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sondere Zierde für Volieren; ihre stattliche Er- Elstern. schemung kommt hier erst recht zur Geltung. Rabenvögel werden im allgemeinen gern gekäsigt, da sie sehr gelehrig sind. Sie lernen leicht sprechen. Ich erinnere gleichzeitig an den Eichelhäher, der ebenfalls zur Klasse der Rabenvögel gehört. die wie „scheck scheck" klingen, den Drosseln sehr ähnlich. - Die Elster meidet reine Waldungen; sie zieht freies Land, Wiesen, mit Wasser durchzogen, vor. Besonders dort, wo es viel Dorngestrüpp gibt, ist sie recht häufig. Ihre Nahrung besteht aus Insekten aller Art; mit Vorliebe nimmt sie auch Mäuse. Aber trotzdem richtet sie großen Schaden an, weil sie mit Vorliebe Kleinvogelnester aufsucht und sie plündert. Sie frißt die Eier, sowie auch die Jungen. Ja, sie ist ein Räuber schlimmster Sorte! Besonders im Norden, wie z. B. hier aus der Insel Rügen, beobachtete ich täglich fünf bis acht Stück. Wo sie in Massen auftritt, muß sie durch Abschießen usw. vermindert werden, um die so nützliche Kleinvogelwelt zu schützen. Bon klein an in der Gefangenschaft aufgezogen, wird sie leicht zahm. Nn mir bekannter Liebhaber hatte eine gezähmte Elster, die sprechen und noch andere Kunststückchen machen konnte. Sie ist eine be- Hederichbekämpfung. Von Or. Ws. Tie Hederichbekämpfung sollte schon bei der Ernte beginnen. Am Ablegetisch der Mähmaschine wird eine alte Dachrinne als Samenfänger angebracht, deren Inhalt in nicht zerrissene Säcke entleert wird. Später wird beim Dreschen der Hederichsamen, sofern er nicht verkäuflich ist, entweder durch einen Dämpfer in eine schleimige Masse verwandelt, die dann verfüttert werden darf, oder aber er wird in eine Grube geschüttet, die gegen dos Hineinfallen von Tieren eingefriedigt oder zugedeckt ist. Hier verliert er unter Zusatz von Kalk nach Jahr und T< seine Keimfähigkeit und wird dann mit dem Kompost auf die Wiese geschasst. Draußen auf dem Acker gibt es drei Hederich, bekämpfungsverfahren; durch Pflügen vor Winter, Schleppen und Abeggen im Frühjahr und An. Wendung chemischer Mittel. Bei der Herbstfurche gelangt aus den tieferen Schichten viel Hederichsamen nach oben. Er geht dort über Winter zugrunde. Das Feld darf dann aber im Frühjahr nicht nochmals gepflügt werden, weil dadurch neuer Samen wieder m die Höhe kommen würde. Das einfachste und billigste Hederich, bekämpfungsverfahren besteht darin, daS Feld im Frühjahr, sobald es abgetrocknet ist, zunächst mit der Schleppe zu überziehen. Die Ober- krume erwärmt sich dann schnell, der Hederich läuft auf und wird baldigst mittels Feinegge zerstört. Man sicht dabei, wie die Egge den Hederichsamen mit seinen weißen Keimsäden an die Oberfläche bringt, wo er bald eingeht. Wartet gründlich ad. Sodann spülen wir die o lange auS, bis daS Wasser klar bleibt, »erden die Felle auf beiden Seiten tüch tig durchgeknetet, damit die Haarseite von allen Unreinigkeiten gesäubert wird Das so ge- reinigte Fell, auch .Blöße" genannt, ist nun mehr zum Gerben fertig. DaS einfachste Gerbverfahren ist, das ge reinigte Fell in einer Brühe von 15 Teilen Salz und 40 Teilen Alaun, welche im Wasser gelöst find, tüchtig zu schwenken; hierauf hängt »an daS Fell über das Gefäß und läßt es ab tropfen. Nach dem Abtropfen gießt man etwas frische Brühe hinzu und