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Weißeritz-Zeitung : 15.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192611150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-15
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.11.1926
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Weitzeritz Zeitung Ägeszeilung md Anzeiger für Dippoldiswalde. Schmiedeberg a.U Aetteste Zeitung -es Serie»« Deranlworllich« Aedakleur: Selle Sehne. — Druck und Verlag: Sari Sehne in Dlvvoldlswalde. Nr. 266 92. Jahrgang Anzeige«»»«!»! Oi« 4» MMImeler drei«« VMtzeUe « Metch»pf«mM»e. «ngesan»« »ick Retlame« VS Sktchtpfemch^ Montag, am 15. November 1926 Wernglprel«: F«r «tnen «vnat r R«ich»m«r» Ml Anträgen, einzeln« «Ummern lv Reicht- pfenMge. Gemein»« - Berdamd» - Vlrokont» Nummer ». Fernsprecher: Amt Gtpp»lüt«. mal»« Nr. VoftfHeckont, Ivretde« Diete» Biak rnihütt -ie amtlichen Bekanntmachungen -e» Amtshauptmannfchast, -es Amtsgerichts uu- -es Sta-irats zu Dippoi-iswai-e Ocrtlichks nnv Sächsisches auf Wahlvorschlag 1 (Soz.) Es entfielen auf au au ZU?. 538 722 740 261 -.Nez. 320 401 315 122 Maul- und Klauenseuche ist unter den Klauenviehbeständen des SllstSgukSpSchkers Engel mann in Lungkwitz ausgebrochen. Als Sperrbezirk werden erklärt: die Grundstücke de« Stifls- gutes in Lungkwitz: als BeobachtungSgebiet: der übrige Teil der Gemeinde Lungkwitz: die Schutzzone nach ß 168, 1 des Vieh- seuchengesetzes umfaßt die Gemeinden Kreischa, Mittgensdorf und Quohren. Für Sperr- und Beobachlungsgebiet gelten die Vorschriften in 88 162 folgende der Bun-esratsvorschriften zum Viehseuchen gesetz <AGBl. 1912, Seite 3). Die Ortsbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. G. 27Ts. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 11. November 1926. DippoldiScküde. Die Schlacht ist geschlagen, ein neues Skadt- vcrordnetenkollegium ist gewählt, das für die nächsten 3 Jahre die Geschicke der Stadt leiten und bestimmen soll. Es ist nicht leicht, heutzutage Stadtverordneter zu sein: die Anforderungen, die an die Gemeinden gestellt werden, sind groß, auf der andern Seite sind die Mittel, die zur Deckung zur Verfügung stehen, weit nied riger als in der Vorkriegszeit, geschaffen, und dazu möglichst rasch geschaffen soll doch so vieles werden. Die Gewählten haben aber die Gewißheit, daß '/» der wahlberechtigten Bürger hinter ihnen stehen, denn genau 80 Proz. haben gewählt. 3m ganzen sind 2279 Personen an die Urne gekommen, ca. 150 freilich erst, nachdem man sie herangeholt halte. Wie man sieht, hat der Schlepper dienst auf allen Seiten diesmal gut funktioniert. Wahlberechtigt waren im 1. Bezirk 1376 <645 männliche und 731 weibliche), im 2. Bezirk 1471 <685 männliche und 786 weibliche), zusammen 2847 Personen. Von ihnen wählten im 1. Bezirk 1111, im 2. Bezirk 1168. Es entfielen im i-Bez. 218 321 425 139 Maul- und Klauenseuche ist unter den Klauenviehbeständen des Gutsbesitzers Richard Schütze In Brösgen Nr. 2 ausaebrochen. Als Sperrbezirk werden erklärt: das verseuchte Gehöft und die Gehöfte der Gutsbesitzer Ernst Hartmann und Otto Gansauge in Brösgen Nr. 3 und 1: als Beobachlungsgebiet: die übrige Flur Brösgen: die Schutzzone nach 8 168, 1 des Viehseuchengesehes umfaßt die Gemeinden Theisewitz, Kleba und Possendorf. Für