877,829 Kilome ter gehalten. rr Der Eishockeykamps Paris—Berlin, der am Montag im Berliner Sportpalast auSgctragcn wurde, brachte einen sehr interessanten Verlauf. Freilich war die bereits ein Mount in Training befindliche Pariser Mannschaft^ die eigentlich keine reine Pariser, sondern eine repräsentativ zusammengesetzte französische LnndeSmaanschast ist, den Spielern uvm Berliner Schlittschnh-Clnb bedeutend über legen. Die Folge davon mar, das; Paris bis End: Halbzeit mit einem Tor sichere und in der zweiten Halbzeit noch zwei Tore erreichen konnte, io daß das Spiel mit einem 3:0-Siege der Pariser endete. rz Nevauchekampf Schiclberg—Straßberger. Die beiden Erstplazierten der deutschen Kampsjpiclmcisterschast 1926, Rudolf Schiclbcrg-Wten und Joses Straßberger-Mün- chen werden demnächst einen Nevauchekampf anstragen. Be kanntlich siegte in Köln Schielüerg mit ganz geringem Bor- wrnng. Die erste Begegnung findet am 26. November in München, die zweite am 18. Dezember in Wien statt. Die Rivalen werden einen olympischen Fünfkampf austragen.