wiederholt diesen Vorgang drei- bis viermal. Pun klappt man das Fell, die Fleischseite nach innen, zusammen und rollt es zu einem festen Paket, wobei man aber beachten muß, daß die Haarseste nicht mit < . der Fleischseite in Berührung kommt. Dieses Paket lege man in eine Kiste. Alle zwei Stunden muß daS Fell um gelegt, also auf« und wieder zusammengerolltwerden,was man fünf-bis sechsmalwieder- holt. Zum Schluß zieht man das Fell nochmals durch die abgelaufene Brühe und hängt eS zum Trocknen aus. Nach dieser Trocknung ist der Gerbprozeß beendet. Da das Fell nun noch steif ist, wird es leicht mit Master überbraust und so lange liegen gelasten, bis das Master vollständig ein- aesogen ist. Nun reibt und streckt man das Fell mit der Fleischseite über eine scharfe Eisenkantc kreuz und quer, bis es schmiegsam geworden ist und nach dem Trocknen beim Zerreiben mit dem Finger keine Knitterungen mehr zeigt. Um aus dem Haar jegliche Un reinigkeit zu entfernen, stelle nian sich von Schlämmkreide und Master einen dünnen Brei her, reibt damit die Haare tüchtig ein und läßt das Ganze güt trocknen Danach bürstet man den weißen Staub gut ab und klopft daS Fell mit einem Rohrstock gut aus. Bei weißen Fellen sowie beim Fell der Angora, oder Seidenkaninchen unterläßt nian das Schwenken in der Brühe,-damit die Haar seite nicht davon berührt wird. Man rühre die Gerbbrühe dick an und bestreiche damit nur die Fleischseite, sonst ist die Behandlung genau dieselbe. Besonders begehrt sind die Felle der Deutschen Widder, der Belgischen Riesen, der Weißen Riesen, der französischen Riesenfilber, der Blauen und Weißen Wiener, der reinfarbigen Alaska, Havanna, Hermelin- kaninchen. Die Felle der gescheckten Kaninchen find weniger gesucht, doch kann der Züchter auch aus diesen für den eigenen Bedarf wunder bare Pelzgegenstände Herstellen Will der Kaninchenfreund aus Rauchwaren- erzeugniste seine Zucht einstcllen, so beachte er folgende drei Punkte: 1. große Felle lmöglichst von Riesenkaninchen), 2. dichte Wolle (Winter felle), S. gleichmäßige Farbe (nicht gescheckt). Vie Elster. Don I. Dolgt, Teschvitz (Rügen). (Mit Abbildung.; Tie Elster, die unsere Abbildung zeigt, gehört zu den Rabenvögeln, sie gleicht diesen auch im ganzen Typ und in der Lebensweise. Die Färbung ist schwarzweiß, die schwarze Farbe ist intensiv glänzend, mit grünlichem Schimmer. Da der Gegensatz der schwarzen zur weißen Farbe be sonders auffüllt, ist sie schon aus weiter Ferne erkenntlich. Sie gibt eigenartige Töne von sich, man aber, bis der Hederich erst grüne Blättchen hat, dann kann ihn die Egge nicht mehr umlegen. Er wurzelt gleich wieder an. Wenige Tage nach der Einsaat wird nochmals geeggt und dann, etwa nach zwei Wochen, zum dritten Male. Be absichtigt man, Klee einzusäen, geschieht dieses erst kurz vor dem dritten Eggenstrich. Falls das Wetter die Eggarbeit nicht erlaubt, müssen chemische Bekämpfungsmittel zur Anwendung kommen. Das Wetter entscheidet, ob Staub- oder Spritzmittel am besten angebracht sind. Bei beständigem Wetter, wenn ein trockner Tag erwartet werden kann, wird nur frühmorgens und solange noch der Tau auf den Blättern liegt, auf die feuchte Pflanze je Morgen 3 bis 6 Zentner staubfeiner H e d e r i ch k a i n i t gestreut. Tritt nämlich nach dem Streuen Regen ein, dann werden die Salzteilchen