Sperr- und Beobachtungsgebiet gelten die Vorschriften in W 162 folgende der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchen- gcseh (RGBl. 1912, Seite 3). Die Orksbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Amtshauptmannfchast Dippoldiswalde, am 13. November 1926. G. 28 Ts. l > —. — Wahlvorschlag 2 <Äeamte u. Industries Mahlvorschlag 3 (Handel u. Gewerbe) auf Wahlvorschlag 4 <Kommunisten) Die Wahlvorschläge 2 und 3 waren verbunden, sie 10 sauf jede 5), auf Wahlvorschlag 1 3 und auf Wahlvorschlag 4 zwei Sitze. Nur wenige Stimmen fehlten Vorschlag 1, um einen vierten Sih auf Kosten von Wahlvorschlag 4 zu erhalten. Gewählt sind demnach von Wahlvorschlag 1 <Soz.): Erfurth, Albert, Tischler: Seidel, Max, Tischler und Wesely, Rudolf, Schmied: von Wahlvorschlag 2 (Beamte und Industrie): Schu mann, Max, Verwaltungs-Inspektor: Wenzig, Willy, Ingenieur: Heil, Albin, Verwaltungs-Inspektor: Heinrich, Karl, Kaufmann: Gast, Arthur, Schulleiter: von Wahlvorschlag 3 (Handwerk und Gewerbe und Landwirtschaft): Schwind, Gotthold, Hutmacher- meister: Heeger, Max, Stadtgutsbesiher: Hamann, Max, Schlossermeister: Kretzschmar, Walter, Kaufmann: Adler, Max, Schneidermeister: von Wahlvorschlag 4 (Kom.): Trubig, Kurt, Schlosser: Holzschuh, Clemens, Revolverdreher. Die Herren Schumann, Wenzig, Heil, Heinrich, Schwind, Heeger, Hamann, Kretzschmar, Erfurth, Seidel, Wesely und Trubig gehören dem bisherigen Kollegium an, neu treten ein Gast, Adler und Holz schuh, ausscheiden mit Ende des Jahres Postschaffner Gehmlich, Lehrer Hähnel und Revolverdreher Stenzel, erstere beiden der sozialdemokratischen Fraktion angehörend und letzterer der kom munistischen Fraktion. Dem neuen Kollegium werden eine Reihe wichtiger Aufgaben während seiner Amtszeit vorgelegt werden. Mögen alle seine Beschlüße zum Wohl und Segen für unsere Bergstadt Dippoldiswalde ausfallen. Dippoldiswalde. Seit seiner Turnhallenweihe im September vorigen Jahres ist der Allgemeine Turnverein (DT.) mit größeren Veranstaltungen nicht wieder an die Oeffentlichkeit getreten, es sei denn, man rechnet sein wackeres Mitwirken bei der Durch führung der Reichsgesundheitswoche darunter. Schon lange war eine Veranstaltung geplant, doch langen ja bei uns leider die Sonntage für Vergnügungen und dergl. schon nicht mehr zu, mehr mals mußte das Bühnenschauturnen, das nun gestern vor sich ging, verschoben werden. Und manch widriger Umstand stellte sich sonst noch bis fast zuletzt der Durchführung entgegen. Aber alles wurde überwunden. Wohl wollte es scheinen, als ob das Programm zu viel brächte, als ob die Zeit für die Vorführungen über Gebühr ausgenutzk werden sollte: doch es schien nur so, nach 2'/- Stunden war das Programm erledigt. Es wurde eröffnet durch eine Begrüßungsansprache des Vorsitzenden, Lehrer Hesse, der allen Erschienenen für ihr Interesse dankte, hinwies auf Las bunte vielerlei der Vorführungen, die doch nur ein kleiner Teil des bearbeiteten Stoffes sei und die Wichtigkeit und Nützlich keit des deutschen Turnens hervorhob. In einem gesunden Kör per einen gesunden Geist zu schaffen, das sei des Arbeitens wohl werk. Nicht Kanonen sollten in den Turnvereinen ausgebildet werden, sondern die Turnarbcit gelte allseitiger Ausbildung der Massen. Nicht Zehntausende schauten Wenigen zu, sondern sie be tätigten sich alle an der Mitarbeit. Leider finde der Turnverein hier in sonst wohlgesinnten Kreisen nicht die nötige Unterstützung, inzwischen 1920 zum Obersekrekär aufgerückt war, den ganzen Unmut großer Teile der Bevölkerung gegen die gesetzlichen Vor schriften der Preisbildung und der noch andauernden Zwangs bewirtschaftung auf vielen Gebieten des Nahrungsmittelmarktes aushalten mußte. Wie oft stürmte man gegen seine Person an, besonders auch als Vorsitzender der Preisprüsungsstelle, und doch tat er nichts als seine Pflicht in unparteiischer, immer gleich bleibender Liebeswürdigkeit. Mit der Einführug der Neuen Be soldungs-Ordnung rückte Zetzsche am 1. Sept. 1922 in die Gruppe der Verwaltungs-Inspektoren ein, in welcher Stelle er noch tätig ist und dabei insbesondere die Geschäfte des Standesamts uns der Personalsachen versorgt. Daneben ist er auch noch Proto kollant in den Städtverordneten-Sihungen. Aber auch außer ordentlich schätzt man den Jubilar hoch: Im Männergesangvercin ist er ein außerordentlich rühriges, aktives Mitglied, das nach I des Tages Arbeit in frohem Sängerkreise gern heitere Stunden bereitet. Mit der großen Zahl oer Gratulanten, insbesondere seinen Berufskollegen, bringen auch wir Ihm, unserem treuen Mitarbeiter, herzlichste Glückwünsche zu seinem Ehrentage -ar. — Heute morgen fand eine Beglückwünschung des Jubilars im Ralssihungszimmer statt. Der stellv. Bürgermeister Dr. Arnold sprach Ihm vor versammelter Beamtenschaft Dank für die ge leistete Arbeit und herzlichste Glückwünsche aus und überreichko ihm namens der Stadtverwaltung ein Glückwunschschreiben. Skadk- verordneten-Vorsteher Schumann beglückwünschte ebenfalls den Jubilar namens seines Kollegiums und überreichte ihm als Spende der Stadtverordneten einen Stock mit silbernem Griff. Auch die Beamtenschaft überreichte ihrem bewährten Kollegen eine Gabe und beglückwünschte ihn aufs wärmste. Dann wurde er nach seinem Arbeitsplätze geleitet, dessen Stuhl, auf dem er 25 Jahre gearbeitet, mit Blumen geschmückt war. Dippoldiswalde. Am Sportplatz sind Schleusenrohre ange fahren. Gestern waren fleißige Sportler bei den Grabungsarbeiten. ES steht zu hoffen, daß man mit der Schleuse dem Uebel bei kommt und der „Gänseleich" sür immer verschwindet und das für den Sportplatz oann gilt, was ein Sprichwort von den Frauen jagt: „Die besten sind die, von denen man am wenigsten spricht." — An diesem Mittwoch seiern wir den Herbstbußtag. Er ist gesetzlicher Feiertag.' Es sei besonders darauf aufmerksam ge macht, daß der Nachmittagsgottesdienst mit Abendmahl um 5 Uhr beginnt. Den Abschluß des Tages soll ein Posaunenmlssionsabend bilden, bei dem die Gedanken dieser ernsten Woche im Lied ihren Ausdruck finden sollen. — In letzter Zeit haben die Geflügeldiebstähle wieder über hand genommen. Es scheint, als ob mancher um den Marlins tag herum billig zu einem Stück Federvieh Im Kochkopfe kommen wollte. Die Besitzer werden deshalb darauf aufmerksam gemacht, die Ställe gut verschloßen zu halten. — DI« nächste Mütterberaiurrgojtonde wird Dienstag, am 16. November, nachmittags von 2—3 Uhr Im Diakonat abgehalten. — In der Nacht zum Sonnabend wurde im Gasthof zu Banne witz ein dreister Einbruch verübt und dabei Beuke im Werke von