wieder abgewaschen und die Wirkung geht verloren. Der beste Zeitpunkt ist gekommen, wenn der Hederich drei bis fünf Blättchen gebildet hat. Er ist dann noch empfindlich, aber auch schon so weit herangewachsen, daß er wirksam getroffen werden kann, weil der Kainit auf ihm haftet. Der Kainit geht nicht verloren, er äußert noch düngende Wirkung, stärkt die Festigkeit des Halmes und beugt dadurch dem Lagern des Ge treides vor. Außer dem Hederichkainit kann auch allenfalls auf den Morgen noch ein halber Zentner ungeölter Kalkstickstoff, aber nicht zur Gerste, angewendet werden. Auch Mischungen von 4 Zentner Staubkainit und 40 Pfund Kallstickstoff auf den Morgen sind recht brauchbare Mittel im Kampfe gegen dieses Unkraut. Bei un beständigem Wetter können ISprozentige Lösungen von Kalisalzen oder schwefelsaurem Ammoniak verwendet werden. Es kann auch, möglichst nur bei Hellem Sonnenschein, eine LOprozentige Eisenvitriollösung dann verwendet werden, wenn die Hederichpflänzchen das erste eigentliche Hederichblatt gebildet haben. Zu einer späteren Zeit ist die Wirkung unsicherer. Bei eingesätem Klee, wie auch bei allen anderen Kulturpflanzen als Getreide ist die Anwendung von' Spritzmitteln allgemein nicht zu empfehlen. Überblicken wir noch einmal das Gesagte, so kann man wohl be haupten, daß bas rechtzeitige Schleppen und Abeggen ohne Zweifel das billigste und wirksamste Mittel zur Hederich bekämpfung auf dem Felde ist. Ihm folgt dann unter den chemischen Mitteln der Staub kainit und dann wohl die Anwendung des Kalk stickstoffs. Behandlung der Gräber im Herbst. Von R. Reichhardt. Jedes Grab, das die sterblichen Überreste eines unserer lieben Entschlafenen birgt, sollte ein kleines Gärtchen sein. Und wie beim Ersterben der Natur im Herbst der Garten für des Winters Ungemach und Frost vorbereitet wird, so sollte auch der Grabhügel auf dem Friedhöfe nicht ohne eine gewisse Pflege und vorbereitende Behandlung an gesichts des hereinbrechenden Winters bleiben. Von den Koniferen, die am Kopfende eines Grabes oder auch auf diesem selbst angebracht wurden, sind die meisten winterhart. Junge, niedrige Exemplare, die erst kaum angepflanzt sind, werden jedoch am besten mit Fichtenzweigen um steckt und diese durch einige Weiden oder Bast fäden zusammengehalten. Jlexstauden würde ich für alle Fälle gegen den Winterfrost durch Nieder legen urü> Einbinden in Stroh oder Niederhaken und Belegen mit Tannenreisig schützen, da Ich im Garten die vollständige Vernichtung einer un geschützten Jlexstaude durch den Frost in einem strengen Winter erfuhr. Staudengewächse auf Gräbern, soweit sie einen strauchartigen Charakter tragen und harte- Holz bilden, sind im Herbst zurückzuschneiden, im übrigen aber als winterhart ihrem Schicksal zu überlasseii. Rosen werden in der üblichen Weise für den Winter vorbereitet. Die hochstämmigen Rosen werden niedergelegt, festgehakt, mit Erde bedeckt; vielleicht wird auch noch Fichtenreisig darüber gelegt. Ist daS Umlegen nicht angängig, so ist die Krone mit trocknem Heu oder Holzwolle aukzu« stopfen und mit Packleinwand einzubinden. Der Stamm kann mit Moos umwickelt werden, da auch er im strengen Winter Schaden nimmt. Weniger leicht ist die Bewahrung wurzelechter Rosen vor dem Frost. Am besten wird man tun. die nicht ausgereisten Triebe einzukürze»; dir