über 200 M. gemacht. Vermutlich die gleichen Täter versuchten einige Stunden zuvor im Gasthof zu Pofsendorf einzu dringen, wurden aber mitten in der Arbeit gestört. — Zu aufregenden Zwischenfällen war es in den letzten Tagen vor dem Gasthof zu Nöthnitz gekommen. Vier Arbeitern aus Mockritz war aus naheliegenden Gründen im Gasthof kein Bier mehr verabreicht worden. Liner derselben zertrümmerte hierbei eine Türscheihe, bezahlte aber später den angerichketen Sachschaden. In einer Entfernung von etwa hundert Metern bekam einer dieser Zechgenossen, der Im Felde einen Kopfschuß erlitten, einen Wutanfall, er wollte in dem Gasthof zurück und den Wirt erstechen. Bei den Versuchen, den rasend gewordenen Arbeiter, der fortgesetzt nicht wiederzugebende Drohungen und Schimpfworte ausstieß, von seinem Vorhaben abzubrlngen, kam Vendarmeriehaupkwachtmeister Weidelt aus Bannewitz zu Fall und brach dabei das linke Ellbogengelenk. Es gelang dann schließ lich doch noch, den Arbeiter vor weiteren Schritten zurückzuhalten, für die er infolge der früheren Kriegsverletzung vermutlich dann nicht hätte verantwortlich gemacht werden können. — Am 8. Oktober war der aus Berlin gebürtige Weber Walter Piek aus dem Zuchthause In Wohlau entsprungen, konnte aber vor einigen Tagen in Großröhrsdorf beim Vetteln betroffen festgenommen und dem Amlsgerichtsgefängnis in Vulsnih zuge führt werden. Ob der flüchtige Zuchthäusler in der Zwischen zeit neue EinbruchsdlebstShle begangen, dürften die weiteren po lizeilichen Erörterungen ergeben. Reichstädt. Mit den Bauarbeiten für die Talsperre im Wil den Weißerihtale direkt oberhalb der Lehnmühle ist vor einiger Zelt schon begonnen worden. Das erste Los, die Bewältigung von ca. 5000 Kubikmekern Erdmassen, Ist der Firma Sächs. Tief bau-Gesellschaft übertragen worden, die nun ihrerseits schon eine größere Zahl Erwerbsloser eingestellt hat. In der Lehnmühle hat auch bereits ein provisorisches Bauamt seine Tätigkeit ausge nommen. Das eigentliche Talsperrenbauamk wird, wie wir hören, am 1. April, wahrscheinlich ebenfalls in der Lehnmühle eröffnet werden. Vorstand des Amtes wird Reg.-Baurak Gruhle werden, der z. Z. noch beim Muldenwerk Wurzen beschäftigt ist. Durch die schnelle Arbeitsaufnahme der Talsperrenbauten ist die Er werbslosennot in unserem Bezirke doch bereits etwas gemildert worden. Lietenau. Di« goldene Hochzeit feierte kürzlich bei voller Rüstigkeit Gutsauszügler Karl Rietzschel mit seiner Ehefrau Selma geb. Mühle. Pfarrer Fischer, Lauenstein vollzog di« Einsegnung des Paares, indem er «Ine Ehrenurkunde vom Sächsischen Landeskonsistorium überreichte. Leipzig. Bei den Neubauten in der Gasanstalt II stürzte Freitag nachmittag der unverheiratete Schlosser Schröder, der auf einem dreizehn Meter hohen Gerüst tätig war, bei dem AIn- und Hergehen in die Tiefe. Er fiel so unglücklich, daß der Tod auf der Stelle einlrak. Ein fremdes Verschulden liegt nicht vor. Radeburg. Am Donnerstag mittag brannte des Anwesen des Sattlermeisters Hermann in Sacka wahrscheinlich infolge Eßendefektes völlig nieder. Unter anderem ist die gesamte Aus stattung der ältesten Tochter, die in nächster Zeit heiraten wollte, verbrannt. und wenn Bewirtschaffung -er Halle und nachfolgender Tanz für diesen Tag noch ermöglicht wurde, fei das nur dem Wohlwollen zu danken, das der Verein höheren Orks (bei der Kreishaupt- mannschaft) gefunden habe. Während sich dann -er Vorhang -er Bühne öffnete und die Turner und Turnerinnen um ihre Fahne geschart sich zeigten, schloß Lehrer Hesse seine Ansprache mit Morten Max Schwarzes, die begeisternd das Ziel des deutschen Turnens verherrlichten. Gesang des Liedes „Stimmt an mit Hellem, hohen Klang" schloß die Ansprache. Nun zog ohne große Pause das turnerische Programm vorüber. Es war in drei Teile gegliedert: Freiübungen, Geräteübungen, Neigen. Der erste Teil war der längste. Da kamen zunächst Knaben unter Sporkwark Matthes Leitung. Anfangs hatten sie wohl etwas Lampenfleber, aber später wurden sie warm und turnten recht exakt und gleich mäßig. Gemeinturnen der Mädchen am Barren, Leitung Lehrer Eidner, war ebenfalls recht gut. Viel Beifall, mitunter von wah ren Lachsalven begleitet, fanden die Hebungen der Iugendkurner, sei es in den Scherzformen mit Purzelbäumen und dergl., sei es bei den Hebungen mit dem geschwungenen Tau. Ernsterer Natur waren dann die Vorführungen am Kreuzbarren. Oberkurnwart Donath leitete dies „muntere Völkchen", das seine Sache wirk lich gut machte. Nur zu lang war diese Nummer, viel zu lang. Unter Schiehels Führung traten dann die Mitglieder (Turnwart Schiehel) mit gymnastischen Uebungen nach Niels Äukh auf den Plan. Sie wirkten eigenartig, manchen erschienen sie viel leicht zu einfach, aber gut geturnt, und sie wurden gut geturnt, sind sie jedenfalls eine gute Durcharbeitung aller Muskeln. Die Tur nerinnen boten Keulenübungen in Verbindung mit Hüpfübungen. Sie waren anmutig und dabei doch kraftvoll und machten den Vorführenden wie dem Leiter, Lehrer Eidner, alle Ehre. Mit Kunstfreiübungen der Mitglieder unter Turnwart Börners Lei tung, der selbst mit auf den Plan trat, schloß der erste Teil. Die Uebungen waren sehr schwer und verdienen auch in Hinsicht, wie sie geturnt wurden, eine gute Note. Am Gerät zeigten sich die Iugendkurner mit Sprüngen am Pferd mit Federbrett, die Mut und Gewandtheit forderten und bewiesen, -ie Turnerinnen mit Uebungen am Doppelgerät Pferd-Barren, die das Können der Riege auf eine sehr hohe Probe stellten und die 1. Mitglieder- Riege mit schwierigen Kürübungen am Hochreck. Diese Uebungen bildeten den Höhepunkt des Geräteturnens. Dann folgten im 3. Teile wieder anmutigere Bilder: drei Volkstänze der Mädchen, die recht flott und frisch getanzt wurden, während -er Gesang allerdings recht sehr in der großen Halle verloren ging, dann ein Scherzkanz „Das Vogelnest, vorgeführk von Turnerinnen, dar stellend wie die Jungen im Nest sitzen und gefütkert und dann später flügge werden, und endlich ein Tanzreigen, der im Ein üben sicher außerordentlich viel Mühe gemacht hak, ohne daß er so zur Wirkung kam, wie er vom Leiter, stellv. Vors. Jänichen, erhofft wurde. Scheinwerferlicht hätte hier vieles bessern können. Ueberhaupk ist, das sei hier erwähnt, die Bühne der Turnhalle bei weitem noch nicht genügend beleuchtet, wenn das Bühnenlicht wirken soll. Mit einem Keuleschwingen mit elektrisch erleuch teten Keulen (Leitung Oberturnwark Donakh) schlossen die Vor führungen. Es war ein herrliches Bild, die leuchtenden Keulen, bald weiß, bald rot. bald grün, bald zweifarbig durch die Luft Kreisen zu sehen. Das Publikum hätte gern eine Wiederholung dieser Nummer gesehen, der dauernde Beifall und das Ver weilen auf den Plätzen bewies das. Doch die Vorführenden ließen sich nicht erweichen. So räumte man denn die Tische zur Seite und bald begann der Tanz. Mit diesem Bühnenschau turnen hat sich der ATV. ein neues Ruhmesblatt geschaffen. Es war ein Beweis, daß Jahns Geist In dem ATV. lebt, daß man mit allem Wollen und Willen darnach strebt, einem gesunden Geist gute Wohnstatt In einem gesunden Körper zu schassen, un sere Jugend zu einem kraftvollen Geschlecht heranzubilden. Dippoldiswalde. Die irdische Hülle unseres am Mittwoch In die ewige Heimat eingegangenen vormaligen Pfarrers und Super intendenten, des seit 17 Jahren in Oberlöhnih-Radebeul lebenden Geheimen Kirchenrats Dr. kheol. Oskar Meier wurde am Nachmittage des vergangenen Sonnabends dem Schoße der Erde übergeben. Von allseitiger Liebe und Verehrung sür den Heim gegangenen zeugte die überaus große Beteiligung an der Be- qräbnisfeicrlichkeik. Unter den Anwesenden bemerkte man den Präsidenten des ev.-luth. Landeskonsistoriums, Geheimrat D. Dr. Äöhme, ferner die Oberkonsistorialräke Dr. Seyler und Dr. Dinter, Oberschulrat I. R. Bang, Hofrak Behrens, zahlreiche Vertreter des geistlichen Standes u. a. Dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend, halte die eindrucksvolle Trauerfeierlichkeit die Form eines liturgischen Gottesdienstes, den der Schwiegersohn des Ver ewigten, Pfarrer Arland—Meißen, hielt. Der Ortspfarrer, Pfarrer Schmidt—Radebeul, entrollte in seiner Gedächtnisrede ein getreues Lebensbild von diesem mit so reichön Gaben ausge- staktek gewesenen Menschen und Seelsorger. Kirchenvorsteher Schubert legte namens der dankbaren Kirchgemeinde und Ephorie Dippoldiswalde den wohlverdienten Lorbeer am Sarge des be währten Obcrhirken nieder. Am Grabe sprach wiederum Pfarrer Arland. Gesang des Friedhofschores, Gebet und Segen be schloßen diese ernste Feier. — D. Meier gehörte zweifellos zu den bedeutendsten Theologen auch unserer Ephorie. R. i. p.! — Im gestrigen Vormiktagsgotkesdlenste gedachte Pfarrer Mosen In herzlicher Dankbarkeit des gesegneten Wirkens und der Ver dienste unseres Heimgegangenen früheren Pfarrers und Super intendenten, Geheimen Kirchenkaks D. Meier. Dippoldiswalde. Heuke, 15. November, vor 25 Jahren krat Verwaltungs-Inspektor Hermann Zetzsche als Rats- expedlent in den Dienst unserer Stadt Dippoldiswalde. Nachdem er dann etwa ein Jahr lang, von 1906 ab als Skadk- und Spar- knßenkonkrolleur käkig gewesen war, wurde er 1907 als Raks- „Menk angeskellt und rückke 1912 in die Stelle eines Rats- registrators ein. Als dann 1914 der Krieg ausbrach und der damalige Raksregiftrakor Heil zu den Wassen gerufen wurde, lag ibm die Besorgung der gesamten mittleren VerwallunnSgeschäste ! ob. Durch die Zwangsbewirffcbafknna mucks die Arbeit ins un- j ermeßliche aber' in nimmermüdem Schaffen bis in die spülen j Nacktstunden hinein, bewältigte er daS große Arbeitspensum. Nur wenige könnten ermeßen, was in dieser Zeit auf Z. lastete. Aber waren diese Jahre a"ck arbrilsickw"- ße waren seelisch noch leich ter zu kragen, als die ersten NachkricgSjahre, in denen Z., der
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